Soufrière: Sperrzone vergrößert

Der Vulkan Soufrière auf der Karibikinsel Basse-Terre (Departement Guadeloupe) bereitet den Vulkanologen sorgen. Seit Anfang 2018 wurde eine Zunahme von Seismik und thermischer Aktivität festgestellt. Zuletzt entstanden neue Fumarolen und die Gefahr, die von giftigen Gasen ausgeht vergrößerte sich somit. Daher wurde nun beschlossen die Sperrzone um den Gipfelbereich des Vulkans zu vergrößern. Wie groß das Sperrgebiet genau werden soll  wird noch diskutiert.

Der letzte Ausbruch des Soufrière ereignete sich 1977. damals kam es zu einer Serie phreatischer Eruptionen und es wurden Evakuierungen angeordnet. Die gefürchtete Katastrophe blieb allerdings aus. Man sollte den Vulkan nicht mit Soufrière Hills auf Montserrat verwechseln. Diese Insel liegt ca. 50 km nördlich von Basse-Terre.

Ätna: weitere Eruptionen aus dem NE-Krater

Gestern wurden weitere Eruptionen aus dem Nordostkrater des Ätnas beobachtet. Mehrmals am Tag stiegen Asche-Dampf-Wolken auf und stiegen mehrere Hundert Meter hoch auf. Die Seismik war unauffällig.

Stromboli: Aktivität verlagerte sich

Im Gegensatz zum Vortag war die Aktivität am Stromboli deutlich geringer. zudem verlagerten sich die Eruptionen zunehmend in den mittleren Kraterbereich. Der bisher aktivste Schlot im Nordosten war am Abend vergleichsweise ruhig.

Planchon Peteroa mit explosiver Eruption

Der Komplexvulkan in Chile eruptierte vorgestern eine Aschewolke. Diese stieg ca. 600 m hoch auf. In den letzten Monaten kommt es immer wieder zu sporadischen Explosionen. Zuletzt stand der Vulkan im Dezember 2018 in den News.

Reventador eruptiert weiterhin

In Ecuador ist ein weiterer Dauerbrenner recht munter: der Reventador eruptierte gestern Vulkanasche, die bis in einer Höhe von 6000 m ü.N.N. aufstieg. Der Reventador ist einer der aktivsten Vulkane der Gegend.

Merapi: Sorge vor Katastrophe wächst

Am Merapi spitzt sich die Lage langsam zu, zumindest die Besorgnis vor einer katastrophalen Eruption wächst deutlich! Die Behörden bereiten sich auf mögliche Evakuierungen der umliegenden Dorfgemeinschaften vor und präparieren Fluchtwege und reparieren Straßen, über denen die Menschen flüchten sollen. Mittlerweile patrouillieren Hilfskräfte des Katastrophenschutzes am Vulkan und achten darauf, dass die 3 km Sperrzone um den Vulkan eingehalten wird. Bauern, die Weiden in dem Sperrgebiet nutzen, dürfen diese angeblich nicht mehr betreten.

Die eigentliche Eruption beschränkt sich auf das Domwachstum, wie wir es seit Monaten kennen. Mittlerweile ist der Dom allerdings von unten aus sichtbar geworden. Durch eine Bresche in der Kraterwand gehen Schuttlawinen ab, die bis zu 800 m den Hang hinunter rutschen. Die Anwohner sollen aber noch gelassen reagieren. Die könnte sich allerdings ändern, sobald pyroklastische Ströme generiert werden. Bei den heißen Lawinen aus Vulkanasche, Lavablöcken und Gasen handelt es sich um die wohl gefährlichste Manifestationen eines Vulkanausbruchs. Sie entstehen meistens durch Kollaps von Teilen eines Lavadoms. Allerdings kann der Dom auch explodieren und hoch aufsteigende Aschewolken und pyroklastische Ströme erzeugen. Doch bis es soweit ist, werden sehr wahrscheinlich noch einige Monate vergehen. Es gab tatsächlich schon Phasen am Merapi, während derer der Lavadom über Jahre wuchs, ohne das sich eine Katastrophe ereignete. Doch irgendwann wurde bisher jeder Dom des Vulkans zur tödlichen Gefahrenquelle.



In der jüngsten Vergangenheit gab es mehrere Eruptionsphasen am Merapi, bei denen Todesopfer zu beklagen waren. Durch die letzten 3 katastrophalen Eruptionen starben mindestens 420 Menschen durch pyroklastische Ströme am Merapi. Diese Eruptionen ereigneten sich 1994, 2006 und 2010. Die letzte Eruption war die mit Abstand Tragischste. Damals wurden mehrere Dörfer eingeäschert und 350 Menschen verloren ihr Leben. Ca. 2 Monate vor dem finalen Ausbruch begann man mit der Reparatur der Evakuierungsrouten. Während der Eruption von 2006 ereignete sich ein Erdbeben vor der Küste von Yogyakarta und die Menschen hatten mit einer doppelten Katastrophe zu kämpfen.

Weiterführende Links auf vnet: Reportagen Eruption 2006Eruption 2010

Stromboli eruptiert kontinuierlich

Update 16.01.2019: Heute Morgen ist der Stromboli wieder so tätig, wie wir es seit vielen Jahren von ihm kennen: aller paar Minuten erfolgt eine Explosion, die glühende Tephra bis zu 80 m hoch auswirft. Die Hochphase von gestern Abend, bei der man kontinuierliches Spattering beobachten konnte, scheint erst einmal vorüber zu sein. Dafür funktioniert aber wieder die LiveCam mit direktem Blick auf den Krater.

Originalmeldung: Heute Abend ist der nordöstlichste Krater des Vulkans Stromboli wieder besonders aktiv. Auf der LiveCam sieht man fast kontinuierliche Eruptionen aufsteigen. Solche Pulse konnten wir in den letzten Wochen häufiger beobachten. Aufgrund der erhöhten Aktivität ist der Aufstieg zum Krater weiterhin gesperrt. Erlaubt ist es, bis auf einer Höhe von 400 m aufzusteigen. Dies angeblich auch nur in Begleitung eines Bergführers, obwohl man normalerweise bis dahin ohne Begleitung gehen darf. Leider ist die wichtigste LiveCam offline, so dass nur ein Fernblick bleibt.

Vanuatu: Erdbeben Mw 6,5

Im Norden des Archipels von Vanuatu bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,5. Das Hypozentrum lag in 50 km Tiefe, von daher dürfte es weder einen Tsunami, noch katastrophale Schäden gegeben haben.

Philippinen: Erdbeben Mw 5,7

Es ereignete sich ein weiteres Erdbeben in größerer Tiefe: südöstlich von Mindanao (Philippinen) bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,7 in 60 km Tiefe. In der Region gab es in den letzten Wochen zahlreiche moderate Erdbeben.

Yellowstone: Erdbeben Mw 2,4

Im Nordwesten des Yellowstone Nationalparks gab es ein Erdbeben der Magnitude 2,4. Das Hypozentrum lag in nur 6 km Tiefe. In der gleichen Ecke gab es in den letzten Tagen mehrere Beben. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde ein Seismogramm geteilt, auf dem man zahlreiche Mikrobeben erkennen kann.

Karymsky: Vulkan auf Kamtschatka eruptiert

Der Vulkan Karymsky begann gestern mit einer neuen eruptiven Phase und stieß insgesamt 4 Aschewolken aus. Die Vulkanasche stieg bis in einer Höhe von 5000 m auf. Der Karymsky liegt in einem nur schwer zugänglichen Teil von Kamtschatka und war mehrere Jahre lang daueraktiv. Vor 2 Wochen ereignete sich vor der Ostküste Kamtschatkas mehrere starke Erdbeben, so dass vermutet werden kann, das die Erdbeben die Eruptionen triggerten. Diese Hypothese lässt sich auch auf den Bezymianny anwenden.

Bezymianny mit Aschewolke

Der Bezymianny liegt einige Kilometer weiter nördlich des Karymsky. Dieser Domvulkan ist nur sporadisch aktiv, sieht man einmal von geringem Domwachstum ab. Das VAAC Tokio registrierte heute auch von diesem Vulkan die erste Eruption des Jahres. Allerdings konnte die Höhe der Aschewolke auf Satellitenfotos nicht bestimmt werden. Daher vermute ich eine kleinere Eruption. Diese könnte allerdings den Auftakt zu einer stärkeren Eruption darstellen. Bezymianny liegt in guter Nachbarschaft: zusammen mit 4 weiteren Vulkanen bildet der das Vulkanmassiv Zentralkamtschatkas. Eine der faszinierendsten Gegenden der Erde, wenigstens, wenn man sich für Vulkane begeistern kann.

Bezyminanny im Sommer letzten Jahres. © KVERT

Popocatepelt mit mehreren Eruptionen

Nahe der mexikanischen Hauptstadt eruptierte der Popocatepetl mehrere Aschewolken. Seit gestern wurden 4 Aschewolken registriert. Auf Satellitenbildern konnte man Asche-Emissionen in einer Höhe von fast 9000 m ausmachen.

Santiaguito weiterhin aktiv

Vom Domvulkan in Guatemala liegt eine Asche-Meldung vor, allerdings ebenfalls ohne Höhenangabe. Vermutlich kam es zum Abgang größerer Schuttlawinen, die Asche haben aufsteigen lassen. In solchen Fällen handelt es sich nicht um Vulkanasche aus explosiven Eruptionen, sondern um fragmentiertes Material aus heißen Lavablöcken: Wenn Schuttlawinen entstehen, können heiße Lavablöcke zerbrechen. Manchmal enthalten diese Blocke noch Gas, welches explosionsartig freigesetzt wird, wenn die Blöcke zerbrechen. Dieser Vorgang lässt dann kleine Aschewolken entstehen.

Guatemala: Neuer Schlammpool an der Küste

Bei Santa Rosa bildete sich ein neuer Schlammpool direkt am Strand einer Lagune. Bereits im Oktober entstand ein kleines Loch mit kochendem Schlamm. Nun hat es sich zu einem Schlammpool von respektabler Größe entwickelt. Der Pool hat einen Durchmesser von geschätzten 250 cm. Um ihn herum bildete sich ein kleiner Wall. Augenzeugen berichten vom Geruch nach faulen Eiern, was auf Schwefelwasserstoff hindeutet. Dieser ist oft vulkanischen Ursprungs. Es geht die Besorgnis um, dass ein neuer Vulkan entstehen könnte. Soetwas ist zwar nicht vollkommen ausgeschlossen, aber sehr unwahrscheinlich. In den Medien werden gerne Schlammpool als Schlammvulkane bezeichnet, doch hierbei handelt es sich um unterschiedliche Phänomene.

Shiveluch: Aktivität intensiviert sich

Der Shiveluch auf Kamtschatka ist weiterhin sehr aktiv und steigerte seine Eruption noch. MIROVA registreirte gestern eine sehr hohe Thermalstrahlung von 942 MW. Das ist der höchster wert der aktuelle Eruptionsphase. Auf dem Satellitenfoto vom 10. Januar erkennt man, dass Lava in der Depression fließt und schon ein gutes Stück zurückgelegt hat. Ein zähflüssiger Lavastrom entspringt scheinbar unterhalb des Doms. Von der Front des Lavastroms gehen Schuttlawinen ab, welche ein breites Delta bildeten. Schmelzwasser fließt durch Erosionsrinnen. Der Lavadom selbst scheint ordentlich zu wachsen. Das VAAC Tokio registriert mehrmals täglich Aschewolken, die vom Shiveluch ausgehen. Diese steigen bis in einer Höhe von 6000 m auf.

Merapi: Domwachstum hält an

Der Dom im Krater des indonesischen Vulkans Merapi wächst weiterhin. Das VSI gibt die tägliche Wachstumsrate für die letzte Woche mit 3400 Kubikmeter am Tag an. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 439.000 Kubikmeter. Vom Dom gehen glühende Schuttlawinen ab, die eine Länge von mehreren Hundert Metern erreichen. Gestern wurden 73 seismische Signale aufgezeichnet, die auf Steinschlag hindeuten. Es gab 5 niedrigfrequente Erdbeben die mit Magmenaufstieg assoziiert sind. Die Seismik ist entsprechend leicht erhöht, was zu dem recht langsamen Domwachstum passt. Lavadome könne am Merapi jahrelang wachsen, bevor sie kollabieren und dann Tod und Verderben über die Anwohner bringen.

Karangetang: Eruption geht weiter

Anders als der Merapi präsentiert sich der Karangetang im Norden Indonesiens. Die Seismik ist höher und es wird harmonischer Tremor registriert. Genaue Daten über das Domwachstum wurden bisher nicht kommuniziert, allerdings ist dieses soweit fortgeschritten, dass es bereits zum Abgang pyroklastischer Ströme kam. Zudem fließt ein zähflüssiger Lavastrom über die Nordflanke des Vulkans.

Fuego: weitere Aktivitätssteigerung

In Guatemala nimmt die Aktivität des Vulkans Fuego wieder zu. Gestern registrierte INSIVUMEH bis zu 15 explosive Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4800 m. Die Vulkanasche regnet in Ortschaften nieder, die 25 km vom Vulkan entfernt sind. Die Explosionen verursachen Vibrationen in Fensterscheiben von Häusern am Fuße des Feuerbergs. Es sieht so aus, als würde sich der Fuego auf eine weitere paroxysmale Eruption vorbereiten.

Erdmagnetfeld: Polwanderung beschleunigt sich

Die NOAA bringt dieser Tage ein Update der Missweisung heraus, da sich die Wanderung des magnetischen Nordpols in den letzten Monaten auf dramatischer Weise beschleunigte. Steht möglicherweise ein Polsprung bevor?

Das Erdmagnetfeld schützt die Erde vor kosmischer Strahlung und dem Sonnenwind. Zudem erzeugt es die magnetischen Pole der Erde, die Abseits zur Rotationsachse der Erde liegen. Der Winkel zwischen geografischen Nordpol und magnetischen Pol wird Deklination genannt. Er verursacht eine Missweisung bei der Navigation mit Kompass und Karte: Die Karten sind zum geografischen Nordpol ausgerichtet, während die Kompassnadel zum magnetischen Pol zeigt. Die Missweisung ist normalerweise in Grad auf jeder Navigationskarte vermerkt. Auch für die modernen Navigationsgeräte ist diese Missweisung von Bedeutung und muss von Zeit zu Zeit angepasst werden, da die magnetischen Pole nicht an einem Ort verweilen, sondern wandern. Die ersten Messungen der Polwanderung wurden 1831 durchgeführt. Bis in die 1990iger Jahre hinein verschoben sich die Pole um ca. 15 km pro Jahr. Ursprünglich befand sich der magnetische Nordpol an der arktischen Küste Kanadas, und wandert in Richtung Sibirien. Seit dem letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts beschleunigte sich die Polwanderung auf 55 km pro Jahr.  Die letzte Korrektur der Missweisung wurde 2015 vorgenommen und wurde bis zum Jahr 2020 berechnet. Nun beschleunigte sich die Polwanderung abermals deutlich, so dass das zuständige Amt (NOAA) sich genötigt sieht die Missweisung für die Navigation bereits jetzt neu zu berechnen. Ein entsprechendes Update musste nun wegen dem Shutdown der US Regierung auf Ende des Monats verschoben werden.

Das alte Modell der Lage des Pols bis 2020. Interessanterweise liegt der magnetische Pol nahe am Geografischen. © World Data Center for Geomagnetism/Kyoto Univ. via nature.com

Mit der Beschleunigung der Polwanderung wächst die Befürchtung, dass ein Polsprung schneller eintreten könnte, als bisher geglaubt. Bei einem Polsprung kehrt sich die Polarität des Erdmagnetfeldes um: der magnetische Nordpol wird zum Südpol und andersherum. während einer Übergangszeit können sich multiple Pole ausbilden. In der Erdgeschichte gab es zahlreiche Polsprünge, welche sich im Schnitt alle 76.000 Jahre ereignen. Statistisch gesehen halten viele Wissenschaftler einen Polsprung für überfällig. Neben der beschleunigten Polwanderung gibt es weitere Anzeichen dafür, dass sich der Erdmagnetfeld auf eine Umkehrung der Polarität vorbereitet: Die Stärke des globalen Feldes nimmt zusehends ab und es wurden bereits Nebenpole lokalisiert. So könnte es tatsächlich sein, dass sich der Polsprung bald ereignen wird, wobei das „bald“ in geologischen Zeiträumen gesehen, einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderte beschreiben kann.

Die Folgen eines Polsprungs

Die Folgen eines Polsprungs wären für unsere Zivilisation fatal. Wissenschaftler denken zwar, dass der Zusammenbruch des Erdmagnetfeldes nicht gleich zu einem Massensterben führen würde, allerdings wären Satelliten und Strom- und Kommunikationsnetze dem Teilchen-Beschuss aus dem Weltall schutzlos ausgeliefert. Ein Zusammenbruch der modernen Infrastruktur wäre die Folge. Schon alleine eine langanhaltende Störung des GPS-Navigationssystem würde zum Crash des globalen Handels und der Weltwirtschaft führen.

Aber was verursacht die Beschleunigung der Polwanderung, welche letztendlich zum Polsprung führen könnte? Forscher arbeiten mit Hochdruck an eine Lösung dieser Frage. Bisher vermutet man eine Anomalie im äußeren (flüssigen) Erdkern: Der kontinuierliche Konvektionsstrom aus flüssigen Eisen ist Teil des Geodynamos der Erde. Man vermutet, dass im Erdkern eine hydromagnetische Welle entstand, die einen Hochgeschwindigkeitsstrahl aus flüssigem Eisen erzeugte. Dieser steigt unter Nordkanada auf und führt zur Beschleunigung des nördlichen Magnetpols. Bereits im Jahr 2016 kam es zu einem geomagnetischen Puls unter Südamerika. Bereits zu diesem Zeitpunkt sei das Magnetfeld der Erde ins Wanken geraten. Dass geschah zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, kurz nachdem das letzte Update für die Missweisung der Navigationssysteme durchgeführt wurde. Die weitere Entwicklung lässt sich derzeit praktisch nicht vorhersagen.



Ich meine, dass es sogar noch zu unseren Lebzeiten zu einem Polsprung kommen könnte. Die Wahrscheinlichkeit dafür mag sehr gering sein, doch auszuschließen ist das nicht. Eine weiter Hypothese ist, dass die Vorgänge im Erdkern auch den Erdmantel beeinflussen. Wer weiß, vielleicht geht diese Beeinflussung sogar soweit, dass sie sich auf die Vulkane auswirken?! Zumindest wäre dies ein Erklärungsansatz für die Zunahme der weltweiten vulkanischen Aktivität, die wir seit dem Herbst 2017 beobachten können.

Weiterführende Artikel bei vnet:

Polsprung und Laschamp Ereignis

Nordlichter und Erdmagnetfeld

Vorbereitung auf globale Naturkatastrophen

Griechenland: Erdbebenschwarm bei Santorin

Die griechische Vulkaninsel Santorin wird derzeit von einem Erdbebenschwarm heimgesucht. Dieser begann in der letzten Nacht und dauert bis jetzt an. Das stärkste Einzelbeben hatte die Magnitude 4,2 und lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 19 Kilometer vor der Südküste der Insel. Diesem Beben voran gingen ca. 10 Erschütterungen mit Magnituden größer als 2. Zudem wurden zahlreiche schwächere Erdbeben registriert. Alle liegen im Bereich der Südküste von Santorin. Einige Hypozentren liegen nahe der Oberfläche. Ein Zusammenhang mit Magmenaufstieg kann nicht ausgeschlossen werden. Mich erinnert diese Bebenserie an jene vom Ätna, die wir Weihnachten beobachten konnten. Allerdings ist ein unmittelbar bevorstehender Vulkanausbruch sehr unwahrscheinlich. Die letzte Inflationsphase ist schon einige Jahre her.

Aus geologischer Sicht ist Santorin wegen seiner Caldera berühmt. Historisch betrachtet stellt die minoische Eruption der Bronzezeit ein wichtiger geschichtlicher Marker dar. Anhand der vulkanischen Ablagerungen, die sich rund ums Mittelmeer verteilten, wurden viel Epochen ägyptischer Geschichte datiert. Vor einigen Jahren kam Unsicherheit auf, ob die Datierungen richtig sind, da man sich gezwungen war den bisherigen Zeitraum der Minoischen Eruption zu überdenken. Bis heute wird das Datum kontrovers diskutiert.

Santorin ist bei Urlaubern sehr beliebt. Während der griechischen Schuldenkrise gingen die Besucherzahlen stark zurück, doch mittlerweile wachsen sie wieder. Nicht zuletzt, weil die Türkei und die Staaten Nordafrikas für Besucher -aufgrund der Terrorlage- unattraktiv geworden sind.

Vulkanismus in der Nachbarschaft von Santorin

Auf den griechischen Inseln gibt es einen weiteren Vulkan der potenziell aktiv ist: Nisyros. Das Vulkaneiland gehört zum Dodekanes. Die fast runde Insel hat einen Durchmesser von gut acht Kilometer auf. Die West- und Südküste ist relativ steil. Nur im Norden und Osten gibt es mehrere flache Sandbuchten. Der Vulkan war zuletzt im Spätmittelalter aktiv. Damals gab es phreatische Explosionen.

Weiterführende Links auf vnet: Erdbeben, Magnituden

Anak Krakatau: Veränderung der Insel

Gestern wurden am Anak Krakatau keine Eruptionen registriert. Insgesamt traten 11 tektonische Erdbeben auf, allerdings wurden keine Erdbeben festgestellt, die in direktem Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen. Es sieht so aus, als hätte die Eruption ihren Zenit überschritten und strebt ihrem (vorläufigen) Ende zu. Nichts desto trotz gibt es noch einiges zu berichten: Nach dem anhaltend schlechten Wetter während der interessantesten Eruptionsphase, gab es jetzt einige Tage mit schönem Wetter, so dass Bilder von der umstrukturierten Insel auftauchen.

Besonders bemerkenswert sind die Satelliten-Bilder von Copernicus. In der neusten Aufnahme sind die Veränderungen im Küstenverlauf von Anak Krakatau kenntlich gemacht. Die blaue Linie zeigt den Küstenverlauf vor den Kollaps des Vulkans. Die Gelbe zeigt die Küste kurz nach dem Kollaps. Die rote Linie markiert den aktuellen Küstenverlauf. Die schwarz schraffierte Fläche links vom Krater zeigt das frisch abgelagerte Material, welches die zuvor offene Depression bereits wieder vom Meer abschottet. Rot schraffiert ist der aktuelle Krater, welcher tatsächlich noch mit Wasser gefüllt ist.

Das Meerwasser ist deutlich verfärbt. Diese Verfärbungen stammen von starken unterseeischen Entgasungen des Vulkans. Die braunen Farbtöne werden von Eisenmineralien verursacht, die aus aufsteigenden sauren Tiefenwässern ausfallen, sobald sie sich mit dem Meerwasser vermischen.

Auf einem weiter gefassten Bild erkennt man, dass die Insel Sertung komplett überspült wurde. Es muss also auch ein Kollaps in nordöstlicher Richtung stattgefunden haben. Vermutlich war der Tsunmai dort sogar größer, als jener in entgegengesetzter Richtung. Ein Augenzeuge der Katastrophe berichtete dies bereits.

Sobald die Eruption definitiv vorbei ist, biete sich auf Anak Krakatau ein El Dorado für die Wissenschaft. Nicht nur Vulkanologen und Mineralogen werden die Insel genaustens untersuchen. Sie wird bestimmt auch von Biologen unter die Lupe genommen werden. Sie werden erforschen wollen, ob irgend ein Lebewesen die Katastrophe überlebte, oder ob die Insel komplett sterilisiert worden ist. Die zukünftige Entwicklung von Anak Krakatau bleibt aus jeder Perspektive betrachtet spannend!

Weiterführender Link: Datenblatt mit Satelliten-Fotos von Copernicus

Schneechaos: Notstand in Bayern und Österreich

Die heftigen Schneefälle der letzten Tagen haben dazu geführt, dass in einigen Regionen von Bayern und Österreich der Katastrophen-Notstand ausgerufen wurde. Grund hierfür ist, dass staatliche Behörden die Einsätze von Rettungskräfte koordinieren können und das die Bundeswehr zur Hilfe in den Notstandsgebieten eingesetzt werden kann.

Der meterhohe Neuschnee hat mehrere Ortschaften von der Außenwelt abgeschlossen. Die Menschen mussten per Hubschrauber, oder Kettenfahrzeugen versorgt, bzw. geborgen werden. Vielerorts herrscht die höchste Lawinengefahrenstufe. Mit Sprengungen werden gezielt Lawinen ausgelöst, damit es nicht zum unkontrollierten Abgang großer Lawinen kommt. Hubschrauber kreisen im Tiefflug über Bäume, um diese von der Schneelast zu befreien. Dächer müssen vom Schnee befreit werden, um ihren Einsturz zu verhindern.

In Österreich soll es am Sonntag regnen, dann würde die Last schneebedeckter Dächer dramatisch erhöht werden. Daher ist man bemüht die Dächer vom Schnee zu befreien.

Viele betroffene Anwohner erzählten in Fernsehinterviews, dass man früher Schnee gewohnt war, aber dass es selten innerhalb so kurzer Zeit zum Niederschlag so großer Schneemengen kam. Extrembergsteiger Reinhold Messner hat dazu nur ein Kommentar übrig: „Schnee im Winter ist normal“. Manche Klimaforscher sehen das allerdings ein wenig anders. Sie sehen in den großen Schneemengen ein Anzeichen des globalen Klimawandels: Die Meere sind zu warm und verdunsten ungewöhnlich viel Wasser. Die feuchte Luft wird derzeit mit den Nordwinden Richtung Mittelgebirge und Alpen transportiert, wo sich die feuchten Luftmassen stauen und abschneien.

Der Potsdamer Klimaforscher Hoffmann äußerte sich in einem dpa-Interview folgend dazu: „Wir hatten 2018 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und wir hatten neun Monate von April an, die überdurchschnittlich warm waren. Das hat die Ozeane stärker als normal erwärmen lassen. Wenn sich die Luftströmung klimabedingt verändert und es häufiger zu Nord-Süd-Wetterlagen kommt, verstärkt das den Gebirgseffekt. Starkregen oder starker Niederschlag in Form von Schnee werden eher durch Klimawandel begünstigt. Das kann im Hochgebirge genau zu den Folgen wie Lawinengefahr führen.“

Auf den ersten Blick scheint sich diese Aussage mit der außergewöhnlichen Dürre des letzten Jahres zu widersprechen. Doch tatsächlich wurde das Wetter in Deutschland von, einer ungewöhnlich lang anhaltenden Süd-Nord Wetterlage beeinflusst. Hierfür zeichneten sich die geänderten Situationen der Höhenwinde verantwortlich.

Allerdings kam es auch früher schon alle 15 – 20 Jahre zu ungewöhnlichen Schneemengen in den Gebirgsregionen. So ging vor 20 Jahren im Wintersportort Galtür eine große Lawine ab, die viele Todesopfer zur Folge hatte. Doch dieses Jahr ist nicht die reine Schneemenge das Ungewöhnliche, sondern die kurze Zeit, in der diese niederging. Das passt zu den Starkregen-Phänomenen, welche weltweit im Zuge des Klimawandels beobachtet werden.