Ätna: Deutsche Vulkanwanderin abgestürzt

Am Ätna kam es dieser Tage zu einem Unfall: auf einer Wanderung im Valle del Bove ist eine deutsche Vulkanwanderin 4 m tief gestürzt. Ihr Mann konnte per Handy Hilfe rufen und die Frau wurde verletzt geborgen. 1987 soll sich ein Wanderer an gleicher Stelle zu Tode gestürzt haben. Im Valle del Bove kommt es öfters zu Wanderunfällen mit tödlichem Ausgang. Im Jahr 2008 stürzte unser Kollege Thomas Reichart zu Tode. Er rutschte auf dem vereisten Hang im oberen Bereich des Valle del Bove aus und prallte gegen Felsen. Er konnte erst am nächsten Morgen tot geborgen werden.

Die Unfallstatistiken zeigen, dass die Gefahren des Alpinismus am Vulkan deutlich unterschätzt werden. Gerade zur Urlaubssaison appelliere ich an Vulkantouristen zur Vorsicht. Besonders plötzliche Wetterumschwünge stellen eine Gefahr dar. Die meisten Unfälle passieren bei schlechter Sicht. Am Ätna gibt es eine besondere Wolkenform, die innerhalb von 12 Stunden Sturmwetter ankündigt: eine dünne, oft durchscheinende ortstabile Wolke mit zerfransten Rändern, die über mehrere Stunden seitlich versetzt über dem Ätna schwebt.

Ätna: starke Dampfentwicklung

Ausbleibende paroxysmale Vulkanausbrüche haben es in den letzten Wochen still werden lassen, um Europas mächtigstem Vulkan. Da ist die starke Dampfentwicklung, die in den letzten Tagen aus allen Hauptkratern des Ätnas zu beobachten ist, nur eine kleine Randnotiz wert. Allerdings dampft es erstmalig seit langer Zeit wieder verstärkt aus dem alten Südostkrater. Ganz tot scheint dieser also noch nicht zu sein.

Ätna: Tremor steigt

Update: im Augenblick geht der Tremor wieder zurück. Die Dame lässt weiterhin auf sich warten!

Am Ätna auf Sizilien steigt der Tremor. Zudem dampft der Südost-2-Krater stark. Ortsansässige berichteten heute Morgen von Detornationsgeräuschen. Leider trägt die mächtige Dame gerade eine Wolkenmütze, sodass auf den LiveCams nur sporadisch was zu erkennen ist. Gut möglich das sich der Vulkan auf einen neuen paroxysmalen Vulkanausbruch vorbereitet.

Ätna: Explosion in der Bocca Nuova

Heute Morgen hat es im Hauptkrater der Bocca Nuova eine kleine explosive Eruption gegeben. Auf der Seismik des INGV ist ein entsprechendes Signal zu sehen und bei facebook sind einige Fotos aufgetaucht.

Vor gut einem Jahr begannen in der Bocca Nuova ebenfalls vereinzelte Explosionen, die sich dann im Sommer zu einer Episode mit strombolianischen Vulkanausbrüchen steigerten die gut 2 Wochen dauerte. Hier gibt es eine Fotogalerie dazu .

By the way: heute jährt sich der katastrophale Vulkanausbruch am Mont Pele auf Martinique zum 110. Mal.

Ätna: Erdbeben M 2,1

Unter der Ostflanke des Ätnas hat sich ein leichtes Erdbeben der Stärke 2,1 ereignet. Das Hypozentrum lag in 7 km Tiefe nahe den Ortschaften Milo und Zafferana. In dieser Gegend gab es in 2002 bereits stärkere Erdbeben die auch Gebäudeschäden hervorgerufen haben. Nördlich der Ortschaften verläuft die Pernicana-Störungszone, an der sich größere Verschiebungen ereignen können.

Inzwischen sind die Anzeichen für einen baldigen paroxysmalen Vulkanausbruch rückläufig. Statistisch gesehen wird ein neuer Paroxysmus für das Wochenende – Anfang nächster Woche erwartet.

Vulkane weltweit: Ätna, Tungurahua & Island

Ätna: auf der Thermal-Livecam des IGNV sind einige „hot-spots“ am Südost-2-Krater zu erkennen, die darauf hindeuten, dass der Ätna wieder aufheizt. In den nächsten Tagen wird es wahrscheinlich zu einem neuen paroxysmalen Vulkanausbruch kommen. Es wäre dann der 26. Ausbruch dieser Art seit Januar 2011. Bei der letzten Phase mit Paroxysmen, die ihren Höhepunkt in der Flankeneruption von 2001 fand, gab es insgesamt 77 dieser Ausbrüche.

Tungurahua: der Vulkan in Ecuador ist weiterhin aktiv. Gestern gab es mehrere vulkanische Erdbeben und Tremor. Eine Asche- und Dampfwolke stieg bis 3 km über den Krater auf, in einigen Ortschaften kam es zu Ascheniederschlag. Eine Lahar-Warnung wurde ausgesprochen.

Island: die Störungszonen der Insel im Nordatlantik sind derzeit besonders aktiv und es kommt zu zahlreichen Beben. In den letzten 24 Stunden traten auch unter den Gletschern Vatnajökull und Katla Erdbeben auf, zudem gab es in den letzten Tagen Schwarmbeben nahe der Askja.

Ätna: strombolianische Vulkanausbrüche

Gestern Abend wurden am Südost-2-Krater wieder strombolianische Eruptionen beobachtet. Heute kann man auf der ThermalCam des INGV einige hot-spots im Kraterbereich ausmachen. Scheinbar bereitet sich der Ätna bereits wieder auf einen weiteren Paroxysmus vor. Es wäre dann der 26. Ausbruch dieser Art seit Januar 2011.

Boris Behncke hat eine schöne Fotoserie auf Flicker gestellt, die das Wachstum des neuen Krater-Kegels veranschaulicht.

Ätna: Paroxysmus No. 25.

Wie berichtet begann gestern Abend der 25. paroxysmale Vulkanausbruch am Ätna. Nach einer ungewöhnlichen Aufwärmphase mit der Förderung eines Lavastroms, setzten am späten Abend auch strombolianische Eruptionen ein. Der Höhepunkt des Vulkanausbruches fand gegen 2.30 Uhr (MESZ) statt. Es wurde dann wieder eine Lavafontäne gefördert und Lavaströme flossen ins Valle del Bove.
Auf der Seismik des INGV sind jetzt noch Signale zu erkennen, die auf strombolianische Explosionen hindeuten, was auch ein ungewöhnliches Phänomen ist. Normalerweise ist der Südost-2-Krater nach einem Paroxysmus ruhig. Irgendetwas scheint sich im Verhalten des Vulkans geändert zu haben. Vielleicht können die Experten vor Ort dazu etwas sagen.

Ätna: Tremor steigt!

Update 21.20 Uhr: Der Paroxysmus kommt nur langsam in Gang. Mittlerweile ist ein Lavastrom zu sehen, der Richtung Valle del Bove fließt und gelegentlich steigen strombolianische Explosionen aus dem Südost-2-Krater auf. Das Verhalten des Vulkans ist diesmal relativ ungewöhnlich, scheinbar ist wenig Gasdruck vorhanden, sodass die Lava ruhiger ausfließt. Mal sehen, ob sich das noch ändert.

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Soeben habe ich auf der Tremorgrafik des INGV einen steilen Anstieg beobachtet. Gut möglich das der erwartete paroxysmaler Vulkanausbruch kurz bevor steht. Auf den LiveCams ist wegen Bewölkung derzeit nur wenig zu sehen.

Untypisch ist, dass es bisher nur zu einem kleinen Lavastrom im Krater des Südost-2-Kegels kam, die strombolianischen Eruptionen aber weitgehend ausblieben.