Vulkannachrichten 05.05.21: Fournaise, Nevados de Chillan, Campi Flegrei

Die Vulkannachrichten drehen sich heute um den Piton de la Fournaise, wo Lava durch ein altes Tunnelsystem fließt. außerdem gibt es Neues von den Vulkanen Nevados de Chillan und Campi Flegrei zu berichten.

Piton de la Fournaise: Lavaströme aktiv

Lokation: -21.23, 55.72; Frankreich | Eruption:  Hawaiianisch | Link

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion fließt weiterhin Lava. Neue Luftaufnahmen zeigen, dass im Hauptkegel auf der Eruptionsspalte Lava brodelt. Sie fließ unterirdisch ab und tritt am Steilhang vom Grandes Pentes aus. Innerhalb von 24 Stunden schritt die Lava um 180 m voran. Die Front des Lavastroms befindet sich auf einem Höhenniveau von 1500 m. Das Interessante ist, dass sich die Lava tatsächlich ihren Weg durch alte Lavaröhren gesucht hat. Auf dem Foto sieht man, dass die Lavaströme an der Kante eines alten Lavafeldes austreten. Der Tremor ist noch leicht erhöht und es wurden 3 vulkanotektonische Beben registriert.

Nevados de Chillán eruptiert Aschewolken

Lokation: -36.85, -71.377; Chile | Eruption: Dom | Link

In Chile ist der Chillan wieder aktiv geworden und eruptierte mehrere Aschewolken. Sie stiegen bis auf eine Höhe von 3600 m auf und drifteten in südlicher Richtung. Webcamaufnahmen zeigten eine kontinuierliche Ascheemission. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit Maximalwerten von 29 MW. Es ist durchaus möglich, dass es wieder zu einer Intensivierung des Domwachstums gekommen ist. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

In Chile stehen noch 2 weitere Vulkane auf Alarmstufe „gelb“. Das sind der Volcan Hudson und die Laguna del Maule. Unter letzterem Vulkan wurden starke Bodenanhebungen registriert, die an das Geschehen im Bereich der italienischen Campi Flegrei erinnern.

Campi Flegrei: Erdbeben M 2,0

Lokation: 40.826, 14.138; Italien | Eruption: Fumarolisch| Link

Wo wir gerade beim Thema Campi Flegrei sind. Dort gab es heute ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,0. Damit unterscheidet es sich deutlich von den üblichen Erdstößen im Bereich der Mikroseismik. Das Hypozentrum lag in 2,8 km Tiefe. Im INGV-Bulletin der letzten Woche (Beobachtungszeitraum 19. – 25. April) ist zu lesen, dass 70 Erdstöße registriert wurden. Die Bodenanhebung lag bei etwa 13 mm. Seit 2011 hob sich der Boden um 73,5 cm. In den letzten Monaten beschleunigte sich die Inflation. Allerdings ist man sich nach wie vor nicht im klaren darüber wie es am Vulkan weitergehen wird. Spannend bleibt die Situation auf jeden Fall.

Erdbeben-Nachrichten 23.04.21: Griechenland, Nicaragua, Japan

Die Erdbeben-News vom Freitag, werden von einer Reihe moderater Erdstöße bestimmt, die sich zum Teil in vulkanisch aktiven Regionen ereigneten. Im Fokus stehen dabei wieder die Erdbeben nahe der griechischen Vulkaninsel Nisyros.

Griechenland: Erdbeben M 4,1 bei Nisyros

Datum: 22.04.2021| Zeit: 19:49:58 UTC | Lokation: 36.41 N ; 27.14 E | Tiefe: 12 km | Ml: 4,1

Südlich der griechischen Vulkaninsel Nisyros gab es weitere Erdbeben. Das Stärkste brachte es gestern auf eine Magnitude von 4,1. Es hatte ein Hypozentrum, das 12 km tief lag. Das Epizentrum wurde 41 km südöstlich von Kéfalos lokalisiert. Insgesamt ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 34 Erdbeben in der Region. Seit Beginn der seismischen Aktivität gab es mehr als 400 Erdstöße.

Nicaragua: Erdbeben M 4,5

Datum: 23.04.2021| Zeit: 01:45:30 UTC | Lokation: 11.41 N ; 86.77 W | Tiefe: 5 km | M: 4,5

Vor der Küste Nicaraguas bebte es mit einer Magnitude von 4,5. Der Erdbebenherd lag in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 50 km süd-süd-westlich von Masachapa. In der Region gab es in den letzten Tagen zahlreiche Erdstöße. In Nicaragua gibt es einige aktive Vulkane.

Japan: Erdstoß M 4,5

Datum: 23.04.2021| Zeit: 07:26:34 UTC | Lokation: 30.51 N ; 131.39 E | Tiefe: 10 km | Mb: 4,5

Südöstlich der japanischen Insel Kyushu ereignete sich ein Beben der Magnitude 4,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 45 km ost-süd-östlich von Nishinoomote. Das Interessante an diesem Beben ist, dass es sich nur wenige Kilometer von der Kikai-Caldera entfernt ereignete.

Chile: Erdbeben Mb 4,1

Datum: 23.04.2021| Zeit: 03:53:12 UTC | Lokation: 30.51 N ; 131.39 E | Tiefe: 10 km | Mb: 4,1

Vor der chilenischen Küste gab es in den letzten 2 Tagen viele schwache-moderate Erdstöße. Der Stärkste brachte es in den letzten Stunden auf M 4,1. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 86 km südwestlich von San Antonio verortet.

Campi Flegrei: Kleiner Erdbebenschwarm

Datum: 23.04.2021| Zeit: 03:53:12 UTC | Lokation: 40.8238, 14.1370 | Tiefe: 1,2 km | M: 0,9

Der Caldera-Vulkan Campi Flegrei wurde wieder Schauplatz eines kleinen Erdbebenschwarms. Wie das INGV berichtet, ereigneten sich 7 Erdbeben mit Magnituden unter 1. Sie alle lagen in Tiefen von weniger als 3 km. Seit mehreren Jahren wird unter der Caldera Inflation registriert.

Erdbeben-News 07.04.21: Kermadec, PNG, Campi Flegrei

Heute gab es ein weiteres starkes Erdbeben am Tonga-Graben. Auf Papua Neuguinea bebte es mit einer moderaten Magnitude. Die Campi Flegrei wurde von einem Schwarmbeben heimgesucht.

Kermadec: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 07.04.2021| Zeit: 09:53:29 UTC | Lokation: 29.14 S ; 176.50 W | Tiefe: 15 km

In der Nähe der neuseeländischen Kermadec-Inseln ereignete sich ein weiteres starkes Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,0. Das Hypozentrum wurde in 15 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum befand sich 882 km südlich von ‘Ohonua, auf Tonga. Ein weiteres Nachbeben hatte die Magnitude 5,2. Der Tonga-Graben kommt offensichtlich nicht zur Ruhe und mit weiteren Beben ist zu rechnen.

Papua Neuguinea Erdstoß M 5,6

Datum: 07.04.2021| Zeit: 05:13:16 UTC | Lokation: 29.14 S ; 176.50 W | Tiefe: 446 km

Östlich der New Ireland Region in PNG bebte es mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum befand sich im Erdmantel, genauer, in einer Tiefe von 446 km. Damit muss sich die Erschütterung an einem Stück subduzierte ozeanischer Kruste zugetragen haben, weil es ansonsten praktisch keine Erdbeben im plastischen Material des Erdmantels geben kann. Das Epizentrum wurde 199 km nordöstlich von Kokopo, und damit in relativer Nähe zur Rabaul-Caldera lokalisiert Der dortige Vulkan Tavuvur ist schon verhältnismäßig lange ruhig.

Campi Flegrei: Schwarmbeben

Datum: 07.04.2021| Zeit: 02:08:45 UTC | Lokation: 40.8297; 14.1497 | Tiefe: 2,1 km

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei war letzte Nacht Austragungsort mehrere schwacher Erdbeben. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 1,9 und lag 2,1 km tief. Das Epizentrum lag einige Hundert Meter westlich der Solfatara. Insgesamt registrierte das INGV 9 Erschütterungen.

Kanarische Inseln: Erdbeben M 2,1

Datum: 07.04.2021| Zeit: 00:05:14 UTC | Lokation: 27.72 N ; 18.22 W | Tiefe: 36 km

Die Kanareninsel El Hierro wurde von einem schwachen Erdbeben der Magnitude 2,1 erschüttert. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 36 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich vor der Südspitze der Insel, genauer, 31 km west-süd-westlich von Valverde.

Vulkan-Update 18.03.21: Taal, Campi Flegrei, Yellowstone

Im Fokus des heutigen Updates zu den Vulkanen, stehen überwiegend seismische Ereignisse. Die Tabellenführung übernimmt der Taal auf den Philippinen, aber auch unter der Campi Flegrei und unter dem Yellowstone ist der Boden in Bewegung. 

Taal: Tremor hoch

Das philippinische Institut PHILVOLCS meldete heute, dass es am Taal auf Luzon zu zahlreichen Beben gekommen ist. Insgesamt zeichneten die Seismographen 164 Signale auf.  94 davon waren auf vulkanotektonische Beben zurückzuführen. 67 Signale zeugten von Tremor-Episoden. Sie dauerten bis zu 2 Minuten. Außerdem wurden 3 hybride Ereignisse aufgezeichnet. Aus den Fumarolen im Hauptkrater stiegen Dampfwolken bis zu 20 m hoch. der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 605 Tonnen am Tag. Es wird weiterhin schwache Inflation registriert. Die Indikatoren sprechen dafür, dass sich Magma unter dem Vulkan akkumuliert.

Campi Flegrei: Zahlreiche Beben

In den letzten Tagen kam es zu einigen Erdbeben unter Europas mächtigstem Calderavulkan. In der Woche 8 bis 14 März 2021 wurden 95 Erdbeben registriert. Die Inflationsgeschwindigkeit wird mit 13 mm pro Monat mit einer Toleranz von 2 mm angegeben. Seit 2011 hob sich der Boden um 71,5 mm an. Sollte die Bodendeformation auf Inflation mit Magma zurückzuführen sein, dann sammelt sich dort eine Menge von dem Zeug im Untergrund an.

Yellowstone N.P.: Seismik erhöht

In den letzten 2 Wochen legte die Seismizität im Bereich der Yellowstone-Caldera zu. Das USGS registrierte 48 leichte Erschütterungen. 2 Beben hatten Magnituden größer als 2. Auch wenige Kilometer westlich des Nationalparks kam es zu einem Erdbebenschwarm.

Apropos Yellowstone: was macht eigentlich unser Supergeysir Steamboat? Die mediale Aufmerksamkeit, die der weltgrößte Geysir noch vor 2 Jahren genoss, ist auf nahezu Null gesunken. Allerdings hat er seine Aktivität nicht eingestellt, aber sein Pausenintervall ist deutlich länger geworden. Die längste Pause der letzten Wochen betrug 21 Tage. Doch heute ist der Geysir nach einer nur 14-tägigen Pause wieder gesprungen. Es war der 2. Sprung in diesem Monat.

Campi Flegrei: Schwarmbeben am 01.01.2021

campi flegreiDas neue Jahr begann in der Campi Flegrei bei Neapel mit einem kleinen Schwarmbeben. Zwischen dem 31.12.20 und dem 02.01.2021 registrierte das INGV 16 leichte Erschütterungen. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 1.7 mit einem Hypozentrum in 0,59 km Tiefe. Die Epizentren konzentrierten sich westlich der Solfatara. Bereits am 28.12.20 gab es einen Erdstoß M 2,6. Apropos Solfatara: der Zugang ist weiterhin gesperrt, genauso der Campingplatz im Krater. Es sieht auch nicht so aus, als würde sich daran etwas auf absehbarer Zeit ändern.

Im letzte Bulletin des INGV für 2020 hieß es, dass die Inflation weiterhin bei 1 cm im Monat liegt. Seit 2011 hob sich der Boden bereits bis zu 68 cm an. Zwischen dem 21-27.12.20 wurden 33 Erdbeben registriert. Die restlichen Parameter blieben unverändert.

Die Menschen der Region reagieren mit wachsender Besorgnis auf die anhaltende Bodenhebung. In den 1980iger Jahren gab es bereits eine Hebungsphase, bei der sich der Boden um 94 cm anhob. Die Bodenhebung und die damit einhergehenden Erschütterung zermürbten die Bausubstanz der umliegenden Siedlungen. Besonders hart traf es Pozzuoli. Die Altstadt musste komplett evakuiert werden und wurde anschließen jahrelang saniert. Erst zur Jahrtausendwende waren die Arbeiten abgeschlossen. Noch ist es ungewiss, ob sich die Geschichte widerholen wird. Die renovierten Häuser sollten eigentlich höhere Belastungen aushalten, als es zuvor der Fall war. Dennoch kann man davon ausgehen, dass auch ihrer Belastung Grenzen gesetzt sein werden. Es ist auch völlig unklar, welche Dimensionen die aktuelle Phase der Bodendeformation annehmen wird. Zu Zeiten der Römer hob und senkte sich das Areal der Campi Flegrei um mehrere Meter und lag sogar unter dem Meeresspiegel.

An anderer Süditalienischer Vulkan macht Schlagzeilen und besorgt die Menschen der Region. Die Rede ist vom Ätna.

Ätna: Weitere Erdbeben

Die Seismizität am Ätna hat in den letzten 24 Stunden abgenommen, allerdings gab es zuvor noch weitere Erdstöße im Rahmen des Schwarmbebens, dass am 31.12.20 begonnen hatte. Bis heute wurden seitdem 48 Erdstöße am mächtigsten Vulkan Europas registriert. Auffällig ist, dass es verhältnismäßig viele Erdbeben mit Magnituden größer als 2,5 gab. Ansonsten ist der Vulkan weiter strombolianisch tätig, wobei sich die Aktivität der letzten Stunden mehr auf die Voragine konzentriert.

Madeira und Kanaren

Die Erdbebentätigkeit im Atlantik vor der Westküste Afrikas ist weiter erhöht. So gab es südlich von Madeira und nördlich der Kanaren ein beben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 41 km südöstlich von Funchal lokalisiert.

Bei den Kanarischen Inseln ereignete sich seit gestern 5 Erdbeben. Das Stärkste manifestierte sich östlich von Gran Canaria und hatte eine Magnitude von 2,1. Das Schwarmbeben auf La Palma endete. Es ist aber sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis wir dort weitere seismische Aktivität sehen werden.

Campi Flegrei: Erdbebenschwarm rockt Pozzuoli

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde von einem Schwarmbeben herschüttert. Es begann gestern Nachmittag und setzte sich bis in die frühen Morgenstunden des heutigen Tages fort. Bisher wurden vom INGV 30 Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,7. Das Hypozentrum lag in 2,23 km Tiefe. Das Epizentrum dieses Bebens befand sich auf dem Ostrand der Solfatara, etwas südlich von der Pisciarelli Fumarole. Das zweitstärkste Beben hatte die Magnitude 2,3 und rockte den Ortsrand von Pozzuoli.

Im wöchentlichen Bulletin des INGV hieß es, dass die Inflation weiterhin 1 cm pro Monat beträgt. Die Rate hatte sch im Sommer erhöht, bis dahin hob sich der Boden um 6 mm pro Monat. Seit 2011 sind so bereits 67,5 cm Bodenhebung hinzu gekommen. In der Wochen 7.-15. Dezember wurden 23 schwache Erdbeben registriert. Je länger die Inflation anhält, desto wahrscheinlicher wird es, dass es zu einer Eruption in der Caldera kommen wir. Doch bis jetzt lassen sich keine genaue Prognosen treffen, wann es soweit sein wird. Natürlich kann die Inflation auch einfach ohne Eruption enden.

Voigtland: Schwarmbeben im Cheb-Becken

Im deutsch-tschechischen Grenzgebiet des Cheb-Beckens bebt seit einigen Tagen ebenfalls wieder die Erde. Die Seismographen registrieren zahlreiche schwache Erdstöße im Bereich des Cheb-Beckens. Dort gibt es Mofetten, deren Gase darauf hindeuten, dass die Schwarmbeben durch Intrusion magmatischer Fluide ausgelöst werden. Woher diese Fluide stammen wird kontrovers diskutiert. Manche Wissenschaftler vertreten die These, dass ein Magmenkörper in die Erdkruste eindringt. Andere gehen davon aus, dass es sich bei den Fluiden um Tiefenwasser handelt, dass von einem erkaltenden Magmenkörper mit dessen Restwärme versorgt wird und so unter Druck gerät und in Störungszonen eindringt. Dort werden dann durch das Wasser die Beben ausgelöst.

Heute gab es bereits 20 Erdstöße mit Magnituden über 1, 0. Der Stärkste hatte eine Magnitude von 2,2. Die Mehrzahl der Erschütterungen sind allerdings im Bereich der Mikroseismik einzuordnen und haben Magnituden kleiner als 1,0. Seit Beginn des Schwarms am 12. Dezember, wurden mehr als 1000 Beben registriert. Dennoch handelt es sich noch um einen vergleichsweise schwachen Schwarm.

Hawaii: zahlreiche Erdbeben

Auf Big Island Hawaii ist es ein seismisch sehr aktiver Tag! Es ereigneten sich nicht nur 3 Erdbeben am Mauna Loa, sondern auch 9 bei Pahala und 13 im Bereich der Halema’uma’u-Caldera am Kilauea. Während die Epizentren der Beben bei Pahala im Bereich der Asthenosphäre lagen, wurden jene in der Gegend um die Caldera in sehr geringen Tiefen lokalisiert. Bereits seit 3 Tagen ist die Seismik am Vulkan erhöht.

Die Bodendeformation im Bereich der Kilauea-Gipfelcaldera ist mit einem positiven Vorzeichen versehen. Es dringt weiterhin Magma im Untergrund ein. Anders verhält es sich am Puu’O’oo-Krater. Dort ist die berichtete Deflation zu einem Trend geworden. Ähnlich sieht es am Nachbarvulkan Mauna Loa aus. Dort hat die Bodendeformation seit Anfang des Monats ebenfalls ein negatives Vorzeichen. Dennoch steht der Alarmstatus weiterhin auf „gelb“.

Campi-Flegrei: kleines Schwarmbeben

Bereits am 14. November ereignete sich ein weiterer Erdbebenschwarm. Er bestand aus 10 Erdstößen mit Magnituden kleiner als 1. Die Erdbebenherde lagen in geringen Tiefen. Laut dem wöchentlichen Bericht des INGVs ist die Inflation weiter hoch. Seit Oktober beträgt sie 10 mm pro Monat. Damit verdoppelte sie sich fast, denn zuvor betrug sie zwischen 5 und 6 mm pro Monat. Es bleibt spannend am Vulkan.

Ätna mit mehrere Erdstößen

Am Ätna gab es einige Erdbeben mit Magnituden größer 2, die heute vom EMSC registriert wurden. 1 Beben manifestierte sich kurz vor der Küste bei Giarre. Ein weiterer Erdstoß wurde im Bereich des Gipfels registriert und 2 Beben westlich des Vulkans bei Troina. Das stärkste Beben hier brachte es auf Ml 3,4 in 38 km Tiefe. Der Ursprung dieser Beben ist unklar, der Tiefe nach zu urteilen, könnten sie im Zusammenhang mit Magmenbewegungen stehen. Allerdings ereigneten sie sich außerhalb des eigentlichen Vulkans

Campi Flegrei: Schwarmbeben Update 09.11.20

Gestern Abend gab es einen erneuten Erdbebenschwarm im Bereich des Calderavulkans Campi Flegrei, welcher bei uns unter dem Namen „Phlegräische Felder“ bekannt ist. das INGV registrierte seit gestern 16 schwache Erschütterungen. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 1,0. Der Erdbebenherd lag in 2,300 m Tiefe. Die restlichen Erschütterungen mit Magnituden kleiner 1 lagen überwiegend in wenigen Hundert Metern Tiefe. Wahrscheinlich stehen die Beben im Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide innerhalb des Hydrothermalsystems des Vulkans.

Im jüngsten Bulletin vom INGV ist zu lesen, dass die Inflation im September ordentlich zugenommen hatte: sie stieg von monatlich 6 mm auf 10 mm an. Seit 2005 hob sich der Boden an der Messstation RITE um insgesamt 72 cm. Sollte Magma die Inflation verursachen, wäre das ein sehr beunruhigender Wert. Allerdings muss man vorsichtigerweise von magmatischen Fluiden sprechen, denn es könnten auch Tiefenwässer, oder/und Gase für die Bodenhebung verantwortlich sein.

Der Chemismus der fumarolischen Gase hat sich seit dem Sommer nicht mehr verändert. Damals nahm der Kohlendioxid-Ausstoß ab. Die Gastemperatur der Fumarole von Pisciarelli lag bei 113 Grad Celsius.

Im Monat Oktober wurden insgesamt 248 leichte Erdbeben registriert. Im September waren es 152 und im August 35 Erschütterungen. Aktuell wird also auch in dieser Disziplin ein deutlicher Anstieg gegenüber der Sommerflaute festgestellt.

Pacaya eruptiert Aschewolke

Bereits gestern Abend kam es am guatemaltekischen Vulkan Pacaya zu einer stärkeren Eruption, bei der eine Aschewolke gefördert wurde. Das VAAC detektierte die Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m. Sie driftete in östlicher Richtung. Aufgrund dichter Bewölkung konnten die Vulkanologen von INSIVUMEH in ihrem täglichen Bulletin keine genauen Angaben zur Eruptionscharakteristika machen, sie schreiben allerdings von Eruptionen die reichlich Asche förderten. Kurzzeitig war der Lavastrom auf der Südwestflanke sichtbar. Hier wird eine Länge von 800 m angegeben.

Campi Flegrei: Rege Mikroseismik

Am 25. Oktober gab es einen erneuten seismischen Schwarm in der Campi Flegrei. Das INGV Napoli registrierte 18 schwache Erdstöße mit Magnituden unter 1. Es handelte sich also um Mikroseismik. Die Erdbebenherde lagen in geringen Tiefen. Dennoch deuten sie darauf hin, dass es im Untergrund rumort, auch wenn die Ursache der Beben nicht zur Gänze geklärt ist, gehe ich davon aus, dass die Erschütterungen mit Fluidbewegungen zusammenhängen. Nach wie vor gilt allerdings, dass die Beben nicht als Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruchs zu interpretieren sind.

Hawaii: weitere Seismik

Auf Big Island Hawaii kam es zu weiteren Erdbeben. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich entlang des unteren Südwestrifts bei Pahoha. Eine Studie bewies vor einiger Zeit, dass die Beben hier mit Magmenaufstieg im Zusammenhang stehen. In der Nähe der Gipfelcaldera ereigneten sich ebenfalls einige Erschütterungen. Ein einzelnes Beben gab es im Westen des größten Vulkans der Erde. Am Mauna Loa ereigneten sich in der vergangenen Woche zahlreich Erschütterungen.

Weltweite Zunahme der vulkanischen Aktivität

Vor kurzem schrieb ich noch, dass wir uns scheinbar in einem weltweiten Aktivitätsminimum in Bezug auf vulkanischer Aktivität befinden. Aktuell hat es allerdings den Anschein, als würde sich dieser Umstand wieder ändern. Die Vulkane werden wieder munterer und auch die seismischen Ereignisse in Vulkanregionen nehmen zu. So sind die Vulkane Kamtschatkas äußerst aktiv und die indonesischen Feuerberge werden ebenfalls wieder munterer. In Guatemala liefert der Pacaya ein interessantes Feuerwerk und der Ätna ist auch in einer aktiven Phase. Ob es da irgendeinen Zusammenhang gibt, oder ob es nur Zufall ist, oder an der subjektiven Wahrnehmung liegt vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall lohnt es sich wieder mehr ein Auge auf die News zu halten.