Vulkan-News 09.11.22: Popocatepetl

Popocatepetl generiert Aschewolken

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Aktivität: Asche-Emissionen

Der Popocatepetl ist in Mexiko wieder besonders aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Das VAAC Washington bringt VONA-Warnungen heraus, nach denen die Asche bis auf einer Höhe von 6100 m steigt und gen Südwesten driftet. CENAPRED berichtet von 94 Asche-Dampf-Exhalationen und 17 Minuten Tremor. Während die Anzahl der Emissionen zugenommen hat, bleibt der Tremor relativ gering. MIROVA zeigt eine thermische Anomalie mit 24 MW Leistung an. Es ist möglich, dass im Krater wieder ein Lavadom wächst. Die Alarmstufe steht auf „gelb“.


Fuego mit Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Ejektiv

In Guatemala bleibt der Fuego explosiv aktiv. Gestern wurde Vulkanasche in 5200 m Höhe detektiert. Die Anzahl der stündlichen Explosionen erhöhte sich leicht: es wurden zwischen 6 und 10 Ausbrüche registriert. Glühende Tephra stieg bis zu 200 m über Kraterhöhe auf. MIROVA registriert heute eine moderate Wärmestrahlung mit 23 MW Leistung.


Anak Krakatau mit milden strombolianischen Eruptionen

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Aktivität: Stromblianisch

Im indonesischen Sunda-Strait ist der Inselvulkan Anak-Krakatau weiterhin tätig. Zwar liegen keine VONA-Warnungen vor, dennoch ist der Vulkan schwach strombolianisch aktiv. Das geht aus einem Bericht hervor, den Vulkanführer Andi erstattete. Er war im Rahmen eine VolcanoDiscovery-Expedition vor Ort. Vorgestern wurde eine schwache Thermalstrahlung detektiert. Die Seismizität ist gering und es sieht nicht so aus, als würden sich die Eruptionen kurzfristig verstärken. Daher ist das Risiko die Insel zu betreten vertretbar gewesen.

Vulkan Santiaguito mit Explosionen am 08.11.22

Santiaguito mit Explosionen und Lavaströmen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito bleibt aktiv und ist überwiegend extrusiv tätig, doch gestern meldete die Katastrophenschutzbehörde CONRED, das man eine Änderung in der Aktivität des Vulkans beobachtet: es traten vermehrt Explosionen aus dem Dom auf. Diese förderten gasreiche Aschewolken, die bis zu 500 m über Domhöhe aufstiegen. Die Explosionen wurden von lauten Detonationsgeräuschen begleitet, die bis in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören waren. Die Experten befürchten nun, dass die Explosionen den Dom destabilisieren könnten und sehen eine erhöhte Gefahr für die Generierung Pyroklastischer Ströme. Der Dom speist auch 2 Lavaströme, die durch die Abflusskanäle El Tambor und San Isidro fließen. Der längste Strom ist 4 km lang und seine Front befindet sich in bewaldetem Gebiet. Von den Lavafronten gehen Blocklawinen ab, die Aschewolken erzeugen, die mehrere Hundert Meter hoch aufsteigen. Vulkanologen befürchten, dass die Explosionen die Lavaströme ebenfalls destabilisieren könnten.
Bei starken Regenfällen wird die abgelagerte Vulkanasche problematisch, denn dann können die gefürchteten Lahare entstehen. Zuletzt geschah das am Santiaguito am 3.  und 7. November. Die Schlammströme gingen durch mehrere Schluchten ab, die in Bäche und Flüsse münden. Besonders betroffen war der Fluss Cabello de Ángel im Süden des Vulkans. Dort liegen auch Plantagen. Die Menschen wurden davor gewarnt, dass die Lahare nicht nur Schlamm transportieren, sondern auch große Felsbrocken, die mehrere Tonnen schwer sein können. Außerdem haben sie oft Baumstämme im Gepäck, die wie Rammböcke wirken können.

Santiaguito ist einer von 3 aktiven Vulkanen in Guatemala. Er liegt bei Quetzaltenango im Westen des Landes, relativ nahe der Grenze zu Mexiko. Mehr in der Mitte Guatemalas und in der Nähe der Hauptstadt liegen die beiden Vulkane Pacaya und Fuego. Während der Pacaya momentan nur fumarolisch aktiv ist, setzt der Fuego seine explosive Tätigkeit fort. Die Vulkanologen von INSUVIMEH registrierten 5-8 Explosionen pro Stunde. Glühende Tephra stieg gestern bis zu 350 m über Kraterhöhe auf. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 5200 m Höhe, was gut 400 m höher als sonst ist. Die Aschewolke driftete in Richtung Osten. Die Tephra der Eruptionen landet auf der Vulkanflanke und löst dort Schuttlawinen aus, die bis zum Vegetationsrand fließen können. Gelegentlich werden Brände ausgelöst. Phasenweise erzeugte der Vulkan laute Geräusche wie von einer Dampflok. Diese Phasen dauerten bis zu 4 Minuten.

Vulkan-News 30.10.22: Ebeko

Ebeko eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilenvulkan Ebeko ist wieder munterer geworden und eruptierte gestern Vulkanasche. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 3000 m und wurde Richtung Südwesten verfrachtet. Russische Medien sprechen von einer 4 km hohen Aschewolke, die bis zu 5 km weit driftete und Ascheregen auslöste. Dieser ging auch über den Ort Severo-Kurilsk nieder und hinterließ einen dünnen Ascheschleier im Ort, der besonders Autofahrer ärgerte, da er die Fahrzeuge verschmutzt. Die lokale Presse nimmt das Thema nicht ohne eine Spur Ironie auf, denn auf der Insel Paramushir wird der „Tag des Autofahrers“ begannen. Fehlt nur der Ratschlag, dass man Vulkanasche nicht vom Wagen wischen, oder fegen sollte, da sie wie Schmirgelpapier wirkt und den Lack zerkratzt. Besser ist es, seinen Wagen mit viel Wasser abzuspülen, ohne zu wischen. Der VONA-Alarmstatus steht auf „Orange“.

Insel und Vulkan liegen direkt vor der Südspitze Kamtschatkas und finden ihre Ursache in der Subduktion der Pazifischen Platte unter die des Asiatischen Kontinents. Die abtauchende Ozeanplatte gerät dabei bis in den Erdmantel und wird teilweise geschmolzen. Die so entstandene Schmelze steigt als Magma hinter der Subduktionszone auf und wird an den Vulkanen eruptiert. Das Magma ist relativ hochviskos, weshalb die Vulkane entlang von Subduktionszonen zu explosiven Eruptionen und Dombildung neigen. Die Vulkane Kamtschatkas und der Kurilen sind somit artverwandt. Tatsächlich befinden sich  z.Z. 3 Kurilenvulkane in Eruption, die allesamt dicht beieinander liegen. Im Bereich von Zentralkamtschatka sind ebenfalls 3 Vulkane aktiv und sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Ruhig sind die Vulkane im Süden Kamtschatkas. Dort liegen z.B. Mutnovsky und Gorely, die schon mehrere Jahre ruhig sind. Man könnte von einer vulkanischen Eruptionslücke sprechen, in Analogie zur seismischen Lücke bei den Erdbeben. Vielleicht schließt sie sich ja bald. Sie zeigt auch, dass die Schmelze entlang der Subduktionszone nicht gleichmäßig verteilt aufzusteigen scheint.


Fuego mit stärkeren Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv und erzeugte einige Explosionen, die ungewöhnlich stark waren. Die Ereignisse wurden mit einer Webcam gefilmt. Laut VAAC Washington stieg die Vulkanasche bis zu 5200 m hoch auf. Im Update von INSIVUMEH spiegelt sich diese Aktivität nicht wieder. Dort wird von 5-8 Eruptionen pro Stunde gesprochen, bei denen glühende Tephra bis zu 200 m hoch ausgestoßen wird. Vulkanasche erreichte demnach eine Höhe von 4800 m über Normalnull. MIROVA detektierte eine moderate Wärmestrahlung mit 26 MW Leistung.


Reventador mit Ascheeruptionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador eruptiert der Reventador Vulkanasche. Ähnlich wie am Fuego, steigt auch hier die Asche höher als sonst auf. Das VAAC detektierte sie in 5800 m Höhe. MIROVA zeigt eine thermische Strahlung mit 29 MW Leistung an. Dementsprechend wurde eine größere Menge glühender Tephra ausgestoßen. Gelegentlich fließen auch Lavaströme über die Vulkanflanke, doch dafür ist die Wärmestrahlung zu gering.


Suwanose-jima mit Explosionsserie

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der japanische Suwanose-jima zeigt sich nach seinem Peak in der Seismizität sehr aktiv und löste seit gestern 6 VONA-Warnungen aus. Vulkanasche stieg bis zu 2400 m auf und driftete südwärts. Gestern gab es 25 vulkanotektonische Erdbeben und einige Tremorphasen.

Vulkan-News 17.10.22: Ätna

Vom Ätna geht eine schwache Wärmestrahlung aus. Nevados de Chillan und Fuego fördern Aschewolken bis zu 4800 m hoch.

Ätna mit schwacher Wärmestrahlung

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Der Ätna ist seit der letzten Lavastrom-Eruption im Mai/Juni recht ruhig, doch nicht ganz tot. Bei klarstem Wetter detektierte MIROVA ein schwaches thermisches Signal das vom Ätna ausgeht. Auf einem Sentinel-Foto von gestern erkennt man dazu zwei schwache Hotspots, die von den beiden Schloten in der Bocca Nuova ausgehen. Auf dem Bild sieht man auch sehr schön, wie sehr sich der Südostkraterkegel verändert hat. Als er zuletzt Lavaströme förderte, erodierten sie ein tiefes Tal auf der Südflanke des Kegels. Der daraus hervorgehende Lavakanal reicht bis zum Krater von 2002 hinab.

[twenty20 img1=“833052″ img2=“833053″ offset=“0.5″ before=“Der Ätna im realen Lichtspektrum…“ after=“…und im gefilterten Licht. © Sentinel“]

Der Tremor bewegt sich im hohen mittleren Bereich, kurz unterhalb der Grenze zum hohen Bereich. Die Erdbebentätigkeit ist gegenüber der Vorwoche zurück gegangen, doch es gibt vereinzelte schwache Erdstöße. Im letzten Monatsbulletin des INGVs wurde dem Vulkan ein inflationärer Trend attestiert.


Fuego mit Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

In Guatemala bleibt der Fuego aktiv. Pro Stunde werden zwischen 5 und 8 Explosionen generiert. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Rotglühende Tephra wird bis zu 400 m über Kraterhöhe ausgespien. Ein Sentinel-Foto enthüllt eine ausgeprägte thermische Anomalie im Gipfelbereich. Sie wird wahrscheinlich von der akkumulierten Tephra verursacht. Es gibt Schuttlawinen, die bis zum Rand der Vegetationszone rollen. Nicht ausgeschlossen, dass bald ein Lavastrom zu fließen beginnt.


Nevados de Chillan mit Ascheeruptionen

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist der Nevados de Chillan weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC brachte mehrere VONA-Warnungen heraus, nach denen die Vulkanasche bis zu 4800 m aufsteigt und nach Südosten driftet. MIROVA zeichnete eine schwache Thermalstrahlung auf.


Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Vom japanischen Inselvulkan Suwanose-jima ging heute eine Reihe von VONA-Warnungen heraus. Der Vulkan ist sehr aktiv und fördert eine Reihe kleinerer Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufsteigen. Gestern wurde eine hohe Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben registriert. Auch der Tremor ist erhöht.

Vulkan-News 14.10.22: Alaid

Alaid eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilen-Vulkan Alaid spie heute Morgen eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4800 m aufstieg und in Richtung Osten driftete. Die Wolke bereitete sich auf einer Länge von 110 km aus und stellte eine Gefahr für tieffliegende Flugzeuge dar. Gestern emittierte der Vulkan eine sehr hohe thermische Strahlung mit 1112 MW Leistung, was auf eine größere Menge Lava hindeutet, die an der Oberfläche unterwegs ist. Das letzte wolkenfreie Sentinel-Foto ist eine Woche alt. Darauf ist eine thermische Anomalie zu erkennen, die den Verlauf eines schmalen Lavastroms auf der Südflanke des Vulkans markiert. Die Vermutung liegt nahe, dass der Lavastrom nun größer geworden ist. Es könnte auch eine größere Lava-Ansammlung im Krater vorhanden sein.

Alaid ist ein entlegener Inselvulkan, der vor der Südspitze Kamtschatkas liegt. Augenzeugenberichte aus dieser Gegend sind dünn gesät.


Fuego mit Lahar

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Anhaltende Regenfälle triggerten gestern einen Lahar, der durch die Trinidad-Schlucht floss. Das Regenwasser mobilisierte Vulkanasche, die sich auf den Vulkanflanken befand. Darüber hinaus ist der Vulkan explosiv tätig und erzeugt stündlich zwischen 5 und 9 Eruptionen. Asche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Inzwischen ist das Wetter besser geworden und auf unserer Livecam konnte man eine der Aschewolken sehen, die sich mit einer Dampfwolke mischte. MIROVA zeigt eine moderate Thermalstrahlung mit 30 MW Leistung an. Es würde mich nicht wundern, wenn wir bald wieder einen Lavastrom am Fuego sehen würden.


Taal mit kleiner Aschewolke

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Das VAAC Tokio brachte heute 2 VONA-Warnungen zum Taal Vulkan heraus. Demnach stiegen von Volcano Island kleine Aschewolken auf, die eine Höhe von 600 m erreichten. Sie könnten von phreatischen Explosionen stammen. Die Asche wurde nicht via Satellit detektiert, sondern es wurden Informationen von Beobachtern am Boden verarbeitet. Es ist auch möglich, dass es sich um remobilisierte Asche handelt. PHILVOLCS veröffentlichte bis jetzt kein Statement dazu. Die geophysikalischen Parameter vom heutigen Bulletin geben keine Hinweise auf ungewöhnliche Vorkommnisse, sieht man einmal davon ab, dass die Werte seit Monaten sowieso erhöht sind. Es wurden 6 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 3882 Tonnen am Tag. Es stieg eine 1200 m hoch Dampfwolke auf und im Kratersee wurde Upwelling beobachtet, dass sich in Form eine vertikalen Strömung durch aufsteigende Gase und Fluide äußerte.

Vulkan-News 16.09.22: Lewotolok

Lewotolok eruptiert Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Nach längerer Abstinenz gibt es wieder eine Meldung vom Vulkan Lewolotok. Er liegt auf der indonesischen Insel Lembata. Wie das VAAC Darwin berichtete, gab es eine Eruption, bei der Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Der Ausbruch ereignete sich gestern Abend um 21:09 WIT. Er generierte ein seismisches Signal von 39 Sekunden Dauer und einer Maximal-Amplitude von 21 mm. Heute folgten 2 weitere Ausbrüche, die sogar einen etwas stärkeren seismischen Fußabdruck hinterließen. Bei der ersten Eruption wurde auch rotglühende Lava gefördert, die eine langgestreckte thermische Anomalie erzeugte. Bis Mitte Juli war der Lewotolok hoch aktiv und erzeugte täglich mehrere Explosionen. Es wurde vulkanischer Tremor registriert. Seitdem war die Aktivität stark rückläufig.


Fuego in guter Form

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Nach einer vergleichsweisen ruhigen Phase, steigerte sich die explosive Aktivität in den letzten Tagen. Pro Stunde werden zwischen 7-15 explosive Eruptionen gezählt. Damit verdoppelte sich ihre Anzahl fast. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 4800 m über dem Meeresspiegel. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Es werden Schuttlawinen erzeugt, die durch verschiedenen Abflussrinnen abgehen. In den vergangenen Tagen wurden mehrere Lahare beobachtet. Starke Regenfälle lösten die Schlammlawinen aus.


Merapi: deutliche Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Ende August nahm die Seismizität unter dem Merapi signifikant zu. Täglich werden um 150 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Bei den meisten Beben handelt es sich um Hybriderdbeben, doch besonders auffällig ist die Zunahme tiefer vulkanotektonischer Erdbeben. Sie deuten an, dass sich in der Tiefe Magma akkumulierte, das nun aufsteigen könnte und den beiden Lavadomen bald einen Wachstumsschub bescheren könnte. Aktuell ist das Domwachstum relativ gering. Das meiste Material wird in Form von Schuttlawinen abgebaut. Täglich gibt es davon ca. 50 Stück.

Vulkan-News 13.09.22: Sangay

Sangay eruptiert Aschewolken

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und stößt Vulkanasche aus. Nach Angaben des VAAC Washington, stieg die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7300 m auf und driftete in Richtung Westen. Auf einem 2 Tage alten Satellitenfoto erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie im Kraterbereich. Ein größerer Lavastrom auf der Südostflanke ist auf dem Bild im Infrarotbereich nicht auszumachen. MIROVA registrierte eine thermische Anomalie mit 307 MW Leistung. Das IGPEN berichtet von Vulkanasche, die fast 900 m über Kraterhöhe aufstieg. In den Morgenstunden konnte Rotglut am Krater beobachtet werden. Die Seismometer zeichneten 650 Explosionssignale auf. Hinzu kamen 30 langperiodische Erdbeben und 24 Tremorphasen.


Fuego mit Lahar

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Am guatemaltekischen Vulkan Fuego ging ein Lahar ab. Der Schlammstrom wurde durch starke Regenfälle ausgelöst, indem das Wasser abgelagerte Vulkanasche mobilisierte. Der Lahar floss durch die Ceniza-Schlucht, einem Nebenfluss des Achíguate. INSIVUMEH warnte, dass der Lahar nicht nur aus Schlamm besteht, sondern dass auch Baumstämme und Gesteinsblöcke bis zu 1,5 m Durchmesser durch die Schlucht rollen könnten, so dass eine ernste Gefahr für Menschen in seinem Weg besteht. Große Lahare können die Flussbetten verlassen und Brücken überspringen.


Popocatepetl in Eruption

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Asche-Emissionen

Der Popocatepetl in Mexiko eruptierte Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 6400 m und wurde in Richtung Nordwesten geweht. CENAPRED meldete gestern 68 Asche-Dampf-Exhalationen. 81 Minuten Tremor wurden aufgezeichnet. Am Vortag waren es 37,5 Minuten gewesen. Es sieht so aus, als würde der Vulkan aktiv bleiben.


Shiveluch macht weiter

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

In Kamchatka ist es der Shiveluch, der Asche ausspeit. Das VAAC detektiert Asche in 4300 m Höhe. Die Eruptionswolke breitete sich in Richtung Osten aus. Gestern wurde eine hohe Wärmestrahlung mit 162 MW Leistung festgestellt. Der Lavadom wächst und es könnten Pyroklastische Ströme abgehen.

Vulkan-News 30.08.22: Dukono

Dukono mit explosiven Eruptionen

Staat: Indonesien | Koordinaten:1.70, 127.87 | Eruption: Ascheeruptionen

Gestern erzeugte der Dukono auf Halmahera (Indonesien) zwei Eruptionen, die stärker als üblich waren. Dichte Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 3000 m auf. Interessanterweise wurden die Eruptionswolken nicht von Satelliten erfasst. Dafür gibt es ein Foto, das wenigstens einen Ausbruch dokumentiert. Das VSI registrierte 2 seismische Eruptionssignale mit Amplituden zwischen 8-34 mm und eine Dauer von bis zu 29 Sekunden. Drei Tage zuvor gab es einen Anstieg in der Seismizität, als 10 vulkanotektonische Erschütterungen registriert wurden. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“. Es könnten weitere Eruptionen entstehen, die tief fliegende Flugzeuge gefährden könnten.

Dukono zählt zu den Dauerbrennern Indonesiens und ist für seine frequente Ascheeruptionen bekannt.


Fuego mit Laharen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Am guatemaltekischen Vulkan Fuego gingen gestern Lahare ab. Die Schlammlawinen wurden durch starke Regenfälle verursacht, die am Vulkanhang abgelagerte Vulkanasche mobilisierten. Darüber hinaus hält die eruptive Tätigkeit am Fuego an. INSIVUMEH (dessen modernisierte Website wieder online ist) meldet, dass es stündlich 4-7 explosive Eruptionen gibt. Asche steigt bis zu 4800 m auf. Glühende Tephra erreicht eine Höhe von 200 m über dem Krater. Wenn das Material auf der Vulkanflanke landet verursacht es Schuttlawinen.


Rincon de la Vieja mit schwachen Eruptionen

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Medienberichten zufolge gab es in der Nacht von Sontag auf Montag 3 schwache Eruptionen am Rincon de la Vieja. Wahrscheinlich waren sie phreatischer Natur und manifestierten sich im Kratersee. ORVISCORI-UNA brachte dazu noch kein Update. Letzte Woche wurde die Seismizität am Vulkan als gering beschrieben.

Vulkan-News am 30.07.22: Fuego

  • Am Fuego steigerte sich die Aktivität
  • Ein 700 m langer Lavastrom fließt durch die Ceniza Schlucht
  • Am Krater kommt es zu Lavaspattering

Fuego erzeugt Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Seit dem 28. Juli steigerte der guatemaltekische Vulkan Fuego seine Aktivität, so dass das Institut INSIVUMEH ein Sonderbulletin herausgab. In ihm wird beschrieben, dass sich die Aktivitätssteigerung durch eine Zunahme der Geräuschentwicklung ankündigte. Ein leises Grummeln verstärkte sich zu den lauten Geräuschen einer Dampflock, die von starken Entgasungen zeugten. Die Seismografen und die Infraschallsensoren zeigten eine Zunahme der Aktivität an, als es dann wenig später zur effusiven Eruption eines Lavastroms kam. Dieser fließt durch die Ceniza-Schlucht. Zum Zeitpunkt des Bulletins war er 300 m lang, wuchs im Tagesverlauf aber weiter und erreichte abends die 700 m Marke. Von seiner Front gehen glühende Schuttlawinen ab. Sie gleiten bis zum Vegetationsrand und können Buschbrände verursachen und wirbeln auf ihrem Weg viel Staub auf. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 205 MW Leistung.

Auf unserer Livecam ist zu erkennen, dass die Aktivität auch heute anhält. Die Kamera steht im Süden des Vulkans und nachts ist die Spur des Lavastroms anhand der rot illuminierten Dampfwolken sichtbar. Zu sehen ist auch, dass es am Krater zu Lavaspattering kommt.

INSIVUMEH warnt davor, dass der Lavastrom bis zu 2 km lang werden könnte. Die Steinschläge stellen eine Gefahr für Vulkanwanderer dar. Im Extremfall könnten Pyroklastische Ströme generiert werden.

Neben dem Lavastrom kommt es zwischen 6 und 8 explosiven Eruptionen pro Stunde. Sie lassen Vulkanasche bis auf 4800 m Höhe aufsteigen. Rotglühende Tephra wird bis zu 100 m über den Krater ausgeworfen.

Der Fuego ist einer von drei aktiven Vulkanen Guatemalas. Bei den anderen beiden Feuerbergen handelt es sich um den Santiaguito und den Pacaya. Der Pacaya eruptierte zuletzt im Frühjahr 2021. Seitdem ist er ruhig. Am Santiaguito wächst ein Lavadom, von dem ein zäher Lavastrom ausgeht. Der Fuego befindet sich in einem Stadium kontinuierlicher Eruptionen, die sich in Phasen steigern. Die letzte Phase gab es Anfang des Monats.