Update 09.01.21: Merapi, Sinabung und Soufrière

Der Merapi erzeugte einen pyroklastischen Strom, vom Sinabung ging eine Aschewolke aus, der Dom des Vulkans Soufrière wächst weiter und der Lavasee am Kilauea verkrustete zusehends. Darüber hinaus erzeugten Ebeko und Suwanose-jima Aschewolken.

Merapi: Pyroklastischer Strom ging ab

Am indonesischen Vulkan Merapi ging gestern ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 120 Sekunden Dauer und mit einer Maximalamplitude von 45 mm. Entgegen den Erwartungen floss er nicht über die Südflanke, in der sich die große Scharte befindet, sondern über ein Feld weiter westlich. Dort gingen die meisten pyroklastischen Ströme der Eruption von 2006 ab. Schaut man sich Satellitenfotos an, erkennt man, dass der Dampf auch aus dem nordwestlichen Kraterbereich aufsteigt, hier scheint der Dom am stärksten zu wachsen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Insgesamt wurden 440 Erdbeben registriert.

Sinabung eruptiert Aschewolke

Auf Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m. Die Seismik ist weiterhin hoch. Insgesamt wurden gestern über 80 seismische Signale aufgefangen. In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages wurden 7 Signale registriert, die durch Schuttlawinen ausgelöst wurden. 6 Erschütterungen stammten von starken Entgasungen. Es gab 4 hybride Erdbeben und 1 vulkanotektonische Erschütterung.

Soufrière: Domwachstum hält an

Der Dom am 05.01.21. © UWI
Der Dom am 05.01.21. © UWI

Auf der Karibikinsel St. Vincent hält das Domwachstum im Krater des Vulkans Soufrière an. Der Lavadom vergrößert sich langsam und von seiner Oberfläche steigt Dampf auf. Ein Panoramafoto gibt eine Übersicht über den Krater mit seinem alten Dom und dem neuen Gebilde zwischen dem alten Dom und der Kraterwand.

Kilauea: Lavasee teilweise verkrustet

Heute Vormittag präsentiert sich der Lavasee im Halema’uma’u-Krater mit einer recht dicken Kruste aus erstarrter Lava, die einen Großteil des östlichen Seebereichs und den Rand bedeckt. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass der Lavasee oberflächlich komplett erstarrt, allerdings ist das auch nicht unmöglich. Lavaseen sind sehr dynamisch und können sich recht kurzfristig wandeln. Die Deflation des Gipfelbereichs hält an und der Lavasee erhält Nachschub frischen Materials. Von daher vermute ich, dass die Kruste bald durchbrochen wird.

Ebeko eruptiert Asche

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptierte der Ebeko Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m. Eine zweite Eruptionswolke schaffte es bist auf 2700 m über dem Meeresspiegel. Es war die siebte Aschewolke, die in diesem Jahr registriert wurde.

Suwanose-jima in Eruption

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima weiter aktiv. Das VAAC Tokio meldete heute 2 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufgestiegen sind.

Update 08.01.21: Pacaya, Popocatepetl und Kilauea

Heute stehen die beiden P’s Popocatepetl und Pacaya im Fokus der Berichterstattung auf vnet, denn die beiden Lateinamerikanischen Vulkane erzeugten Aschewolken. Am Kilauea auf Hawaii stieg der Spiegel des Lavasees weiter.

Pacaya eruptiert Aschewolke

Gestern registrierte das VAAC eine Aschewolke am guatemaltekischen Vulkan Pacaya. Sie erreichte eine Höhe von 3000 m und wurde in westlicher Richtung verfrachtet. Ob die Aschewolke durch explosive Eruptionen entstand, oder ob es zu einem Kollaps am Lavastrom kam ist ungeklärt. INSIVUMEH berichtet von strombolianischen Eruptionen, die glühende Tephra bis zu 200 m hoch auswerfen. Die multiplen Lavaströme auf der Westflanke sind bis zu 550 m lang. Auf neuen Fotos erkennt man, welche Dimensionen das neu entstandene Lavafeld hat. Ich finde, dass es eine besondere Ästhetik ausstrahlt.

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Seit gestern eruptierte der Popocatepetl 6 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurde. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel und driftete in östlicher und südöstlicher Richtung. CENAPRED berichtet von 30 Asche-Dampf-Exhalationen und 1002 Minuten Tremor, was erneut ein sehr hoher Wert ist. Der Tremor wird von Magmenbewegungen verursacht und deutet an, dass da einiges an Magma unterwegs ist. Darüber hinaus wird vor ballistischen Fragmenten gewarnt, die einem in Kraternähe erwischen könnten. Darum bleibt der Aufstieg gesperrt.

Kilauea: Lavasee wächst weiter

Der Lavasee im Halema’uma’u Krater am Kilauea auf Hawaii wächst weiter. Gegenüber dem Vortag stieg der Pegel des Lavasees um weitere 2 m an und steht nun bei 194 m. Die Förderrate aus den beiden Schloten in der Westwand scheint recht konstant zu sein. Das Volumen beträgt mehr als 27 Millionen Kubikmeter. Gestern beschleunigte sich die Deflation und die Vulkanologen des HVO vermuten den Beginn eines neuen DI-Ereignisses. Doch bis jetzt hält die Deflation an.

Eruptions-Update 07.01.21: Kilauea, Soufrière, Merapi

In den letzten 24 Stunden sorgten u.a. die Vulkane Klyuchevskoy und Nyiragongo für Schlagzeilen. Der Lavasee im Kilauea ist weiter gestiegen, der Dom in der Soufrière gewachsen und der Merapi erzeugte einen pyroklastischen Strom.

Kilauea: Lavasee gestiegen

Kilauea
Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee weiter aktiv und sein Pegel gestiegen. Letzte Messungen ergaben eine Tiefe von 192 m. Damit stieg er 2 m über seinen Rand der von einer Kruste aus erstarrter Lava definiert wird. Entsprechend erhöht ist die Deflation. Seine Abmessungen betragen 720×560 m. Der Lavasee wird aus 2 Schloten an der Westwand gespeist. Auf dem Oberen hat sich ein Hornito gebildet, der weiter gewachsen ist. Das HVO beschreibt, dass dort strombolianisches Lavaspattering zu beobachten ist. Der untere Schlot befindet sich unter der Seeoberfläche und fördert weitaus mehr Lava. Sie erzeugt eine domartige Aufwölbung in der Seeoberfläche. Die Seismik ist leicht erhöht und es wird Tremor registriert. Täglich werden ca. 3500-6500 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Das liegt in dem Bereich des Lavasees von 2018. MIROVA registriert eine sehr hohe Wärmestrahlung. Sie liegt meistens über 2000 MW Leistung.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Gestern ging am Merapi auf Java (Indonesien) ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 155 Sekunden Dauer und mit einer Amplitude von 28 mm. Vulkanasche wurde in 3000 m Höhe detektiert. Die Seismik ist weiter sehr hoch. Gestern wurden ca. 520 Erdstöße registriert. Die Anzahl der rein vulkanotektonischen Erdbeben hat sich gegenüber der Vorwoche halbiert und liegt im 50-iger Bereich.

Soufrière: Dom wächst weiter

Neue Bilder vom Dom im Krater des Vulkans Soufrière (St. Vincent) dokumentieren, dass der Lavadom weiter gewachsen ist. Außerdem entweicht recht viel Gas von seiner Oberfläche. Gelegentlich wird eine schwache Wärmestrahlung registriert. Die Wissenschaftler der UWI bemühen sich ein Netzwerk mit Messgeräten zu installieren. Bisher sind die veröffentlichten Daten sehr spärlich.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka hat der Klyuchevskoy wieder Vulkanasche ausgestoßen. Die Eruptionswolke erreichte einen Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel. Außerdem ist ein Lavastrom aktiv.

Nyiragongo: Hohe Thermalstrahlung

Der Nyiragongo im Kongo emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2028 MW. So hohe Werte deuten darauf hin, dass nicht nur der Lavasee hoch im Pitkrater steht, sondern dass auch Lavaströme auf der unteren Krater-Terrasse unterwegs sind.

Update 05.01.21: Kilauea. Ätna, Pacaya

Der Spiegel des Lavasees im Krater des Kilauea-Vulkans stieg um 1 m an. Ätna macht mit seiner Pyro-Show aus 2 Kratern weiter. Von den Lavaströmen am Pacaya gibt es neue Bilder. Darüber hinaus generierten Karysmky, Popocatepetl und Sakurajima weitere Aschewolken.

Kilauea: Lavasee leicht angestiegen

Die letzte Messung des Pegels des Lavasees im Hameam’uma’u-Krater zeigte, dass er am Sonntag bei 190 m stand und damit um 1 m angestiegen ist. Entsprechendes spiegelt sich im leicht deflationären Trend der Bodendeformation des Gipfelbereichs wider. Aus dem Hornito in der Westwand spattert Tephra. Aus einem weiteren Schlot unter dem Lavasee quillt Lava. Die Seismizität ist weiter leicht erhöht, wobei sich die meisten Erdbeben auf das untere Westrift bei Pahala konzentrieren. Dort dringt frisches Magma in die Erdkruste ein.

Ätna veranstaltet Pyro-Show

Gestern Abend machte der Ätna mit seiner Show aus 2 Kratern weiter und verzauberte den Nachthimmel mit seinem Feuerwerk. Die größeren strombolianischen Eruptionen generierte der Südostkrater. Hier wurde die glühende Tephra über 200 m hoch ausgeworfen. Die Voragine eruptierte nicht ganz so stark. Tremor und Seismik sind dieser Tage unauffällig. Heute Morgen emittiert der Südostkrater wieder eine Aschewolke.

Pacaya: Situation unverändert

Der Pacaya in Guatemala eruptiert weiter effusiv und ejektiv. Explosionen fördern glühende Tephra bis zu 150 m über den McKenney-Krater. Das Lavafeld auf der Südwestflanke ist immernoch präsent. Allerdings verhinderten Wolken gestern visuelle Observierungen. Dafür wurden schöne Fotos veröffentlicht, die die Aktivität der letzten Tage dokumentieren. Weitere Bilder findet ihr in unserer Gruppe bei Facebook.

Karymsky mit weiterer Aschewolke

Auf Kamtschatka eruptierte der Karymsky weitere Aschewolken. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel. Die Wolken drifteten in südwestlicher Richtung.

Popocatepetl eruptiert

Auch der mexikanische Popocatepetl stieß Vulkanasche aus. Sie erreichte eine Höhe von 6100 m und wurde in Richtung Nordosten verfrachtet. CENAPRED berichtet von 164 Ascheexhalationen und 856 Minuten Tremor.

Update 03.01.21: Kilauea, Ätna und Soufrière

Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee etwas aktiver geworden. Am Ätna erzeugt die Voragine Strombolianer und der Dom des Vulkans Soufrière wächst weiter. Darüber hinaus eruptierte der Sakurajima Aschewolken.

Kilauea: Spiegel des Lavasees gestiegen

Der Kilauea auf Big Island Hawaii ist weiterhin effusiv tätig. Der Pegel des Lavasees im Halema’uma’u-Krater ist auf 189 m gestiegen. Bei den letzten Messungen am 30. Dezember hatte er die Maße von 800 x 530 Meter. Am verkrusteten Rand bildete sich ein Hornito über den Westschloten. Auf aktuellen Thermalbildern erkennt man, dass sich unterhalb des Hornitos ein neuer Schlot gebildet haben muss, der unterhalb des Lavaseespiegels liegt. Dort ist die Oberfläche des Sees aufgewühlt, was auf einen Lavasprudel hindeutet. Von ihm geht ein Lavakanal aus, der die Oberfläche des Lavasees durchschneidet. Die bis dato recht großen Schollen aus erstarrter Lava sind zum Teil zerbrochen. Die gesteigerte Aktivität spiegelt sich auch in leichter Deflation des Gipfelbereichs wider.

Ätna: Voragine aktiv

Der Ätna auf Sizilien ist strombolianisch aktiv. Die Eruptionen werden zur Zeit überwiegend aus der Voragine generiert. Glühende Tephra wird gut 150 m hoch ausgeworfen. Auf Sentinel-Sattelitenfotos erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalien, die von der Voragine ausgeht. MIROVA zeigt an, dass die Thermalstrahlung eine Leistung von 57 MW hat. Seit gestern Abend gab es 3 weitere Erdstöße mit Magnituden über 2. Sie lagen in der Nähe des astronomischen Observatoriums auf der Ätna-Südseite. Auch wenn es in den letzten Tagen keine neuen Paroxysmen mehr gab, hat sich Ätna noch lange nicht ausgepowert. Die mächtige Dame sammelt sich nur ein wenig, um uns demnächst mit weiteren Eruptionen zu überraschen.

Soufrière: Dom wächst weiter

Auf der Karibikinsel St. Vincent wächst der Lavadom im Krater des Vulkans Soufrière. Die Daten der UWI geben wenige Informationen preis, dafür wird berichtet, dass Vulkanologen dabei sind ein neues Monitoring-System zu installieren. Dazu gehören eine seismische Messstation und eine Webcam. Allerdings ist es fraglich, ob die Daten öffentlich online gehen werden.

Sakurajima eruptierte Aschewolken

Der japanische Vulkan Sakurajima eruptierte heute 2 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurden. Vulkanasche stieg dabei bis zu 1800 m hoch auf und driftete in südwestlicher Richtung.

Eruptionen am 01.01.2021: Kilauea, Ätna und Pacaya

Während wir uns schon im Jahr 2021 befinden, vollzieht man auf Hawaii in diesen Minuten (in denen ich den Artikel schreibe) den Jahreswechsel. Die Vulkane zeigen sich davon relativ unbeeindruckt, allerdings Sprutz der Kilauea etwas Lava. Auch der Ätna präsentierte ein moderates Feuerwerk zum Jahreswechsel. Der Pacaya in Guatemala setzt seine Lavastrom-Tätigkeit unbeeindruckt fort.

Kilauea: Happy new year

Der Kilauea begrüßt das neue Jahr mit Lavaspattering aus dem Hornito, der sich mittlerweile um die westlichen Schlote bildete. Der größere Schlot in der Nordwand des Kraters bleibt inaktiv. Die Vulkanologen vom HVO überflogen den Lavasee und stellten fest, dass die Situation stabil ist. Die Tiefe des Lavasees schwankt zwischen 181 und 185 Metern. Der Randbereich kühlte ab und es bildete sich eine dicke Kruste. Ansonsten schaut der Lavasee mäßig aktiv aus. Es wird weder Inflation, noch Deflation gemessen. Die Erdbebentätigkeit ist erhöht, aber ohne besonders stark zu sein. By the way, die Seismizität am benachbarten Mauna Loa stabilisierte sich ebenfalls wieder auf dem Niveau der Vormonate, nachdem es Anfang Dezember eine Hochphase der Tätigkeit gegeben hatte.

Kilauea und Mauna Loa sind beides Schildvulkane auf Big Island Hawaii. Lange Zeit wurde der Kilauea für einen Nebenvulkan des größeren Mauna Loa gehalten. Neuere Forschungen belegen aber, dass es sich um zwei unabhängige Vulkansysteme handelt, deren Eruptionen nicht gekoppelt sind. Allerdings werden sie beide vom gleichen Hotspot im Erdmantel mit Magma versorgt. Bei einem Hotspot handelt es sich um ein schlauchartiges Gebilde, dass  magma aus dem Erdmantel bis in ein Magmenreservoire unter dem Vulkan aufsteigen lässt. Von dort aus steigt das Magma unter bestimmten Bedingungen weiter auf und eruptiert am Vulkan.

Nicht alles Schildvulkane werden von einem Hotspot gespeist, es gibt auch andere Schildvulkane wie den Ätna auf Sizilien. Hier entsteht das Magma auf anderer Weise, nämlich durch partielles Schmelzen subduzierter Erdkruste. Auch der Ätna ist dieser Tage aktiv und sorgt für Schlagzeilen.

Ätna: Voragine und Nordost-Krater stimmen ein

Am Ätna auf Sizilien gab es ein moderates Silvesterfeuerwerk: der Südostkrater erzeugte strombolianische Eruptionen und die Voragine steigerte ihre Aktivität. Tatsächlich gibt es auch Fotos, auf denen man Eruptionen aus dem Nordostkrater sieht. Nur die Bocca Nuova blieb faul. Der Tremor fluktuierte und drang im Laufe der Nacht wieder bis in den roten Bereich vor. Es bleibt spannend, ob der Vulkan genug Druck aufbauen kann, um weitere Paroxysmen zu erzeugen.

Antonio von Droneflyreport generierte aus Drohnenfotos, die in den vergangenen Tagen entstanden, ein 3-D-Modell des neuen Hauptkraters des Südostkegels. Die Paroxysmen der vergangenen Wochen verschmolzen mehrere Schlote miteinander und der berühmte Sattelvent ist Geschichte. Ein schönes Zeugnis darüber, dass wir an Vulkanen „Geologie im Zeitraffer“ erleben! Das Animations-Video seht ihr in unserer Fb-Gruppe.

Pacaya erzeugt Lavastrom

In Guatemala ist der Pacaya weiterhin effusiv aktiv. Im Westen fließen mehrere verzweigte Lavaströme. Sie haben eine Länge von 650 m. Die Vulkanologen von INSIVUMEH warnen vor den Gefahren, die von den Lavaströmen ausgehen: es könnten Schuttlawinen und Ascheströme abgehen. Außerdem eruptiert der McKenney-Krater strombolianisch. Glühende Tephra steigt bis zu 100 m hoch auf.

Vulkannachrichten Update 31.12.2020: Soufrière, Merapi, Karymsky und Kilauea

Im letzten Update des Jahres geht es um die anhaltende Aktivität des Vulkans Soufrière auf St. Vincent, der hohen Seismik am Merapi, einem weiteren Knall am Karymsky und um den Lavasee am Kilauea.

Außerdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, allen Leserinnen und Lesern von vnet einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Hoffen wir, dass 2021 besser wird als 2020, besonders in Bezug auf die Corona-Pandemie. Bedanken möchte ich mich auch bei dem Facebook-Team, dass in unserer Gruppe immer für die neusten Nachrichten sorgt und administrative Arbeit leistet.

Soufrière: Dom wächst weiter

Der Lavadom im Krater des Vulkans Soufrière auf St. Vincent in der Karibik wächst weiter. Das bestätigten die Wissenschaftler der Universität der Westindischen Inseln in ihrem letzten Update. Der Dom ist fumarolisch tätigt und emittiert eine geringe Wärmestrahlung mit 9 MW Leistung. Die Seismographen registrieren eine erhöhte Erdbebentätigkeit. Der Dom wird aus der Luft überwacht und auf Bildern erkennt man, dass er an Volumen zugenommen hat. Genaue Daten wurden bislang nicht publiziert. Seiten mit Livedaten sind mir leider nicht bekannt.

Merapi: Neuer Erdbeben-Rekord

In den letzte Tagen zog die Seismik am Merapi (Indonesien) wieder deutlich an. Das Tief vom 17. 12.20 mit weniger als 180 Erschütterungen ist vergessen, statt dessen wurde am 29. Dezember ein neues Hoch mit über 600 Beben eingestellt. Der Wert gestern war nur etwas niedriger. Besonders auffällig ist eine Zunahme der vulkanotektonischen Erdbeben. Sie werden von Magma verursacht, dass sich einen Weg bahnt und dabei umliegendes Gestein zerbricht. Von diesem Erdbebentyp wurden erstmalig fast 100 registriert.

Karymsky eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka startete der Karymsky ein vorgezogenes Silvesterfeuerwerk und eruptierte eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m und driftete in südwestlicher Richtung.

Kilauea: Lavasee weitestgehend stabil

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater ist weiterhin aktiv. Der Spiegel des Lavasees änderte sich nicht signifikant, kühlte am Rand aber weiter ab. Die Förderrate der beiden Schlote in der Westwand ist gering. Es herrscht ein inflationärer Tend vor. Dementsprechend hebt sich der Boden im Gipfelbereich des Vulkans wieder an. Es wird weniger Lava gefördert, als Magma in das flach gelegenen Reservoir aufsteigt.

Update 30.12.2020: Karymsky, Popocatepetl, Ätna und Kilauea

Die heutigen News werden von dem neuen Lavadom am Soufrière auf St. Vincente bestimmt, doch auch die Dauerbrenner sind weiter aktiv und um diese geht es in diesem Update: Karymsky, Popocatepetl, Ätna und Kilauea geben den Ton der Meldung an.

Karymsky eruptiert Asche bis auf 4600 m Höhe

Im russischen Kamtschatka eruptierte der entlegenen Vulkan Karymsky. Das VAAC brachte heute 4 Vona-Meldungen heraus, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m aufgestiegen ist. Die Wolken wurden vom Wind in Richtung Westen verfrachtet. In diesem Jahr wurde 137 Mal vor Aschewolken des Karymskys gewarnt. Die Eruptionen erfolgen phasenweise. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Popocatepetl: Vulkanasche in 6700 m Höhe

Der mexikanische Popocatepetl ist ebenfalls fleißig und eruptiert Vulkanasche. Heute gab es 2 Vona-Warnungen, nach denen die Asche bis auf 6700 m aufstieg und sich mit drehenden Winden in verschiedenen Richtungen ausbreitete. Neben Asche wird auch glühende Tephra gefördert, die um den Krater niedergehen kann. CENAPRED berichtet von 22 Asche-Dampf-Exhalationen und 1007 Minuten Tremor, was ein sehr hoher Wert ist.

Ätna: Weitere Strombolianer

Der Ätna auf Sizilien bleibt aktiv. Das INGV meldete gestern Abend eine weiter Phase intensiver strombolianischer Tätigkeit, die auch von Ascheausstoß begleitet war. Der Höhepunkt der Aktivität wird von einer kleinen Tremorspitze markiert, die andeutet, dass der Vulkan versuchte zu einem Paroxysmus durchzustarten, was allerdings bisher nicht klappte. Aktuell fluktuiert der Tremor recht stark und dringt dabei immer wieder in den „roten Bereich“ ein. Es sieht so aus, als würde der Vulkan nicht aufgeben und weiterhin versuchen ordentlich Dampf abzulassen. Die automatisch generierte Vorwarnstufe beim LGS steht auf „gelb“, was der Normzustand ist. Aufgrund starker Bewölkung geben die LiveCams derzeit nichts her.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Am Kilauea auf Hawaii bleibt der Lavasee aktiv. Die Situation ist gegenüber dem Vortag praktisch unverändert. Der Seespiegel schwankt zwischen 178 und 180 m Tiefe. Die beiden kleinen Schlote in der Krater-Westwand fördern etwas Lava. Momentan herrscht Inflation vor. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Lava entlang der Riftzonen abfließt. Livecam und Daten findet ihr unter dem Link.

Update 29.12.2020: Sakurajima und Shiveluch

In den letzten Stunden war wieder einiges los in Bezug auf vulkanischer Aktivität. Der Sakurajima erzeugte mehrere Aschewolken und Neuigkeiten vom benachbarten Kirishima gibt es ebenfalls. Hinzu kommen News vom Shiveluch, Nyamuragira, Kilauea und Ätna.

Sakurajima eruptiert mehrere Aschewolken

 

Der Sakurajima steigerte seine Aktivität deutlich und eruptierte seit gestern 13 Aschewolken, die vom VAAC registriert wurden. Sie erreichten Höhen von bis zu 4600 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Nordost. In den letzten Tagen zog auch die seismische Aktivität etwas an und es wurden mehrere vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Es steigt also Magma auf und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Kirishima mit Seismik

Der Kirishima liegt in direkter Nachbarschaft zum Sakurajima, genauer, in der südjapanischen Präfektur Kagoshima. Über Weihnachten verzeichnete man hier einen deutlichen Anstieg vulkanisch bedingter Erdbeben. Heiligabend wurden 64 Erschütterungen detektiert. Generell war die Seismizität in diesem Jahr recht hoch und mich würde es nicht wundern, wenn wir bald wieder einige nette Eruptionen von diesem Komplexvulkan erleben würden.

Shiveluch mit Aschewolken

Auf Kamtschatka ist es heute der Shiveluch, der von sich Reden macht und hoch aufsteigende Aschewolken eruptierte. Das VAAC meldete heute 2 Aschewolken in einer Höhe von 7300 m. Sie drifteten in westlicher Richtung. Auf einem Sentiel-Foto von gestern erkennt man eine schwache thermische Anomalie am Lavadom.

Nyamuragira mit thermischer Anomalie

Heute zeigt MIROVA eine hohe Wärmestrahlung am Nyamuragira im Kongo an. Sie hat eine Leistung von 631 MW. Sehr wahrscheinlich sind Lavaströme im Krater unterwegs. Es könnte sich auch wieder ein Lavasee gebildet haben.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater brodelt weiter vor sich her. Die Inflation wurde von einer kurzen Deflations-Phase unterbrochen, um dann erneut einzusetzen. Der Spiegel des Lavasees fiel noch etwas ab, scheint derzeit allerdings recht stabil zu sein. Der Schlot im Norden ist inaktiv, aus den beiden kleinen Schloten in der Westwand strömt etwas Lava. Die Seeoberfläche sieht kühler aus und es bildeten sich größere Schollen aus erstarrter Lava.

Ätna macht weiter

 

Der Ätna auf Sizilien war die ganze Nacht über fleißig und erzeugte kontinuierliche Strombolianer. Involviert sind 2 Schlote im Neuen Südostkrater und auch die Voragine produziert alle paar Minuten Eruptionen. Heute Morgen wird mehr Asche ausgestoßen. Ein Paroxysmus ist bisher ausgeblieben.

Drohnenaufnahmen zeigen, wie sehr sich die Morphologie des Neuen Südostkraters verändert hat. Der Sattelvent hat sich deutlich vergrößert und ist mit dem Hauptkrater verschmolzen. Eine Differenzierung in „Alten Südostkrater“ und „Neuen Südostkrater“ macht auch kaum noch Sinn, da der „Neue Südostkrater“ die dominierende Struktur geworden ist und sich den „Alten Südostkrater“ immer mehr einverleibt. In künftigen Berichten spare ich mir die Differenzierung. Aus Gründen des Copyrights kann ich das Video hier leider nicht einbetten, es kann aber in unserer Fb-Gruppe angeschaut werden.