Vulkan-News 21.01.22: Stromboli

  • Stromboli spattert Lava und ist sehr aktiv
  • Am Kanlaon stieg die Seismizität
  • Der Sangay emittiert hohe Wärmestrahlung
  • Am Turriialba wurde der Alarmstatus erhöht

Stromboli: Aktivität erhöht

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend präsentierte sich der äolische Stromboli wieder von seiner munteren Seite: der nordöstlichste Schlot spatterte kontinuierlich Lava und eruptierte zudem strombolianisch. An den Eruptionen beteiligten sich auch mindestens 2 weitere Schlote. Das LGS registrierte am Vortag bereits eine erhöhte Aktivität und meldete 226 thermische Durchgänge, sprich strombolianische Eruptionen. Unklar ist, inwieweit das Spattering dabei erfasst wird. Es wurden pro Stunde 12,5 VLP-Erdbeben festgestellt. Der Wert war leicht erhöht. Die restlichen Daten waren unauffällig.

Hier mal ein Lob für die tolle Seite vom LGS, dass immer top aktuelle Daten zur Verfügung stellt und durch tägliche Updates glänzt!

Vor der Küste Kalabriens manifestierte sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 4,4. Es hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe und lag ca. 70 km östlich vom Stromboli. Einen direkten Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkan gibt es in diesem Fall nicht. Dennoch verursachen die gleichen Kräfte im Erdinneren beide Phänomene. Ich konnte in der Vergangenheit öfters beobachten, dass Erdbeben in der Region einige Wochen vor einer Aktivitätssteigerung des Vulkans Stromboli einsetzten. Außerdem zeigt länger anhaltendes Lavaspattering ebenfalls an, dass sich die Aktivität dabei ist zu steigern. Nicht selten gehen Spatterphasen Lavaüberläufen voran. Die nächsten tage dürften am Stromboli spannend bleiben.

Beim Stromboli handelt es sich um einen 924  hohen Stratovulkan, der eine Vulkaninsel im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien bildet. vom Meeresboden aus gemessen, sit Stromboli gut 3000 m hoch und damit nur etwas niedriger als der Ätna. Stromboli ist seit mindestens 2000 Jahren daueraktiv und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Früher galten seine Eruptionen als harmlos, heute nimmt man das nicht mehr an. Daher ist der Aufstieg um Krater dauerhaft gesperrt worden.

Kanlaon: Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Vulkan Kanlaon ist seismisch aktiv geworden. PHILVOLCS registrierte gestern 18 vulkanotektonische Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 282 Tonnen am Tag. Es wird Inflation registriert. Magma steigt unter dem Vulkan auf und es könnte bald zu einer Eruption kommen. Der Kanlaon zählt zu den aktivsten Vulkanen des Archipels. Größere Eruptionen sind allerdings relativ selten.

Sangay mit Thermalstrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung. MIROVA zeigt eine Leistung von 620 MW an. Die Thermalstrahlung stammt von der glühenden Lava, die auf der Südflanke des Vulkans unterwegs ist. Das IGEPN berichtet bis jetzt nicht direkt von einem Lavastrom, sondern von glühendem Material. Doch Schuttlawinen verursachen normalerweise nicht so starke Thermalstrahlung, wie sie derzeit registriert wird. Außerdem detktierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. Sie driftete in Richtung Westen.

Turrialba: Alarmstatus erhöht

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.02; 83.76 | Eruption: Asche-Emission

Der Turrialba zeigt sich in den letzten Tagen aktiv und erzeugte mehrere kleine Ascheeruptionen. Zudem wurde ein Anstieg der Seismizität registriert. Grund genug, damit die Vulkanologen von OVSICORI UNA den Alarmstatus auf „3“ erhöhten. Sie befürchten, dass der Vulkan stärker eruptieren könnte. In Costa Rica befindet sich noch ein weiterer Vulkan auf gleicher Alarmstufe. Hierbei handelt es sich um den Rincon de la Vieja.

Vulkan-News 19.01.22: Hunga Tonga-Hunga Ha’apai

  • Neue Daten zum Hunga-Tonga verfügbar
  • Am Ubinas droht ein Flankenkollaps
  • Der Stromboli spattert weiter

Hunga Tonga: Satellitendaten ausgewertet

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Plinianisch

Die Auswertung der Satellitendaten zeigt, dass die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 39 km aufgestiegen ist. Das eruptierte Gesteinsvolumen soll 0,5 Gigatonnen betragen haben. Die Druckwelle lief 4 Mal um den Globus und verursachte selbst im Atlantik ungewöhnliche Wellen. Gravitationswellen wurden in 85 km Höhe nachgewiesen. Was die explosive Stärke der Eruption betrifft, könnte sie en par mit der Krakatau-Eruption von 1883 sein, allerdings wurde nur ein Bruchteil an Material bewegt. Auch die Pinatubo-Eruption von 1991 förderte deutlich mehr Tephra: etwa das 10-fache. Dennoch beeindruckt Tonga durch die schiere Kraft der Explosion. In Australien sind gerade einmalig rote Sonnenuntergänge zu beobachten. Diese kommen durch die feinen Aschepartikel und Aerosole zustande.

Aktuell meldet das VAAC Darwin weiterhin eine Eruptionswolke, die vom Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, ausgeht. Sie steigt bis zu 20 km auf und driftet in westlicher Richtung.

Die Folgen der Eruption sind noch gar nicht ganz überschaubar. Es wurden weder die Schäden im direkten Einflussbereich der Eruption voll erfasst, noch ist klar, welche Spätfolgen es haben wird. so beeinflussen Vulkanausbrüche dieser Größenordnung für gewöhnlich das Weltklima. Oft kommt es zu einem globalen Temperaturrückgang, infolge von Aerosolen und Aschepartikeln, die in die Atmosphäre eingetragen werden. Es sind aber auch gegenteilige Effekte möglich. Es dauert Monate, bis sich Partikel und Gase weltweit verteilen und entsprechende Effekte generieren. Hier werden in den nächsten Monaten und Jahren Forschungen zeigen, wie sich der Ausbruch auswirkte.

Tonga ist Teil des sogenannten pazifischen Feuerrings, einer Zone entlang der pazifischen Platte, in der viele Vulkane und Erdbeben auftreten. Der Vulkanismus in Tonga wird durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Tonga-Platte verursacht.

Es gibt mehrere aktive Vulkane in Tonga. Neben dem Hunga Tonga-Hunga Ha’apai  sind die Vulkane Tofua, Kao und Late relativ bekannt. Diese Vulkane können verschiedene Arten von Eruptionen erleben, von ruhigen Ausbrüchen bis hin zu explosiven Eruptionen, die große Mengen an Asche und Lava freisetzen können.


Weitere Meldungen: 

Ubinas: Flankenkollaps droht

Staat: Peru | Koordinaten: -16.35-70.90 | Eruption: Fumarolisch

In Peru könnte sich die nächste Vulkankatastrophe anbahnen: Mitarbeiter des IGP entdeckten ein System aus vertikalen Brüchen in der Vulkanflanke. Diese droht zu kollabieren. Die Hangrutschmassen würden 4 Dörfer unter sich begraben. Die Fachleute forderten die Behörden auf, die Notfallmaßnahmen zu koordinieren. Der bis zu 1400 m hohe Hang wird zunehmend instabil. Neben erosiven und tektonischen Prozessen spielt Hydrothermalisierung eine Rolle: Es bilden sich immer mehr Fumarolen im Hang.

Der 5672 m hohe Andenvulkan eruptierte zuletzt im Jahr 2015. Ein erneute Ausbruch würde den drohenden Flankenkollaps beschleunigen. Im Krater des Vulkans haben sich 2.640.000 Kubikmeter Material aus Asche, Lavafragmenten und vulkanischem Lavasandstein angesammelt, die sich im Falle eines Kollaps in Bewegung setzten würden. Die Gesteinsmassen würden durch Volcamayo-Schlucht in Richtung des Ubinas-Tals abfließen und die Dörfer Querapi, Ubinas, Tonohaya und San Miguel treffen. (Quelle: La Républica)


Stromboli spatter weiter

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auch gestern zeigte sich Stromboli von seiner aktiven Seite: der Nordostschlot spatterte Lava. Sie spritze dabei oft mehr als 10 m hoch. Zudem waren 2 weitere Schlote strombolianisch aktiv. Oft folgten 2 Eruptionen direkt hintereinander. Sie waren relativ kraftvoll und schleuderten glühende Tephra bis auf die Sciara del Fuoco hinaus.

Vulkan-Update 25.12.21: Fagradalsfjall

Am Fagradalsfjall wurde ein Tremorpuls registriert. Stromboli spattert und stößt viel Kohlendioxid aus.

Fagradalsfjall: Tremorpuls registriert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Die Forscher von IMO haben heute Vormittag, zwischen 10.00 Uhr und 10.30 Uhr einen Tremorpuls registriert. Er wurde sehr wahrscheinlich von Magma ausgelöst, dass sich relativ nahe der Oberfläche bewegte. IMO-Geoforscherin Salomé Jór­unn Bern­h­arðsdótt­ir, sagte in einem Interview mit mbl.is, dass man einen ähnlichen Tremorpuls im März registrierte, gut 2 Wochen bevor es zum Vulkanausbruch am Fagradalsfjall kam. Es gibt also nun mehrere Hinweise darauf, dass sich Magma im Untergrund von Reykjanes bewegt und dabei ist aufzusteigen: Erdbeben, deren Hypozentren in immer flachere Regionen liegen, Bodenhebungen und Tremor. Salomé Jór­unn Bern­h­arðsdótt­ir weißt darauf hin, dass es nicht zwangsläufig zu einer Eruption kommen muss. Sie wäre aber auch nicht überrascht, wenn bald ein neuer Vulkanausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel beginnen würde.

Aktuell lässt die Bebentätigkeit etwas nach, doch auch im Frühjahr fluktuierte sie. Bereits seit Dezember 2019 kommt es auf der Halbinsel immer wieder zu starken Schwarmbeben nebst Magmenintrusion. Unruhige Zeiten für viele Isländer. Für all jene, die das Geschehen aus der Ferne verfolgen können, sind es spannende Zeiten!

Stromboli: Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Über Weihnachten zeigt sich Stromboli wieder von seiner munteren Seite und spattert Lava aus den Nordöstlichen Schloten, die am Kraterrand liegen. Glühende Tephra landet um den Schloten herum und erzeugt auf der Thermalcam ein intensives Wärmesignal. Das LGS registrierte gestern 329 thermale Durchgänge und 12 VLP-Erdbeben pro Stunde. Besonders auffallend ist der sehr hohe Kohlendioxid-Ausstoß. Er belief sich gestern auf 2737 Tonnen am Tag. es sieht so aus, als würde tief unten im Magmenkörper einiges an Magma auf seinen Aufstieg warten. Auch auf den Liparischen Inseln bleibt es spannend, besonders, weil da ja noch der 2. aktive Vulkan ist, der Anzeichen des Erwachens zeigt: Vulcano!

Vulkan-Update 19.12.21: Stromboli

Im oberen Bereich der Sciara del Fuoco ist eine thermische Anomalie zu sehen.

Stromboli mit thermischer Anomalie

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auf den diversen Livecams am Stromboli erkennt man häufiges Lavaspattering und bis zu 5 glühenden Schloten. Hinzu kommen die normalen strombolianischen Eruptionen. Auf der Thermalcam des INGVs ist zudem eine thermische Anomalie zu sehen. Sie könnte von einem kleinen Lavastrom stammen, der auf der äußeren Kraterwand unterwegs ist. Alternativ ist es möglich, dass ständig glühende Tephra über den rand rollt. Auf jeden Fall ist die Aktivität leicht erhöht.

Update: Nach längerer Beobachtung komme ich zum Schluss, dass die Anomalie wahrscheinlich durch kullernde Lavabrocken verursacht wird.

Vulkan-News 19.12.21: Lewotolok

Der Lewotolok erzeugte mehrere kleine Eruptionen. Die Seismizität am Suwanose-jima ist auf einem Rekordhoch angekommen. Nevado del Ruiz zeigt einen leichten Anstieg der Seismizität. Die Aktivität am Stromboli fluktuiert.

Lewotolok eruptiert Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Momentan zählt der Vulkan Lewotolok zu den aktivsten Feuerbergen des indonesischen Archipels. Er befindet sich auf der Insel Lembata, die relativ nahe am Epizentrum des starken Erdbeben von letzter Woche liegt. Auf dem Seismogramm des Vulkans werden die zahlreichen Nachbeben der Erschütterung erfasst. So wurden gestern 40 tektonische Erdbeben registriert. Darüber hinaus ereigneten sich aber auch 2 vulkanotektonische Erschütterungen und 24 Tremorphasen. Sie zeugen von Magmenbewegungen im Untergrund. Doch dort bleibt die Schmelze nicht, denn der Vulkan eruptiert strombolianisch. Heute kam es zu einer etwas stärkeren Explosion. Sie ließ Vulkanasche bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufsteigen. Das VAAC meldet Asche in einer Höhe von 2400 m über Normalnull. Sie driftete in Richtung Westen.

Nevado del Ruiz bereitet Sorgen

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Seit mehreren Monaten ereignen sich am Nevado del Ruiz kleinere Eruptionen, die Vulkanasche mehrere Hundert Meter hoch aufsteigen lassen. So war es auch heute. Beunruhigender ist ein leichter Anstieg der Erdbebentätigkeit, den das SGC detektierte. Die meisten Erschütterungen stehen im Zusammenhang mit starken Entgasungen des Magmas, welches im Förderschlot steht. Der Vulkan könnte weiter aufheizen und sich auf eine größere Eruption vorbereiten. Vulkanische Aufheizphasen können Monate, oder sogar Jahre dauern.

Stromboli: Aktivität fluktuiert

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Seit 2 Tagen konnte ich nur noch schwaches Lavaspattering beobachten, dass auch nur zeitweise stattfand. Dennoch gibt es weiterhin strombolianische Eruptionen, für die der Vulkan namensgebend ist. Diese können durchaus kraftvoll sein und gelegentlich gibt es simultane Eruptionen aus 2 Schloten. Das LGS registrierte gestern 270 thermische Durchgänge. Der Durchschnittswert liegt bei 100. Doch das waren deutlich weniger, als zu Zeiten intensiven Spatterings. Die restlichen Werte sind unauffällig.

Suwanose-jima mit steigender Seismizität

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

In Südjapan eruptiert der Inselvulkan Suwanose-jima weiter. Das VAAC meldete heute 2 Eruptionen, bei denen es Aschewolken bis auf einer Höhe von 3000 m schafften. Der Wind verfrachtete die Wolken in südöstlicher Richtung. Seismizität und Tremor erreichten neue Rekordwerte: innerhalb von 24 Stunden wurden 382 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Hinzu kamen fast 100 Tremorphasen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Aktivitätszunahme ist groß.

Vulkan-News 17.12.21: Semeru, Stromboli

Heute gibt es nicht nur Meldungen über Ätna und Cumbre Vieja, sondern auch News von 4 Vulkanen, die mit dem Buchstaben S beginnen: Santiaguito, Semeru, Stromboli und Suwanose-jima.

Ätna mit Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Obwohl der Ätna gerade erst seinen Paroxysmus hinter sich gebracht hat, ist die Aktivität nicht gänzlich eingeschlafen. Das LGS berichtet von Infraschall-Tätigkeit und registrierte neben schwachen Explosionen auch einige mit einem starken Explosionsdruck von 1,24 Pa. Die Ereignisse kamen aus verschiedenen Kratern, nur die Bocca Nuova scheint still zu sein. Der Tremor bewegt sich indes auf niedrigem Niveau und es ist fraglich, ob die Eruptionen bereits wieder das nächste Vorspiel zu einem neuen Paroxysmus darstellen.

Cumbre Vieja bleibt still

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Fumarolisch

Am Cumbre Vieja werden noch Nachwehen der eruptiven Tätigkeit beobachtet: es kommt zu Erdbeben, die überwiegend Magnituden im 2er-Bereich haben. Einige Schlote dampfen noch und in manchen Tubes ist Rotglut zu erkennen. Ansonsten sieht es mir nicht so aus, als würde es eine baldige Wiederbelebung der Eruption geben. Aber Vulkane sind natürlich immer für eine Überraschung gut.

Santiaguito mit Aschewolke

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

In Guatemala wurde eine Aschewolke registriert, die vom Domvulkan Santiaguito ausging. Sie erreichte eine Höhe von 4700 m und driftete in nordwestliche Richtung. INSIVUMEH registrierte Abgänge von Schuttlawinen und beobachtete Rotglut am Dom. Dieser wächst weiter und es wird vor möglichen Abgängen Pyroklastischer Ströme gewarnt. Die detektierte Aschewolke könnte ihren Ursprung in einem Pyroklastischen Strom gehabt haben, oder durch eine stärkere Explosion entstanden sein.

Semeru: 3 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Das VSI meldet 3 Abgänge Pyroklastischer Ströme. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 17-25 mm und einer Dauer von 395 bis zu 912 Sekunden. Das ist schon recht lange und dementsprechend weit müssten die Gleitstrecken gewesen sein. Aufgrund der dichten Bewölkung registrierten die Satelliten keine Aschewolken. Darüber hinaus kam es zu zahlreichen Schuttlawinen. Die vulkanisch bedingte Erdbebentätigkeit ist gering, bis nicht vorhanden.

Ein cooles Drohnenvideo zeigt die Schlucht, durch die der große Pyroklastische Strom vom 6. Dezember geflossen sit. Dort fließt nun ein Lavastrom, der vom Dom ausgeht.

Stromboli: Neue Phase mit Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend konnte ich via LiveCam eine neue Phase mit intensivem Lavaspattering beobachten. Sie steigerte sich zum Sonnenuntergang und endete gegen 19.30 Uhr. Ähnlich verhielt es sich mit der Phase erhöhter Aktivität am Vortag. Da kann man sich natürlich die Frage stellen, ob es heute Abend wieder zu einer neuen Spattering-Phase kommen wird. Interessant ist, dass gestern ein anderer Schlot im nordöstlichen Kratersektor die Quelle des Spatterings war, als es am Abend davor der Fall war.

Suwanose-jima: Seismizität hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Während der Suwanose-jima gestern nur kleinere Eruptionen erzeugte, ist die Seismizität in die Höhe geschnellt. Das JMA registrierte 256 vulkanisch bedingte Erdbeben und 37 Tremorphasen. Das sind die höchsten Werte der letzten Monate. Es schein einiges an Magma aufzusteigen. Sehr wahrscheinlich intensiviert sich die eruptive Tätigkeit bald.

Vulkan-News 16.12.21: Davidof, Stromboli

Der Aleuten-Vulkan Davidof könnte erwachen. Manam und Suwanose-jima eruptieren Aschewolken. Der Stromboli glänzte gestern durch Lavaspattering.

Davidof mit erhöhter Seismizität.

Staat: USA | Koordinaten: 51.95178.33 | Eruption: Tremor

Im Westen der Aleuten könnte der Vulkan Davidof erwachen, denn es wurde eine signifikante Zunahme der Seismizität festgestellt. Wann der Vulkan zuletzt eruptierte ist nicht bekannt. Der letzte Ausbruch könnte mehr als 10.000 Jahre her sein, womit der Vulkan als inaktiv eingestuft werden würde. Das stärkste Erdbeben unter dem Vulkan brachte es auf M 4,2. Das AVO erhöhte die Warnstufe auf „gelb“

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Tremor

In Papua Neuguinea eruptierte der Manam eine kleine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 2400 m und wurde in südlicher Richtung verfrachtet. Anfang der Woche wurde vor einer möglichen Eruption gewarnt, weil Tremor und Seismizität anstiegen. Die aktuelle Aschewolke kann aber kaum das Endergebnis des Tremoranstieges sein.

Stromboli: Lavaspattering in Schüben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend berichtete ich im Update über eine Phase intensiven Lavaspatterings am Stromboli. Die Eruptionen kamen praktisch im Sekundentakt und standen knapp davor eine kleine Lavafontäne zu bilden. Die Aktivität erinnerte mich ein wenig an jene des Vulkans Pacaya, die ich im Januar 2019 beobachten konnte. Die Aktivitätsphase endete gegen 19.45 Uhr. Heute Morgen sprotzt aus dem gleichen Schlot nur etwas Lava im Minutentakt. Die Bocce befindet sich am Fuß eines Hornitos, der sich am Rand des nordöstlichen Kratersektors gebildet hat. Die Messdaten sind ansonsten relativ unauffällig und der Aktivitätsstatus des Strombolis steht auf medium. Dennoch bin ich der Meinung, dass das intensive Lavaspattering eine größere Eruption ankündigen könnte, die sich vielleicht erst in einigen Wochen manifestieren wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es weitere Schübe der beschriebenen Aktivität geben sollte. Stay tuned!

Suwanose-jima eruptiert strombolianisch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

In Japan ist der Suwanose-jima wieder ziemlich aktiv und eruptiert strombolianisch. Zwischendurch gibt es auch stärkere Eruptionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3400 m aufsteigen lassen. Die Aschewolken driften in südlicher Richtung. Seit Dienstag brachte das VAAC 10 VONA-Warnungen zum Suwanose-jima heraus.

Vulkan-Update 15.12.21: Stromboli

Das Lavaspattering am Stromboli hat sich deutlich verstärkt.

Stromboli mit kontinuierlicher Tätigkeit

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli dreht heute Abend gut auf und eruptiert kontinuierlich. Die Tätigkeit übersteigt -meiner Meinung nach- das Lavaspattering, dass wir in den letzten Tagen bereits beobachten konnten deutlich. Die Explosionen erfolgen im Sekundentakt und schleudern glühende Tephra mehrere 10er Meter hoch. Die Aktivität ist sehr schön via LiveCam zu beobachten. In der Vergangenheit haben vergleichbare Ereignisse praktisch immer einen größeren Ausbruch angekündigt. Der Vorlauf betrug manchmal Tage, aber auch bis zu mehreren Wochen.

Vulkan-News 13.12.21: Ätna, Cumbre Vieja

Am Ätna gibt es Infraschall-Tätigkeit und Asche-Emissionen. Der Cumbre Vieja ist wieder munterer geworden. Auf Stromboli ist ein Hornito aktiv. Ascheeruptionen wurden von den Vulkanen Lewotolok und Suwanose-jima gemeldet.

Ätna: Tremor fluktuiert

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Am Ätna kommt es immer wieder zu einem plötzlichen Abfall des Tremors. Er bewegt sich normalerweise auf moderaten Niveau. Das LGS registriert seit gestern Abend eine deutliche Zunahme der Infraschall-Ereignisse. Die meisten scheinen aus Richtung der Bocca Nouva zu kommen. In den Tagen zuvor wurden keine, oder nur sehr wenige Explosionen detektiert. Ätna könnte sich auf einen Paroxysmus vorbereiten, allerdings bestand die Möglichkeit auch bereits vor einer Woche, ohne dass ein größerer Ausbruch gefolgt wäre. Es bleibt also spannend am Ätna.

Cumbre Vieja ist munter

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Flankeneruption

Auf La Palma hat sich die Eruption verstärkt und der Tremor fluktuiert deutlich. Es kommt zu Peaks, die auf dem Niveau von vor 10 Tagen liegen und mit stärkerer explosiver Aktivität einhergehen. Dabei wird glühende Tephra und Vulkanasche gefördert. Das VAAC registriert Asche in einer Höhe von 3000 m. Auf den LiveCams erkennt man aktuell eine starke Dampfentwicklung und einen Lavastrom, der auf dem Lavafeld unterwegs ist. Einen größeren Ocean Entry scheint es nicht zu geben.

Lewotolo in Eruption

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Lembata ist weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC meldete heute Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m. Die Wolke wurde in nordwestlicher Richtung verfrachtet. Das VSI registrierte in den ersten 6 Tagesstunden 3 Explosionen, sowie harmonischen Tremor. Außerdem wurde ein Tornillo registriert. Dieses schraubenförmige, seismische Signal wurde erstmalig am Galeras beobachtet, bevor es zu explosiven Eruptionen kam.

Stromboli mit Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Heute ist die Sicht auf Stromboli wieder gut und auf der Thermalcam des INGVs sieht man Lavaspattering aus dem Hornito am Rand des nordöstlichen Kratersektors. Aktuell akkumulierte sich kein heißes Material auf der Sciara del Fuoco. Das LGS verzeichnete gestern fast 1000 thermische Durchgänge. Der Kohlendioxid-Ausstoß war moderat.

Es besteht die Möglichkeit, dass sich bald wieder ein Lavastrom bildet. Doch das ist nur Spekulation von mir.

Suwanose-jima mit Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Nach einigen Tagen Ruhe setzte die Aktivität am Suwanose-jima wieder ein. Das VAAC brachte gestern 4 VONA-Warnungen heraus. Demnach stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m auf und driftete in Richtung Südwesten.