Vulkane Italiens

Heute gibt es einen Überblick über die Aktivitäten der Vulkan Italiens. Ausnahmsweise mal in umgekehrter alphabetischer Reihenfolge:

Vesuv mit leichter Seismik-Zunahme

Im Laufe des Letzten Jahres registrierten die Vulkanologen des INGV Napoli eine leichte Zunahme der Mikroseismik am Vesuv. Es wurden 825 Beben registriert. 9 hatten Magnituden größer 2. Die Epizentren der meisten Beben lagen im Bereich des Gipfels. Im Großraum Neapel leben mittlerweile ca. 3 Millionen Menschen, die im Falle eines Vulkanausbruchs in potenzieller Gefahr wären. Daher wird dem Vesuv genaustens der Puls gefühlt. (Quelle: Luigi Maisto)

Stromboli weiterhin aktiv

Auf der Vulkaninsel Stromboli ist das Wetter schlecht, es herrscht Sturm und es ist bewölkt. Soviel lässt sich schon einmal sagen. Auf der ThermalCam sieht man 5 heiße Schlote und Spuren heißer Tephra auf der nördlichen Flanke des Kegels. Berichte über große Eruptionen liegen nicht vor, doch ich gehe von einer weiterhin leicht erhöhten Aktivität aus, allerdings auf niedrigerem Niveau als letzter Woche. Im Bereich der Liparischen Inseln gibt es weiterhin Erdbeben.

Campi Flegrei auf Alarmstufe „gelb“

Der 2. Vulkan im Bereich des Großraums Neapel gibt etwas mehr Grund zur Besorgnis als der benachbarte Vesuv. Hier wurden in den letzten Monaten/Jahren Phasen mit Inflation und steigendem CO2 Ausstoß registriert. Zudem stiegen die Temperaturen einiger Fumarolen im Bereich von Pisciarelli auf 115 Grad. Das INGV Napoli hält den gelben Alarm aufrecht.

Ätna mit weiterer Seismik

Unter dem Ätna auf Sizilien gab es in den letzten Tagen weitere Mikroseismik. Die Hypozentren reichen bis in einer Tiefe von 10 km hinab. Interessanter Weise sind auf den Sentinel-Satelliten-Aufnahmen der letzten Tage keine Thermalsignaturen mehr sichtbar. Dies könnte bedeuten, dass das Magma wieder in größeren Tiefen abgesackt ist, oder dass die Förderschlote zu sind. Sollte letzteres der Fall sein, dann könnte sich Druck im Inneren des Vulkans aufbauen.

Stromboli: Aufstieg gesperrt

Der Aufstieg auf den Stromboli wurde von den Behörden gesperrt. Vereinsmitglied Rafael Werndli befindet sich derzeit auf der Vulkaninsel und berichtet von äußerst aktiven Phasen, während derer die Eruptionen im Minutentakt erfolgen. Zudem gab es gestern Abend eine größere Eruption, bei der glühende Tephra in Richtung Cima flog. Der obere Teil der Sciara del Fuoco wurde mit glühenden Bomben eingedeckt. Diese polterten Richtung Meer. Ob es bereits der Höhepunkt der Aktivitätssteigerung ist, oder ob die eruptive Phase in einer Flankeneruption enden wird ist spekulativ. Auf jeden Fall muss man mit weiteren größeren Explosionen rechnen, welche Tephra auf die äußeren Vulkanflanken werfen könnten. Was ich in den letzten Wochen zunehmend beobachte, ist eine Zunahme der seismischen Aktivität im Gebiet der Liparischen Inseln und besonders unter dem Meeresboden, in einem Bereich zwischen Stromboli und Messina. Vergleichbare Erdbeben konnte ich schon bei früheren Phasen erhöhter vulkanischer Aktivität des Stromboli feststellen. Auch auf dem neusten Sentinel-Foto vom 05.01.18 sieht man weiterhin ein thermisches Signal (s.u.), welches den gesamten Kraterbereich erfasst. Infos von offizieller Seite liegen noch nicht vor, allerdings funktioniert die LiveCam nun wieder.

Ätna mit kleiner Ascheeruption

Der Ätna meldete sich heute Nachmittag mit der ersten kleinen Ascheeruption des Jahres zu Wort. Wie so häufig erfolgte der kleine Asche-Rülpser aus dem Südostkrater, genauer aus einem kleinen Seitenschlot auf der Ostflanke des neuen Kegels. Wir können gespannt sein, ob in absehbarer Zeit mehr folgt.

Kadovar: Beginn einer Eruption

Kadovar ist eine kleine Vulkaninsel bei Papua Neuguinea. Laut einem Medienbericht begann der Vulkan gestern mit einer kleinen Ascheeruption. Diese überraschte die 500 Inselbewohner, welche nun evakuiert werden. Kadovar schlief für lange Zeit. Die Insel liegt 29 km nördlich der Hauptinsel von PNG. 

Klyuchevskoy mit weiteren Eruptionen

Der Vulkan Klyuchevskoy auf der Halbinsel von Kamtschatka ist weiterhin aktiv. Das VAAC Tokyo registrierte seit gestern 7 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Sie erreichen Höhen von 7 km über dem Meeresspiegel. Klyuchevskoy ist einer der aktivsten Vulkane Kamtschatkas.

Seismik unter Katla

Unter dem isländischen Gletschervulkan Katla ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 29 schwache Erdbeben. In den letzten Wochen war es unter diesem seismischen „hot spot“ relativ ruhig. Statistisch gesehen ist eine Eruption des Vulkans überfällig und Wissenschaftler halten mittelfristig eine Eruption für möglich.

Stromboli weiterhin heiß

Da LiveCams und Seismik am Stromboli offline sind liegen nur wenige Daten zur Beurteilung der Aktivität vor. Das neuste Foto vom Sentinel-hub zeigt aber, dass der gesamte Kraterbereich heiß ist. Das thermische Signal ist ausgeprägter, als noch vor 9 Tagen. Ich gehe mal davon aus, dass die Aktivität auf ähnlichem Niveau ist, wie in den letzten Tagen des vergangenen Jahres, oder sogar zugelegt hat.

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Das linke Bild stammt vom 24.12.17, das Rechte vom 03.01.2018. Das Rot im Kraterbereich stammt nicht unbedingt von glühender Lava, sondern zeigt an, dass es in diesem Bereich hieß ist. Primärquelle wird die ausgeworfenen Schlacke sein, welche schnell erstarrt. Der erweiterte Bereich der thermischen Strahlung zeigt, dass die Tephra weiter ausgeworfen wird, als in den Wochen zuvor. Möglich ist auch, dass die Aufnahme genau zum Zeitpunkt einer Eruption erfolgte und deshalb heißer war als normal.

Stromboli ist einer der aktivsten Vulkane Europas. Die kleine Vulkaninsel liegt nördlich von Sizilien und ist von Neapel aus mit der Fähre zu erreichen. Von Millazzo aus starten täglich schnelle Tragflächenboote. Ihr Fahrplan ist im Winter eingeschränkt. Bei schlechtem Wetter mit hohem Seegang kann man auf der Insel festsitzen.

Quelle: Sentinel-hub

Sakurajima wieder aktiver

Der Vulkan Sakurajima auf der japanischen Halbinsel Kyushu ist wieder aktiver geworden. In den letzten 24 Stunden eruptierte er 3 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Vulkanasche stieg fast 3 km hoch.

Kilauea ist heiß

Der Vulkan auf Big Island Hawaii ist munter und weist eine Wärmestrahlung von 1200 MW auf. Damit liegt sie nun etwas über den Durchschnitt, was auf recht viel oberflächlich fließende Lava hindeutet. Die Lavaströme erreichen die Küstenebene, allerdings fließen sie nicht ins Meer.

Kilauea ist ein eigenständiger Schildvulkan im Schatten des Mauna Loa. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Seit 2008 brodelt ein Lavasee im Halema’uma’u-Krater. Der aktuelle Lavastrom entspringt vom PuuOo-Krater.

Feuerwerk auf Stromboli

Stromboli bescherte den Besuchern zum Jahreswechsel ein schönes Feuerwerk. Am Abend verzogen sich die Wolken und der Vulkan zeigte sich von seiner aktiven Seite. Einige Explosionen waren so groß, dass glühende Tephra vom Dorf aus sichtbar war.

Stromboli ist einer der aktivsten Vulkane Europas. Er ist seit beinahe 2000 Jahren daueraktiv und gilt als Leuchtfeuer des Mittelmeeres. Nach ihm wurde die strombolianische Eruptions-Art benannt.

Gunung Agung mit Seismik

Update: Das VAAC Darwin hat heute um 15.40 Uhr Zulu Zeit eine Warnung herausgegeben, nach der Vulkanasche des Gunung Agung in 6.600 m Höhe registriert wurde. Die Aschewolke bewegt sich in SSW-Richtung und stellt eine Gefahr für den Flugverkehr dar. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“. Via LiveCam konnte die Eruption nicht bestätigt werden.

Die Erdbebentätigkeit nahm wieder etwas zu. Via LiveCam waren einige Asche-Dampf-Exhalationen zu sehen. Es sieht so aus, als würde Gunung Agung auch im neuen Jahr aktiv blieben. Verlässliche Prognosen sind immer noch nicht möglich.

Ätna mit Inflation

Den letzten Post des Jahres widme ich den italienischen Vulkanen Ätna und Stromboli. Dr. Boris Behncke vom INGV Catania lud dieser Tage zu einer Konferenz ein, welche versuchen sollte zu erklären, warum der Ätna in den letzten Monaten ruhig geblieben ist, obwohl kontinuierlich Inflation registriert wurde. Die Antwort auf diese Frage muss ich schuldig bleiben, allerdings bestätigt uns die Frage selbst, dass seit Monaten Inflation am Vulkan gemessen wird. Diesen Umstand vermutete ich in den Nachrichten der letzten Monate, in Bezug auf die rege seismische Tätigkeit des Vulkans. Es ist also nicht eine Frage ob der Ätna wieder eruptieren wird, sondern wann es soweit ist.

Stromboli mit Explosionsgeräuschen

Einige unserer Vereinsmitglieder verbringen Silvester am Stromboli. Leider hüllt sich der Gipfel in Wolken, doch die Vulkanauten berichten von Explosionsgeräuschen die bis ins Dorf zu hören sind. Die LiveCam ist seit gestern offline, sodass uns auch ein Blick aus der Ferne versagt bleibt.

Mir bleibt nun nur noch übrig, Euch allen einen Guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Auch im Jahr 2018 werde ich für Euch über Vulkane und ihre Eruption berichten. Vielen Dank fürs Lesen!

Stromboli: Aktivität fluktuiert

Während es gestern Abend am Stromboli verhältnismäßig ruhig war, konnte man heute in den frühen Morgenstunden wieder eine Hochphase der Aktivität beobachten. Die Eruptionen erfolgten aus 3 Schloten, fast im Minutentakt. Heute Mittag ist es wieder ruhiger geworden. Es wechseln sich also Hochphasen mit ruhigeren Phasen ab. In diesen erfolgen aber auch mehrere Eruptionen pro Stunde.

Gunung Agung mit harmonischen Tremor

Gestern wurden am Gunung Agung auf Bali 2 Episoden mit harmonischen Tremor registriert. Die sonstige Seismik war eher gering. Harmonischer Tremor ist oft mit Magmaaufstieg vor einer Eruption assoziiert. Der Vulkan konnte zeitweise per LiveCam beobachtet werden und präsentierte sich ruhig. Ob es die Ruhe vor dem Sturm ist?

Stromboli bereitet sich auf Jahreswechsel vor

Wenn man dieser Tage den Stromboli beobachtet, drängt sich einem der Eindruck auf, dass sich der Vulkan auf den Jahreswechsel vorbereitet und sein Feuerwerk probt: alle paar Minuten schicken Eruptionen glühende Tephra in den Himmel. Via LiveCam konnte ich Vulkanausbrüche aus 3 Schloten beobachten. Hinzu kam kontinuierliches Lava-Spattering aus dem NE-Schlot. Sein Kegel ist bereits wieder so hoch, dass die Tephra über der Außenseite des Kegels auf die Sciara del Fuoco rutscht. Zudem war in den letzten Tagen das Wetter für diese Jahreszeit ungewöhnlich gut. Allerdings wird sich dies in den nächsten Tagen ändern. Ab Morgen ist Regen angesagt, der sich Anfang nächster Woche wieder verziehen soll. Es bleibt spannend, ob sich das Wetter Silvester wieder beruhigt und die Touristen auf der Insel ein unvergessliches Feuerwerk werden bewundern können. Aktuell ist die Dampfentwicklung sehr groß. Das kann Atmosphärisch bedingt sein, aber auch auf eine Aktivitätsänderung hindeuten. Vor der Eruption des letzten kleinen Lavastrom dampfte es auch extrem am Stromboli.

Update: heute zeigte sich Stromboli eher ruhig. Die Pausen zwischen den Eruptionen waren bisher deutlich länger als gestern und sie werfen auch nicht so hoch aus wie zuvor. Ein Lavastrom lässt weiter auf sich warten.

Semeru mit glühenden Lava-Lawinen

Am Semeru auf der indonesischen Insel Java hat der Dom nun so eine Größe und Wachstumsrate erreicht, dass glühende Schuttlawinen abgehen, welche durch eine Bresche in der Kraterwand über die SE-Flanke des Vulkans abgehen. Sollte der Dom entsprechend weiter wachsen könnten pyroklastische Ströme generiert werden.

Pacaya mit Lavaströmchen

Der Vulkan Pacaya in Guatemala präsentiert sich von seiner aktiven Seite: aus dem neuen Kegel im McKenney Krater manifestieren sich kleine strombolianische Eruptionen. Diese werfen glühende Tephra bis zu 30 m hoch aus. zudem treten an der Basis des Kegels Lavaströme aus, die eine Länge von gut 100 m erreichen.

Weitere Ascheeruption am Gunung Agung

Heute Vormittag (Ortszeit) ereignete sich am Gunung Agung eine weitere Ascheeruption, die stärker war, als der Durchschnitt der letzten Tage. Sie enthielt auch mehr Vulkanasche und weniger Dampf. Augenzeugen berichten, dass die Eruptionswolke schnell aufgestiegen sei. Die Seismik befindet sich auf dem Niveau der letzten Tagen, der kontinuierliche Tremor ist auf dem Seismogramm deutlich sichtbar. Nach wie vor erscheint mir alles möglich zu sein am Agung und es bleibt spannend.

Bardarbunga mit Erdbeben

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,1 in nur 1,9 km Tiefe. Unklar ist, ob das Erdbeben im Zusammenhang mit erneuter Magmaintrusion steht, doch die Wissenschaftler sind sich wohl einig, dass sich wieder Magma im Untergrund sammelt. Allerdings kann es Jahrzehnte dauern, bis sie voll ist.

Kilauea mit offenem Lavastrom

Am Kilauea auf Hawaii fließen offene Lavaströme auf der Pali und setzen Vegetation in Brand. Entsprechend hoch ist das thermische Signal von 1249 MW. Die Lava erreicht derzeit nicht den Ozean, zumindest sind per LiveCam keine Dampfwolken zu sehen. Dass kann sich aber schnell ändern.

Stromboli mit erhöhter Aktivität

Der Vulkan auf den Liparischen Inseln feuert weiter aus allen Rohren. Dabei fliegen auch vermehrt glühende Lavabrocken auf die Außenflanken des Kegels. Die thermische Strahlung erreicht die höchsten Werte des Jahres. Dies deutet darauf hin, dass der Stromboli den bisherigen Eruptionshöhepunkt vom Frühsommer überbietet. Es ereigneten sich auch einige Erdbeben im Tyrrhenischen Meer, ca. 40 km südöstlich der Vulkaninsel. In den vergangenen Jahren beobachtete ich dort auch regelmäßig Erdbeben, die ich mit einer Aktivitätssteigerung des Vulkans assoziierte. Wissenschaftlich belegt ist mein hypothetischer Zusammenhang allerdings nicht.

Bezymianny mit weiteren Eruptionen

Am Vulkan Bezymianny auf Kamtschatka finden weiterhin Eruptionen statt, die Aschewolken bis auf 7 km Höhe aufsteigen lassen. Immer wieder kommt es zum partiellen Kollaps des Doms und der Generierung pyroklastischer Ströme. Diese sind mehrere Kilometer lang und fließen häufig in Richtung Norden zum Klyuchevskoy, oder in südöstlicher Richtung. Die Vulkanasche stellt eine Gefährdung für den Flugverkehr dar.

Gunung Agung mit rückläufiger Seismik

Gestern wurden am Gunung Agung auf Bali 41 kleine Dampf-Asche-Eruptionen registriert. Nach wie vor wird kontinuierlicher Tremor aufgezeichnet, was ein Indiz für die Bewegung von Fluiden (Magma, Gas, Wasser) im Vulkan ist. Die Seismik  zeigt über die letzten Tage eine leichte Abnahme. Obwohl die Seismik leicht rückläufig ist, heißt dies nicht automatisch, dass sich die Situation entschärft. Einen ähnlichen Rückgang konnten wir auch vor dem Einsetzen der eruptiven Phase beobachten.

Stromboli weiterhin munter

Stromboli ist weiterhin gut in Form und ich würde sagen, Größe und Häufigkeit der Ausbrüche liegen auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Somit ist er wieder ein gutes Ziel für Vulkanreisende. Allerdings soll dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch am Stromboli gefährlich werden kann. Immer wieder ereignen sich spontane Eruptionen, die Größer sind als normal und Lavabrocken Richtung Besucher fliegen lassen.