Vulkane weltweit

Ätna erzeugte gestern sporadische strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Der Tremor ist weiterhin niedrig, allerdings könnten die strombolianischen Eruptionen einen Paroxysmus ankündigen, der sich in den nächsten Tagen manifestiert.

Reventador in Ecuador eruptierte eine größere Aschewolke. Aus deren Kollaps formte sich ein Pyroklastischer Strom.

Am Stromboli sind die Lavaströme versiegt und auf der LiveCam sieht man nur noch ein leichtes Nachglühen. Der Tremor bewegt sich auf leicht erhöhten bis normalen Niveau.

Stromboli: erneuter Lavastrom

Lavastrom auf der Sciara. © INGVHeute fließt wieder ein Lavastrom über die Sciara del Fuoco. Schlechtes Wetter behindert die visuelle Beobachtung, allerdings ist der Lavastrom auf der Thermalcam sichtbar. Der Tremor ist erhöht, es ist aber unklar, welcher Anteil des Signals auf das schlechte Wetter zurück zuführen ist.

Gestern Abend beobachteten mehrere Mitglieder unserer Facebookgruppe strombolianische Eruptionen via LiveCam und teilten die Bilder. Die Eruptionen waren nicht ungewöhnlich groß, dafür aber scheinbar recht häufig.

Vulkane weltweit

Lavastrom im Krater. © INGVStromboli Update 13 Uhr: wie es der Tremor auf Stromboli bereits heute Morgen angekündigt hat, fließt nun wieder ein kleiner Lavastrom. Die Lava tritt diesmal am zentralen NE-Krater aus und bewegt sich innerhalb des Kraters. Da der Vulkan in den letzten Jahren dazu neigt, solche Lavaströme in Serie zu produzieren, sind weitere Ereignisse dieser Art in den nächsten Wochen wahrscheinlich.

Lavastrom am Puʻu ʻŌʻō. © HVOKilauea: am Puʻu ʻŌʻō – Krater fließen seit Freitag 4 neue Lavaströme aus der Nordostflanke des Krater-Kegels. Die Lavaströme legten bisher eine Strecke von ca. 1 km zurück. Sie sind nicht mit den bisherigen Lavaströmen assoziiert, die als Peace Day und Kahauale`a 2 Lavaströme bezeichnet werden. Der Boden des Puʻu ʻŌʻō – Kraters sackte etwas ein und die Hornitos kollabierten. In ihnen kochen z.T. kleine Lavaseen. Fotos gibt es beim  HVO

Sakurajima: der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu zeigte sich in den letzten 24 h in guter Form und eruptierte 9 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Auf das bisherige Jahr gesehen, ist die Aktivität des Vulkans allerdings stark zurück gegangen. Zahlenmäßig wurden bisher nur ca. ¼ so viele Eruptionen, wie im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres registriert.

Dunst über der Sciara del Fuoco. © INGVStromboli: der Tremor ist seit der Nacht leicht erhöht, allerdings fließt noch kein Lavastrom. Dafür ist auf der LiveCam zu sehen, dass es über der Sciara del Fuoco sehr dunstig ist. Dieser Dunst kann durch starken Wind erzeugt werden, oder durch Steinschlag. Da die Aschewolke nicht vom Wind verdriftet wird, tippe ich tatsächlich auf Steinschlag.

Im Laufe des Vormittags kommen nun auch Erdbeben-Signale auf den Seismiken der Vulkanmonitore an. Diese Ausschläge stammen von 2 starken Seebeben, die sich in den Morgenstunden ereigneten. Das stärkere Beben hatte eine Magnitude von 7,2 und fand unter den Süd-Sandwich-Inseln statt. Ein 2. Beben hatte die Magnitude 6,,2 und ereignete sich bei den Volcano Islands, die ca. 1300 km südlich von Tokyo im Pazifik liegen. Dort befindet sich auch die neu entstandene Vulkaninsel Nishino-shima.

Stromboli: in alter Bestform

Thermalcam Stromboli. © INGVPünktlich zum Anfang der Reisesaison zeigt sich Stromboli auf den Liparischen Inseln von seiner besten Seite: die Aktivität befindet sich seit letzter Woche wieder auf relativ hohem Niveau, allerdings ohne so stark zu sein, dass eine besondere Gefahr für die Vulkanbeobachter bestehen würde. Also, beste Voraussetzungen für alle Vulkanfreunde dem nächstgelegenen aktiven Vulkan einen Besuch abzustatten.

Stromboli: Lavastrom

Lavastrom am Stromboli. © INGVIn den letzten Tagen machte Stromboli wieder von sich Reden: zunächst berichteten die Kollegen von volcanodiscovery.com von erhöhter explosiver Aktivität, nun wird ein Lavastrom gefördert. Er fließt aus dem Krater über die Sciara del Fuoco und ist auf der LiveCam des INGV zu beobachten. Der erhöhten Tätigkeit war am 16. Juni ein schwaches Erdbeben in 5-10 km Tiefe vorausgegangen.

Ähnlich Tätigkeit wurde vor mehr als einem Jahr beobachtet. Anfang 2013 erzeugte Stromboli meherer Lavaströme und starke Explosionen. In diesem Jahr war der Vulkan vergleichsweise ruhig.

Stromboli: leichter Anstieg im Aktivitäts-Niveau

In den letzten Tagen vermehren sich die Anzeichen, dass Stromboli aus seinem Aktivitäts-Tief langsam wieder erwacht und zur „normalen“ Tätigkeit zurückkehrt. Dr. Ulrich Küppers verbrachte im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit einige Tage am Gipfel des Vulkans. Er beobachtete aus mehreren Schloten Eruptionen, die ungefähr alle 5 Minuten stattfanden. Ulrich kartierte zudem 13 Schlote, die zumindest fumarolisch aktiv waren. Das Bild hierzu findet ihr in unserer Facebookgruppe.

Leider ist die Seismik des INGV weiterhin offline, sodass sich die visuellen Beobachtungen nicht bestätigen lassen

Italien: Neues von Ätna und Stromboli

Ätna: die Kollegen von Etnawalk zeigten vorgestern ein Foto einer strombolianischer Eruptionen aus dem Neue Südostkrater. Diese war schon verhältnismäßig groß. Im Bericht wird von kontinuierlicher, aber schwacher Aktivität gesprochen. Boris Behncke kann für heute keine Strombolianer am Ätna bestätigen.

Thermisches Signal am Stromboli. © INGVStromboli: heute konnte ich seit langem mal wieder ein deutliches thermisches Signal um den NE-Förderschlot herum ausmachen. Unklar ist, ob die strombolianischen Eruptionen größer geworden sind, oder ob die ThermalCam neu kalibriert wurde und nun empfindlicher ist. Leider ist die Seismik des INGV nach wie vor offline.

Vulkane weltweit

Sakura-jima: der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu lief gestern zur Höchstform auf und erzeugte 6 Ascheeruptionen. Am Freitag wurden nur 2 Eruptionen registriert.

Shiveluch: auf der russischen Halbinsel Kamtschatka meldete sich der Shiveluch zurück. Das VAAC Tokyo registrierte 2 Ascheeruptionen.  Vulkanasche stieg bis zu 6 km hoch auf. Im Krater des Vulkans wächst seit Monaten ein neuer Lavadom.

Stromboli: auf der Seismik des Strombolis war gestern 1 starkes Signal zu sehen. Dieses spiegelte sich auch auf dem Tremorgraphen des Ätnas wieder. Dieses Signal stammte von einem Erdbeben, das sich ca. 120 km östlich vom Stromboli ereigneten. Das Erdbeben der Magnitude 4,9 erschütterte das Ionische Meer beim Ort Catanzaro. Das Hypozentrum befand sich in 64 km Tiefe. Das Beben wirkte sich bis jetzt nicht auf die Vulkane Siziliens aus, diese sind momentan sehr ruhig.

Vulkanischer Jahresrückblick 2013

Während die Bilder meine persönlichen vulkanischen Highlights des Jahres 2013 präsentieren, folgt hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse des Jahres in der Welt der Vulkane.

Januar:

Das Jahr begann mit einer Serie von Lavaströmen am Stromboli. Diese flossen aus dem Nordteil des Kraters über die Sciara del Fuoco. Zudem nahm die Stärke der strombolianischen Eruptionen zu. In Kamtschatka floss weiterhin viel Lava aus den Eruptionsspalten am Tolbatschik. Die Intensität der Eruption nahm aber ab. Der Colima in Mexiko erzeugte eine explosive Eruption, woraufhin der Nationalpark evakuiert wurde.

Februar:

Sakura-jima in Japan befand sich in einer sehr aktiven Phase. Es wurden mehrere Eruptionen mit vulkanischen Gewittern gemeldet. Zwischen dem 20. Und 23 Februar produzierte Ätna 5 Paroxysmen. Damit endete seine mehrmonatige Ruhepause. Fuego in Guatemala produzierte pyroklastische Ströme und Lavafontänen.

März:

Tungurahua in Ecuador drehte auf und stand mit explosiven Eruptionen immer wieder in den Schlagzeilen. Tavurvur auf Papua Neuguinea meldete sich mit kleineren Aschewolken zurück und auf der Kanareninsel El Hierro begangen Schwarmbeben mit Inflation. Natürlich waren auch Ätna und Stromboli mit Ausbrüchen präsent.

April:

Ätna produzierte mehrere Paroxysmen. Am 26. April sollte der letzte Paroxysmus für viele Monate stattfinden. Am Stromboli erreichte glühende Lava das Meer. Die Aktivität endete nach 3 Tagen.

Mai:

Im Wonnemonat gab es eine eruptive Phase am Popocatepetl in Mexiko. Der Yasur auf Vanuatu war besonders aktiv und der Aufstieg wurde vorübergehend gesperrt. Der Pacaya in Guatemala beendete seinen 3-jährigen Schlaf mit strombolianischen Eruptionen.

Juni:

Der Pavlof in Alaska wurde aktiv. Lavaströme und explosive Eruptionen folgten. Aschewolken stiegen bis 8,5 km hoch auf und der Flugverkehr wurde beeinträchtigt.

Juli:

Der Pacaya sorgte weiterhin für Aufregung und sein Alarmstatus wurde erhöht. Einige Ortschaften befürchteten evakuiert zu werden, doch der Vulkan beruhigte sich wieder. Auf White Island in Neuseeland stiegen Aktivität und Alarmstatus kurzfristig.

August:

Während des Hochsommers ging es auch vulkanisch heiß her. Am Paluweh in Indonesien kam es zu einem partiellen Domkollaps. Pyroklastische Ströme töteten 6 Menschen, die Insel wurde evakuiert. Pacaya erzeugte Paroxysmen mit anschließenden Lavaströmen. In der Monatsmitte wurde Klyuchevskoy in Kamtschatka aktiv und eruptierte strombolianisch. Später begann ein Lavastrom zu fließen. In Rom sorgte eine neue Fumarole nahe dem Flughafen für Aufregung, doch später stellte sich heraus, dass sie nichts mit Vulkanen zu tun hatte. Suwanose-jima in Japan wurde aktiv.

September:

Ubinas in Peru erwachte zu neuem Leben und eruptierte mehrere kleine Aschewolken. Im Jemen tauchte eine neue Vulkaninsel nahe Jebel Zubair auf.

Oktober:

Klyuchevskoy steigerte seine Aktivität von Tag zu Tag. Es flossen mehrere Lavaströme über seine Flanken und es wurden Lavafontänen gefördert, die bis zu einem Kilometer hoch aufstiegen. Eine Aschewolke driftete mehrere Hundert Kilometer weit. Am 26. Oktober beendete Ätna seine Ruhe und begann mit eine neuen Paroxysmus-Serie.

November:

Sinabung in Indonesien steigerte seine Aktivität. Es fanden mehrere Ascheeruptionen statt und es wurden Tausende Menschen evakuiert. Ätna produzierte 5 Paroxysmen und in Japan begann eine submarine Eruption. Nahe der unbewohnten Insel  Nishinoshima begann das kleine Vulkaneiland Niijima zu wachsen.

Dezember:

Ätna generierte 2 weitere Paroxysmen, wobei der letzte ungewöhnlich verlief und fast 3 Tage dauerte. Vulkan Shiveluch in Kamtschatka ließ seinen Dom weiterhin wachsen und produzierte eine Serie pyroklastischer Ströme. Suwanose-jima meldete sich mit einer neuen Eruptionsserie zurück.