Vulkan Villarrica am 01.01.23

Villarrica mit strombolianischer Eruption

In Chile ist der Villarrica weiter aktiv und eruptiert strombolianisch. Gestern Abend um 23:56 Uhr feuerte er eine Tephra-Ladung in den Himmel, die bis zu 150 m über den Kraterrand aufstieg. Glühende Schlacken landeten dabei auf der Nordwestflanke des Vulkans und landeten in einer Entfernung von bis zu 480 m zum Kraterrand. Bedenkt man, dass die Sperrzone nur einen Radius von 500 m hat, warf die Eruption die Schlacken schon verhältnismäßig weit aus. Andersherum könnte man argumentieren, dass die Sperrzone zu knapp bemessen ist, um Vulkanwanderer vor größeren Eruptionen zu schützen. Generell kennt ihr ja meine Einstellung, dass solche Sperrzonen offiziell eingerichtet werden müssen, aber es nicht in Strafen gipfeln sollte, wenn sich eigenverantwortliche Vulkanwanderer über die Verbote hinwegsetzen. Im Zweifelsfall ist man für seine Handlungen selbst verantwortlich und wenn was passiert, muss man mit den Konsequenzen leben oder ggf. auch sterben. Natürlich kann man diese Einstellung kontrovers diskutieren: Was wäre, wenn eine geführte Gruppe in ein Sperrgebiet eindringt und etwas passieren sollte? Wussten die Gruppenmitglieder, auf welche Gefahren sie sich einließen und inwieweit konnten sie die Gefahren selbst abschätzen? Daher sehe ich die Zukunft für Vulkanspotter eher düster.

Die geophysikalischen Parameter haben sich seit meinem letzten Update nur unwesentlich verändert: heute wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben aufgezeichnet. Überwiegend gibt es langperiodische Erdbeben, von denen gestern 752 registriert wurden. Sporadisch werden thermische Anomalien beobachtet, die moderate Leistung haben. Seit September wurde eine Bodenhebung von ca. 2 cm festgestellt.

In Chile stehen 2 weitere Vulkane auf Alarmstufe „gelb“. Bei ihnen handelt es sich um den Lascar, der im letzten Monat eine moderate Ascheneruption hinlegte und der Nevados de Chillán. Beide Vulkane gelten zwar als aktiv, erzeugten in den letzten Tagen aber keine Eruptionen, sodass der Villarrica der einzige eruptierende Vulkan in dem südamerikanischen Land ist.

Vulkan Villarrica am 25. Dezember 2022

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Eruption: Strombolianisch

Vulkan Villarrica mit strombolianischen Eruptionen

Pünktlich zu Weihnachten steigerte der chilenische Vulkan Villarrica gestern seine Aktivität und erzeugte strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra über den Krater hinauswarfen und auf der Außenseite des Kraterkegels landen ließen. Die Auswurfshöhe betrug laut SERNAGEOMIN weniger als 100 m über dem Kraterrand. Die Schlacken flogen bis zu 400 m weit. Viel Sicherheitsabstand bleibt da nicht, da es trotz Alarmstufe „gelb“ nur eine Sperrzone mit 500 m Radius um den Krater gibt. Interessant ist, dass diese Sperrzone nur für Touristen, nicht aber für Einheimische gilt.

Die geophysikalischen Parameter sind im Wesentlichen unverändert: die Anzahl an Langperiodischen-Erdbeben ist weiterhin hoch. Am 23. Dezember wurden 1000 Erschütterungen detektiert, gestern waren es 983. Die Zahl der vulkanotektonischen Beben ist niedrig: Heiligabend wurden 3 Beben detektiert. Die meisten Erdbeben manifestieren sich unter der Ostflanke des Vulkans. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei etwas über 1000 Tonnen am Tag. Seit September hob sich der Gipfelbereich des Villarricas um ca. 3 cm, was auf Inflation magmatischer fluide hindeutet. Seit 1 Monat werden häufig thermische Anomalien detektiert. MIROVA zeigte nachts eine Leistung von 24 MW an.

Der 2847 m hohe Vulkan Villarrica liegt im gleichnamigen Nationalpark, im Grenzbereich der Regionen Araucanía und Los Ríos und gehört zu den bekanntesten Touristenzielen in Chile. Während des Sommers werden geführte Touren bis zum Rand des Kraters angeboten. Die Besteigung ist auch für Ungeübte durchführbar, obwohl man einen Teil der Strecke mit Steigeisen zurücklegen muss. Aufgrund des Eises drohen bei größeren Ausbrüchen Lahare. Zuletzt gab es eine Schlammlawine im Jahr 1971. Sie zerstörte Straßen, Brücken und einige Häuser. auch landwirtschaftliche Nutzfläche wurde in Mitleidenschaft gezogen. Seit der Besiedlung Chiles durch die Spanier wurden am Villarrica gut 50 Eruptionsphasen dokumentiert.

Vulkan Villarrica am 19.12.22

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Eruption: Strombolianisch

Villarrica mit Dampfring

Mitte der Woche wurde in den sozialen Medien ein Video gepostet, das zeigt, wie ein Dampfring über den Villarrica-Krater aufsteigt. Dampfringe sind nur von wenigen Vulkanen bekannt und ihre Entstehung ist nicht zu 100% entschlüsselt. Sie bilden sich bei Explosionen, die sich tief unten im Förderschlot ereignen, wenn das Magma nicht an der Mündung des Schlotes steht. Der ausgestoßene Dampf wird entlang des Förderschlotes gebremst und in eine walzenförmige Rotation versetzt, während sich heißes Gas in der Mitte des Schlotes schneller bewegt. Bei diesen Explosionen wird nur wenig Tephra ausgestoßen. Wenn dann in Form von Schlacken. Am bekanntesten sind Dampfringe am Ätna, wo sie am Ende der 1990er-Jahre vergleichsweise oft zu beobachten gewesen waren. Vom Villcarrica hat es zwischenzeitlich geheißen, dass sich ein Lavateich etabliert hat, die aktuelle Dampfring-Eruption scheint dem entgegenzusprechen, es sei denn es gibt 2 Schlote. Allerdings ist der Krater in seinem unteren Bereich wie ein steiler Pitkrater angelegt und es könnte sein, dass der gesamte Krater als Rohr fungiert hat.

In den letzten Wochen steigerte der Villarrica seine Aktivität und es kam phasenweise zu strombolianischen Eruptionen, bei denen glühende Tephra bis zu 220 m über der Kraterhöhe ausgeworfen wurde. Nachts werden auch jetzt noch rot illuminierte Wolken über dem Krater gesichtet.

Die Seismizität ist erhöht. Täglich werden bis zu 900 langperiodische Erdbeben aufgezeichnet. Der Spitzenwert mit 1328 Erschütterungen wurde am 15. Dezember eingestellt. Die Anzahl vulkanotektonischer Beben ist seit Mitte November rückläufig und es werden nur noch vereinzelt Erschütterungen detektiert, die im Zusammenhang mit Gesteinsbruch infolge von Magmenaufstieg stehen. Entweder steigt kein neues Magma aus größerer Tiefe auf oder die Aufstiegswege sind frei. SERNAGEOMIN hat über den Vulkan die Alarmstufe „gelb“ verhängt und in einem Radius von 500 m um den Krater darf man sich nicht aufhalten. Der Villarrica ist ein beliebtes Ziel von Bergwanderern, die sich auf dem vergletscherten Gipfel ausprobieren möchten.

Vulkan Villarrica mit Aktivitätssteigerung am 02.12.22

Villarrica mit Lava-Pond im Schlot

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Eruption: Hawaiianisch

In den letzten Tagen steigerte sich die Aktivität des chilenischen Vulkans Villarrica weiter. Am 25. November unternahmen die Vulkanologen von SERNAGEOMIN einen Überwachungsflug und kreisten über den Vulkankrater, der auf einer Höhe von 2847 m liegt. Sie beobachteten starke Entgasungen aus dem Krater und konnten einen Blick auf die Lava werfen, die tief unten im Schlot brodelt. Mit der Wärmebildkamera wurden Temperaturmessungen durchgeführt. Sie hatten zum Ergebnis, dass die Lava 1043 Grad heiß ist. Die Vulkanologen von SERNAGEOMIN schreiben von einem Lavasee im Schlot. Aufgrund der doch eher geringe Größe würde ich von einem Lavateiche (Lava-Pond) sprechen. Im letzten Update heißt es, dass man nachts rot illuminierte Dampfwolken gesehen hat, die bis zu 220 m über den Krater aufsteigen. Diese glühenden Wolken sieht man sehr schön auf Fotos und Zeitrafferaufnahmen, die in den Sozialen Medien geteilt wurden.

Geteilt werden auch die Daten der Vulkanologen. Parallel zu den visuellen Beobachtungen, kann man auch Veränderungen der geophysikalischen Parameter feststellen. Besonders die Zahl langperiodischer Erdbeben stieg signifikant an. So wurden in den vergangenen Tagen teilweise mehr als 800 Beben pro Tag festgestellt. Langperiodische Erdbeben stehen in Verbindung mit Fluidbewegungen und werden in diesem Fall vom entgasenden Magma hervorgerufen. Außerdem ereignen sich täglich einige vulkanotektonische Erdbeben. Während im September teilweise mehr als 4000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag ausgestoßen wurden, reduzierte sich der Wert auf unter 500 Tonnen am Tag. Dafür nahm die Anzahl der thermischen Anomalien zu. MIROVA detektierte heute eine Thermalstrahlung mit 14 MW Leistung.

Alles in allem sieht es so aus, als würde der Villarrica wieder in ein Stadium mit einem permanenten Lavateich eintreten, wie es für den Vulkan bis 2018 typisch war. Damals gab es auch immer wieder strombolianische Phasen und gelegentliche Paroxysmen. Die Alarmstufe steht auf „gelb“ und es gibt eine 500 m Sperrzone um den Kratermittelpunkt.

Vulkan-News 25.11.22: Shiveluch

Shiveluch mit Vulkanasche in 4000 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch fleißig und eruptiert Vulkanasche. Sie steigt laut VAAC bis auf eine Höhe von 4000 m auf und driftet in Richtung Osten. KVERT attestiert dem Vulkan eine erhöhte Tätigkeit und weist darauf hin, dass der Dom weiter wächst. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung. Nachts ist Rotglut zu sehen und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Die Tätigkeit könnte sich weiter steigern, sodass pyroklastische Ströme entstehen. Das Foto stammt vom 19. November und wurde von Yu. Demyanchuk (KVERT) aufgenommen.


Fuego fördert glühende Tephra 400 m hoch

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Der Ausstoß glühender Tephra hat sich am guatemaltekischen Vulkan Fuego gesteigert. In der Stunde werden zwischen 6 und 10 Explosionen beobachtet, bei denen glühende Tephra bis zu 400 m über den Krater ausgestoßen wird. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4800 m. MIROVA detektierte gestern eine hohe Wärmestrahlung mit 105 MW Leistung.


Suwanose-jima eruptiert Asche bis zu 2400 m hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Aktivität: Strombolianisch

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima ist wieder aktiver geworden und stieß eine Reihe von Aschewolken aus, die bis auf einer Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel aufstiegen. Der Wind verfrachtet die Wolken in östlicher Richtung.


Villarrica mit Wärmestrahlung

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Aktivität: Strombolianisch

In Chile ist der Villarrica weiter aktiv und emittiert eine moderate Wärmestrahlung, die von MIROVA detektiert wird. Sie hat eine Leistung von 12 MW. Die Seismizität ist erhöht. Am 19. November wurden 26 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Außerdem gibt es viele langperiodische Erdbeben und Tremorphasen, die auf Magmabewegungen im Untergrund hindeuten. Es könnten strombolianische Eruptionen stattfinden, die aber keine Tephra über den Kraterrand hinauswerfen.

Vulkan-News 19.10.22: Villarrica

Villarrica mit Eruption

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Eruption: Strombolianisch

Der chilenische Vulkan Villarrica fand in den News schon länger keine Erwähnung mehr, doch dass ändert sich nun, denn der Vulkan zeigt Anzeichen einer Aktivitätszunahme. In den letzten Tagen stieg die Seismizität deutlich. Vor allem im Bereich der langperiodischen Erdbeben wurde eine Zunahme festgestellt. Pro Tag wurden zwischen 200 und 400 dieser Erschütterungen festgestellt. Ein Peak am 16. Oktober lag bei 635 LP-Beben. Gestern gab es dann strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra über den Kraterrand hinaus auswarfen. MIROVA detektiert eine schwache Thermalstrahlung. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war zwischen Juli und September deutlich erhöht und erreichte Maximalwerte von 5300 Tonnen am Tag. Inzwischen werden wieder durchschnittliche Werte festgestellt. Sie liegen bei weniger als 500 Tonnen am Tag. Der Alarmstatus bleibt auf „grün“.

Der Villarrica liegt in der chilenischen Region Los Ríos und war bis vor wenigen Jahren für seinen kleinen Lavasee bekannt, der im steilen Krater brodelte. Der 2847 m hohe Stratovulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen Chiles. Er bildete sich in einer 2 km durchmessenden und 3500 Jahre alten Caldera, die wiederum in einer 6 km großen Caldera aus dem Pleistozän liegt. Mehr als 30 Schlackenkegel an den Seiten des Villarricas zeugen von  zahlreichen Flankeneruptionen. Es kam auch zu großen Plinianischen Eruptionen, die Pyroklastische Ströme erzeugten, die Entfernungen von mehr als 20 km zurücklegten. Lavaströme kamen bis zu 18 km weit. Das GVP listet 164 Holozäne Eruptionen auf. Gut 50 Eruptionsphasen gab es seit dem 20. Jahrhundert. Meistens wurden basaltische Andesite und Basaltlava gefördert.

Der erwähnte Lavasee war bis zum Jahr 2010 hochaktiv. In den folgenden Jahren sackte sein Pegel immer weiter ab und der Lavasee wurde immer kleiner. Im Jahr 2018 verschwand auch sein Rest, der schon zu einer Lavalinse geschrumpft war. Im Jahr 2015 war der Vulkan strombolianisch hoch aktiv und man evakuierte 3600 Anwohner. Doch der große Knall blieb aus.


Shiveluch mit Domwachstum

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Der Vulkan in Kamtschatka war in den letzten Tagen scheinbar nicht explosiv tätig, doch er extrudiert weiter Lava am Dom. Es ist eine beeindruckende Fotoserie (russische Seite) von Alexej Demyanchuk erschienen, die in den letzten Tagen entstand. Das Domwachstum ist vergleichsweise stark und es gehen Schuttlawinen und kleinere Pyroklastischen Ströme ab. Es wird kontinuierlicher Tremor registriert. MIROVA detektierte am 16. Oktober eine moderate Wärmestrahlung mit 30 MW Leistung.


Kerinci mit Ascheeruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: 1.70, 101.26 | Eruption: Aschewolken

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Kerinci ausgebrochen und förderte eine Aschewolke bis auf 4800 m Höhe. Die Aschewolke wurde nicht per Satellit detektiert. Die Informationen stammen von Beobachtern am Boden. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“.

Vulkan-News 31.05.22: Sangay

Ätna weiter effusiv aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |EruptionLavastrom

Der Ätna auf Sizilien stößt weiterhin einen Lavastrom aus. Blickt man auf die Thermal-Livecam, dann scheint die Lavafront auf 2100 m Höhe zu stagnieren. Auf Videoaufnahmen sieht man aber, dass sie den Boden des Valle del Bove erreicht hat und auf eine respektable Mächtigkeit kommt. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 683 MW Leistung. Der Tremor ist stabil und bewegt sich im unteren Drittel des roten Bereichs seitwärts. Auffällig ist, dass er praktisch nicht fluktuiert, so wie es in den ersten 2 Eruptionswochen der Fall war. Berichte über explosive Aktivität liegen nicht vor.


Sangay mit hoher Wärmestrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Strombolianisch

Gestern registrierte MIROVA eine sehr hohe Thermalstrahlung, die vom ecuadorianischen Vulkan Sangay ausging. Sie hatte eine Leistung von 1281 MW und stammt von zwei Lavaströmen, die auf der Nordflanke des Vulkans unterwegs sind. Im Bericht vom IGEPN werden sie nicht explizit erwähnt, sind aber auf Sentinel-Satellitenaufnahmen sichtbar, wobei zu bemerken gilt, dass das letzte wolkenfreie Foto eine Woche alt ist. Für gewöhnlich sind Lavaströme am Sangay sehr zäh und gehen von einem Dom aus, der im Vulkankrater wächst. Es besteht die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme abgehen. Starke Regenfälle können zudem Lahare generieren. Darüber hinaus ist der Sangay explosiv tätig und fördert Vulkanasche, die bis zu 1000 m über Gipfelhöhe aufsteigt.


Villarrica mit rot illuminierten Himmel

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42, -71.93 | Eruption: Lavapond

Im Krater des chilenischen Vulkans Villarrica könnte wieder ein Lavapond brodeln. Diese Schlussfolgerung geht aus LiveCam Beobachtungen hervor, anhand derer man nachts einen rot illuminierten Himmel über den Krater beobachten konnte. Die Vulkanologen vom IGEPN berichten über einen offenen Förderkanal und der Möglichkeit, dass strombolianische Eruptionen entstehen könnten. Aktuelle Sentinel-Aufnahmen bleiben aber ein entsprechendes thermisches Signal schuldig. Die Seismizität des Vulkans ist erhöht.

Vulkan-News 25.05.22: Bezymianny

Bezymianny ist ausgebrochen

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

Am Vulkan Bezymianny in Kamtschatka, kam es zu einer größeren Eruption, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6100 m aufstieg und in nördlicher Richtung driftete. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 6 VONA-Warnungen zu Aschewolken heraus. Die Aschewolken entstanden durch die Abgänge Pyroklastischer Ströme. KVERT bestätigte zudem Domwachstum. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung.


Sabancaya mit Domwachstum

Staat: Peru| Koordinaten: -15.79-71.86 | Eruption:  Vulcanianisch

Am peruanischen Vulkan Sabancaya wurde ebenfalls Domwachstum bestätigt. Der Dom wurde bei einem Überwachungsflug der Vulkanologen entdeckt und hatte am 17. Mai eine Fläche von 25000 Quadratmetern. Es wird eine Zunahme der explosiven Eruptionen erwartet. Momentan fördern die Explosionen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6700 m.


Stromboli mit hoher Thermalstrahlung

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Heute Morgen sieht man auf MIROVA, dass vom Stromboli eine sehr hohe Thermalstrahlung ausgeht. Sie hatte eine Leistung von mehr al 700 MW. Die Wärmequelle ist allerdings nicht die Lava, sondern ein Brand der Vegetation: Macchia aus Schilf und Ginster steht in Flammen. Eine Häuser am Ortsrand von San Vincenzo sind bedroht. Ein Löschflugzeug wird eingesetzt. Grund für das Feuer ist noch nicht bekannt. Aktuell wird ein Film über den Zivilschutz gedreht.


Villarrica mit gesteigerter Seismizität

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Eruption: Seismik

Am chilenischen Vulkan Villarica wurden vulkanisch bedingte Erdbeben registriert, die durch magmatische Fluidbewegungen hervorgerufen wurden. Die Vulkanologen konnten bislang keine Anzeichen einer Eruption entdecken, halten es aber für möglich, dass der Vulkan bald wieder ausbrechen wird. Im Krater des Villarricas brodelte lange Zeit ein kleiner Lavasee.

Stromboli: größere Eruption am 10.11.20

Gestern Abend ereignete sich um 20:04 Uhr eine größere explosive Eruption am Stromboli. Glühende Tephra deckte den Krater und dessen Südflanke ein. Allerdings ist bisher unklar, ob auch größere Schlacken auf der Cima und dem Pizzo landeten. Ersten Berichten zufolge blieben die Messinstrumente unbeschädigt.

Der Explosion voran ging eine 4 Minütige Inflationsphase. Sie hob das Inklinometer auf der Rina Grande um 1 µrad an. Allerdings wurde der Schwellenwert für die Dauer der Bodenhebung nicht erreicht und so löste das automatische Paroxysmus-Frühwarnsystem keinen Alarm aus. Bei dem Ausbruch handelte es sich auch nicht um einen Paroxysmus, sondern um eine einzelne Explosion. Solche Explosionen kommen immer wieder am Stromboli vor, selbst während relativ ruhigen Phasen, wie wir sie derzeit am Stromboli erleben. Alle Parameter des täglichen Geschehens am Vulkan waren im Vorfeld der Explosion unauffällig. Der Aktivitätsindex steht seit längerem auf „niedrig“.

Pacaya: Lavastrom weiter aktiv

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya ist weiterhin fleißig und fördert einen Lavastrom. Er ist auf der Westflanke unterwegs und hat laut INSIVUMEH eine Länge von 800 m erreicht. Auf einem aktuellen Sentinel-Satellitenfoto erkennt man, dass er gegenüber dem letzten Bild vom 05. November ein wenig an Länge dazugewonnen hat. Es gibt aber noch weitere Veränderungen: der Lavastrom ist im oberen Bereich breiter geworden. Die Vulkanologen berichten von anhaltender strombolianischer Aktivität. Wolken verhinderten allerdings die visuelle Beobachtung, so dass die Auswurfhöhe der Schlacken unbekannt ist.

Ebeko mit Ascheeruptionen

Der russische Kurilenvulkan Ebeko ist in den vergangenen Tagen wieder munterer geworden. Heute eruptierte er zwei Aschewolke. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 3700 m auf.

Villarrica erzeugt Explosion

Der chilenische Vulkan Villarrica generierte gestern eine weitere explosive Eruption. Laut dem VAAC stieg Vulkanasche ca. 320 m über Kraterhöhe auf. Die Asche driftete in Richtung Süd-Süd-Ost. Zeitgleich wurde seismischer Tremor registriert. Die letzte Eruption dieser Art gab es am 08. November.