Vulkan-News 10.04.23: Chiles-Cerro Negro

Sehr hohe Seismizität am Chiles-Cerro Negro

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.82, -77.93 | Aktivität: Schwarmbeben

Bereits seit Monaten ist die Seismizität am Vulkan Chiles-Cerro Negro erhöht. Es findet ein starkes Schwarmbeben statt, dessen Intensität fluktuiert und die Besorgnis auslöst, dass sich der Vulkan auf eine größere Eruption vorbereitet, mit dessen Beginn man angesichts der zahlreichen Beben eigentlich längst gerechnet hätte. Am Wochenende war die Bebentätigkeit wieder sehr stark und es wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als 1000 Erschütterungen registriert. Das stärkste Beben hatte gestern eine Magnitude von 3,1 und wurde vom Geophysikalischen Institut Ecuadors gemeldet. Das Beben konnte zwar von den Anwohnern der Region wahrgenommen werden, ohne allerdings Schäden zu verursachen. Dafür stieg die Angst vor einem größeren Vulkanausbruch. Doch ganz ohne Schäden liefen die Erdbeben, die seit gut einem Jahr anhalten, nicht ab, denn in einem Medienbericht heißt es, dass sie in der Gemeinde Carchi Dutzende von Häusern und Familien in Mitleidenschaft gezogen haben.

Der potenziell aktive Vulkankomplex Chiles-Cerro Negro liegt im Grenzgebiet zwischen Ecuador und Kolumbien und gehört zu den gefährlichen Subduktionszonen-Vulkanen der Andenregion.

Nach Angaben der Seismologen vom IG lag das Epizentrum des jüngsten Erdbebens der Magnitude 3,1 in einem Sektor des ecuadorianischen Territoriums bei 0,78 Grad nördlicher Breite und 77,94 Grad westlicher Länge in einer Tiefe von etwa 2 km.

Dem Bericht der IG zufolge wurden zwischen Samstag und Sonntag im Vulkankomplex Chiles-Cerro Negro 1.100 leichte vulkanisch-tektonische Erdbeben registriert, was einer „hohen“ Intensität entspricht, obwohl die Auswirkungen an der Oberfläche sehr gering sind.

Insbesondere der Vulkan Chiles weist seit einigen Monaten eine hohe seismische Aktivität auf, weshalb die IG in Zusammenarbeit mit dem Vulkanologischen und Seismologischen Observatorium in der kolumbianischen Stadt Pasto sein Verhalten ständig überwacht.

Der Vulkankomplex blickt auf eine lange eruptive Geschichte von fast einer Million Jahren zurück Die Vulkane des Komplexes förderten im Laufe der Zeit Laven, deren Zusammensetzung von Andesit bis hin zu Dazit variiert hat und im Fall des Cerro Negro auch starke explosive Ereignisse umfasst.

In Ecuador sind außerdem die Vulkane Cotopaxi, Sangay und Reventador sehr aktiv. In Kolumbien macht der Nevado del Ruiz von sich Reden.


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Popocatepetl eruptiert Aschewolken

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Suwanose-jima mit Eruptionsserie

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Der Suwanose-jima steigerte am Samstag seine Aktivität und erzeugte seitdem mehrere Asche-Eruptionen, die beim VAAC neun VONA-Meldungen forcierten. Demnach stiegen die Aschewolken bis auf einer Höhe von 2100 m auf und breiteten sich in nördlicher Richtung aus. Am Tag zuvor gab es 2 Tremorphasen. Vulkanotektonische Erdbeben gibt es vergleichsweise wenige.