Erdbeben-News 14.01.22: Indonesien

  • Der indonesische Sunda-Strait wurde von einem Erdbeben Mw 6,6 erschüttert.
  • In der Flores-See bebte es mit Mb 5,1
  • Im Süden Deutschlands ereignete sich eine schwache Erschütterung des Untergrunds.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,6

Datum: 14.01.2022 | Zeit: 09:05:43 UTC | Lokation: 6.78 S ; 105.36 E | Tiefe: 40 km | Mw 6,6

Am indonesischen Sunda-Strait manifestierte sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,6. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum lag am südlichen Ausgang der Meerenge zwischen Sumatra und Java, genauer, 68 km südwestlich von Labuan. Für einen Tsunami lag das Hypozentrum zu tief. Es gab mehrere Nachbeben. Der Inselvulkan Krakatau liegt im Sunda-Strait. Es ist möglich, dass er auf das Erdbeben reagieren wird. Momentan ist er recht ruhig und erzeugt nur wenige vulkanisch bedingte Erdbeben am Tag.

Flores See: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 14.01.2022 | Zeit: 16:43:24 UTC | Lokation: 7.87 S ; 118.61 E | Tiefe: 40 km | Mb 5,1

In Indonesien ereignete sich ein weiteres Erdbeben, über das es sich lohnt einige Zeilen zu schreiben. Es rockte die Flores-See mit einer Magnitude von 5,1 und hatte ein Hypozentrum in 30 km Tiefe. Das Epizentrum lag vor der Nordküste der Insel Sumbawa. Nicht allzu weit entfernt liegt der berühmte Vulkan Tambora. Auch hier ereigneten sich Vor- und Nachbeben. Das Erdbeben manifestierte sich am Flores Back Arc Thrust, jener Störungszone, die im Jahr 2018 für mehrere starke Erdbeben auf Lombok verantwortlich war. Damals entstanden große Schäden. Nun haben sich an einem weiteren Segment der Störung die Spannungen gelöst, bzw. sind noch dabei sich zu lösen.

Deutschland: Erdstoß M 2,3

Datum: 14.01.2022 | Zeit: 12:51:35 UTC | Lokation: 48.74 N ; 10.20 E | Tiefe: 20 km | Ml 2,3

In Deutschland gab es heute Mittag ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,3. Das Epizentrum lag westlich von Stuttgart und wurde 13 km südöstlich von Aalen lokalisiert. Die Tiefe des Hypozentrums betrug 20 km. Das Beben lag unterhalb der Wahrnehmungs-Schwelle.

Vulkan-News 14.01.22: Tonga Hunga

  • In Tonga ist der Inselvulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai erneut ausgebrochen und verursachte Tsunamis

Hunga Tonga-Hunga Ha’apai: Eruption löst kleine Tsunamis aus

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch

Einige Tage war es recht still um den Inselvulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai geworden, doch gestern meldete er sich mit einer gewaltigen Eruption zurück. Der Vulkanausbruch ist so stark, dass auf der Hauptinsel von Tonga kleine Tsunamis ankommen. Die Wellenhöhen liegen etwas unter 60 cm. Das mag nicht viel sein, doch schon kleine Tsunamis können sich einige 100 Meter weit ins Landesinnere schieben und entlang der Küsten Schäden verursachen. Doch darüber liegen derzeit keine Berichte vor. Auf jeden Fall gilt für die Region Tsunami-Alarm. Beeindruckend ist die Höhe der Aschesäule: laut VAAC Wellington stieg sie bis auf fast 18.000 m auf. Die zuletzt detektierte Eruptionswolke erreichte noch eine Höhe von 15.000 m.

Aufgrund der zu erwartenden Luftverschmutzung, rieten die Behörden den Bewohner des Archipels, in ihren Häusern zu bleiben und im Freien Atemmasken zu tragen. Die stärkste Belastung dürfte in größerer Entfernung zum Vulkan vom emittierten Schwefeldioxid ausgehen. Dagegen helfen allerdings keine gewöhnlichen Masken, wie sie in Coronazeiten in vielen Haushalten verfügbar sein dürften. Um Schwefeldioxid zu filtern, benötigt man richtige Gasmasken mit speziellen Filtern. Corona-Masken, oder Gasmasken mit inklusiven Filtern helfen normalerweise gegen Staub, sprich Vulkanasche.

Bei den Eruptionen zum Jahresende wurden gewaltig blitzende Eruptionswolken fotografiert, allerdings nur aus großer Distanz. Mit etwas Glück bekommen wir in den nächsten Stunden ebenfalls entsprechendes zu sehen.

Die Eruption der jungen Vulkaninsel ist mit der Subduktion entlang des Tonga-Grabens assoziiert. In den vergangenen Monaten gab es dort sehr viele moderate-starke Erdbeben. Wie immer ist es schwierig einen direkten Zusammenhang zwischen einem Vulkanausbruch und tektonischen Erdbeben zu beweisen, doch man darf zumindest darüber spekulieren, ob die Erdbeben den Vulkanausbruch getriggert haben.

Naturkatastrophen-News 13.01.21: Brasilien, Argentinien

  • In Brasilien sorgen starke Regenfälle für Überschwemmungen und lösen Erdrutsche aus
  • In Argentinien herrscht eine Hitzewelle, die eine Käferplage verursacht
  • Auf der indonesischen Insel Java starben 2 Menschen in einer Sturzflut

Brasilien: Überschwemmungen vertreiben Menschen

In Brasilien kam es erneut zu massiven Überschwemmungen im Bundesstaates Minas Gerais. Seit Beginn der Regenzeit sind mindestens 24 Menschen aufgrund der Überflutungen ums Leben gekommen. Die Menschen starben nicht nur durch die direkten Folgen der extrem starken Niederschläge, sondern auch durch sekundäre Begleiterscheinungen wie Hangrutschungen und Schlammlawinen. Mehr als 17.000 Menschen wurden obdachlos. Zig Tausende mussten evakuiert werden. In 145 brasilianischen Städten und Gemeinden wurde Katastrophen-Alarm gegeben. Zahlreiche marode Staudämme stehen unter besonderer Beobachtung. Der Staudamm in Pará de Minas könnte den Wassermassen nicht stand halten und droht zu brechen.

Bereits im Sommer gab es in Brasilien Hochwasseralarm. In den Medien war von einem Jahrhunderthochwasser die Rede. Vermutlich stehen die intensiven Regenfälle mit immer häufiger auftretenden Klimaphänomenen in Verbindung. Als Ursache für die Häufung gilt der anthropogene Klimawandel. Natürlich wird auch die immer schneller voranschreitende Vernetzung der Welt eine Rolle spielen, weswegen wir eine immer ausführlichere Berichterstattung genießen.

Brasilien ist ein großes Land, dass sich über mehrere Klimazonen erstreckt. Generell ist Brasilien anfällig für Überschwemmungen, insbesondere während der Regenzeit, die je nach Region unterschiedlich ausfällt. Im Allgemeinen sind die nördlichen und nordöstlichen Regionen des Landes, einschließlich des Amazonas-Regenwaldes, von schweren Überschwemmungen betroffen, während die südlichen und südöstlichen Regionen des Landes häufig unter Dürren und Waldbränden leiden. Der Klimawandel verstärkt extreme Wetterlagen, sodass es auch häufiger zu den beschriebenen Phänomenen kommt.

Ein Beispiel für eine schwere Überschwemmung in Brasilien ist das Hochwasserereignis von 2011, das als eines der schlimmsten in der Geschichte des Landes gilt. Es betraf insbesondere die südlichen Bundesstaaten Santa Catarina und Paraná und forderte Hunderte von Todesopfern und verursachte massive Schäden an der Infrastruktur und der Landwirtschaft.

Der Klimawandel beeinflusst auch das Geschehen in Argentinien, denn dort herrscht eine Hitzewelle.

Argentinien mit Hitzewelle und Käferplage

Argentinien hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen als Brasilien: eine Hitzewelle sorgt nicht nur für zahlreichen kollabierende Menschen, sondern sorgt auch für eine Käferplage. Der letzte Dienstag war der zweitwärmste Tag Argentiniens, seitdem die Wetteraufzeichnungen vor 115 Jahren begannen: das Quecksilber kletterte auf 41,4 Grad. Einige Wettermodelle sagen eine Verschärfung der Hitzewelle voraus und es sollen Temperaturen von bis zu 45 Grad möglich sein. Im Großraum Buenos Aires fiel der Strom für mehr als 700.000 Menschen aus. Der Grund hierfür war ein Feuer an einer wichtigen Hauptstromleitung. Es ist nicht auszuschließen, dass das Feuer im Zusammenhang mit der Hitzewelle stand.

Aufgrund der hohen Temperaturen ist es in der Provinz La Pampa zu einer Nashornkäfer-Plage gekommen. Millionen der Krabbeltiere bevölkern die Straßen und versuchen in Gebäuden einzudringen. Dabei verstopfen sie Rohre und verursachen Beschädigungen an Gebäuden. So berichtete der Polizeichef von Santa Isabel davon, dass die Käfer die Dachpappe des Daches anhoben.

Indonesien: Sturzflut auf Java

Starkregen verursachte in Jember (Ostjava) eine Sturzflut. In den Wassermassen kamen mindestens 2 Menschen ums Leben. Rund 1700 Menschen waren von der Flutkatastrophe betroffen gewesen.

Vulkan-News 13.01.22: Piton Fournaise

  • Der Tremor am Fournaise ist hoch
  • Der Karymsky stößt weiter Aschewolken aus
  • Am Merapi wurde ein Pyroklastischer Strom gesichtet
  • Aschewolken gehen auch vom Shiveluch aus

Fournaise: Tremor hoch

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Der Piton de la Fournaise auf La Réunion bleibt aktiv. Ungewöhnlich ist, dass der Tremor weiter gestiegen ist, obwohl die sichtbare Aktivität nicht zugenommen hat. Der Tremor ist nun stärker als zu Beginn der Eruption. Die Vulkanologen vom OVPF erklären dies damit, dass sich das Fördersystem verengte und dass das Magma daher mit einem höheren Druck durch das System fließt. Der Krater des Schlackenkegels hat sich weiter geschlossen, doch immer noch wird glühende Tephra über seinen Rand geworfen. Heute Morgen kam es zum Überfließen der Lava und es bildeten sich sichtbare Lavaströme am Fuß des Kegels. Ansonsten fließt die Lava unterirdisch, bis sie kurz vor der Lavafront aus der Tube austritt. Die Förderrate liegt bei 4 Kubikmeter pro Sekunde. Es wird Deflation registriert.

Beim Piton de la Fournaise handelt es sich um einen Schildvulkan mit einer Höhe von 2.632 Metern. Wie es typisch für Hotspotvulkane vom Hawaii-Typ ist, eruptiert er überwiegend effusiv und fördert basaltische Lavaströme. Die Aktivität des Vulkans wird kontinuierlich überwacht und bei Bedarf können Evakuierungen angeordnet werden. Er ist seit 2007 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Der Piton de la Fournaise liegt auf der französischen Insel La Réunion im Indischen Ozean. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und bricht regelmäßig aus.

Der Piton de la Fournaise ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Vulkanologen, die die vulkanische Aktivität und die atemberaubende Landschaft der Insel erleben möchten. Es gibt auch mehrere Wanderwege, die den Vulkan umgeben und einen spektakulären Blick auf die Aktivität und die umliegende Landschaft bieten. Normalerweise ist die Caldera des Vulkans öffentlich zugänglich, doch in eruptiven Zeiten wird sie inzwischen gesperrt.

Karymsky fördert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC brachte seit gestern 8 VONA-Meldungen heraus. Heute Morgen erreichte die Aschewolke eine Höhe von 7600 m und driftete in Richtung Nordwesten. KVERT setzte den Alarmstatus für den Flugverkehr auf „orange“, die Vulkanasche stellt eine Gefahr für den Flugverkehr dar und jederzeit muss man mit hoch aufsteigenden Aschewolken rechnen. Der Karymsky liegt so abgeschieden, dass es weder eine Livecam gibt, noch regelmäßige visuelle Observierungen. Menschen werden durch seine Eruptionen normalerweise nicht gefährdet.

Merapi mit Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi liegt auf der indonesischen Insel Java und baut weiter an seinen beiden Lavadomen. Der Dom auf der Südwestseite des Kraters ist besonders aktiv: von ihm gingen gestern 101 Schuttlawinen ab. Zudem wurde ein Pyroklastischer Strom gesichtet. Er glitt 1500 m weit und erzeugte ein seismisches Signal von 127 Sekunden Dauer. Es hatte eine Maximal-Amplitude von 25 mm.

Shiveluch bleibet aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Ebenfalls im Stadium der Eruption begriffen ist der Shiveluch auf Kamtschatka. Hier wurden gestern 4 Eruptionen gemeldet, die Aschewolken bis zu 4300 m hoch förderten. Sie wurden vom Wind in Richtung Norden verfrachtet.

Vulkan-News 12.01.21: Wolf Vulkan

  • Am Wolf auf den Galapagos-Inseln geht die Eruption weiter
  • Die Situation auf Vulcano bleibt angespannt
  • Ibu eruptierte eine Aschewolke
  • Unter der isländischen Askja gab es ein Erdbeben

Wolf: Eruption hält an

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Endlich gibt es wieder belastbare Informationen über die Eruption am Wolf-Vulkan, der auf der Galapagos-Insel Isabela liegt: Mitarbeiter des Nationalparks unternahmen einen Flug zur entlegenen Eruptionsstelle und fanden eine aktive Spalte vor. Wie es üblich ist, stellten die meisten Spalten ihre Aktivität ein. Auf der Verbliebenen bildete sich ein Wall aus Schlacke, der sich später in eine Reihe von Schlackenkegeln transformieren könnte. Mehrere kleine Lavafontänen speisten einen Lavastrom, dessen Front noch gut 5 km von der Küste entfernt war. Sollte die Aktivität länger anhalten, dann könnte ein Ocean Entry entstehen.

Daten der Fernerkundung gibt es auch: MIROVA detektierte gestern eine sehr hohe Wärmestrahlung mit 7900 MW Leistung. Auf dem Thermalbild des Sentinel-Satelliten lässt sich der Lavastrom sehr gut betrachten. Man erkennt, dass der Lavastrom gut 25 km lang ist. Nur selten werden Lavaströme so lang. Die ausgestoßene Lavamenge muss sehr groß sein, was sich auch anhand der thermischen Daten ableiten lässt.

Die Galapagos-Inseln sind ein Archipel im Pazifischen Ozean, etwa 1000 km westlich der Küste Ecuadors gelegen. Der Wolf Vulkan ist mit einer Höhe von 1.707 Metern der höchste Punkt der Insel und einer der aktivsten Vulkane des Archipels.

Die Galapagos-Inseln und der Wolf Vulkan sind berühmt für ihre einzigartige Tierwelt und ihre Bedeutung für die Evolutionstheorie. Die Inseln wurden von Charles Darwin während seiner Reise auf der HMS Beagle im Jahr 1835 besucht und sind bekannt für ihre vielen endemischen Tierarten, darunter die berühmten Galapagos-Schildkröten. Der Wolf Vulkan ist auch ein beliebtes Ziel für Touristen und Vulkanologen, obwohl der Zugang aufgrund seiner Aktivität eingeschränkt sein kann.

Der Wolf-Vulkan ist Schildvulkan, der typischerweise effusiv tätig ist und Lavafontänen nebst Lavaströme fördert. Seine Eruptionen sind aufgrund der Entfernung zu Siedlungen und der geringen Bevölkerungsdichte in der Umgebung des Vulkans keine direkte Gefahr für die Menschen. Die vulkanische Aktivität hat jedoch Auswirkungen auf die Umwelt der Galapagos-Inseln, insbesondere auf die Tierwelt und die Vegetation.

Vulcano: Situation bleibt angespannt

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Das INGV hat seinen neuen Wochenbericht veröffentlicht. Demnach gab es keine signifikanten Veränderungen auf Vulcano. Die Lage bleibt angespannt: Es werden weiterhin hohe Fumarolen-Temperaturen gemessen und der Vulkan stößt viel Schwefeldioxid aus. Die Seismizität war in der letzten Woche gering und neue Bodenverformungen wurden nicht registriert. Die Situation ist stabil, bleibt aber angespannt. Die Vulkanologen schließen nach wie vor nicht aus, dass es zu spontanen phreatischen Explosionen kommen könnte. Zudem ist ein Anstieg der Seismizität und eine Zunahme des Gas-Ausstoßes möglich, so dass es zu Gesundheitsgefährdungen kommen könnte.

Ibu mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Der Ibu auf der indonesischen Insel Halmahera ist heute in den Meldungen des VAACs vertreten. Demnach stieß der Feuerberg eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 2100 m aufstieg. In der letzten Woche gab es in der Region starke Erdbeben. Im Krater des Ibus wächst seit Jahren ein Lavadom. Ob es einen Zusammenhang zwischen Erdbeben und Eruption gab, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.

Askja: Erdbeben M 3,1

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

Der isländische Caldera-Vulkan Askja wurde von einem Erdbeben M 3,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 3 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich mitten unter der Caldera. Wir erinnern uns: im Spätsommer gab es eine erhöhte Seismizität unter dem Vulkan, die mit Magmenintrusion einherging. Seitdem steht der Alarmstatus auf „gelb“ und eine Eruption könnte ohne weitere Vorwarnung beginnen. Ein weiteres Erdbeben mit einer Magnitude knapp über 3 ereignete sich unter Westisland. Die seismische Aktivität unter der Reykjanes-Halbinsel und dem Fagradalsfjall ist ungewöhnlich niedrig.

Erdbeben-News 11.01.21: Aleuten

  • Vor der Küste der Aleuten-Insel Umnak manifestierte sich zwei Erdbeben Mw 6,8 und Mw 6,5

USA: Erdbeben Mw 6,8 erschüttert die Aleuten

Datum: 11.01.2022 | Zeit: 11:35:47 UTC | Lokation:  52.77 N ; 167.93 W | Tiefe: 21 km | Mw 6,8

Der Inselbogen der Aleuten wurde von einem Erdbeben der Magnitude 6,8 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 21 km. Das Epizentrum wurde 154 km südlich von Unalaska lokalisiert. Es folgten weitere starke Erdbeben mit den Magnituden 6,5 und 5,7, sowie einige schwächere Erdstöße. In gut 70 km Entfernung zum Epizentrum liegt der Calderavulkan Okmok.

Bei den Aleuten handelt es sich um einen vulkanischen Inselbogen, der sich am US-Bundesstaat Alaska anschließt und politisch auch zu diesem gehört.

Vulkan-News 11.01.21: Sangay

  • Der Sangay fördert Vulkanasche und emittiert Wärmestrahlung
  • Der Karymsky ist wieder aktiv geworden
  • Die strombolianischen Eruptionen am Lewotolok gehen weiter
  • Am Manam scheint ein Lavastrom zu fließen
  • Im Krater des Nyiragongos akkumuliert sich weiterhin Lava

Sangay mit neuen Beobachtungen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine Wärmestrahlung mit 414 MW Leistung. In der Nacht betrug der Wert 709 MW. Die Wärmestrahlung geht von Lavaströmen aus. Das VAAC meldet Vulkanasche in 6400 m Höhe.

In der letzten Woche unternahmen Vulkanologen von IGEPN einen Hubschrauberflug über den Vulkan. Dabei entdeckten sie 3 aktive Schlote, die strombolianisch aktiv waren. Zudem förderten 2 der Schlote Lavaströme, die durch Schluchten in der Nord- und Südostflanke flossen. Mit Hilfe von Wärmebildkameras wurden Maximaltemperaturen von 645°C gemessen. Offenbar gibt es keinen aktiven Lavadom mehr im Südkrater.

Der Sangay ist ein aktiver Schichtvulkan in den Anden von Ecuador. Er ist Teil des Sangay-Nationalparks und wurde 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Der Berg ist 5.230 Meter hoch und hat einen breiten Krater, der mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Kilometern eine der größten Calderen in den Anden bildet.

Der Sangay ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche, die oft explosiv sind und Asche, Gas und Lava ausstoßen können. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1628 hat der Sangay mehr als 25 größere Eruptionen erlebt. Trotz seiner Aktivität liegt der Vulkan in einem abgelegenen Gebiet und stellt keine direkte Gefahr für die umliegenden Gemeinden dar. Allerdings beeinflussen die Ablagerungen von Schlammströmen (Lahare) den Verlauf von Flüssen und Bächen am Fuß des Vulkans. Teilweise entstand ein natürlicher Schüttdamm, hinter dem sich das Wasser anstaute. Beim Bruch des Damms ströme eine Flutwelle einen größeren Fluss hinab. Im Extremfall könnten hierdurch Menschen gefährdet werden. Jedenfalls wird die Hydrologie der Region beeinflusst, was sich auf die Lebewelt auswirken kann. Der Sangay entwässert in Richtung des Amazonasbeckens und gilt als wichtiges Wasserreservoire, da sich an seinem Gipfel ein Gletscher befindet.

Karymsky wieder aktiv geworden

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka wurde der Vulkan Karymsky wieder aktiv. Zuletzt war er im Oktober so richtig munter. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. Die Aschewolke wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Der entlegenen Vulkan eruptiert meistens in Serien. Früher galt er über mehrere Jahre hinweg als daueraktiv.

Lewotolok mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata macht der Lewotolok weiter von sich Reden. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 2133 m Höhe. Das VSI meldete innerhalb von 6 Stunden 13 explosive Eruptionen. Außerdem wird Tremor registriert.

Manam mit Wärmestrahlung

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Inselvulkan Manam liegt in der Bismarcksee, vor der Küste von Papua Neuguinea. MIROVA registrierte eine Wärmestrahlung, die vom Manam ausgeht. Sie hat eine Leistung von 139 MW. Gestern wurden 257 MW gemessen. Meldungen über Aschewolken liegen nicht vor. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Wärmestrahlung von einem Lavastrom ausgeht. Der Vulkan neigt zu Paroxysmen.

Nyiragongo wärmt sich auf

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Vom Nyiragongo im Kongo geht ebenfalls eine hohe Wärmestrahlung aus. Sie beläuft sich auf 220 MW und stammt von einer Lava-Ansammlung im Krater. Bis jetzt handelt es sich hierbei um einen sekundären Lavasee, der noch nicht über eine eigene Zirkulation verfügt, sondern von einem Schlot außerhalb der Lava-Ansammlung gespeist wird. Am Nachbarvulkan Nyamuragira wird ebenfalls eine kleinere thermische Anomalie beobachtet.

Erdbeben-News 11.01.21: Zypern

  • Ein starkes Erdbeben manifestierte sich östlich der Mittelmeerinsel Zypern

Zypern: starkes Erdbeben Mw 6,6

Datum: 11.01.2022 | Zeit: 01:07:49 UTC | Lokation: 35.24 N ; 31.93 E | Tiefe: 25 km | Mw 6,6

Westlich von Zypern ereignete sich ein starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 6,6. Der Erdbebenherd lag in 25 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 57 km west-nord-westlich von Pégeia lokalisiert. Die Hauptstadt Limassol lag 118 km vom Epizentrum entfernt. Der Erdstoß konnte auf ganz Zypern gespürt werden, obwohl sich das Beben auf offener See im Mittelmeer manifestierte. Wahrnehmungsmeldungen gibt es auch aus Griechenland, der Türkei, Israel und Ägypten. Aufgrund der relativ großen Tiefe des Hypozentrums gab es keine reale Gefahr größerer Tsunamis. Aus dem gleichen Grund hielten sich Schäden an der Infrastruktur in Grenzen. Dennoch gerieten viele Menschen in Panik, als sie gegen 3 Uhr Nachts (Ortszeit) aus ihren Betten gerüttelt wurden. Zahlreiche Menschen verbrachten die Nacht im Freien, aus Angst vor weiteren Beben. Tatsächlich wurden einige Nachbeben registriert.

Der Erdstoß stand im Zusammenhang mit der Subduktion Afrikanischer Kruste unter der Eurasischen Platte. Hinter der Subduktionszone, deren Verlauf von Inselbögen markiert wird, kommt es häufig zu Erdbeben. Im Bereich der Ägäis entladen sich die Spannungen in der Erdkruste durch zahlreiche schwächere Erschütterungen. Bei Zypern summierten sich die Spannungen, bis sie sich jetzt in einem starken Erdbeben lösten. Vermutlich hatten sich die Kontinentalplatten verhakt.

Zypern liegt südlich des Zypern-Bogens, der im Osten vor der Küste der Türkei nahe der Ostanatolische Verwerfung ausläuft. Zudem gibt es im Osten eine weitere Plattengrenze mit der Arabischen Platte. Auch in dieser Region könnten sich große Spannungen aufgebaut haben, da die alltägliche Seismizität der Region ehr gering ist, wenn man es mit der seismischen Tätigkeit im westlichen Mittelmeer vergleicht.

Vulkan-News 10.01.22: Shiveluch

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

In Kamtschatka eruptiert der Shiveluch und steigerte sogar seine Aktivität. Das VAAC detektierte seit gestern 6 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 5200 m auf und driftet in Richtung Nordwesten. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 12 MW Leistung. Die Aktivität dürfte mit dem wachsenden Dom assoziiert sein. Es ist unklar, ob pyroklastische Ströme abgehen, oder ob der Vulkan explosiv aktiv ist. Oft ist er zugleich extrusiv und explosiv aktiv.

Mit einer Höhe von 3.283 Metern ist der Vulkan Shiveluch ein vergleichsweise großer Stratovulkan und zählt zu den größten Feuerbergen auf der russischen Halbinsel Kamtschatka. Er befindet sich im nördlichen Teil der Halbinsel und liegt in Sichtweite des größeren Vulkansystems Bezymianny-Kliuchevskoi.

Der Shiveluch setzt sich aus dem Alten und dem Neuen Shiveluch zusammen. Der Krater des Neuen Shiveluchs ist kollabiert und bildet eine hufeisenförmige Depression, in der ein Lavadom wächst. Er ist nicht nur für seine explosiven Ausbrüche bekannt, sondern auch für Kollapsereignisse am Lavadom, bei denen oft pyroklastischen Ströme entstehen, die große Zerstörung verursachen können. In den letzten Jahren hat der Vulkan wiederholt große Aschewolken ausgestoßen, die oft in Verbindung mit den pyroklastischen Strömen standen.

Die nächstgelegenen Siedlung ist . Das Dorf liegt ca. 50 km vom Vulkan entfernt. Hier ist ein kleine vulkanologisches Observatorium angesiedelt, von dem aus auch die Vulkangruppe Bezymianny-Kliuchevskoi beobachtet wird. Wenn es zu größeren Eruptionen kommt, kann es in Klyuchi zu Ascheniederschlägen kommen. Im Extremfall könnten pyroklastische Ströme den Ort erreichen, doch für gewöhnlich fließen diese nicht weiter als 20 km, sodass man vor Ort über eine Sicherheitsreserve verfügt.


Weitere Meldungen:

Barren Island mit Aschewolke

Staat: Indien | Lokation: 12.29, 93.88 | Eruption: Asche-Emission

Der indische Inselvulkan Barren Island ist weiter aktiv und eruptiert kleine Aschewolken. Sie erreichen eine Höhe von 1200 m über dem Meeresspiegel. Über den entlegenen Inselvulkan ist wenig bekannt.

Fagradalsfjall mit Seismik

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Nach einigen Tagen mit wenigen Erdbeben, wurde es gestern Abend wieder unruhiger unter dem Fagradalsfjall. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 91 schwache Erdbeben in den Spaltensystemen um Grindavik. Bemerkenswert ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,1 unter dem Vulkan Vatnafjöll, südlich der Hekla.

Piton Fournaise: Aktivität hält an

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Der Piton de la Fournaise ist weiter aktiv. Explosionen schleudern gelegentlich glühende Tephra über den Kraterrand des neuen Schlackenkegels. Der Lavastrom fließt weiter, allerdings schreitet die Lavafront nicht großartig voran, sondern stagniert. Der Tremor ist hoch.

Santiaguito mit Wärmestrahlung

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der guatemaltekische Vulkan Santiaguito baut weiter an seinem Dom. Heute wurde eine moderate Wärmestrahlung mit 20 MW Leistung gemessen. Es gehen glühende Schuttlawinen ab, die sich überwiegend in südlicher Richtung bewegen. INSIVUMEH warnt weiter vor Pyroklastischen Strömen.

Suwanose-jima weiter fleißig

Der Suwanose-jime ist nicht weniger fleißig als der Shiveluch: das VAAC brachte in den letzten 2 Tagen 10 VONA-Warnungen heraus. Demnach steigt die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m auf. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in Richtung Osten. Seismik und Tremor sind weiterhin sehr hoch und sprengen die Skala der Grafik. Im ersten Fall geht sie bis 100, im zweiten Fall bis 10. Ein Abklingen der Eruptionen ist nicht in Sicht.