Erdbeben-News 01.10.22: Japan

Erdbeben Mw 5,7 erschüttert Kyushu

Datum: 01.10.22 | Zeit: 15:02:33 UTC | Lokation: 31.36 N ; 131.36 E | Tiefe: 40 km | Mw 5,7

Vor der Ostküste der japanischen Insel Kyushu kam es zu einem Erdbeben der Magnitude Mw 5,7. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Das Epizentrum wurden 27 km südlich von Nichinan lokalisiert. Das Beben manifestierte sich gut 60 km vom Vulkan Sakurajima entfernt. Es ist nicht auszuschließen, dass er mit einer Eruptionsserie reagieren wird.

Vulkan-News 01.10.22: Piton Fournaise

Piton Fournaise mit leichter Aktivitätssteigerung

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Der Piton de la Fournaise bleibt aktiv und zeigte sich in den letzten Tagen munterer als zuvor. Die Vulkanologen vom OVPF berichteten, dass die Tremor-Amplitude seit dem 29. Oktober zugenommen hat. Diese Aktivitätssteigerung spiegelt sch in einer leichten Erhöhung der Lava-Förderrate wieder. Die Lavaströme fließen zum größten Teil durch unterirdische Röhren, es gibt allerdings einige Austrittsstellen und Passagen oberflächlich fließender Lava. Die Förderrate liegt zwischen 4-6 Kubikmeter pro Sekunde. Gestern gab es eine kurzfristige Steigerung auf 16 Kubikmeter pro Sekunde. Außerdem steigerte sich der Gasdruck im System, weswegen der Tremor seit dem 29 September steigt. Der gestiegene Gasdruck führte zu einer Zunahme der explosiven Komponente des Vulkanausbruchs. Tatsächlich wird glühende Tephra aus dem Hauptkegel ausgestoßen, die höher aufsteigt als es in den letzten Tagen der Fall war. Es gab Explosionen die den gesamten Schlackenkegel mit glühender Tephra eindeckten. Gestern bildet sich auch ein Nebenschlot, aus dem Lavaspattering beobachtet wurde. Diese Aktivität hat heute aber wieder deutlich nachgelassen, trotzdem fließt noch Lava aus dem Nebenkrater, der sich an der südlichen Basis des Schlackenkegels befindet.

Neben einem Anstieg des Tremors, wurden auch drei vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Sie manifestierten sich unter dem Gipfelkrater Dolomieu. Die Beben wurden von aufsteigendem Magma verursacht und es wurde eine leichte Inflation registriert. Sie betrug weniger als 1 cm. Es steigt also mehr Magma auf, als eruptiert wird.

Der Zugang zur Caldera bleibt geschlossen. Die Pfade entlang des Calderarandes sind geöffnet. Am Wochenende ist der Besucheransturm besonders groß und es gestaltet sich schwierig einen Parkplatz zu finden. Die Behörden weisen Besucher darauf hin, dass widerrechtlich geparkte Fahrzeuge am Rand der Zufahrtsstraße abgeschleppt werden könnten.


Nishinoshima mit Aschewolke

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24, 140.87 | Eruption: Ejektiv

Wie es aussieht, sind die japanischen Vulkane entlang des Zirkumpazifischen Feuerrings aktuell besonders aktiv, denn neben Sakurajima und Suwanose-jima, ist nun auch der Nishinoshima ausgebrochen und eruptiert Vulkanasche. Laut VAAC Tokio steigt sie bis auf einer Höhe von 3000 m auf und driftet in Richtung Osten. Das VAAC brachte die ersten beiden VONA-Warnungen zu diesem Vulkan in 2022 heraus.


Taal stößt Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal Vulkan stößt wieder vermehrt Schwefeldioxid aus. Wie PHILVOLCS mitteilte, betrug der Ausstoß vorgestern 10718 Tonnen am Tag. Gestern waren es noch mehr als 7000 Tonnen. Die Vulkanologen warnten vor einer erhöhten Umwelt- und Gesundheitsbelastung durch VOG. Außerdem wurden 4 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Alarmstatus steht auf „1“.


Shiveluch bleibt aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Im sibirischen Kamtschatka bleibt der Shiveluch aktiv. Der Dom wächst und gestern wurden wieder Aschewolken gemeldet. Sie erreichten eine Höhe von bis zu 3700 m und wurden vom Wind in Richtung Osten verfrachtet.

Erdbeben-News 01.10.22: Sumatra

Starkes Erdbeben Mw 5,7 erschüttert Nordsumatra nahe Toba-Caldera

Datum: 30.09.22 | Zeit: 19:28:43 UTC | Lokation:  2.14 N ; 98.84 E | Tiefe: 40 km | Mw 5,7

Gestern Abend ereignete sich im Nordwesten der indonesischen Insel Sumatra ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum manifestierte sich in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum wurde 45 km nördlich von Sibolga lokalisiert. Interessant ist die Lage des Erdbebens aus einem anderen Grund, denn es rüttelte eine Gegend durch, wenige Kilometer südwestlich der Toba-Caldera liegt. Es erfolgten bis jetzt 44 Nachbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,0.

Die Erdbeben wurden in einem großen Umkreis wahrgenommen und richteten auch Schäden an, deren genaues Ausmaß aktuell begutachtet wird. In einem Wahrnehmungsbericht des EMSCs heißt es, dass eines der Nachbeben eine Hauswand endgültig zum Einsturz brachte. Es ist also auch möglich, dass Personen zu Schaden kamen.

Bei der Toba-Caldera handelt es sich um eine der größten Calderen der Welt. Der Supervulkan eruptierte vor ca. 72.000 Jahren und verursachte die 1000 kältesten Jahre der Würm-Eiszeit. Der gigantische Vulkanausbruch hätte fast den Untergang der Menschheit verursacht. Am Rand der Caldera liegen mehrere normale Vulkane. Einer von ihnen ist der Sinabung, der in den letzten Jahren hier häufig thematisiert wurde, da in seinem Krater ein Lavadom wuchs, von dem Pyroklastische Ströme abgingen. In den letzten Monaten war es recht ruhig um den Sinabung geworden, aber vielleicht ändert sich das nach den Erdbeben.

Die Erdbeben waren tektonischen Ursprungs und ereigneten sich an der Sumatra-Fault. Diese große dextrale (rechtsdrehende) Blattverschiebung streicht parallel zum Sumatra-Graben, befindet sich aber nicht vor der Küste, sondern verläuft im Südwesten des Barisan-Gebirges. Allerdings lässt sich ein Zusammenhang mit dem Magmatismus der Region nicht gänzlich ausschließen, denn der basale Magmenkörper unter der Toba-Caldera liegt etwa in der Tiefe des Erdbebenherds. Daher könnte es sein, dass unterirdische Fluidbewegungen das Spannungsfeld beeinflussten und die tektonischen Erdbeben triggerten. Andersherum könnten die Erdbeben den Magmenkörper beeinflussen. Die indonesische Behörde BMKG brachte gerade ein Statement heraus, dass die Beben bis jetzt nicht auf die Caldera übergegriffen hätten. Ein Indiz dafür, dass man durchaus besorgt ist, dass es Wechselwirkungen geben könnte.