Löschflugzeug crasht in den Ätna

Tragischer Flugunfall in der Ätna-Region

Ein Löschflugzeug vom Typ Canadair crashte heute bei Linguaglossa in einen Berg der Ätna-Region. Es sollte dabei helfen einen Macchiabrand zu löschen. Das Unglück geschah Sekunden nachdem das Löschflugzeug sein Wasser über den Brand abgelassen hatte. Die Brandstelle lag am Hang eines kleinen Tals am Monte Calcinera. Auf einem Video sieht man, dass der Anflug sehr tief erfolgte und dass die Maschine eine enge Kurve flog, als sie das Wasser abließ. Die beiden Piloten verloren sehr wahrscheinlich die Kontrolle über das Flugzeug und crashten in den Hang des Tals. Das Flugzeug explodierte und ging in Flammen auf. Medienberichten zufolge kam es gerade vom Wassertanken im Meer zurück. Der Tod der beiden Besatzungsmitglieder ist zwar noch nicht offiziell bestätigt, gilt aber als sehr wahrscheinlich.

In Medienberichten steht zwar, dass das Unglück am Ätna passierte, doch das einzige Feuer, dass auf einem Sentinel-Bild von gestern auszumachen war, befand sich in den Bergrücken nördlich vom Ätna. Das Sentinel-Bild enthüllte auch eine winzige thermische Anomalie im Bereich des Förderschlot im Norden des Südostkraters, aus dem die Lavaströme im Mai flossen.

Waldbrände gab es dieses Jahr mehrere am Ätna. Doch die Waldbrandsaison 2022 war nicht ganz so fatal wie die vom letzten Jahr. 2021 gab es zahlreiche Feuer, die bis zur Küste von Catania hinabreichten. Auch damals kam das Löschflugzeug vom Typ Canadair CL-415 häufig zu Einsatz. Bei der Maschine des kanadischen Herstellers De Havilland handelt es sich um ein Amphibienflugzeug. Es kann auf Land, als auch auf dem Wasser landen und starten. Es wird schon lange nicht mehr gebaut und selbst die Produktion des Nachfolgers DHC-515 wurde vor Jahren eingestellt. Doch aufgrund der häufigeren Waldbrände, von denen Europa in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels heimgesucht wird, wurde im Frühjahr dieses Jahres die Wiederaufnahme der Produktion der DHC-515 beschlossen. Es sollen 22 Maschinen gebaut werden, die überwiegend für Europa (Spanien, Frankreich und Italien) bestimmt sind. Auch Deutschland überlegt den Kauf von Löschflugzeugen.

Goldener Oktober bereitet Klimaforschern Sorge

Ungewöhnlich warmer Oktober 2022

Noch ist der ungewöhnlich warme Oktober nicht ganz zu Ende, da kristallisiert sich das Bild heraus, dass dieser Oktober den bisherigen Spitzenreiter von 2001 entthronen könnte, zumindest was die Durchschnittstemperatur anbelangt. Im Jahr 2001 lag sie bei 12 Grad. Für Teile Bayerns wurden jetzt bereits Durchschnittswerte von 12,7 Grad ermittelt. Und das Thermometer soll dort tagsüber in den nächsten Tagen bis auf 26 Grad steigen. Das Gesamtbild passt zum Rest des Jahres, das deutlich zu warm und trocken war.

Eigentlich sollten das gute Nachrichten sein, in Zeiten, in denen uns die Energiekrise sorgt und viele mit unguten Gefühlen auf die Gas- und Stromrechnungen blicken. Der warme Herbst drückt den Energieverbrauch, was sich auch im Füllstand der Gasspeicher widerspiegelt, die zu mehr als 97% gefüllt sind. Doch in Bezug auf den Klimawandel und die damit einhergehende Katastrophe sind das schlechte Nachrichten: die hohen Oktober-Temperaturen spiegeln die ungünstigsten Verläufe der möglichen Klimawandelszenarien wider. Allerdings ist es nicht sicher, dass dieses Jahr der anthropogene Klimawandel alleine für die hohen Temperaturen verantwortlich ist. Eine Mitschuld könnten die gewaltigen Wasserdampf-Massen tragen, die bei der Eruption des submarinen Vulkans Hunga Tonga- Hunga Ha’api im Dezember/Januar ausgestoßen wurden und bis in die Stratosphäre aufstiegen. Wasserdampf zählt ebenfalls zu den Treibhausgasen. Fest steht, dass wir diese Temperaturen einer warmen Luftströmung aus der Sahara zu verdanken haben. Die warme Wüstenluft aus Afrika wird von einem Hochdruckgebiet zu uns transportiert, dass sich über dem Mittelmeerraum festgesetzt hat und zwischen 2 Tiefdruckgebieten eingekeilt ist, weswegen das Hochdruckgebiet ortsstabil ist. So erreicht das Thermometer südlich der Alpen Werte von bis zu 30 Grad. Damit einher geht unvermindert eine Dürre, die besonders Norditalien hart trifft. Gleichzeitig bleibt das Wasser des Mittelmeeres viel zu warm. Sobald es einen Wetterumschwung gibt und eine Kaltfront das Hochdruckgebiet vertreibt, drohen heftige Unwettern.

Tornados in Frankreich

Unwetter gab es am Montag in Frankreich, als eine Serie von Tornados entstand, die zum Teil heftige Zerstörungen anrichteten. Besonders schlimm traf es den Ort Bihucourt: fast alle der 400 Einwohner sind obdachlos geworden. Dieser Tornado fiel in die Kategorie F3: es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 253 km/h gemessen. Der Wirbel hatte einen Durchmesser von 200 m. F3 Tornados sind in Frankreich vergleichsweise selten und kamen auch im Rekord-Herbst 2001 vor.

Deutschland: Erdbeben Mb 2,2

Neues Erdbeben auf der Alb

Datum: 27.10.22 | Zeit: 09:17:28 UTC | Lokation: 48.21 N ; 8.82 E | Tiefe: 3 km | Mb 2,2

In der Region Reutlingen/Albstadt gab es heute Vormittag eine weitere leichte Erschütterung der Magnitude 2,2. Das Hypozentrum lag in nur 3 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 8 km südlich von Balingen lokalisiert. Ganz in der Nähe des Epizentrums befindet sich ein Steinbruch, der aus Satellitenaufnahmen gut zu sehen ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es da einen Zusammenhang gibt.

Das Erdbeben M 4,0, dass die Region vor 11 Tagen erschütterte, lag laut der Verortung vom EMSC gut 15 km nordwestlich des aktuellen Erdstoßes. Daher würde ich es nicht als Nachbeben einstufen.

Erdbeben Mw 5,1 in den USA

Erdbeben erschüttert Kalifornien

Datum: 25.10.22 | Zeit: 18:42:02 UTC | Lokation: 37.33 N ; 121.67 W | Tiefe: 11 km | Mw 5,1

Bereits am Dienstag manifestierte sich in Nordkalifornien ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag 11 km tief. Das Epizentrum wurde 20 km östlich von San Jose bei San Franzisco lokalisiert. Die Metropole liegt 30 km von San Jose entfernt. Das Erdbeben brachte die Hochhäuser zum schwanken und wurde entsprechend stark von den Bewohnern der Region wahrgenommen. Meldungen über Schäden liegen nicht vor. Das Erdbeben schürte die Angst vor dem großen Big One, das in Kalifornien schon seit langem erwartet wird. Es stand aber nicht in direkter Verbindung mit der San-Andreas-Störung, die die Tektonik Kaliforniens dominiert.

Erdbeben an der Hayward-Fault

San Jose liegt am Südende der Bucht von San Franzisco. Wenn die Lokalisierung des Epizentrums korrekt ist, dann manifestierte sich der Erdstoß gut 20 km nordwestlich der San-Andres -Fault und stand nur indirekt mit dieser in Verbindung. Das Epizentrum lag im Bereich der weniger bekannten 119 km langen Hayward-Störungszone, die weiter im Landesinneren parallel zur San-Andres-Fault verläuft. Dem nicht genug, so ereignete sich das Beben in einer Übergangszone, in der die Hayward-Störung in die Calaveras-Verwerfung übergeht. Diese Übergangszone wurde erst im Jahr 2007 entdeckt. Schon zuvor wusste man, dass die Hayward-Störungszone durchaus starke Erdbeben hervorbringen kann, doch seit der Entdeckung der Überganszone gehen Seismologen davon aus, dass die Erdbeben hier noch stärker ausfallen könnten, als man bis dato dachte. In dem Areal gibt es weitere kleinere Störungszonen und Geologen machten den Vorschlag, sie alle der Hayward-Störungszone zuzuschreiben. Die Transformstörung trägt auch die Last der Kontinentalbewegung zwischen der Pazifikplatte und dem Nordamerikanischen Kontinent, auch wenn sich die größten Spannungen auf die San-Andres-Fault konzentrieren. Das aktuelle Erdbeben konnte die Spannungen an der San-Andres-Störung nicht helfen abzubauen, so dass die Gefahr eines Starkbebens dort weiter besteht. Aber auch an der Hayward-Störungszone könnten sich weitere Erdbeben ereignen.

Vulkan-News 27.10.22: Alaid

Alaid bliebt aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilenvulkan Alaid beliebt in einem Stadium erhöhter Aktivität und ist explosiv und effusiv tätig. Das VAAC meldete gestern 4 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 3700 m auf und wurden in östlicher Richtung verfrachtet. Außerdem registrierte MIROVA eine hohe thermische Strahlung mit fast 200 MW Leistung. Der Alaid ist nicht der einzige Vulkan des Inselbogens, der in den Schlagzeilen steht.

Das Foto zeigt einen Ausschnitt von einem Sentinel-Foto, dass von Copernicus am 24. Oktober veröffentlicht wurde. Sehr schön sieht man eine Aschewolke nebst Lavastrom auf der Südflanke. Der Lavastrom scheint aus der Basis des Gipfelkraters zu entspringen und läuft nicht direkt über dessen Rand. Zu sehen ist auch ein Lavadelta/Schuttfächer an der Küste, das sehr wahrscheinlich davon zeugt, dass die Lava bis ins Meer floss.


Ebeko eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Ascheeruption

Der Vulkan Ebeko liegt auf der Nachbarinsel Paramushir und legte in den letzten 24 Stunden eine beeindruckende Performance hin, indem er 5 VONA-Warnungen auslöste. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2400 m und driftete in Richtung Nordosten.


Krakatau emittiert Vulkanasche

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Aschewolken

Der Anak Krakatau im indonesischen Sunda Strait bleibt aktiv und förderte laut VAAC eine Serie kleinerer Aschewolken, die es bis auf 600 m Höhe schafften. Das VSI meldete Aschewolken in 400 m Höhe. Nachts wurde ein wenig rotglühende Tephra ausgeworfen. Nach einem 2-tägigen Anstieg der Seismizität, war sie gestern wieder niedrig. Es sieht nicht danach aus, als würde sich eine größere Eruptionsphase entwickeln.


Vulcano bleibt heiß

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Am Dienstag erschien das INGV-Bulletin zum Inselvulkan Vulcano, der nördlich von Sizilien liegt. Die Vulkanologen attestierten dem Vulkan eine hohe Temperatur der Fumarolen am Kraterrand. Sie liegt bei konstanten 375 Grad. Auch der Gasflux bleibt bei mittelhohen bis hohen Werten. Es gab einige Mikroseismizität, doch Erdbeben mit Magnituden über 1 blieben aus. Es wurde keine neue Bodenverformung festgestellt.


White Island mit Ascheemissionen

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -37.52, 177.18 | Eruption: Ascheemissionen

Die Forscher von GEONET berichten von über sporadische Ascheemissionen auf White Island. Sie werden als passiv beschrieben und sind nicht sehr stark. Es werden Dampfwolken generiert. Die Gastemperatur an Fumarolen sank um 20 Grad auf 145 Grad. Der Alarmstatus steht auf „2“.