Philippinen: Tropensturm fordert Todesopfer

Tropensturm Nagale bringt Fluten mit sich und löst Naturkatastrophe aus

Gestern wurde die Philippinen vom Tropensturm Nagale heimgesucht. Besonders hart traf es die Provinz Maguindanao auf Mindanao im Süden des philippinischen Archipels. Heftige Tropenstürme sind im Süden der Philippinen vergleichsweise selten. Nagale brachte Starkregen, der Überflutungen und Erdrutsche auslöste. 90 Prozent der Fläche von Cotabato City waren noch überflutet, nachdem der Regen endete und sich das Wasser schon Vielerorts zurückgezogen hatte. In Cotabato City leben mehr als 300.000 Einwohner. Nach vorläufigen Zahlen fanden mindestens 45 Menschen den Tod. 14 Personen gelten noch als vermisst. Zahlreiche Personen erlitten Verletzungen und mussten in Krankenhäusern behandelt werden.

Viele Flüsse traten über die Ufer. Dabei stieg das Wasser so schnell an, dass die Bewohner der Häuser nur noch auf ihre Dächer flüchten konnten. Dort wurden sie von Rettungsteams eingesammelt. Doch einige Personen wurden von den Fluten mitgerissen und ertranken. Es kam auch vor, dass ganze Häuser weggespült wurden. Erschwerend kam hinzu, dass die Pegel nachts stiegen und der Höhepunkt der Flut vor Sonnenaufgang am Freitag eintrat. Augenzeugenberichten zufolge drang das Wasser blitzschnell in die Häuser ein. Erdrutsche rissen mehrere Gebäude mit sich.

Zahlreiche Menschen wurden obdachlos. Sie werden nun in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht und von Hilfsorganisationen versorgt.

Betroffen war auch die Insel Luzon, auf der sich die Hauptstadt Manila befindet. Es wurden Windgeschwindigkeiten von 95 km/h gemessen. Böen brachten es in der Spitze auf 165 km/h. Hauch in Manila gab es Starkregen, der ein Verkehrschaos auslöste. Es kam zu Flugausfällen. Auch die Schifffahrt war eingeschränkt und Schiffe lagen im Hafen fest.

Der tropische Wirbelsturm zieht nach Westen weiter und schwächt sich nur langsam ab. Es wird damit gerechnet, dass er weitere Schäden verursachen wird.

Die Philippinen erleben durchschnittlich zwanzig tropische Stürme, von denen viele Taifunstärke erreichen. Sie fordern zahlreiche Todesopfer und richten große Schäden an.


Stürme in Südamerika verursachen Überflutungen und beschädigten ein Flugzeug

Doch nicht nur die Philippinen wurden von heftigen Stürmen getroffen. Auch in Südamerika tobten in den letzten Tagen und Stunden heftige Unwetter. In Venezuela gab es weitere Starkregenereignisse, nachdem bereits in der letzten Wochen ein Hurrikan schwere Überschwemmungen mit sich brachte.

Über Paraguay geriet ein Airbus A 320-200 der Fluggesellschaft LATAM-Airlines in ein Unwetter. Die Winde waren so stark, dass die Nase des Flugzeugs abbrach. Unter der Abdeckung befindet sich normalerweise das Radar der Maschine. Beim Landeanflug auf dem Flughafen von Asunción fing auch noch ein Triebwerk Feuer. Dennoch konnte die Maschine Landen. Auf dem ersten Teil des Fluges geriet die Maschine in ein erstes Unwetter, worauf sie in Brasilien zwischenlanden musste. Was für ein Horrorflug. Der Vorfall ereignete sich bereits am Mittwoch. Die hier eingebetteten Medien wurden von Daranya in unserer FB-Gruppe über Naturkatastrophen geteilt.

Vulkan-News 29.10.22: Shiveluch

Shiveluch mit remobilisierte Aschewolke

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Am Shiveluch wurde eine weitere Aschewolke detektiert, die laut VAAC Tokio bis auf einer Höhe von 3700 m aufstieg und in Richtung Südosten verfrachtet wurde. KVERT berichtet über die Eruption und rief die „orangene“ Warnstufe für den Flugverkehr aus. Allerdings soll die Aschewolke nicht aktiv eruptiert worden sein, sondern es handelt sich wieder um remobilisierte Asche, die vom starken Wind aufgewirbelt wird. Die Aschewolke wird vom Wind 80 km weit getragen. Dennoch wächst der Dom weiter, worauf auch eine moderate Wärmestrahlung mit 32 MW Leistung hindeutet, die auf MIROVA angezeigt wird. So kann es jeder Zeit zu Explosionen, Kollapsereignissen und Pyroklastischen Strömen kommen. Das Bild zeigt den Lavadom am 17. Oktober 2022.

Auf Kamtschatka scheint es in diesem Herbst besonders windig zu sein, denn bereits gestern wurden remobilisierte Aschewolken vom Maly Semyachik und Karymsky gemeldet. 


Suwanose-jima in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im südjapanischen Ryukyu-Archipel ist der Suwanose-jima weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Hier stieg sie bis auf einer Höhe von 2700 m auf und driftete in Richtung Westen. Am 25. Oktober gab es ein Schwarmbeben mit 458 vulkanotektonischen Erschütterungen. Der höchste Wert den ich bis jetzt vom Suwanose-jima melden konnte. An den beiden Folgetagen wurden täglich um 70 Erschütterungen festgestellt. Gestern waren es 24. Die hohe Seismizität zeugt von Magmenbewegungen und es ist gut möglich, dass der Vulkan vor einer Aktivitätssteigerung steht.


Manam emittiert Asche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche

Der Inselvulkan Manam gehört zu Papua Neuguinea und emittierte eine Aschewölkchen, dass in einer Höhe von 1500 m detektiert wurde. Solche kleineren Eruptionen gehen am Manam öfters Paroxysmen voraus, oder kündigen wenigstens eine Phase strombolianischer Eruptionen an.

Erdbeben Mw 5,9 in Peru am 28.10.22

Peru: Erdbeben Mw 5,9 an der Küste

Datum: 28.10.22 | Zeit: 20:22:07 UTC | Lokation: 14.59 S ; 76.23 W | Tiefe: 15 km | Mw 5,9

Gestern Abend bebte die Erde vor der Küste von Zentral-Peru. Das Erdbeben hatte die Magnitude 5,9 und ein Hypozentrum in 15 km Tiefe. Das Epizentrum wurden 79 km süd-süd-westlich von Ica verortet. Der Erdstoß manifestierte sich um 20:22:07 UCT. Nicht ganz 4 Stunden später gab es einen weiteren starken Erdstoß der Magnitude 5,8. Außerdem ereignete sich eine Serie schwächerer Erdbeben. Das EMSC registrierte insgesamt 21 Erdbeben mit Magnituden zwischen 4,0 und 5,9. Die Erdbebenherde lagen in Tiefen zwischen 10-39 km. Die meisten Erdstöße lagen Offshore.

Die Erdbeben waren in einem großen Umkreis zu spüren gewesen und theoretisch sogar stark genug, um Schäden zu verursachen. Meldungen hierzu liegen allerdings nicht vor. Dafür gibt es beim EMSC Wahrnehmungsmeldungen, nach denen die beiden Hauptbeben in 279 km Entfernung zu den Epizentren gespürt wurden. Mit weiteren Erdbeben muss gerechnet werden.

Tektonischer Hintergrund des Erdbebens in Peru

Die Tektonik von Peru wird stark von der Subduktion der ozeanischen Nazcaplatte unter die Kontinentalplatte von Südamerika bestimmt. Die Subduktionszone verläuft vor der 2200 km langen Küste Perus und bildet den Südamerikagraben, der weiter südlich in den Atacamagraben übergeht. Er ist bis zu 8500 m tief. Die Subduktion der Nazcaplatte ist ostwärts gerichtet. Es gibt noch eine entgegengesetzte (in westlicher Richtung) Subduktionsbewegung eines orogenetischen Keils, der durch die Küstengebirge gebildet wird und mehrere aktive kontinentale Verwerfung beinhaltet. Der gesamte Keil bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 4-5 mm im Jahr in südöstlicher Richtung. Studien zeigten, dass sich im Untergrund eine komplizierte Struktur aus subduzierten Krustenfragmenten und Bruchzonen ergibt, entlang derer sich große Spannungen aufbauen können. Daher zählt gerade Zentralperu zu den Gebieten der Erde mit einem besonders großen Potenzial an Megathrust-Erdbeben. Statistiken zeigen, dass es bei der Hauptstadt Lima ca. alle 305 ± 40 Jahren zu so einem Beben kommen kann. Das letzte dieser Megabeben hatte eine ungefähre Magnitude von 8,8 und ereignete sich im Jahre 1746. Dabei handelte es sich um das Lima-Callao-Erdbeben.

Auch in der Umgebung, in der sich die aktuellen Erdbeben ereigneten, gab es in diesem Jahrtausend bereits Starkbeben. Dabei wurde die Region der heutigen Epizentren ausgespart, sodass eine seismische Lücke entstanden ist, die sich nun schließen könnte.