Naturkatastrophen-News 13.07.21: Unwetter in Deutschland und China

In Deutschland droht nach heftigen Unwettern eine Hitzewelle. In Spanien wurden neue Höchstwerte knapp verfehlt. In China ist es zu starken Überschwemmungen gekommen.

Deutschland: Unwetter-Warnungen für den Westen

Die Serie von Unwettern reißt nicht ab: der Deutsche Wetterdienst warnt heute vor starken Unwettern mit Tornado-Potenzial Im Westen der Republik. Vor allem der Raum Köln-Bonn-Koblenz ist betroffen. In der Eifel wurde die Unwetterwarnstufe 4 ausgerufen: es drohen starke Gewitter mit Hagel und Starkregen. Es könnten sich sogar Superzellen bilden, in denen sich Tornados zusammenbrauen könnten. Das Extremwetter wird von einem flachen Tiefdruckgebiet hervorgerufen, dass vom Westen in Richtung Osten zieht. Es sind Niederschläge möglich, die 40 – 80 Liter Regen auf den Quadratmeter abregnen lassen. Nach diesem Tiefdruckgebiet soll sich das Wetter erst einmal stabilisieren und es könnte sogar eine Hitzewelle drohen.

Extreme Hitze in Spanien

In den vergangenen Tagen litten Spanien und Griechenland unter extremer Hitze. Zwar wurden neue Temperatur-Höchstmarken knapp verfehlt, dennoch sah es lange so aus, als würden sich neue Höchstwerte einstellen: das Thermometer kletterte bis auf 45 Grad. Damit wurde der Hitzerekord von 1977 verfehlt. Er lag bei 47,8 Grad. Nach einer kurzweiligen Abkühlung droht in den nächsten Tagen eine weitere Hitzewelle, die auch Deutschland erreichen könnte. In Südeuropa sind abermals Werte von bis zu 50 Grad prognostiziert.

Unwetter in China

Nach tagelang anhaltendem Regen kam es in der  Provinz Sichuan zu starken Überschwemmungen. 14 Flüsse sind über die Ufer getreten und vertrieben mehr als 120.000 Menschen aus ihren Wohnungen. In der Stadt Dazhou im Norden der Provinz haben die Behörden wegen Überschwemmungen und Erdrutschen mehr als 4.600 Einwohner umgesiedelt und die höchste Warnstufe für mehr Regen aktiviert. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, dass ein Sachschaden von mehr als 176 Millionen Yuan (27 Millionen US-Dollar) entstanden sei. Die Überschwemmungen fanden im Rahmen des jährlichen Monsuns statt.

Vulkan-Nachrichten 13.07.21: Fagradalsfjall, Grimsvötn

Am Fagradlsfjall fließt viel Lava ins Meradalir. Über dem Grimsvötn-Vulkan hat sich ein großer Schmelzwassersee gebildet. Am Taal ist die Seismizität hoch.

Fagradalsfjall: Tremor hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Während ich in der Toskana verweile (bald wird es neue Reiseberichte bei den Geonauten geben) nahm die Tremor-Amplitude am Fagradalsfjall zu und befindet sich auf einem ähnlichen Niveau, wie wir es Anfang Mai gesehen hatten. Die hartnäckigen Wolken geben allerdings nur selten einen Blick auf das Geschehen frei. Mit etwas Glück kann man ab und an eine Lavafontäne beobachten, die gut 30 m über den Kraterrand aufsteigt. Der isländischer Naturspezialist Bjarki Kaldalón Friis erzählte in einem Interview auf Reykjavik Grapevine, dass ein großer Teil der Lava durch einen Tunnel in Richtung Meradalir-Tal abfließt. Der Abfluss entstand erst jüngst, als sich ein Loch am Kraterboden bildete. Das Lavafeld im Meradalir wächst also und es dürfte spannend werden, wenn das Tal aufgefüllt ist.

Grimsvötn: Ausbruchsgefahr wächst

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Auf Island könnte auch bald ein weiterer Vulkan aktiv werden: Grimsvötn! Sollte der subglaziale Vulkan erwachen, dann wird seine Eruption nicht so friedvoll sein, wie die des Fagradalsfjall. Von Natur aus eruptiert der Vulkan effusiv und explosiv. Seine Explosivität wird vom Schmelzwasser des Gletschers verstärkt. Diese Gefahr steigerte sich in den letzten Monaten weiter, denn es ist bereits ein großer Schmelzwassersee unter dem Eis entstanden. Sein Volumen übersteigt das normale Maß deutlich. Bisher wurde oft beobachtet, dass der Vulkan eruptierte, nachdem der subglaziale Schmelzwassersee in einem Gletscherlauf auslief. Der See lastet auf der Oberflächen-nahen Magmenkammer und sein Gewicht übt Druck auf das Magma aus. Möglicherweise triggerte die Druckabnahme durch das abfließende Wasser die Eruptionen. Der See ist nun so voll, dass die Glaziologen noch in diesem Jahr mit einem gewaltigen Gletscherlauf rechnen. Der möglicherweise resultierende Vulkanausbruch könnte ebenso gewaltig sein, denn der Ausbruch ist statistisch gesehen überfällig. Entsprechend viel Magma hat sich im Magmenkörper angesammelt.

Taal: Evakuierte kehren zurück

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Während die pre-vulkanische Aktivität am philippinischen Taal-Vulkan hoch bleibt, kehren die ersten Evakuierten in ihren Häusern zurück. Sie wurden im Angesicht einer bevorstehenden Eruption vor möglichen Tsunamis in Sicherheit gebracht. Obwohl eine größere Eruption weiter auf sich warten lässt, bleibt das Gefahrenpotenzial hoch: gestern registrierte PHILVOLCS 171 vulkanisch bedingte Erdbeben. Es wurden 6134 Tonnen Schwefeldioxid emittiert.

Bodensee: Größter See Deutschlands

Der Bodensee liegt im Süden Deutschlands und ist der größte See der Republik und der 3. größte See Europas, zumindest, wenn man das Wasservolumen zum Maßstab nimmt. Sein Becken ist mit 48,5 Kubikkilometer Wasser gefüllt und hat eine Länge von fast 70 Kilometern. Deutschland teilt sich die Küsten des Sees mit den Nachbarländern Österreich und Schweiz.

Der Bodensee besteht eigentlich aus 2 Seen, die nur durch einen schmalen Flussabschnitt miteinander verbunden sind. Der Fluss ist der Rhein. Er entspringt als Alpenrhein in den Schweizer Alpen. Als Hochrhein verlässt er den See. Die beiden Seen werden werden Obersee und Untersee genannt, wobei letzterer der kleinere ist. Das Becken des Sees ist nur bedingt ein Relikt der letzten Kaltzeit, die vor ca. 10.000 Jahren endete. Seinen Ursprung findet die Senke in der Alpenorogenese und entstand durch tektonische Prozesse während der Erdzeitalter Jura und Tertiär. Die retrograde Erosion des Rheins und die Wirkung der Gletscher veränderten das Becken. Offiziell gilt der Bodensee als ein Gletscherrandsee der Würmeiszeit. Der Rheingletscher vertiefte das Becken und füllte es mit Wasser. Die Zukunft des Bodensees ist allerdings so gut wie besiegelt: irgendwann wird er mit Sedimenten aufgefüllt und verlandet.

Doch bis es soweit ist, ist der Bodensee ein beliebtes Urlaubsziel und zählt zu den attraktivsten Destinationen Deutschlands. Das erkannten auch schon die Menschen der Stein- und Bronzezeit, die den See intensiv nutzten. Es gab sogar Siedlungen, die im Wasser auf Pfählen errichtet wurde. Repliken der Pfahlbauten sind heute in einem Freilichtmuseeum zu besichtigen.

In historischen Zeiten wuchsen an den Ufern des Bodensees bedeutende Handelsstädte heran, die bereits zu römischen Zeiten einen Namen hatten und von den Kelten im 2. vorchristlichen Jahrhundert gegründet wurden. Gemeint sind Konstanz und Bregenz. Beide Städte verloren zwar ihre Bedeutung als Handelsstädte, dafür gewannen sie an kulturelle Bedeutung. Diesbezüglich ist besonders das österreichische Bregenz hervorzuheben, dass aufgrund seiner Bodenseebühne weltbekannt ist. In 2-jährigem Wechsel werden hier klassische Stücke vorgeführt.

Von geschichtlicher Bedeutung ist auch die Stadt Friedrichshafen: in den dortigen Werften wurden keine Seeschiffe hergestellt, sondern Luftschiffe. Der berühmte Zeppelin Hindenburg entstammt den Luftfahrtpionieren des Bodensees.

Mehrere Inseln ragen aus den Fluten des ehemaligen Gletschersees. Schön sind sie allesamt, doch nur eine darf sich mit dem Siegel als Weltkulturerbe der Unesco schmücken: die Rede ist von der Klosterinsel Reichenau. Doch bei Urlaubern bekannter ist die Blumeninsel Mainau. Die Altstadtinsel von Lindau dürfte keinen geringeren Bekanntheitsgrad haben.

Betrachtet man manche Flachwasserregion des Bodensees aus der Luft, wähnt man sich ehr in die Karibik versetzt, als ins süddeutsche Alpenvorland: Azurblau ist dort die dominierende Farbe. Doch das war nicht immer so! Mitte der 1980-iger Jahre war der Badespaß im Bodensee getrübt: ein viel zu hoher Phosphoreintrag hatte das ökologische Gleichgewicht gekippt und viele

Fischarten standen kurz vor dem Aus. Doch rigorose Umweltauflagen sorgten dafür, dass das Wasser deutlich sauberer geworden ist und sich die Bestände an Blaufelchen, Seeforellen und Saiblingen wieder erholten.

Vulkan-News 10.07.21: Fagradalsfjall, Merapi

Die Aktivität am Fagradalsfjall verstärkte sich wieder. Der Karymsky und der Suwanose-jima eruptierten Aschewolken, Der Merapi ist seismisch sehr aktiv.

Fagradalsfjall lebt auf

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Heute Nacht stieg die Tremor-Amplitude am Fagradalsfjall deutlich und auf den LiveCams ist eine Wideraufnahme der eruptiven Tätigkeit zu erkennen: aus dem Krater steigen kleine Lavafontänen auf. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 601 MW. Sehr wahrscheinlich fließen auch Lavaströme an der Oberfläche. Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist erhöht und IMO zeigt für die letzten 2 Tage 74 Beben an. Allerdings manifestierten sich die meisten Erschütterungen abseits des Magmatischen Gangs. Einen Beben-Cluster erkennt man bei Litla Kaffistofan. Ein Weiterer manifestierte sich bei Reykjanestá. Am Rande sei bemerkt, dass es auch ein Schwarmbeben am Bardarbunga unter dem Gletscher Vatnajökull gab.

Karymsky weiter aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC detektierte heute 2 Aschewolken, die bis auf 3400 m Höhe aufsteigen und in Richtung Norden drifteten.

Merapi: Seismizität sehr hoch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java hat die Seismizität den höchsten Wert seit Monaten angenommen. Heute wurden nicht nur 338 Abgänge von Schuttlawinen registriert, sondern auch 225 Hybriderdbeben und 50 vulkanotektonische Erschütterungen. Die Vermutung liegt nahe, dass die beiden Dome starke wachsen und vergleichsweise viel Magma aufsteigt. Mit größeren Pyroklastischen Strömen muss gerechnet werden.

Suwanose-jima in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden des japanischen Archipels eruptiert der Suwanose-jima Aschewolken. Sie erreichen Höhen von bis zu 3600 m. Der Wind verdriftet die Aschewolken in Richtung Nordosten. Die Seismizität ist sehr hoch und in den letzten Tagen wurden bis zu 410 vulkanotektonische Beben, innerhalb von 24 Stunden detektiert. Hinzu kamen bis zu 24 Tremorphasen. Betrachtet man die zahlreichen Beben, würde es mich nicht wundern, wenn sich die vulkanische Aktivität noch steigern würde.

Vulkan-Nachrichten 09.07.21: Ätna, Merapi, Taal

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus, Er war sehr starkt. Am Merapi gingen Pyrokalstische Ströme ab. Der Taal war phreatisch aktiv.

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend manifestierte sich am Ätna ein weiterer Paroxysmus: es ist der 53. der aktuellen Serie. Nach Zählweise der Vulkanologen vom INGV ist es No 45 gewesen. Die Hauptphase der Eruption begann gegen 20.45 Uhr UCT und dauerte gut 2 Stunden. Es war wiederum ein sehr starker Paroxymus, bei dem nicht nur die Tremoramplitude Spitzenwerte erreichte, sondern auch die Höhe der Aschewolke.: das VAAC meldete Asche in einer Höhe von mehr als 11.000 m. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Südwesten und ließ Asche über Zafferana niederregnen. MIROVA registrierte eine hohe Thermastrahlung mit einer Leistung von 4016 MW. Es wurde ein breitgefächerter Lavastrom gefördert, der in Richtung Süden floss und dessen Lavafront auf 2800 m Höhe stagnierte. Kurz vor der Eruption wurde eine Inflation von 3 µrad gemessen. Es war der stärkste Wert der aktuellen Serie.

Merapi: Mehrere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am indonesischen Merapi gingen gestern 7 Pyroklastische Ströme ab. Wie ihre Vorgänger erzeugten ihre seismischen Wellen Amplituden von bis zu 60 mm und dauerten bis zu 127 Sekunden an. Außerdem wurden 306 Schuttlawinen-Abgängen festgestellt: ein Rekord seitdem die Dome wachsen. Auch die restliche Seismizität war sehr hoch. Alles in Allem registrierte MAGMA/VSI gut 550 seismische Signale an einem Tag. Vereinsmitglied Andi war auf Beobachtungsposten:

Taal: Weitere phreatische Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Seit dem letzten Update gab es am philippinischen Taal Vulkan 5 weitere phreatische Eruptionen. Sie waren allerdings kleiner als die Vorangegangenen und stießen ihre Eruptionswolken gut 200 m über Kraterhöhe aus. Die Seismizität ist weiterhin erhöht: Philvolcs meldete für gestern 58 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darin enthalten waren 27 Tremorphasen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 6095 Tonnen weiterhin hoch. Heute Morgen wurde auch ein Erdbeben M 2,1 registriert. Das Hypozentrum befand sich in 31 km Tiefe. Das Epizentrum wurde in der Nähe von Batangas lokalisiert.

Vulkan-Nachrichten 08.07.21: Fagradalsfjall, Merapi, Taal

Im Krater des Fagradalsfjall köchelte Lava, am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab. Lewotolok und Karymsky eruptierten Aschewolken und der Taal war phreatomagmatisch aktiv.

Fagradalsfjall: Wetter weiter schlecht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Auf Island ist das Wetter weiter schlecht und die Wolken gestatten nur gelegentliche Livecam-Blicke auf den Vulkan. Nach einer relativ ruhigen Phase meldeten gestern Abend Beobachter, dass Lavaspattering aus dem Krater gesichtet wurde. Der Tremor stieg auch wieder etwas an. In den Tälern um den Vulkan gab es keine sichtbaren Lavaströme. Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs war erhöht: Insgesamt registrierte IMO 26 Beben innerhalb von 48 Stunden. Die meisten davon manifestierten sich bei Krisuvik am Nordende des Gangs. Einige Erschütterungen wurden auch am Fagradalsfjall registriert. Es ist auf jeden Fall weiter Bewegung im System und es könnte sich auch an anderer Stelle eine Spalte öffnen.

Karymsky eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Im fernen Kamtschatka eruptierte der Karymsky wieder Vulkanasche. Das VAAC brachte gestern 2 VONA-Warnungen heraus, nach denen die Aschewolken bis zu 3600 m hoch aufstiegen.

Lewotolok eruptiert

Staat Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Lewotolok liegt auf der indonesischen Insel Lembata und steigerte seine eruptive Aktivität in den vergangenen Tagen wieder. Gestern wurden 27 strombolianische Eruptionen festgestellt. Sie schleuderten glühende Tephra bis auf die Vulkanflanken. Die Vulkanologen registrierten 21 Tremorphasen.

Merpai: Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am indonesischen Vulkan Merapi gingen weitere Pyroklastische Ströme ab. In der ersten Tageshälfte wurden 6 Abgänge registriert. Die Ströme erzeugten seismische Signale, die bis zu 121 Sekunden dauerten und Maximalamplituden von 60 mm hatten. Zudem wurden über 100 Schuttlawinen beobachtet. Die restliche Seismizität ist ebenfalls hoch. Vorgestern wurden mehr als 200 hybride- und vulkanotektonische Beben registriert. Gestern waren es mehr als 160. Die beiden Lavadome wachsen und es ist mit einem Anhalten der Tätigkeit zu rechnen.

Taal eruptiert phreatomagmatisch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan eruptierte seit gestern 6 Mal phreatomagmatisch und ließ Asche-Dampf-Wolken bis auf einer Höhe von gut 2 km ü.N.N aufsteigen. PHILVOLCS berichtet von 700 m Aufstiegshöhe über dem Krater. Es wurden 60 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 11,397 Tonnen am Tag sehr hoch.

Vulkan-Nachrichten 07.07.21: Ätna, Taal

Am Ätna ereignete sich ein weiterer Paroxysmus. Der Taal erzeugte eine phreatische Eruption.

Ätna: Paroxysmus No 52

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nacht manifestierte sich am sizilianischen Vulkan Ätna ein neuer paroxysmaler Ausbruch. Das INGV berichtet, dass strombolianische Eruptionen gegen 21.30 Uhr UCT einsetzen.  Gut 1 Stunde später hatten sich die Eruption so gesteigert, dass sie in eine Lavafontäne übergingen und der Tremor in die Höhe schoss. Er erreichte ungewöhnlich hohe Werte, was sich auch in der Höhe der Lavafontäne widerspiegelte. Lauf Boris Behncke schaffte sie es bis auf ca. 1000 m Höhe. Vulkanasche stieg bis auf 5000 m ü.N.N. und driftete Richtung Südosten. Das Ereignis war von lauten Explosionsgeräuschen begleitet, die einige Anwohner in Angst und Schrecken versetzten. In den Sozialen Medien herrschte Alarmstimmung und es wurde eine Menge Unsinn verbreitet. Nichtsdestotrotz war es eine der stärksten Eruptionen seitdem sie am 19. Mai wieder begonnen hatten. In den Ortschaften in Windrichtung ging viele Lapilli und Asche nieder. Selbst Catania wurde nicht verschont. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 2674 MW Leistung. Sie stammte zum Teil von einem Lavastrom auf der Südflanke des Südostkraterkegels. Gegen 00.15 UCT endete der Paroxysmus.

Taal: Phreatische Eruption

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Das seismische Netzwerk zeichnete am Taal-Vulkan gestern 55 vulkanisch bedingte Erdbeben auf. Darunter befanden sich 44 Beben mit niedriger Frequenz, 5 hybride Erdbeben und 5 Tremorphasen. Eine Erschütterung stammte von einer Explosion. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um eine phreatische Eruption. Eine dunkle Dampfwolke stieg bis zu 3 km hoch auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit über 7000 Tonnen am Tag sehr hoch, allerdings nicht mehr so extrem, wie 2 Tage zuvor. In unserer Vulkangruppe wurde darüber spekuliert, wie dieser Extremwert zustande kam. Dabei kamen auch Überlegungen auf, ob die Messung evtl. Fehlerhaft gewesen war. Doch dafür gibt es keine verifizierbaren Anhaltspunkte.

Vulkannachrichten 06.07.21: Fagradalsfjall, Fuego, Taal

In den Vulkan-News lest ihr heute wieder über den Fagradalsfjall auf Island und dem Taal-Vulkan auf den Philippinen. Die Aktivität am Fuego steigerte sich, während es am Stromboli ruhiger wurde.

Fagradalsfjall macht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die effusive Tätigkeit am Fagradalsfjall geht auf moderatem Niveau weiter. Gestern konnte man auf den neuen Livecams ein beständiges Brodeln der Lava im Krater beobachten. MIROVA detektierte Nachmittags eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 520 MW. Der Tremor hatte sich gegenüber dem Vortagestief wieder etwas berappelt, allerdings ohne große Peaks im Frequenzband von 2-4 Hz aufzuweisen. Dementsprechend gab es keinen starken Lava-Ausstoß mit Fontänen. Nachts war es größtenteils bewölkt und man sah wenig. Heute Morgen präsentiert sich der Krater ruhig und der Tremor fiel wieder ab.

Fuego: Eruptionshäufigkeit steigerte sich

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am guatemaltekischen Fuego steigerte sich die Häufigkeit der Explosionen wieder auf das übliche Niveau. INSIVUMEH berichtete von 10-12 Explosionen pro Stunde. Zuvor wurden 3-6 Explosionen gezählt. Vulkanasche erreichte eine Höhe von bis zu 4800 m. Sie driftete bis zu 15 km weit und regnete in den Ortschaften Morelia, El Porvenir, Sangre de Cristo, Yepocapa ab. Glühende Tephra stieg bis auf 400 m über den Krater auf. Es kam zu Schuttlawinen, die durch mehrere Schluchten flossen. Die Vulkanologen warnten vor Laharen.

Taal dampft und rappelt

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Die Dampfentwicklung und die Schwefeldioxid-Emissionen am philippinischen Taal-Vulkan blieben auch gestern erhöht, erreichten aber nicht mehr die Spitzenwerte der letzten Tage. PHILVOLCS registriert einen Schwefeldoxid-Ausstoß von 5,299 Tonnen am Tag. Zudem wurden 39 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. In unserer FB-Gruppe „Volcanoes and Volcanism“ wurde eine schöne Vergleichsgrafik veröffentlicht. Sie zeigt, wie sich der Schwefeldioxid-Ausstoß steigerte. Man sieht auch, dass er in den letzten Tagen um ein Vielfaches höher war, als während der eruptiven Phase im Januar 2020.

Stromboli: Rückgang der Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Am sizilianischen Inselvulkan Stromboli sieht es nach Entspannung aus. Alle Parameter sind rückläufig, so auch die Anzahlt der VLP-Erdbeben und der Tremor. Die strombolianischen Eruptionen kommen recht häufig, weisen aber nur einen Explosionsdruck von maximal 0,4 bar auf.

Anmerkung: In den nächsten Tagen mache ich ein wenig Urlaub. Es wird weiterhin Updates zu den Vulkanen geben, allerdings nicht ganz so häufig wie gewohnt.

Vulkan-Nachrichten 05.07.2021: Fagradalsfjall, Rincon de la Vieja, Taal

Fagradaslfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Fagradalsfjall fluktuieren Tremor und eruptive Aktivität stark: ruhige Phasen wechseln sich mit Lavaschüben ab, wobei die Pausen in den letzten Tagen länger geworden sind. Dennoch wachsen die Lavafelder, wie man anhand der Multiband-Aufnahme eines Landsat-Satelliten sehen kann. Oberflächlich fließt die Lava überwiegend in südliche Richtung und mündet im Natthagi-Tal. Unterirdisch macht sich die Lava aber auch in Richtung Nordosten auf und fließt in das Meradalir-Tal. MIROVA registrierte heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von fast 2000 MW.

Rincon de la Vieja: Phreatische Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Die Vulkanologen von OVISCORI-UNA berichten von einer phreatischen Eruption, die sich gestern Nachmittag um 16:31 Uhr Ortszeit ereignete. Auf Videoaufnahmen erkennt man eine Dampfwolke vom Vulkan aufsteigen, die eine Höhe von gut 1000 m über den Krater erreichte. Asche war nur sehr wenig enthalten. Die Eruptionswolke driftete in westlicher Richtung. Die Seismizität des Vulkans ist erhöht und es kann zu weiteren Eruptionen kommen.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Gestern wurde die hohe Schwefeldioxid-Emission vom Vortag noch getoppt: PHILVOLCS registrierte am Sonntag 22.628 Tonnen Schwefeldioxid über den Taal-Vulkan. Das ist ein beachtlicher Wert, wie er sonst nur von großen Eruptionen her bekannt ist. Zum Vergleich: Während der Bardarbunga-Eruption von 2014 wurden am Tag bis zu 64.800 Tonnen SO2 ausgestoßen, was der höchste jemals gemessene Wert einer Eruption darstellte. Bedenkt man, dass der Taal bereits jetzt 1/3 dieses Ausstoßes zustande bringt, obwohl das Magma noch in der Erde steckt, müssen sich ungeheure Mengen Schmelze unter der Caldera angesammelt haben. Hoffen wir für die Menschen der Region, dass sie nicht eruptiert wird.

Aserbaidschan: Methangas-Explosion eines Schlammvulkans?

Die Meldung einer starken Explosion im Kaspischen Meer vor der Küste von Aserbaidschan, fällt ein wenig aus der Rolle der hier üblichen Berichterstattung, dennoch ist das Ereignis einer Erwähnung wert. Die Explosion ereignete sich in der Nähe eines Gasfeldes, dass von der Firma SOCAR ausgebeutet wird. Es befindet sich 75 km vor der Küste. Videoaufnahmen zeigen einen Feuerball, der vom Meer aus aufsteigt. Angeblich soll das explodierte Methangas von einem Schlammvulkan ausgestoßen worden sein. Es gehen allerdings Gerüchte um, dass es sich um ein nicht-natürliches Ereignis gehandelt haben könnte und dass es einen Unfall im Zusammenhang mit der Gasförderung gegeben haben könnte.

Update: Ein Schlammvulkan als Ursache der Explosion wurde bestätigt. Er befindet sich auf der kleinen Insel Dashli, die gut 30 km vor der Küste zwischen der Siedlung Alat und der Stadt Neftchala liegt. Ein Sprecher von SOCAR erklärte, dass es sich um eine natürliche Verbrennung an einem Schlammvulkan gehandelt habe. Ein Foto der Insel gibt es auch.