Mayon: Lahar blockiert Strasse

Am philippinischen Vulkan Mayon ging nach schweren Regenfällen ein Lahar ab. Er verschüttete eine viel befahrene Strasse, die drei Dörfer miteinander verbindet. Sie liegen in der Provinz Albay und gehören zur Gemeinde von Guinobatan. In den Dörfern Centro Poblacion, Maninila und Tandarora selbst entstanden keine Schäden.

Der Lahar aus pyroklastischen Ablagerungen des Mayons wurde durch die Regenfälle ausgelöst, die Tropensturm Pepito mit sich brachte. Die Strasse wurde für PKWs und LKWs unpassierbar, Zweiräder passen wohl noch durch die Schuttmassen.

Der Mayon ist einer der aktivsten Vulkane der Philippinen. Die letzte größere Eruption ereignete sich im Jahr 2018. Seitdem gab es mehrere Episoden mit phreatischen Explosionen und Kraterglühen. Aktuell ist der Vulkan recht ruhig und dampft nur vor sich her. Nur selten werden vulkanotektonische Beben registriert. Anders am Taal, der Anfang dieses Jahres eruptierte. Dort ereignen sich immer noch täglich vulkanotektonische Beben. Ihre Anzahl nahm allerdings deutlich ab.

Das Bild stammt aus dem Archiv und zeigt den Mayon im vorletzten Jahr. Damals stand der Vulkan Mayon oft in den Schlagzeilen bei vulkane.net: im Krater wuchs ein Dom und es kam zu paroxysmalen Eruptionen, bei denen starke Explosionen hoch aufsteigende Aschewolken und Lavafontänen generierten. außerdem gingen pyroklastische Ströme ab. Mehrere Zugangsstraßen in das Areal wurden gesperrt.

Karymsky eruptiert 3 Mal

Auf Kamtschatka (Russland) eruptierte der Vulkan Karymsky drei hoch aufgestiegene Aschewolken. Laut dem VAAC Tokio erreichten sie Höhen um 5200 m über dem Meeresspiegel. Die Aschewolken drifteten in Richtung Südosten. Die VONA-Meldungen zu den Eruptionen wurden um 02:44, 03:19 und 06:00 Uhr UCT veröffentlicht. Insgesamt wurden dieses Jahr 79 Meldungen zu Aschewolken am Karymsky veröffentlicht.

Der Karymsky liegt in einer entlegenen Region Kamtschatkas und ist normalerweise nur mit dem Hubschrauber zu erreichen.

Island: Erdbeben M 5,7

Update 21.10.20: Das Erdbeben von gestern hat einen starken Schwarm an Nachbeben ausgelöst. Er zählt zu den stärksten Schwärmen der letzten Monate. Bis heute Morgen um 9:30 Uhr zeigte IMO auf seiner Website 993 Beben an, die sich im Bereich der Reykjanes Halbinsel manifestierten. Im zugehörigen Bericht ist von 1700 Nachbeben die Rede. 28 Erschütterungen hatten Magnituden ab 3. Die Magnitude des Hauptbebens gestern wurde auf 5,6 korrigiert. Bisher wird nichts von Inflation berichtet, ich halte es allerdings für Wahrscheinlich, dass sich das bald ändern wird. IMO warnt ausdrücklich vor den gefahren des Schwarms: starke Beben könnten Hangrutsche und Steinschläge auslösen, die eine Gefahr für Wanderer darstellen. Hier der übersetzte Text von der Seite der isländischen Meteorologiebehörde:

„Gestern, am 20. Oktober, ereignete sich um 13.43 Uhr ein Erdbeben der Stärke M5,6 in Núplahlíðarháls auf der Halbinsel Reykjanes. Über 1700 Nachbeben wurden in einem anhaltenden Schwarm entdeckt. Heute Morgen wurden in Fagradalsfjall um 6:05 und 6:23 Uhr zwei Erdbeben der Stärke M3,7 und M3,8 gemessen.

Reisende und Wanderer werden dringend gebeten, in der Nähe der Steilhänge in Reykjanes Vorsicht walten zu lassen, da die Wahrscheinlichkeit von Steinschlag steigt, während der seismische Schwarm andauert.“

Originalmeldung: Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel bebte es heute Nachmittag um 13.43 UCT mit einer Magnitude von 5,7. Das Epizentrum lag 3.9 km westlich von Krýsuvík und nur wenige Kilometer von Grindavik entfernt. Das Hypozentrum wurde in 3,3 km Tiefe lokalisiert. Das Beben konnte in weiten Teilen von Südwest-Island gespürt werden und erschütterte die Hauptstadt. Für Island war es ein starkes Beben. Es gab zahlreiche Nachbeben, wobei ich ehr sagen würde, dass das Hauptbeben einen seismischen Schwarm auslöste. Bisher wurden 219 Beben registriert, 12 mit Magnituden größer 3.

In der Region gab es in den letzten Monaten mehrere starke Erdbebenschwärme, die im Zusammenhang mit Inflation und dem Eindringen magmatischer Gänge im Untergrund standen. Zu einem Vulkanausbruch ist es bisher allerdings nicht gekommen.

Klyuchevskoy: große thermische Anomalie

Obwohl es heute Mittag auf Kamtschatka stark bewölkt ist, registrierten die Infrarotsensoren der Satelliten heute Morgen noch ein starkes thermisches Signal am russischen Vulkan Klyuchevskoy. Es hat eine Leistung von 697 MW und repräsentiert einen der höchsten Werte seit Beginn der Eruptionsphase. Auf einem Satellitenbild erkennt man einen große thermische Anomalie am Gipfel des Vulkans, die sich bis in die Schlucht auf der Südflanke fortsetzt. Hier ist ein breiterer Lavastrom unterwegs. Gestern gab es eine VONA-Meldung, nach der Vulkanasche bis auf einer Höhe von fast 5200 m aufgestiegen ist. Der Vulkan ist nach wie vor sehr aktiv.

Sakura-jma glüht immer noch

Vom japanischen Vulkan Sakurajima geht immer noch Rotglut aus. Sie ist nachts auf der LiveCam zu sehen. Eine Wärmestrahlung wird allerdings nicht angezeigt. Dennoch wird es einen offenen Förderschlot geben, in dem das Magma recht hoch steht. Es gibt keine nennenswerte Seismik.

 

Alaska: Erdbeben Mw 7,5

Vor der Küste des US-Bundesstaates Alaska bebte gestern Abend die Erde mit einer Magnitude von 7,5. Das Epizentrum wurde 84 km südöstlich von Sand Point lokalisiert. Das ist ein Ort auf der Aleuten-Insel Unalaska. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 40 km. Trotz der relativ großen Tiefe des Erdbebenherdes gab es Tsunami-Alarm. Eine Hafenwelle blieb allerdings aus. Das Gleiche gilt für größere Schäden. Die Region ist nur dünn besiedelt. In relativer Nähe zum Ort des Erdbebens liegen einige Vulkane, die als potenziell aktiv eingestuft werden: Mount Makushin, Mount Okmok und die Vulkaninsel Bogoslof, um nur 3 zu nennen. Der Vulkanismus der Region steht im direkten Zusammenhang mit der Subduktionszone der Aleuten, an der sich auch das Erdbeben ereignete.

Wie es für Erdbeben dieser Größenordnung typisch ist gab es zahlreiche Nachbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 5,9. Mit weiteren Nachbeben muss gerechnet werden.

Hawaii: Zahlreiche Beben

Auf der Insel Big Island Hawaii bebt es heute in 3 Vulkanzonen. Besonders bemerkenswert sind 3 Beben auf dem weltgrößten Vulkan Mauna Loa. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 2,5. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit – 4250 m angegeben. Bereits in den letzten Tagen gab es mehrere Beben am Mauna Loa, ein Indiz, dass wieder mehr Magma aufzusteigen scheint.

Erdbeben gibt es auf im West- und Ostrift des Vulkans Kilauea. Über die letzten Tage nahm die Seismizität etwas zu. Auch hier dürften die Erdbeben im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen. Zuletzt flachte die Deformationskurve allerdings ab und die Inflation verlangsamte sich.

Neuseeland: Erdbeben M 4,1

Vor der Nordküste der neuseeländischen Nordinsel ereignete sich ein Beben der Magnitude 4,1. Das Epizentrum lag 124 km nördlich von Whakatane und ca. 70 km von der Vulkaninsel White Island entfernt. Vor einigen Tagen wurde die Insel auch direkt von einem moderaten Erdbeben getroffen. Der Vulkan selbst hat sich seit seiner Eruption vergangenes Jahr weitestgehend beruhigt, doch dieser Status könnte sich schnell wieder ändern.

 

Pacaya: deutliche Aktivitätssteigerung

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya kam es zu einer paroxysmalen Eruption. Gestern Nachmittag steigerte sich die strombolianische Aktivität im McKenney-Krater: Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 2700 m über Normalnull auf und driftete in südlicher Richtung. Es kam zu Ascheniederschlag über Caracol und Patrocinio. INSIVUMEH bewertet die Eruptionsstärke als moderat und berichtet, dass zum Zeitpunkt des Berichts keine Lavaströme gefördert wurden. Auf dem Foto von CONRED erkennt mal allerdings fließende Lava, die ziemlich weit über die Vulkanflanke fließt. Bei genauem hinschauen sind auch 2 kleine Lavafontänen zu erkennen. Eine manifestiert sich aus dem Intrakraterkegel, eine zweite kommt aus dem Krater neben dem neuen Kegel. Ich sehe in der Phase erhöhter Aktivität einen kleinen Paroxysmus und gehe davon aus, dass sich in nächster Zeit weitere Eruptionen dieser Art ereignen könnten.

Popocatepetl: Überflug Krater

Die Forscher von CENAPRED unternahmen am 16. Oktober einen Überwachungsflug über den Krater des mexikanischen Vulkans. Sie fanden eine Depression vor, die einen Durchmesser zwischen 360 und 390 m, und eine Tiefe von 120 bis 170 m hat. Es wurden Proben entnommen (welche und wie geht aus dem Bericht nicht hervor)  und festgestellt, dass der Krater mit Fragmenten vulkanischen Materials verschiedener Größe sowie von Asche bedeckt ist. Anzeichen von Domwachstum wurde nicht entdeckt. Die Forscher gehen davon aus, dass die Aktivität der letzten Monate anhält und es zu schwachen bis moderaten Explosionen kommen kann.

Grimsvötn: weitere Erdbeben

Am isländischen Gletschervulkan kommt es nach wie vor zu vereinzelten schwachen Erdbeben. Die meisten Erschütterungen sind sehr schwach. In den letzten 48 Stunden gab es 3 Beben, wovon das Stärkste eine Magnitude von 1,2 hatte. Die Hypozentren liegen in ca. 5 km Tiefe, dort, wo man im Allgemeinen einen Magmakörper vermuten würde. Isländische Vulkanologen vermuten, dass der Vulkan sehr wahrscheinlich bereit ist zu eruptieren. Einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch signalisiert die Seismik allerdings noch nicht.

Ätna: Update 18.10.20

Heute Nacht fluktuierte die Tremoramplitude am italienischen Vulkan Ätna wieder stärker und geriet dabei bis in den roten Bereich. Die Schwankungen repräsentierten eine Phase erhöhter Aktivität am Vulkan. Dr. Boris Behncke filmte von seinem Haus aus strombolianische Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters. Bei der Aktivität wurde glühende Tephra einige Zehner Meter über Kraterhöhe ausgeworfen. Auch wenn die Auswurfshöhe gering war, so gab es praktisch keine längeren Pausen zwischen den Explosionen, so dass man von kontinuierlicher Aktivität sprechen kann. Wahrscheinlich wurde auch Vulkanasche ausgestoßen, die auf dem Video aufgrund der Dunkelheit verborgen blieb.

Auf einem 2 Tage alten Satellitenbild sieht man 2 moderate thermische Anomalien im Neuen Südostkrater und im Nordostkrater, sowie den ersten Schnee der Saison.

Die seismische Aktivität direkt am Vulkan, wurde von einem Erdbeben der Magnitude 2,0 in 6 km Tiefe dominiert. Dieses Beben manifestierte sich im Valle del Bove, genauer, im südlichen Bereich der Depression. Der Erdbebenschwarm westlich des Vulkans ist noch aktiv. Heute Morgen manifestierte sich 3 km nordöstlich von Troina ein Erdstoß der Magnitude 3,1. Dabei handelte es sich um das stärkste Beben der Serie. Das EMSC registrierte seit gestern 26 Beben mit Magnituden größer als 2.

Ebeko eruptiert

Der russische Vulkan Ebeko liegt auf der Aleuten-Insel Paramushir und erwies sich in den letzten Jahren als der aktivste Vulkan des Inselbogens. Heute meldet das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m.

Kadovar emittiert Asche

Vor der Küste von Papua Neuguinea gibt der Kadovar wieder ein Lebenszeichen von sich und emittiert Vulkanasche. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel. Die Vulkanasche driftete in östlicher Richtung über die Bismarck-See. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto vom 16. Oktober erkennt man eine Dampfwolke, sowie eine kleine thermische Anomalie im Kraterbereich.

Ätna-Region: Schwarmbeben

Gut 20 km westlich des Ätnas findet gerade ein Schwarmbeben statt. Die Epizentren werden gut 9 km westlich der Ortschaft von Troina lokalisiert. Die Hypozentren liegen um 30 km Tiefe. Stärkstes Beben hatte bisher die Magnitude 3,3. Unklar ist, ob es tektonische Beben sind, oder vulkanotektonische Erschütterungen. Die Tiefe spricht für letzteres: Magma könnte aufsteigen und in den Bereich der untere Erdkruste eindringen.

Ätna: Update 17.10.20

Am Ätna auf Sizilien gehen die Eruptionen weiter. Allerdings mit der Einschränkung, dass in den letzten Tagen keine Episoden mit Ascheausstoß dokumentiert wurden. Dafür meldet Vulkanologe Dr. Boris Behncke einen rot illuminierten Nachthimmel über dem Neuen Südostkrater. Die Seismizität ist relativ hoch. Am 15 Oktober wurden 10 Erschütterungen dokumentiert. Die beiden Stärksten hatten Magnituden von 1,3. Die Epizentren lagen überwiegend im Bereich des Zentralkraters und im Valle del Bove. Der Tremor bewegt sich ohne große Fluktuationen im gelben Bereich seitwärts. Ein Anzeichen dafür, dass gerade keine Ascheeruptionen stattfinden. Das Bild zeigt eine schöne strombolianische Eruption aus dem NSEC und wurde am Montag von Enrico Indovina veröffentlicht.

Karymsky in Eruption

Gestern brachte Das VAAC 3 VONA-Meldungen zum Vulkan in Kamtschatka heraus. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4000 m und driftete in östlicher Richtung. Menschen werden durch die Eruptionen des Karymskys nicht gefährdet, da er in einer unbesiedelten Gegend der sibirischen Halbinsel liegt.

Klyuchevskoy eruptiert effusiv

Ebenfalls in Kamtschatka liegt der Klyuchevskoy. Die letzten VONA-Meldungen liegen 2 Tage zurück, trotzdem ist der Vulkan noch aktiv. Er eruptiert einen Lavastrom, der über die Südflanke fließt. Nachts beschert er einen rot illuminierten Himmel. Ich gehe davon aus, dass es auch zu strombolianischen Eruptionen kommt.

Kerinci ist aktiv

Der Kerinci liegt auf der indonesischen Insel Sumatra und ist heute wieder mit einer VONA-Warnung vor Vulkanasche in den Meldungen vertreten. Hier wurde die Vulkanasche in einer Höhe von 4600 m festgestellt.

Semeru eruptiert Aschewolke

Der indonesische Vulkan Semeru eruptierte wieder eine Aschewolke. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von fast 4000 m über Normalnull. Vom VSI wurden 54 seismische Eruptionssignale detektiert. Sie hatte Amplituden zwischen 10-21 mm. Die Erschütterungen dauerten bis zu 170 Sekunden. Außerdem wurden 10 Signale registriert, die auf starke Entgasungen/Exhalationen hindeuteten. Von vulkanotektonische Erdbeben wird nichts berichtet. Der Vulkan ist weiterhin sehr aktiv. Die Eruption ist stabil und Anzeichen für eine drastische Verstärkung des Geschehens gibt es derzeit nicht.

Suwanose-jima

Der japansiche Inselvulkan Suwanose-jima eruptiert strombolianisch. Vulkanasche steigt bis zu 1800 m hoch auf. Die bisher jüngste VONA-Meldung stammt von heute Nacht.

Nyiragongo: Auslaufen des Lavasees befürchtet

Der Vulkanologe Dario Tedesco befürchtet, dass sich am Nyiragongo im Kongo eine neue katastrophale Eruption ereignen könnte, wie sie sich in den letzten Jahrzehnten bereits 2 Mal ereignet hat. In den Jahren 1977 und 2002 öffnete sich eine Spalte in der Vulkanflanke, durch die der Lavasee im Krater abgelaufen ist. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h ergoss sich die dünnflüssige Basaltlava über den Vulkanhang und floss bis in den Kivu-See. Zuvor brannte die Lava eine Schneise durch die Stadt Goma, was viele Todesopfer zur Folge hatte.

Der Wissenschaftler besichtigte den Vulkan zuletzt Anfang des Jahres, zusammen mit einem Team, das sich mit einem UN-Hubschrauber bis zum Kraterrand fliegen ließ. Die Vulkanologen stellten fest, dass der Spiegel des Lavasees langsam, aber kontinuierlich anstieg. Aktuelle Daten der Thermalsatelliten bestätigen eine sehr hohe Wärmestrahlung und ein fluktuieren des Lavaseepegels: Zeiten mit einem normalen Stand wechseln sich mit Phasen erhöhter Aktivität ab. Allerdings kann ich nicht erkennen, dass der Pegel der Lava dauerhaft hoch bleibt. Doch gerade darin sieht der Geophysiker Pierre-Yves Burgi, der mit Tedesco zusammenarbeitet, eine besondere Gefahr. Denn vor den letzten beiden Eruptionen stabilisierte sich der Pegel des Lavasees und stieg über einen Zeitrum von 4 Jahren nicht mehr an, bevor es dann zum Auslaufen des Lavasees kam. Über die Jahre hinweg könnte die geheilte Wunde in der Vulkanflanke weichgekocht werden und bersten. Besonders im Zusammenhang mit einem starken tektonischen Erdbeben, wie es bereits im Jahr 2002 geschah. Die Forscher sehen eine Wiederholung der Ereignisse für den Zeitraum 2024-2027 voraus.

Hintergrund, warum Dario Tedesco gerade jetzt auf die potenzielle Gefahr aufmerksam macht, ist, dass dem Vulkanologischen Observatorium von Goma das Geld ausgegangen ist. Vor 5 Jahren erhielten die Vulkanologen eine Millionenschwere Finanzspritze der Weltbank, doch diese Geldquelle ist nun versiegt. Da auch der Flughafen von Goma bedroht wird, der von der UN benutzt wird um Hilfsgüter einzufliegen und wichtige Rohstoffe aus dem Land zu bringen, erwägen nun die UN-Friedenstruppen den Vulkanologen finanziell unter die Arme zu greifen. Bleibt zu hoffen, dass die Vulkanologen ein Aufplatzen der Flanke frühzeitig voraussehen, um die Bevölkerung am Fuß des Vulkans zu warnen. Ohne ein funktionierendes Warn- und Evakuierungssystem dürft das allerdings schwierig werden.