Russland: Erdbeben M 5,5

Am russischen Baikalsee ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 41 km nördlich von Kabansk lokalisiert. Laut Medienberichten wurden einige Häuser leicht beschädigt. Tass meldet, dass der Erdstoß noch in der gut 170 Kilometer entfernten Stadt Irkutsk gespürt wurde. Es gab ein Nachbeben der Magnitude 4,0.

Erst im September hatte sich ein vergleichbares Beben ereignet, bei dem es ebenfalls zu leichten Schäden kam. Meldungen über Verletzte, oder gar Todesopfer gab es nicht. Dennoch sind die Bewohner der Region besorgt, dass es weitere Erdbeben geben könnte. Diese Sorge ist nicht ganz unbegründet, denn in der Vergangenheit gab es bereits schwerer Erdbeben im Bereich des Baikalsees. Der Grund für die Seismizität der Region ist in ihrer besonderen tektonischen Situation begründet.

Der Baikalsee liegt in einer aktiven Riftzone Sibiriens. Ähnlich wie im Ostafrikanischen Graben dehnt sich die Erdkruste hier aus und expandiert. Indem sich die Riftschultern immer weiter voneinander entfernen, kommt es zur Rissbildung. Dabei kann sich Energie aufstauen und in einem Schlag entladen. Das bringt natürlich eine erhöhte Erdbebengefahr mit sich. Die Anwohner der Region mussten das am eigenen Leib erfahren, als im Jahr 1862 ein Beben mit der geschätzten Magnitude 7,5 die Region erschütterte. Das sogenannte Tsagan-Erdbeben versetzte den Erdboden um 2,83 m. Neue Studien bestätigen, dass starke Beben sogar Tsunamis im Baikalsee auslösen können. Tatsächlich starben 1862 mehrere Leute in einem Tsunami. Wahrscheinlich besteht auch die Möglichkeit, dass ein starkes Erdbeben viel Methan freisetzten könnte, das im Grund des Sees gespeichert ist. Der Baikalsee ist der tiefste See der Erde und der einzige bekannte Süßwassersee mit Methanhydraten am Seegrund.

Island: Erdstoß M 3,3

An der Westspitze der isländischen Halbinsel Reykjanes bebte es nachts mit einer Magnitude von 3,3. Das Epizentrum befand sich 14 km westlich von Grindavík, mit einer Herdtiefe von nur 7 km. Das Beben löste einen Schwarm aus. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 99 Erschütterungen in dem Gebiet.

Ätna: weitere Erdbeben

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin seismisch aktiv. Seit gestern registrierte das EMSC 4 Erdbeben auf der Südflanke. Sie hatte Magnituden größer als 2. Der stärkste Erdstoß hatte die Magnitude von 2,4. Das Epizentrum befand sich 19 km nördlich von Paternò. Der Erdbebenherd wurde in nur 5 km Tiefe lokalisiert. Der Tremor ist moderat.

Ätna: Schwarmbeben am 07.12.2020

Seit gestern bebt es unter der Ätna-Westflanke. Der Erdbebenschwarm besteht bis jetzt aus 14 Erschütterungen mit Magnituden größer 1. Die 4 stärksten Beben brachten es auf Magnituden zwischen 2,5 und 2,8. Die Epizentren wurden in einem Gebiet 11 km nördlich von Adrano lokalisiert. Die Hypozentren liegen um 20 km tief und damit in einem Bereich der Asthenosphäre, in dem sich Magma auf den Weg in die Erdkruste macht. Der Tremor hat abgenommen und bewegt sich im unteren gelben Bereich.

In den letzten Stunden war das Wetter schlecht, so dass es keine Beobachtungen der Aktivität gab. Momentan lichten sich die Wolken etwas und es besteht Hoffnung, dass es Nachts freie Sicht auf den Feuerberg gibt.

Sumatra: Erdbeben M 4,7

Im Westen der indonesischen Insel Sumatra gab es einen Erdstoß der Magnitude 4,7. Das Epizentrum lag  30 km nordwestlich von Bukittinggi. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Die seismische Aktivität auf Sumatra ist derzeit hoch, besonders entlang der Westküste gibt es zahlreiche Beben. Auf Sumatra liegen zahlreiche Vulkane wie Toba, Sinabung und Marapi. Das Beben war allerdings zu schwach, um sich auf die Feuerberge auszuwirken.

Papua Neuguinea: Erdstoß M 4,8

In Papua Neuguinea bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,8. Das Epizentrum befand sich 58 km östlich von Kokopo. Das Hypozentrum lag 45 km tief.

Philippinen: Erdbeben M 5,4

Auf den Philippinen gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,4. Das Epizentrum befand sich 34 km östlich von Gubat. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefen von 74 km lokalisiert.

Chile: Erdbeben Mw 6,1

Bereits gestern manifestierte sich in Chile ein Erdstoß der Magnitude 6,1. Der Erdbebenherd wurden 122 km östlich von Iquique lokalisiert und befand sich 100 km tief. Aufgrund der Tiefe dürfte sich der Erdstoß oberflächlich weniger stark ausgewirkt haben.

Mauna Loa: Neues Erdbeben M 4,1

Update 18:00 Uhr: Heute Nachmittag hat es weitere leichte-moderate Erdbeben am Mauna Loa gegeben. Das stärkste Beben hatte laut EMSC eine Magnitude von 3,5. Die Beben bilden einen Cluster ca. 3 km südlich des Bebens von gestern. Auch am Kilauea gab es weitere Erdbeben.

Originalmeldung: Der Mauna Loa auf Hawaii wurde gestern Abend von einem Erdbeben der Magnitude 4,1 erschüttert. Das Epizentrum lag auf der Nordwestflanke, 29 km östlich von Captain Cook. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 4,7 km angegeben. Es war der stärkste Erdstoß, der sich seit mehreren Monaten unter dem größten Vulkan der Welt manifestierte.

Kilauea: Schwarmbeben mit Inflation

Aber nicht nur unter dem Mauna Loa ist die Seismik hoch, sondern auch unter dem Nachbarvulkan Kilauea. Dort gab es in den letzten Tagen einen Erdbebenschwarm der mit einer kurzen, aber starken Phase von Inflation einherging. Das HVO schrieb dazu, dass sich am 2. Dezember innerhalb von 24 Stunden mehr als 220 Erdbeben ereignet hätten. Diese Erdbeben ereigneten sich in Haufen unter der Caldera und der Upper East Rift Zone, in Tiefen zwischen 1-4 km. Die Inflation betrug 12-14 µrad. Seitdem beruhigte sich die seismische Aktivität wieder. Allerdings werden immer noch Erdbeben registriert.
Auf den Live-Diagrammen ist zu erkennen, dass sich insgesamt mehr als 250 Erdbeben im Bereich des Kilaueas ereignet hatten. Auch die Inflation ist sehr schön zu erkennen.

Island: 2 Schwarmbeben

Auf Island ist es zuletzt seismisch etwas ruhiger geworden, dennoch wurden dort in den letzten 48 Stunden 119 Erschütterungen detektiert. Auf der Reykjanes-Halbinsel kam es zu einem Schwarmbeben in der Nähe von Grindavik. Dort manifestierten sich 53 Erschütterungen. Auch unter dem subglazialen Vulkan Katla bebte es verehrt: hier wurden 9 leichte Beben detektiert. Im Grimsvötn-Bardarbunga-System, bis hin zur Askja bebete es 22 Mal.

Tektonisch bedingte Erdbeben

Natürlich gab es heute auch eine Reihe normaler tektonisch bedingter Erdbeben, die nicht mit dem Vulkanismus assoziiert gewesen waren. Das stärkste Beben ereignete sich bei Tonga und hatte eine Magnitude von 5,5. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Ein vergleichbares Beben mit der Magnitude 5,4 wurde im Westen der Türkei registriert. Dort lag da Hypozentrum 98 km tief.

USA: Erdbebenserie in Nevada

Im US-Bundesstaat Nevada ereignet sich seit gestern eine Erdbebenserie. Mittlerweile registrierte das ESC fast 60 schwache-moderate Erdbeben. Ausgelöst wurde die Serie durch ein Beben der Magnitude 4,9.  Das Hypozentrum lag in 7 km Tiefe. Die Epizentren manifestieren sich 63 km südöstlich von Hawthorne, und ca. 58 km östlich vom Mono Lake in Kalifornien. In den letzten Wochen und Monaten kam es in dieser Gegend der Basin-and-Range-Provinz häufig zu Erdbeben. Südlich des Mono Lakes schließt sich eine Vulkanzone an.

Yellowstone Caldera: 2 Beben

Auch im US-Bundesstaat Wyoming bebte die Erde. Das EMSC detektiert heute Nachmittag 2 leichte Erdbeben mit den Magnituden 2,6 und 2,4. Die Hypozentren befanden sich in Tiefen von 4 und 2 km und lagen damit sehr flach. Die Epizentren wurden 67 km östlich von West Yellowstone lokalisiert und befanden sich somit unter dem Yellowstone Lake. Die Erschütterungen bedeuten nun nicht gleich, dass die Yellowstone Caldera in die Luft geht, sondern spiegeln möglicherweise Änderungen im Hydrothermalsystem wieder.

Island: 2 Erdbeben größer 3

In den letzten 24 Stunden bebte es auf Island gleich 2 Mal mit Magnituden über 3. Das erste Beben hatte die Magnitude 3,6 (Hypozentrum 10 km) und manifestierte sich bei Grindavik auf der Reykjanes-Halbinsel. Bei dem 2. Erdstoß handelte es sich um ein Beben der Magnitude 3,3. Hier wurde das Epizentrum 52 km nördlich von Húsavík lokalisiert. Das Hypozentrum lag 16 km tief.

Antarktika: Erdbeben M 6,2

Bereits gestern gab es ein weiteres Beben in der Nähe der antarktischen Balleney-Inseln. Diese liegen zwischen der Antarktis und Neuseeland, genauer, 1817 km nördlich der McMurdo Station. Das Hypozentrum lag 10 km tief.

Golf von Alaska: Erdbeben Mw 5,7

Ein erwähnenswertes Beben ereignete sich gestern im Golf von Alaska. Es hatte die Magnitude 5,7. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum lag 466 km südlich von Kodiak.

Aleuten: Erdbeben Mw 6,3

Bei den Fox-Islands, die zu den Aleuten gehören, ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,3. Das Epizentrum wurde 155 km südwestlich von Unalaska lokalisiert. Das Hypozentrum lag in 54 km Tiefe und damit bereits in der Asthenosphäre. In der Gegend gibt es zahlreiche Vulkane. Die dominanteste Struktur ist die Okmok Caldera. Sie liegt ca. 50 km vom Epizentrum des Bebens entfernt. In geringerer Entfernung befinden sich die Stratovulkane Mount Vsevidof und Mount Recheshnoi.

Deutschland: Erdbeben M 4,0

Pünktlich zum Vollmond bebt es heute weltweit mal wieder recht gut. So gab es sogar in Europa einige erwähnenswerte Erdstöße. Meinen Bericht beginnen möchte ich mit einem moderaten Erdbeben in Deutschland: es hatte die der Magnitude 4,0. Das Epizentrum lag in Baden Würtemberg, genauer, 15 km nördlich von Albstadt, zwischen den Dörfern Schlatt und Jungingen. Die Tiefe des Hypozentrums wurde in 11 km Tiefe lokalisiert.

Die Erschütterung ereignete sich um 00:25 Uhr Lokalzeit und wurde in einem großen Umkreis gespürt. Betroffene berichten, dass sie in der Nähe des Epizentrums durch lautes Grollen und starkes Wackeln aus dem Schlaf gerissen wurden und dachten, das Haus würde einstürzen. Selbst Menschen in 360 km Entfernung zum Epizentrum haben ein schwaches Grollen wahrgenommen. Es liegen sogar Berichte über leichte Gebäudeschäden vor.

Im Südwesten der Schwäbischen Alb verläuft die tektonische Störung des Hohenzollerngraben. Der Graben ist über 30 km lang und bis zu 1,5 km breit und mit mehreren kleinen Störungszonen assoziiert. Daher kommt es in der Region um Albstadt immer wieder zu moderaten Erdbeben.

Frankreich: Erdbeben M 3,2

In der französischen Auvergne bebte es mit einer Magnitude von 3,2. Das Hypozentrum lag in nur 3,2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 19 km nordöstlich von Clermont-Ferrand detektiert. Westlich des Epizentrums liegt das bekannte Vulkangebiet, dass in etwa mit der Vulkaneifel vergleichbar ist.

Spanien: Schwarmbeben bei Valencia

Vor der spanischen Mittelmeerküste kam es heute zu einem Schwarm an Nachbeben. Er wurde durch einen Erdstoß der Magnitude 3,2 in 10 km Tiefe ausgelöst. Die Epizentren manifestieren sich 48 km östlich von Valencia. Bisher wurden 26 Beben registriert.

Natürlich gab es auch einige stärkere Erdbeben, die ich heute mal am Ende des Beitrags poste:

Argentinien: Erdbeben M 6,3

In Argentinien wurde die Erde von einem Beben der Magnitude 6,3 erschüttert. Das Epizentrum wurde 70 km westlich von San Antonio de los Cobres lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich 144 km tief.

Russland: Beben im Tatar Strait

In der russischen Meerenge Tatar ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Epizentrum befand sich 82 km südöstlich von Sovetskaya Gavan. Das Hypozentrum lag 583 km tief im Erdmantel.

Türkei: Erdbeben Mb 4,6

Im Südosten der Türkei ereignete sich heute ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Epizentrum wurde 16 km nördlich von Sincik lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in nur 5 km Tiefe. Der Erdstoß konnte von den Anwohnern der Region wahrgenommen werden. Unter Umständen können moderate Erdbeben in geringen Tiefe Schäden an der Infrastruktur hervorrufen, besonders, wenn am Bau gespart wird. Es gab mehrere schwache Nachbeben.

Golf von Aden: Erdstoß M 4,5

Der Golf von Aden wurde von einem moderaten Erdstoß der Magnitude 4,5 erschüttert. Das Epizentrum befand sich 141 km nördlich von Caluula in Somalia. Das Beben fand in einer Tiefe von 10 km statt. Der Golf von Aden liegt im „Mündungsgebiet“ des Roten Meeres in den Indischen Ozean. Die Tektonik steht im Zusammenhang mit der Öffnung des Meeres und dem Ostafrikanischen Rifvalley. Dort gibt es zahlreich Vulkane wie den Erta Alé, der allerdings momentan recht ruhig zu sein scheint. Auf dem jüngsten Sentinel-Satellitenbild erkennt man eine Dampffahne, die aus dem Nordkrater aufsteigt. Dort war vor einigen Wochen ein Hornito aktiv. Das Magma wird recht hoch im Fördersystem stehen und es besteht Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der langjährigen Aktivität des faszinierenden Vulkans.

Update 28.11.20: Erdbeben im Roten Meer

Entsprechend zu meinem Bericht gestern, ereignete sich abends noch ein weiteres Erdbeben M 4,5 im Roten Meer. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum dieser Erschütterung befand sich 228 km südwestlich von Al Majāridah in Saudi Arabien und „nur“ 400 km vom Erta Alé entfernt. Um auf dieser Distanz auf den Vulkan einzuwirken, war das Beben zu schwach. allerdings verdeutlicht es die Instabilität der Erdkruste in dieser Region. In dem Gebiet des Roten Meeres gibt es auch einige kleine Vulkaninseln und submarine Vulkane.

Antarktis: Erdbeben Mw 6,1

Letzte Nacht ereignete sich in der Balleny-Island-Region ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich 1809 km nordwestlich der McMurdo-Station in der Antarktis. Die Station gilt als Tor zum Erebus-Vulkan. Der Vulkan ist nicht nur wegen seinem kleinen Lavasee bekannt, sondern auch aufgrund der fantastischen Eishöhlen, die von heißen Fumarolen in das -nicht mehr so ewig erscheinende- Eis geschmolzen werden. Nur wenige Menschen haben das Privileg diesen Vulkan zu besuchen. Einer von ihnen war der deutsche Astronaut Alexander Gerst.

Osterinsel: Erdstoß Mw 5,7

Gestern gab es eine weitere Erschütterung in den Weiten des pazifischen Ozeans: Bei der Osterinsel bebte es mit der Magnitude 5,7. Der Erdbebenherd lag ebenfalls 10 km tief. Das Epizentrum wurde 1404 km westlich von Castro in Chile lokalisiert.

Turkmenistan: Erdbeben M 4,8

Ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,8 ereignete sich gestern in Turkmenistan. Das Epizentrum befand sich 89 km südlich von Serdar. Das Hypozentrum wurde mit 10 km angegeben. Das Beben manifestierte sich in einer dünn besiedelten Region am Kaspischen Meer und an der Grenze zum Iran. Typischer Weise richten dort bereits moderate Erdbeben häufig Schäden an der maroden Bausubstanz der Region an. Entsprechende Meldungen liegen allerdings bisher nicht vor.

El Hierro: Erdbeben M 3,1

Die Kanaren sind weiterhin ein Beben-Spot. Heute Nachmittag bebte es südwestlich von El Hierro, genauer, 20 km vor der Küste bei Frontera. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 34 km angegeben. Damit befand sich der Erdbebenherd in jener Region der Asthenosphäre, in der gerne aufsteigendes Magma solche Erschütterungen erzeugt. Die häufigen Beben, die sich in den letzten Monaten unter den Kanaren ereigneten, sprechen dafür, dass der Hot-Spot unter den Inseln aktiv ist und an mehreren Stellen Magma aufsteigt. Allerdings ist es bisher völlig unklar, ob- und wann es wo zu einer Eruption kommen wird.

Cumbre Vieja: Schwarmbeben auf La Palma

Bereits am Samstag hat das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) mehr als 50 Erdbeben niedriger Magnituden unter dem Vulkan Cumbre Vieja festgestellt. Die Epizentren des Schwarms lagen überwiegend im Norden des Vulkans. Sie sammelten sich in einem länglichen Cluster, der sich in Nordwest-Südost-Richtung erstreckt. Die Hypozentren der Beben wurden in Tiefen um 30 km lokalisiert und damit in dem Bereich der Asthenosphäre, aus dem gerne Magma in die Erdkruste aufsteigt. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 1,2.

Die Wissenschaftler von INVOLCAN beruhigen indes die Bevölkerung und sagen, dass der Erdbebenschwarm keine Bedrohung darstellt und dass er nicht auf beunruhigende Veränderungen am Vulkan hindeute. Allerdings gilt es auch zu bedenken, dass bereits im August ein erhöhter Kohlendioxid-Ausstoß registriert wurde. Die Beben könnten durchaus mit Magmenintrusion zusammenhängen.

Nicht nur unter La Palma bebt es seit einigen Monaten immer häufiger. Betroffen sind auch andere Regionen der Kanarischen Inseln. So gab es eine Häufung an Erdbeben im Bereich von El Hierro, auf Teneriffa (wo es heute ein Beben M 1,7 gab) und unter dem Meeresboden zwischen Teneriffa und Gran Canaria. Die Beben erinnern daran, dass der Vulkanismus der Region nur ruht und noch lange nicht erloschen ist.

Azoren: 2 Erdbeben

Nicht allzu weit von den Kanarischen Inseln entfernt, befindet sich ein ähnliches Archipel: die Azoren. Dort wurden heute 2 Erdbeben mit den Magnituden 3,8 und 3,0 registriert. Die Erdbebenherde befanden sich in 5 km Tiefe. Die Epizentren lagen 107 km westlich von Horta. Auch der Vulkanismus der Azoren ruht nur.

Mayotte: Erdstoß M 3,9

Und noch eine Meldung von Erdbeben in Vulkanregionen: vor der Küste der Insel Mayotte (Indischer Ozean) gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,9. Das Hypozentrum lag 43 km Tief. das Epizentrum wurde 31 km östlich von Mamoudzou lokalisiert. Der Erdstoß dürfte im Zusammenhang mit der submarinen Eruption dort stehen.