Fagradalsfjall: Neue Eruptionsspalte

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 63.9026, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Livecam-Blick der neuen Eruptionsspalte. © RUV

Heute Mittag offenbarte sich der Grund dafür, warum die Eruption im Geldingadalir-Tal schwächelte: das Magma suchte sich einen neuen Aufstiegsweg. Etwa einen halben Kilometer nordöstlich der bisherigen Eruptionsstelle hat sich jetzt eine neue Spalte geöffnet. Dies ist deutlich auf der Webcam von Ríkisútvarp (erster Stream auf der Seite) zu sehen, die jetzt dem Riss zugewandt ist. Die Eruption wurde von einem Flugzeug aus gesichtet. Vorläufige Messungen zeigen, dass der Riss etwa einen halben Kilometer lang ist. Er liegt erwartungsgemäß, ebenfalls über dem unterirdischen Magmatischen Gang.

Die Aktivität an der Spalte steigerte sich im Laufe des Nachmittags. Es wird bereits an einem neuen Hornito gebaut. Zudem ist auf Luftaufnahmen ein zweiter Riss zu sehen. Er ist kürzer als die bekannte Fraktur und liegt leicht seitlich versetzt. Die Lava ist recht dünnflüssig und fließt über einen steilen Hang in einem Kerbtal, so dass der Lavastrom schnell an Länge gewinnt. Ganz ungefährlich ist die Situation nicht, denn die Eruptionsspalte öffnete sich nahe des Wanderweges zum Hornito. In unmittelbarer Nähe befand sich auch ein Zeltlager des Zivilschutzes. Vulkanologen hatten immer wieder betont, dass sich entlang des Magmatischen Gangs neue Spalten öffnen könnten. Aktuell werden neue Messungen durchgeführt, bei denen die Förderrate und die Gaskonzentration gemessen werden. Der Zugang zur Eruptionsstelle wurde gesperrt. Wie so oft, werden noch einige Wanderer vermisst.

Die Wanderer wurden von den Rettungskräften des Zivilschutzes gefunden und zu ihren Fahrzeugen geleitet. Unterdessen geht die Eruption weiter. Auf den Spalten bilden sich erste Hornitos und der Lavastrom hat deutlich zugelegt.

Ein Video gibt es auch schon. Es zeigt, wie die Lava in das Tal fließt.

Vulkan-Nachrichten 05.04.21: Karymsky, Popocatepetl, Sakurajima

Im Vulkan-Update vom 05.04.21, geht es um ein deutliches Nachlasen der Eruption auf Island, einer starken Explosion am Karymsky, und um Aktivitätszunahme an den Vulkanen Popocatepetl und Sakurajima.

Fagradalsfjall: Eruption schwächelt

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 63.9026, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Wer heute Morgen einen Blick auf die Livestreams wirft, wird wahrscheinlich ein wenig enttäuscht sein: der Hornito köchelt nur noch müde vor sich her. Es kommt zu schwachem Lavaspattering und die Lavaströme sind fast zum erliegen gekommen. Entgegen dem sichtbaren Aktivitätsrückgang detektiert MIROVA nachts noch eine sehr hohe Thermalstrahlung mit mehr als 1000 MW Leistung. In den Sozialen Medien gehen Meldungen herum, in denen es heißt, dass die Forscher mittlerweile davon ausgehen, dass die Eruption lange anhalten wird. Die nächsten Stunden werden zeigen, ob der scheinbare Aktivitätsrückgang dauerhaft ist, oder ob es sich nur um eine Fluktuation handelt. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass es nach einigen Wochen/Monaten zu einem weiteren Ausbruch kommen wird, sollte weiterhin Magma aus dem Erdmantel aufsteigen. (Quelle: LiveCam)

Karymsky mit Aschewolken

Datum: 04.04.2021 | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Karymsky Aschewolken. Zunächst detektierte das VAAC die Asche in einer Höhe von 8500 m. Während sie vom Wind in nordöstliche Richtung verdriftet wurde, kletterte sie bis auf einer Höhe von 9100 m. In diesem Jahr gab es bislang 12 VONA-Warnungen zum Karymsky. (Quelle: VAAC Tokio)

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Datum: 04.04.2021 | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

In Mexiko ist der Popocatepetl aktiv und eruptierte gestern Aschewolken. Laut VAAC stieg die Größte bis auf einer Höhe von 7300 m auf und driftete in östlicher Richtung. Vulkanische Blöcke gingen noch in 1 km Entfernung vom Krater nieder. Anschließend gab es eine Phase mit starken Gasemissionen. CENAPRED berichtet von16 Asche-Dampf-Exhalationen und 358 Minuten Tremor. Der Tremor deutet an, dass sich recht viel magmatisches Fluid im Untergrund bewegt. (Quelle: VAAC Washington , CENAPRED)

Sakurajima: Aschewolke mit Blitzen

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 31.581130.659 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

Im Süden Japans eruptiert der Sakurajima seit gestern wieder Aschewolken. Das VAAC brachte 9 VONA-Warnungen heraus. Die recht kraftvollen Eruptionen lassen die Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe aufsteigen. Dabei werden vulkanische Blitze generiert. Gleichzeitig kommt es zu einem deutlichen Anstieg der Seismizität. Gestern wurden gut 70 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen. (Quelle: VAAC Tokio , JMA)

Vulkan-News 04.04.21: Sinabung, Merapi, Pacaya

In den Vulkan-Nachrichten vom Ostersonntag geht es um 2 Eruptionen des Vulkans Sinabung auf Sumatra, Pyroklastischen Strömen am Merapi, der Aktivität des Vulkans Pacaya, und um der Eruption auf Island.

Sinabung eruptiert 2 Mal

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv. Das VAAC detektierte Vulkanasche, konnte ihre Aufstiegshöhe aber nicht bestimmten. Dafür empfingen die Vulkanologen vom VSI seismische Signale, die bei der Interpretation der Aktivität geholfen haben. Die Signale hatten Amplituden zwischen 7-73 mm, und dauerten 111-331 Sekunden. Außerdem wurden in den ersten 6 Stunden des Tages 11 Abgänge von Schuttlawinen registriert. Die restliche Seismizität ist gering-moderat. So wurden im erwähnten Beobachtungszeitraum 7 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Nichtsdestotrotz scheint der Lavadom langsam zu wachsen und auf langzeitbelichteten Fotos ist Rotglut zu erkennen. Jeder Zeit könnten pyroklastische Ströme entstehen.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Genau das, hat sich am Vulkan Merapi auf Java zugetragen. Dort wurde heute Vormittag ein Pyroklastischer Strom gesichtet. Auch gestern gingen mehrere Glutwolken ab. Sie hatten Gleitstrecken von ca. 1200 m. Zudem gingen und gehen zahlreiche Schuttlawinen ab. Daten zum Domwachstum gibt es nicht, aber es sieht so aus, als würde er weiter wachsen, obwohl die Seismizität relativ niedrig ist.

Pacaya: Aktivität fluktuiert

In den letzten Stunden kam es am Pacaya in Guatemala zu einer leichten Entspannung der Situation. Die Lavafront wich um ca. 200 m zurück, so dass der Lavastrom noch eine Länge von 2800 m hat. Allerdings erreicht die Lava noch bewaldetes Gebiet und löst Brände aus. Explosionen lassen Vulkanasche in Pulsen bis zu 3500 m aufsteigen. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in westlicher Richtung. Es kommt zu Ascheniederschlägen in Ortschaften.

Fagradalsfjall: Eruption stabil

Auf Island geht der Vulkanausbruch munter weiter. Es kommt nur zu relativ kleinen Fluktuationen in der Intensität der Eruption. Der Hornito verändert sich permanent, wächst und kollabiert und die Mächtigkeit des Lavafeldes nimmt zu.

Heute Nacht kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 3,0. Die Erschütterung konnte in Reykjavik wahrgenommen werden. Heute Morgen ist die Seismizität gering.

Vulkan-News 03.04.21: Fagradalsfjall, Pacaya, Taal

In den Vulkan-Nachrichten vom 3. April geht es um den isländischen Fagradalsfjall, dem Pacaya in Guatemala und dem philippinischen Taal. Neuigkeiten gibt es auch von den Feuerbergen Kamtschatkas.

Pacaya: Aktivität bleibt hoch

Der guatemaltekische Pacaya ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC registrierte heute Vulkanasche in 3700 m Höhe. Die Aschewolke driftete in südwestlicher Richtung. Es kam zu Ascheniederschlag in mehreren Ortschaften. Der Lavastrom fließt weiterhin auf einer Länge von 3000 m. Es kommt zu Wald- und Buschbränden. Die Vulkanologen von INSIVUMEH warnen vor Steinschlägen, die von der Lavafront abgehen. Außerdem muss man mit neuen Eruptionsspalten rechnen, die sich an den Vulkanflanken auftuen könnten.

Fagradalsfjall: Eruption unverändert

Die Eruption am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht praktisch unverändert weiter. Besonders aktiv zeigt sich der westliche Schlot des Hornitos, aus dem kleine Lavafontänen aufsteigen. Sie fördern Tephra gut 10 m hoch. Die Förderrate der Lava beträgt zwischen 5 und 7 Kubikmeter in der Sekunde. Besonders schön ist das Spektakel zur Dämmerung anzuschauen. In der Dunkelheit schaut es so aus, als würde sich die Aktivität steigern, das ist allerdings nur ein visueller Effekt aufgrund der besseren Sichtbarkeit der Rotglut bei Nacht. Während die eruptive Tätigkeit stabil ist, nimmt die Seismizität weiter ab. IMO registrierte auf Reykjanes nur noch 72 Beben in den letzten 48 Stunden.

Taal: Hohe Schwefeldioxid-Ausstoß

Am philippinischen Vulkan Taal ist die Seismizität weiter hoch, allerdings war sie in den letzten 24 Stunden geringer, als in der vorangegangenen Periode: es wurden 125 seismische Signale unterschiedlicher Art detektiert. Am Vortag waren es 269. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 1854 Tonnen am Tag.

Shiveluch: Wind mobilisiert Asche

Das VAAC meldet von den Vulkanen Shiveluch und Klyuchevskoy (Kamtschatka) Aschewolken. Sie steigen bis zu 3700 m hoch auf. Allerdings stammen sie nicht von aktuellen Eruptionen, sondern werden vom Wind aufgewirbelt. Auf Kamtschatka muss es also ziemlich stürmisch zugehen.

Vulkan-Nachrichten 02.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

Die Vulkan-Nachrichten am Karfreitag stehen im Zeichen der Vulkane Ätna, Fagradalsfjall und Pacaya. Besonders der Vulkan in Guatemala hat das Potenzial eine echte Bedrohung für die Bevölkerung darzustellen.

Pacaya: Lavastrom legte zu

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya ist die Lage weiter angespannt: es kommt zu Episoden explosiver Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3000 m aufsteigt und vom Wind ca. 20 km weit verfrachtet wird. In mehreren Ortschaften kommt es zu Ascheniederschlag. Glühende Tephra steigt bis zu 225 m hoch auf. Besorgniserregender ist der Lavastrom, der auf der Westseite des Vulkans unterwegs ist. Er entspringt einem Riss der relativ weit unten auf der Außenflanke des McKenney-Kegels liegt. Die Lava hat bereits eine Entfernung von 3000 m zurückgelegt und einige Farmgebäude zerstört. Die Lavafront an der betroffenen Farm Campo Alegre kam gestern zum Stillstand, dafür reaktivierte sich die Front bei La Breña. Tatsächlich ist es nicht ausgeschlossen, dass die Lava das Dorf El Patrocinio erreicht, den der Lavastrom ist nur noch ca. 300 m vom Dorf entfernt gewesen.

Fagradalsfjall: Eruption stabil

Auf Island geht die Eruption am Fagradalsfjall-Vulkan weiter. Die Aktivität ist im Wesentlichen stabil, es kommt allerdings immer wieder zu leichten Fluktuationen. Die beiden Schlote stoßen kleine Lavafontänen aus und speisen Lavaströme. Die Seismizität hat weiter leicht abgenommen. In den letzten 48 Stunden wurden 127 schwache Erdbeben auf Reykjanes registriert. Dafür gab es ein neues Schwarmbeben im Norden der Insel.

Ätna: Aktivität noch nicht ganz beendet

Die paroxysmale Episode von gestern dauerte ungewöhnlich lange an und ist bis jetzt noch nicht ganz beendet, denn immer noch scheint etwas Lava unterwegs zu sein. Doch man kann davon ausgehen, dass der Lavastrom in den nächsten Stunden ganz zum erliegen kommen wird. MIROVA registrierte heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 757 MW. Heute Morgen kommt es zu schwachen Explosionen aus dem Neuen Südostkrater. Es werden Infraschall-Signale aufgefangen, von denen einige auch aus dem Zentralkrater zu stammen scheinen. Die Tremor-Amplitude hat indes normale Werte erreicht.

Vulkan-Update 01.04.21: Ätna Paroxysmus

Die Vulkan-News zum 1. April stehen im Zeichen eine neuen paroxysmalen Episode am Vulkan Ätna. Zudem gibt es Neuigkeiten vom Fagradalsfjall auf Island und der Campi Flegrei in Italien.

Ätna Paroxysmus No 17

Update 14.15 Uhr: Die Hauptphase der Eruption scheint erst einmal vorbei zu sein, doch der Tremor bewegt sich noch im oberen Drittel des roten Bereichs seitwärts. Es sieht so aus, als wäre der Lavastrom, der an der Basis des NSEC entspringt weiterhin aktiv.

Originalmeldung: Am Ätna auf Sizilien ereignet sich heute Morgen der 17. Ätna-Paroxysmus. Der Vulkanausbruch verläuft anders als seine Vorgänger in diesem Jahr. Bereits in der Aufwärmphase begann gestern Morgen ein Lavastrom zu fließen, der einem Förderschlot an der Basis des Neuen Südostkraterkegels (NSEC) entsprang. Zuvor steigerte sich bereits die explosive Tätigkeit aus den Gipfelkratern. Der Tremor stieg langsam an und beschleunigte seine Zunahme in den Abendstunden. Seitdem steigt er stetig an und parallel dazu nahm die Aktivität zu. Momentan (9.15 Uhr MESZ) wird eine Aschewolke gefördert. Das VAAC detektiert Asche in 6700 m Höhe. Der Wind verfrachtet sie in südlicher Richtung und damit auf Catania zu. Nachts waren auf den LiveCams glühende Lavafontänen zu sehen. Es fließen 2 größere Lavaströme. Einer ergießt sich direkt aus dem NSEC und strömt Richtung Valle del Bove. Dort landet letztendlich auch der Lavastrom von Gestern. Er macht einen Umweg über den Südosten.

Fagradalsfjall: Lava überlauf

Die Eruption auf Island geht weiter und befindet sich in etwa auf Vortagesniveau. Bereits gestern Morgen kam es zum Überlauf des Lavastroms über eine Geländekante. Unklar ist, ob die Lava in eine kleinere Depression im Geldingadalir-Tal floss, oder ob sie bereits in das Nachbartal strömte.

Weiterhin pilgern viele Schaulustige zur Eruptionsstelle. Dabei scheint es ein neuer Volkssport geworden zu sein, sich vor die Livecam zu stellen und mit dem Smartphone ein Selfie zu capturen. Die Polizei reglementiert den Zugang und hat neue Zugangszeiten über Ostern festgelegt. Der Wanderweg wird morgens um 6.00 Uhr freigegeben und um 22.00 Uhr geräumt. Nachts dürfen nur Wissenschaftler und Journalisten am Vulkan unterwegs sein.

Campi Flegrei: Seismizität hoch

In den vergangenen Tagen kam es zu mehreren kleinen Schwarmbeben am italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. Seit dem 27. März wurden 25 Beben registriert. Das Stärkste manifestierte sich gestern und hatte eine Magnitude von 2,0. Es lag offshore, in der Bucht von Pozzuoli. Die durchschnittliche Hebungsrate seit September 2020 beträgt 13±2 mm/Monat. Innerhalb von 10 Jahren hob sich der Boden um 72 cm. Das ist sogar am Hafen zu sehen: Die Kaimauer hob sich deutlich an.

Vulkan-Sondermeldung: Lavastrom am Ätna

Am Ätna auf Sizilien entstand heute Morgen ein Lavastrom, der von einer Öffnung am Fuße des Neuen Südostkraters ausgeht. Gleicher Schlot war wahrscheinlich schon während einer der Paroxysmen tätig. Der Lavastrom entspringt auf gut 3000 m Höhe und fließt in Richtung Südosten. Im Laufe des Tages gab es mehrere explosive Eruptionen, doch ein neuen Paroxysmus hat noch nicht begonnen.

Vulkan-News 31.03.21: Fagradalsfjall, Ätna

Die Vulkannachrichten vom 31. März drehen sich um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall, der heute viel Lava ausstößt, dem Lavastrom am Pacaya und der Aktivität am sizilianischen Ätna. Der Taal besticht wieder durch hohe Seismizität und der Suwanose-jima dreht auf.

Fagradalsfjall: Lava-Ausstoß hoch

Auf den LiveStreams des isländischen Vulkans Fagradalsfjall sieht man heute, dass scheinbar mehr Lava ausgestoßen wird, als es bisher der Fall war. Die Lavafontänen aus den beiden Förderschloten im Hornito haben zugelegt und werfen glühende Tephra gut 10 Meter hoch aus. Es fließt oberflächlich mehr Lava als in den Vortagen. Das bestätigt auch eine deutlich höhere Thermalstrahlung: MIROVA zeigt eine Leistung von 1136 MW an. Die Seismizität ist allerdings wieder rückläufig. In den letzten 48 Stunden detektierte IMO 146 Erdbeben im Gebiet der Reykjanes-Halbinsel.

Pacaya: The Show goes on

Am Vulkan Pacaya in Guatemala ist weiterhin relativ viel Lava unterwegs. Sie entspringt der Westflanke und fließt auf einer Länge von 2400 m und erreicht Farmland. MIROVA zeigt eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1417 MW Leistung an. INSIVUMEH weist darauf hin, dass Lavaströme auch auf den anderen Flanken entstehen könnten. Der Tremor ist hoch und in Pulsen erfolgen explosive Eruptionsphasen. Sie stoßen Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aus.

Taal: Seismizität wieder hoch

Der philippinische Taal-Vulkan sorgt wieder für Schlagzeilen, weil die Seismizität nach einem Rückgang in den letzten Tagen, gestern wieder deutlich anstieg. PHILVOLCS meldete 212 vulkanische Erdbeben, einschließlich 168 Episoden vulkanischen Tremors mit einer Dauer von 1 bis 20 Minuten. 44 niederfrequente vulkanische Erdbeben erschütterten den Vulkan. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 1299 Tonnen am Tag.

Suwanose-jima: Erhöhung der Alarmstufe

Am Inselvulkan Suwanose-jima steigerte sich die Aktivität soweit, dass das JMA die Alarmstufe auf „3“ (von 5) erhöhte. Gestern ereignete sich eine Eruptionsserie, bei der glühende Lavabomben bis auf die Außenflanke des Vulkans geschleudert wurden. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Es kam zu einem sprunghaften Anstieg der Seismizität. Die Livedaten zeigen 148 vulkanotektonische Erschütterungen an. Es kam zu 19 Tremorphasen.

Ätna: Warten auf den Paroxysmus

Am Ätna war es in den vergangenen Tagen relativ ruhig. Zwar gab es eine Reihe kleinere Eruptionen aus dem Zentralkrater und dem Neuen Südostkrater, ein weiterer Paroxysmus blieb bisher aber aus. Aktuell steigt die Tremor-Amplitude etwas, doch das schaut ehr nach normaler Aktivität in den Gipfelkratern aus, denn nach einem beginnenden Paroxysmus. Dafür spricht auch die moderate Thermalstrahlung, die von den Satelliten detektiert wird. So bleibt es weiter ungewiss, ob- und wann es zu einem weiteren Paroxysmus kommen wird.

Vulkan-Update 30.03.21: Pacaya, Soufrière

Im Vulkan-Update vom Dienstag geht es um den Lavastrom am Pacaya, der ein erstes Gebäude erreichte. Der Dom am Soufrière ist weiter gewachsen und am Sinabung gab es eine Ascheeruption.

Pacaya: Lavastrom erreicht erstes Gebäude

Die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Pacaya bleibt hoch. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 2900 m auf und driftet in Richtung Süden. Im Ort El Patrocinio ging Asche nieder. Immer wieder steigen glühende Lavafontänen mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe auf. Besonders bemerkenswert ist, dass der Lavastrom 2450 m lang ist und gestern ein erstes Gebäude erreichte. Unklar blieb, ob das Gebäude bereits verlassen waren, oder ob es noch bewohnt wurde. Ich habe den Eindruck, dass es sich um ein bereits verlassenes Gebäude handelte. Nichtsdestotrotz ein besonders Ereignis, denn in den mehr als 20 Jahren, in denen ich bereits über Vulkanausbrüche berichte, ist es das erste Mal, dass ein Lavastrom am Pacaya ein Haus zerstörte. Spektakulär sind auch die nächtlichen Aufnahmen des Lavastroms und der brennenden Vegetation.

Sinabung mit Aschewolke

Am Sinabung auf Sumatra kam es zu einer weiteren Eruption, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3400 m aufstieg. Sie dauerte 212 Sekunden und generierte ein seismisches Signal mit 21 mm Maximalamplitude. Am Vormittag gab es 18 Abgänge von Schuttlawinen. Vergleichbare Ereignisse während der Nacht hinterließen auf Fotos Glutspuren. Es wurden mehrere hybride Erdbeben registriert. Der Dom wächst langsam.

Soufrière: Lavadom weiter gewachsen

Auf der Karibikinsel St. Vincente ist der Lavadom im Krater des Vulkans Soufrière weiter gewachsen. Zwar fehlen genaue Angaben über Volumen und Maße des Doms, doch auf Bildern erkennt man, dass er weiter zugelegt hat. Das neu installierte seismische Netzwerk konnte am 23. März einen Schwarm vulkanotektonischer Beben aufzeichnen. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,6. Die Erschütterungen entstanden durch Gesteinsbruch infolge von Fluidbewegungen. Die Alarmstufe „orange“ bleibt bestehen.