Vulkan-Meldungen am 13.03.22

Ätna mit gestiegenem Tremor

Wir warten weiterhin auf eine paroxysmale Eruption am Ätna. In den vergangenen Tagen ist der Tremor leicht gestiegen: er bewegt sich nun im Grenzbereich zwischen Grün und Rot. Die Erdbebentätigkeit hat gegenüber dem Tief zum Jahresende wieder etwas an Fahrt zugelegt. Das INGV registrierte seit dem 5. März 13 schwache Erdbeben mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich im Osten des Vulkans. Auf dem jüngsten Sentinel-Foto ist keine thermische Anomalie sichtbar und alle Krater zeigen sich kalt. Die Daten lassen keine Rückschlüsse über eine Steigerung der Aktivität zu. Aber so verhielt es sich auch vor dem letzten Paroxysmus.

Vulkan Nyiragongo emittiert Wärme

Der Virungavulkan Nyiragongo emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Sie hatte heute Nacht eine Leistung von 146 MW. Lava steht im Fördersystem und tritt im Krater aus. Das kann in Form eines Lavastroms geschehen, oder es könnte sich wieder ein kleiner Lavasee im Schlot gebildet haben.

Suwanose mit weitere Eruptionen

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima ist weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 2400 m. Innerhalb von 3 Tagen wurden 13 VONA-Warnungen veröffentlicht. Die Seismizität ist relativ gering.

Vulkan Kilauea am 13.03.22

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

  • Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater ist weiter aktiv
  • Es sind keine klaren DI-Events zu erkennen
  • Vulkanologen ermittelten die Breite des Fördersystems von 2018

Aktuelle Aktivität am Kilauea

Die Aktivität am Kilauea hält an und es tritt weiter Lava im Halema’uma’u-Krater aus, die sich zu einem kleinen Lavasee formiert. Er bedeckt eine Fläche von weniger als 3% des Kraterbodens.

Seit einigen Tagen ist die On-Off-Tätigkeit vorbei und der Vulkan eruptiert kontinuierlich. Das liegt daran, dass die Serie an DI-Events unterbrochen ist. Die zugehörige Grafik zeigt, dass es seit 6 Tagen nur schwache Fluktuationen der Bodendeformation gibt, wobei es einen leichten inflationären Trend gibt: der Boden hebt sich relativ konstant, allerdings ohne die großen Maxima der vergangenen Wochen zu erreichen. Der Lava-Ausstoß bleibt gering. Dafür stoppt die Lavaförderung auch nicht.

Die Seismizität ist rückläufig. Täglich werden ca. 20 Erschütterungen im Bereich der Gipfelcaldera registriert. Seit Eruptionsbeginn am 29. September 2021, wurde der Krater 97 m hoch mit Lava verfüllt. Dabei wurden gut 45 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Der Schwefeldioxidausstoß belief sich am 10. März auf 1900 Tonnen am Tag. Die Wissenschaftler sehen keine Anzeichen dafür, dass sich die Aktivität auf andere Regionen des Vulkans verlagern würde.

Die Musik des Kilaueas

Anzeichen für eine Verlagerung der Aktivität könnten Bodendeformationen sein, die sich in anderen Regionen des Vulkans ereignen. Unterirdische Magmenmigration ist häufig mit vulkanotektonischen Erdbeben verbunden, bei denen Gestein bricht, wenn Magma sich einen Weg durch den Untergrund bahnt. Solche Erdbeben unterscheiden sich von Erschütterungen, die durch brodelndes Magma im Fördersystem, oder im Magmen-Reservoir ausgelöst werden. Erdbebensignale, die von Fluidbewegungen ausgelöst werden, nennt der Vulkanologe Tremor. Vulkanisch bedingter Tremor erzeugt Schwingungen im Infraschallbereich und gleicht einer -für Menschen unhörbaren- Musik. USGS Forscher Josh Crozier verglich aktuell, Magmenkörper mit Musikinstrumenten und meinte, dass jeder Magmenkörper eine Resonanzfrequenz besitze, bei der er am stärksten schwingt. Die Resonanzfrequenz lässt nicht nur Rückschlüsse über die Beschaffenheit des Körpers zu, sondern auch über das Magma. Dünnflüssiges Magma schwingt anders, als ein zähflüssiges Magma. So kann eine Veränderung der vulkanischen Musik auf eine Änderung des Magmas hindeuten, was sich auf das Eruptionsgeschehen auswirken könnte. Anhand der Resonanzfrequenz des Fördersystems unter dem Halema’uma’u-Krater, konnte man z.B. die Breite der Aufstiegswege bestimmen, die den Lavasee mit dem oberen Magmenreservoir verbanden. Zwischen 2008 und 2018 hatte es eine Breite von mehr als 16 Metern. Würde sich die aktuelle vulkanische Musik ändern, so könnten ihre Töne Hinweise für eine Verlagerung der Aktivität liefern.

Vulkan-Kurzmeldungen: Ibu, Semeru, Nyamuragira

  • Der Ibu auf Halmahera eruptiert Vulkanasche
  • Der Semeru auf Java tut es ihm gleich
  • Vom Nyamuragira geht eine hohe Wärmestrahlung aus

Ibu mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Der indonesische Vulkan Ibu eruptiert weiterhin. Das VAAC detektiert Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m. Sie driftet in Richtung Westen. Im Vulkankrater ist ein Lavadom aktiv, der aber nur langsam wächst.

Semeru in Eruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Strombolianisch

Der Semeru liegt auf der indonesischen Insel Halmahera und eruptiert ebenfalls Aschewolken. Laut VAAC steigen sie bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driften nach Südwesten. Das VSI meldete in den ersten 6 Tagesstunden bereits 15 explosive Eruptionen. Sie waren bis zu 2 Minuten lang.

Nyamuragira mit Wärmestrahlung

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Lavastrom

Vom Schildvulkan Nyamuragira ging gestern eine hohe Wärmestrahlung aus. Sie hatte eine Leistung von 210 MW. Auf Satellitenbildern von letzter Woche war bereits eine langestreckte thermische Anomalie im Kraterbereich sichtbar. Sehr wahrscheinlich trat (und tritt) ein Lavastrom aus. Berichte vom Goma-Observatorium erreichen uns nur selten, und der Tourismus in der Region kam weitestgehend zum erliegen, daher sind Augenzeugenberichte der Geschehnisse rar.

Vulkan-Nachrichten 12.03.22: Fuego

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Auch heute bleibt der Fuego in Guatemala sehr munter und liefert die tägliche Top-Story. In diesem Artikel lest ihr:

  • Fuego eruptiert Aschewolken
  • Das Gefahrenpotenzial ist erhöht
  • Es gelten die Empfehlungen des BEFGO-Bulletins Nr. 014-2022

Fuego eruptiert Vulkanasche

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 5200 m. Die Asche driftet vor allem in Richtung Süden und Südwesten. Sie regnet über die Ortschaften Panimaché I, Panimaché II, Morelia, Santa Sofia, El Porvenir, Sangre de Cristo und Yepocapa ab. INSIVUMEH beschreibt, dass gestern bis zu 4 Mal pro Stunde leichte bis mäßig starke Explosionsgeräusche zu Hören gewesen waren. Manche Explosionen lösten Schuttlawinen aus. Die Gefahr von Laharen bleibt erhöht: Regenfälle könnten die lockeren Ablagerungen der Pyroklastischen Ströme in Form von Schlammströmen mobilisieren. Es muss mit Laharen gerechnet werden, die vor allem durch die Schluchten von El Jute, Las Lajas, Ceniza und Trinidad fließen könnten. Die Ablagerungen sind noch sehr heiß und es droht Verbrennungsgefahr.

Am Fuego gelten besondere Verordnungen

Aufgrund des erhöhten Gefahrenpotenzials in der Nähe des Vulkans Fuego, gelten weiterhin die Empfehlungen des BEFGO-Bulletins Nr. 014-2022. Sie besagen, dass die beschriebenen vulkanischen Manifestationen zu einem erhöhten Risiko für Menschen führen. Daher ist das Betreten der Gebiete um die Schluchten untersagt. Die Gemeinden in ihrer Nähe sollten sich auf Lahare vorbereiten. Starke Winde können die abgelagerte Tephra remobilisieren und zu einer erhöhten Aschekonzentration in der Luft führen. Daher müssen die Bürger darüber informiert werden, dass es gesundheitliche Risiken birgt, wenn man Vulkanasche einatmet. Da jeder Zeit stärkere Eruptionen auftreten können, besteht Gefahr für den Flugverkehr. Der Luftraum, in einem 30 km Radius um den Vulkan, sollte nur mit Vorsicht beflogen werden.

Was war geschehen?

Am 7. und 8. März ereignete sich eine paroxysmale Eruption am Fuego. Es gingen mehrere Pyroklastische Ströme ab, die sich Ortschaften auf bis auf 2 km näherten. Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von fast 8 km auf.

Vulkan-Kurzmeldungen am 11.03.22

  • Lewotolok in Eruption
  • Semeru bleibt aktiv
  • Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Lewotolok mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Eine Meldung vom VAAC handelt vom indonesischen Vulkan Lewotolok. Hier wurde eine Aschewolke in einer Höhe von 2400 m detektiert. Der Wind wehte sie in Richtung Südwesten. Das VSI meldete 10 Eruptionen und 23 Entgasungen. Es wurden 10 Tremorphasen festgestellt. Dabei handelte es sich um nicht-harmonischen Tremor.

Semeru mit weiteren Eruptionen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Pyroklastischer Strom

Der Semeru auf Java ist weiterhin ejektiv aktiv und fördert Asche, die bis auf einer Höhe von 4000 m aufsteigt und gen Westen driftet. In den ersten 6 Tagesstunden wurden 12 Eruptionen vom VSI registriert.

Suwanose-jima stößt Asche aus

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden Japans ist der Suwanose-jima weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Laut VAAC Tokio steigen diese bis auf einer Höhe von 2133 m auf und driften sowohl in nördlicher, als auch in südliche Richtung. Die Seismizität ist vergleichsweise gering.

Vulkan-News 11.03.22: Taal

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

  • Am Taal Vulkan steigerte sich der Schwefeldioxid-Ausstoß
  • Die Seismizität ist leicht erhöht
  • Betreten von Vulcano Island ist verboten

Der philippinische Taal-Vulkan steht wieder in den Schlagzeilen, da die Überwachungsinstrumente Peaks im Schwefeldioxid-Ausstoß detektierten. Das Institut PHILVOLCS meldete für die letzten 24 Stunden einen Schwefeldioxid-Ausstoß in Höhe von 15990 Tonnen pro Tag. Die Gasemissionen bilden eine sichtbare Wolke, die bis auf einer Höhe von 1200 m aufsteigt. Sie wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Die Luft in der Caldera enthält soviel Schwefeldioxid, dass es zu gesundheitlichen Schädigungen beim Einatmen der Gase kommen kann. Sie bilden eine nicht sichtbare Wolke, die sich mit dem Wind verteilt und via Satellit aufspürbar ist.

Geringe Seismizität am Taal

Das seismische Netzwerk zeichnete eine vergleichsweise geringe Erdbebentätigkeit auf: es wurden 8 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Darin enthalten waren 4 Tremorphasen, die bis zu 8 Minuten anhielten. Gegenüber Hochphasen, während derer über Einhundert Erschütterungen pro Tag aufgezeichnet wurden, ist das wenig. Dennoch zeigen die Beben an, dass sich Magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Hinweise dafür liefern auch hydrothermale Quellen am Grund des Kratersees von Volcano Island. Sie sorgen für ein Aufstrudeln des Wassers, wobei abgelagertes Material vom Seegrund aufgewirbelt wird, wodurch das Wasser eingetrübt wird. Neben den visuellen Beobachtungen gibt es auch Messungen, die im Seewasser durchgeführt werden. In erster Linie werden Wassertemperatur und der pH-Wert gemessen. Das Wasser hat einen geringen pH-Wert von 1,59 und ist somit sehr säurehaltig. Die Temperatur betrug 63,7 Grad Celsius. Beide Werte sind ebenfalls Indizien dafür, dass Magma im Fördersystem steht. Allerdings verzeichnen Inklinometer und GPS-Messungen, dass das Vulkangebäude schrumpft und die Hangneigung abnimmt. Diese Deflation zeigt an, dass Magmatische Fluide unterirdisch abfließen, oder dass ein intrudierter Magmenkörper abkühlt, erstarrt und sich dadurch kontrahiert.

Empfehlungen der Vulkanologen am Taal

Die Vulkanologen halten es für möglich, dass phreatische Eruptionen stattfinden können, und das ohne weitere Vorwarnungen. Bei diesen Eruptionen könnte nicht nur Wasserdampf explosionsartig austreten, sondern auch etwas Vulkanasche gefördert werden. Eine weitere Gefahr besteht im Auftreten starker Erdbeben. Es besteht eine Sperrzone um Vulcano Island.

Vulkan News am 10.03.22: Sangay

Der Sangay emittiert Wärmestrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Eucador ist der Vulkan Sangay weiter aktiv. Er emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 926 Mw. Sie stammt von einem Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans. Der Vulkan ist aber nicht nur effusiv aktiv, sondern auch ejektiv. Das VAAC meldete eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 5800 m aufstieg. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Norden. Es ist davon auszugehen, dass es in benachbarten Gemeinden zu Ascheniederschlag kam.

Vulkan-News 10.03.22: Merapi

  • Vom Merapi ging eine Aschewolke aus
  • Sie wurde von pyroklastischen Strömen verursacht
  • Langsames Domwachstum
  • Warnung vor Laharen

Merapi mit größere Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Merapi
Merapi Archivbild

Auf der indonesischen Insel Java eruptierte der Merapi. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 6000 m auf und driftete in nördliche Richtung. Das VAAC brachte gestern Abend eine entsprechende VONA-Warnung heraus. Die Aschewolke ist mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert gewesen. Das VSI meldete gestern 5 Abgänge von Glutwolken, heute waren es bereits 11, wobei die pyroklastischen Ströme gestern stärker waren. Sie erzeugten seismische Signale, die bis zu 570 Sekunden anhielten und Maximalamplituden von 75 mm erzeugten. Das Besondere an den pyroklastischen Strömen war, dass sie nicht nur im Südwesten des Vulkans abgingen, sondern auch in südöstlicher Richtung. Sie gingen vom zentralen Dom aus und nahmen die Route der verheerenden Ströme aus dem Jahr 2010 und flossen in Richtung Kali Adem. Die Behörden reagierten schnell und evakuierten Anwohner und sperrten das Open-Air-Museum, das die Schäden von 2010 dokumentiert und zugleich ein Mahnmal ist. Der Sandabbau wurde ebenfalls gestoppt und die Arbeiter in Sicherheit gebracht.

Die Dome des Vulkans Merapi wachsen nur langsam

Der Dom hat ein Volumen von 3,2 Millionen Kubikmeter und wächst nur langsam. Im letzten Wochenbulletin vom VSI wird er als stabil bezeichnet. Der Dom am Südwestrand des Kraters misst 1,6 Millionen Kubikmeter. Im Nordwesten des Gipfelbereichs wurde eine Deformation festgestellt. Die Hebungsrate soll 4 mm am Tag betragen. Die Seismizität ist gering und es sieht mir nicht nach einem massiven Magmaschub aus, der nun Teile des Doms hat kollabieren lassen. Möglicherweise kam es zu phreatischen Eruptionen im Dom aufgrund von Regen. Aber auch ohne weiteren Trigger können Dome instabil werden und kollabieren. Die Schwerkraft machts.

Da noch Regenzeit ist, wird vor Laharen gewarnt, die durch Regenfälle ausgelöst werden könnten und die frischen Ablagerungen der pyroklastischen Ströme in Schlamm verwandeln. Besonders gefährdet sind die Flusstäler, aber auch Areal in deren Nähe.

Vulkan-News 09.03.22: Fuego

  • Am Fuego sammelte sich viel Tephra an
  • Am Kilauea begann ein neues DI-Event
  • Der Manam ist weiter unruhig
  • Tremor am Popocatepetl hat nachgelassen
  • Suwanose-jima eruptiert weiter

Fuego weiter unruhig

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Der eigentliche Paroxysmus am Fuego scheint vorbei zu sein, dennoch registriert das VAAC Asche, die höher als üblich aufsteigt und in 5200 m Höhe detektiert wird. INSIVUMEH berichtet, dass sich bei dem Paroxysmus viel Lockermaterial im Kraterbereich ansammelte. Es ist instabil und droht nun in Form von Lawinen abzugehen. Sollte es regnen, dann drohen Lahare, die ähnlich gefährlich werden können, wie die Pyroklastischen Ströme. Man beobachtet den Vulkan mit Sorge und Spannung, denn bislang ist es ungewiss, ob es sich um ein einzelnes Ereignis handelt, oder ob eine neue Serie paroxysmaler Eruptionen beginnt.

Der Begriff Paroxysmus stammt eigentlich aus der Medizin und bedeutet soviel wie langsam ansteigend, sich reinsteigern. Der Begriff wurde in der Vulkanologie übernommen und beschreibt Vulkanausbrüche, die klein anfangen und sich immer weiter steigern. Typischerweise beginnen Paroxysmen mit strombolianischen Eruptionen, die in immer kürzeren Abständen aufeinander folgen, bis sich eine kontinuierliche Lavafontäne bildet, die einen Lavastrom speist. Außerdem werden hoch aufsteigende Aschewolken generiert und es können pyroklastische Ströme entstehen. Diese Bilden sich für gewöhnlich durch Kollapsereignisse, die mit dem Lavastrom in Verbindung stehen. Wird der Lavastrom wird nicht ausschließlich von der Lavafontäne gespeist, dann kann es gerade im Initialstadium der Eruption passieren, dass sich Lava durch die Basis des Krater quetscht und dort zu Kollapsen führt, in dessen Folge pyroklastische Ströme entstehen. Am Fuego kommt es vergleichsweise oft zu Abgängen pyroklastischer Ströme. Bei den Ätna-Paroxysmen sind sie weniger häufig.

Kilauea: Neues DI-Event

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einer Eruptionspause ist der Vulkan heute wieder aktiv. Die Pause setzte kurz vor erreichen des Scheitelpunktes der letzten Deflationsphase ein und endete, als es wieder Inflation gab. Anhand der Grafik kann man den Rhythmus der effusiven Eruption schön verfolgen. Aktuell tritt also wieder Lava im Halema’uma’u-Krater aus, die sich zu einem kleinen Lavasee akkumuliert. Die Seismizität ist erhöht und täglich werden zwischen 40 und 60 Erdbeben registriert. Es steigt weiterhin mehr Magma auf, als austritt, was sich in einem übergeordneten inflationären Trend widerspiegelt. Er hat fast wieder das Niveau, wie vor Beginn der Lavasee-Aktivität am 29. September letzten Jahres erreicht.

Manam eruptiert weiter Asche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Manam scheint bislang noch nicht zur Ruhe gekommen zu sein. Das VAAC meldet weiterhin Vulkanasche in der Atmosphäre. Zuletzt wurde sie in eine Höhe von 15 km festgestellt. Es gibt Medienberichte über die Eruption, ohne dass weitere Informationen mitgeteilt werden würden. Auf dem jüngsten Sentinel-Foto vom 07. März sind 2 heiße Schlote und Entgasungen zu sehen.

Popocatepetl: Tremor rückläufig

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Exhalationen

Der starke Tremor, der in den vergangenen Tagen den mexikanischen Vulkan Popocatepetl rockte, hat gestern deutlich nachgelassen. Wurden am Vortag noch 1045 Minuten Tremor aufgezeichnet, so waren es gestern nur noch 175 Minuten. CENAPRED berichtet von 20 Asche-Dampf-Exhalationen. Auf Zeitrafferaufnahmen erkennt man allerdings, dass der Vulkan permanent stark entgast.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Feuerberg Suwanose-jima befindet sich weiterhin in einem Stadium frequenter Eruptionen, wobei die meisten Ausbrüche strombolianischer Natur sind. Doch es kann auch zu kräftigeren vulcanianischen Ausbrüchen kommen. Seit gestern gibt es 7 VONA-Warnungen über Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufsteigen. Die Seismizität ist allerdings stark zurückgegangen.