Popocatepetl eruptiert hohe Aschewolken

Heute steht der Popocatepetl in Mexiko erneut in den Schlagzeilen, weil er gestern 2 Aschewolken erzeugte, die bis in einer Höhe von 10.700 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen sind. CENAPRED berichtete zudem von 185 Asche-Dampf-Exhalationen und von einem vulkanotektonischen Erdbeben mit einer Magnitude von 3,1. Die Erschütterung war schon recht heftig und ist deutlich als Ausschlag großer Amplitude im Seismogramm zu erkennen. Die Seismometer registrierten 166 Minuten Tremor. Es sieht so aus, als hätte Popocatepetl vor seine Aktivität weiter zu steigern.

Update: Heute Morgen gab es eine weitere Eruption am Popocatepetl. Eine Aschewolke stieg bis zu 8500 m hoch auf. Die Vulkanasche verteilte sich großflächig.

Stromboli legt zu

Auf der Liparischen Insel Stromboli geht es momentan wieder heißer her. Augenzeugen der Eruptionen berichteten eine Aktivitätssteigerung. Besonders aktiv ist ein relativ neuer Förderschlot im zentralen Kraterbereich. Von ihm gehen schmale Lavafackeln aus, die unter hohem Druck und mit lautem Getöse aufsteigen. Sentinel-Satellitenaufnahmen zeigen eine thermische Anomalie, die größer als sonst ist. Es wird verhältnismäßig viel heiße Tephra im Krater abgelagert. Das Spektakel lässt sich auch via Livecam beobachten.

Manam in Eruption

Auf Papua Neuguinea gibt es eine weitere Eruption des Inselvulkans Manam. Er liegt vor der Küste des Inselstaates in der Bismarck-See. Das VAAC meldet Vulkanasche in 3700 m Höhe. In der letzten woche gab es ebenfalls eine einzelne Eruption, die bisher nicht zu einem neuen Paroxysmus führte.

Sangeang Api produziert Aschewolken

Der entlegene Inselvulkan des indonesischen Archipels erzeugte gestern eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 1200 Metern über dem Meeresspiegel aufstieg. In den vergangenen tagen wurde auch eine moderate Wärmestrahlung registriert. Nach einigen recht ruhigen Monaten mit nur geringer Aktivität legt diese nun wieder zu.

Crater Lake mit seismischen Schwarm

Wie das USGS meldete, ereignete sich letzte Woche unter dem Crater Lake ein schwaches Erdbeben der Magnitude 1,3 Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Anschließend wurde ein Schwarm sehr schwacher Erdstöße registriert. Es wird von gut 2 Dutzend Beben berichtet, die sich innerhalb von 12 Stunden manifestierten. In den letzten Tagen wurden 50 weitere Erschütterungen aufgezeichnet.
Crater Lake ist eine große wassergefüllte Caldera im Norden Kaliforniens. Die Caldera ist der Rest des Vulkans Mount Mazama, der sich vor gut 7700 Jahren sprengte. In der Caldera bildete sich ein neuer Schlackenkegel. Der Vulkan ist potenziell aktiv. Das Schwarmbeben könnte auf die Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund hindeuten.

Sangay stößt Vulkanasche aus

In Ecuador ist der Vulkan Sangay weiter aktiv und verstärkte seine explosiven Eruptionen in den letzten Stunden. Das VAAC registrierte seit gestern mehrere Eruptionen. Sie ließen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel aufsteigen. MIROVA registrierte am Samstag eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 35 MW. Sehr wahrscheinlich wurde diese von eine kurzen Lavastrom auf der Flanke verursacht. Der Sangay ist 5230 m hoch und sein Gipfel ist mit Eis und Schnee bedeckt. Er entwässert in das Amazonas-Becken.

Campi Flegrei mit kleinem Schwarmbeben

Unter der italienischen Caldera Campi Flegrei bebte gestern die Erde. DAS INGV verzeichnete 12 schwache Erschütterungen mit Magnituden kleiner als 1. Die meisten Beben streuen in einem Bereich nördlich der Solfatara bei Pozzuoli. Die Hypozentren lagen überwiegend in Tiefen kleiner als 2 km. In den letzten Wochen kommt es immer wieder zu ähnlichen Schwarmbeben. Sie stellen für sich genommen noch keinen Grund zur Beunruhigung dar, weisen aber darauf hin, dass sich im Untergrund des Calderavulkans magmatische Fluide bewegen könnten.

Taal Vulkan zeigt Seismik

Am Calderavulkan auf den Philippinen ist die Situation schon etwas brenzliger, als am Pendant in Italien: PHLIVOLCS registrierte in den letzten 24 Stunden 11 vulkanotektonische Erdbeben, die direkt auf Magmenaufstieg hindeuten. Zudem  wird seit März leichte Inflation registriert. Die Wassertemperatur der Kratersees stieg 32.5°C auf 33.8°C . Auch Wasserstand und pH-Wert veränderten sich leicht. Falls es zu einer Eruption kommen sollte, wird sich diese sehr wahrscheinlich auf den Intra-Calderavulkan beschränken. Eine VEI 7-8 Eruption, bei der die gesamte Caldera eruptiert ist sehr unwahrscheinlich.

Torfajökull bebt

Die 3. Meldung über einen Erdbebenschwarm in einer Caldera führt uns heute nach Island. In der Torfajökull Caldera manifestierte sich ein Schwarmbeben am Nordwestrand des Systems. das beliebte Thermalgebiet Landmannalaugar liegt keine 5 km von den Epizentren entfernt. Die stärksten Erschütterungen haben Magnituden von 1,1 und liegen in 2100 m Tiefe. In den vergangenen Tagen kam es bereits zu mehreren Schwarmbeben. Es ist möglich, dass magmatische Fluide die Beben auslösen. An einem anderen Vulkan Islands wurde indes Entwarnung gegeben: Momentan hat sich die Lage am Öræfajökull entspannt.

Popocatepetl erzeugt starke Explosionen

Am mexikanischem Vulkan Popocatepetl steigerte sich die Stärke der explosiven Eruptionen: Aschewolken steigen bis zu 11.000 Metern hoch auf. Seit gestern brachte das VAAC Darwin 7 Meldungen heraus, in denen vor hoch aufsteigenden Aschewolken gewarnt wird. CENAPRED berichtet von Vulkanasche in 5000 m Höhe über dem Krater. Aufgrund dichter Bewölkung konnten die Aschewolken nicht direkt beobachtet werden. Die Vulkanologen registrierten neben den Explosionen 115 Exhalationen, 27 Minuten Tremor und 1 vulkanotektonisches Erdbeben. Ein Observierungsflug am 11. Juni zeigte, dass im Krater kein neuer Dom wächst. Die Eruptionen erfolgen aus einem normalen Förderschlot heraus.

Ätna: Neuer Förderschlot entstanden

Laut einem Bericht von Vulkan-Bergführer Andrea Ercolani entstand in der Voragine ein neuer Föerderschlot. Aus diesem werden Aschewolken und größere Pyroklastika gefördert. Mit der neuen Bocce gibt es nun 3 Förderschlote im alten Zentralkrater. Im Laufe des Tages wurden mehrere Aschewolken beobachtet. Die Eruptionen erfolgen in Intervallen zwischen 10 und 70 Minuten. Tremor und Seismik sind noch unauffällig. In den letzten Jahren verhielt es sich meistens so, dass sich Eruptionen aus dem Zentralkratern langsam steigerten. Nach einigen Tagen/Wochen Aktivität stimmte der Neue Südostkrater mit ein und erzeugte einen größere Eruption mit Aschewolken und Lavaströmen.

Villarrica mit Rotglut

In Chile ist der Villaricca weiterhin aktiv. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde eine Fotoserie geteilt, die einen rot illuminierten Nachthimmel über den Krater des Vulkans zeigt. Das lässt vermuten, dass es entweder strombolianische Eruptionen gibt, oder dass sich wieder ein kleiner Lavasee im Schlot gebildet hat. Laut der Bildautorin Sandra Piel Munoz, war es das erste Mal seit 10 Tagen, dass sich der Krater aus seinen Wolken hervorwagte.

Santiaguito eruptiert Vulkanasche

In Guatemala steigerte der Santiaguito seine Aktivität. INSIVUMEH berichtet von bis zu 13 Explosionen pro Tag. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 3100 m auf. Auf der Ostflanke des Vulkans gehen Schuttlawinen ab. Dies deutet auf Domwachstum hin.

Ätna erzeugt Aschewolken

Der Ätna auf Sizilien eruptierte gestern Aschewolken. Krater des Geschehens war die Voragine. Der alte Zentralkrater eruptierte zuletzt im Sommer 2016. Seismik und Tremor sind unauffällig. Eine thermische Anomalie in der Voragine wurde bis jetzt auch nicht registriert. Dafür war letzte Woche ein Hotspot in der Bocca Nuova sichtbar. Dieser Krater war vor- und nach der Spalteneruption Ende letzten Jahres sehr aktiv. Er stieß soviel Vulkanasche aus, dass es zu Sperrungen des Flughafens von Catania kam. Es bleibt also spannend an Europas mächtigstem Vulkan.

Das Video stammt vom Mitarbeitern des INGVs und wurde gestern aufgezeichnet. Es zeigt Aufnahmen vom Kraterrand und von Tremestieri aus.

Ungewöhnlicher Schnappschuss vom Stromboli

Gestern wurde in unserer FB-Gruppe ein ungewöhnlicher Livecam-Schnappschuss geteilt: Eine Ziege blickt in die Livecam. Ziegen werden im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts eingesetzt, um Vulkanausbrüche vorherzusagen. Dazu werden sie mit einem GPS Sender versehen, mit dessen Hilfe der Standort des Tieres festgestellt werden kann. Ungewöhnliche Bewegungsmuster der Tiere könnten auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten. Danach sieht es momentan allerdings nicht aus. Selbst wenn die Ziege ungewöhnliches Verhalten an den Tag legt und in die Webcam grinst, deuten die anderen Parameter wie Seismik und Tremor nicht auf besondere Ereignisse hin. Livedaten findet ihr unter dem Link.

Kadovar emittiert Wärmestrahlung

Der Inselvulkan Kadovar liegt vor der Küste von Papua Neuguineas. Anfang letzten Jahres erwachte er und eruptierte Aschewolken. An der Küste wuchs ein Lavadom und man befürchtete dessen Kollaps. Kadovar und umliegende Küstenabschnitte wurden Evakuiert, für den Fall, dass ein Tsunami entstehen würde. Im Frühjahr ging die Aktivität zurück, so dass die Gefahr gebannt schien. Heute registriert MIROVA eine leichte thermische Strahlung mit einer Leistung von 10 MW. Diese zeigt an, dass der Vulkan immer noch ein wenig aktiv ist.

Piton de la Fournaise: Eruption ist beendet.

Der Vulkanausbruch auf La Réunion wurde gestern für beendet erklärt. Er dauerte nur wenige Tage. Es war die 2. Eruption in diesem Jahr. mich würde es nicht überraschen, wenn wir noch eine 3. zu Gesicht bekommen.

Explosion am Gunung Agung

Der Gunung Agung auf Bali eruptierte letzte Nacht eine weitere Aschewolke. Die Explosion ereignete sich um 1:38 Uhr WITA und förderte Vulkanasche bis in einer Höhe von 9100 Metern. Glühende Tephra wurde mindestens 700 m weit aus geschleudert. Augenzeugen berichten von noch weiteren Auswürfen. VSI registrierte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 30 mm und der Dauer von 9 Minuten und 53 Sekunden. Damit zählt die Eruption schon zu den länger anhaltenden. Die Aschewolke driftete in südlicher Richtung über Denpasar hinweg.

Die örtlichen Vulkanologen berichten über eine leichte Inflation nach dem gestrigen Schwarmbeben. Demnach wäre das Magma in nur 12 Stunden aufgestiegen, bevor es eruptierte. Dies würde für offene Förderwege sprechen. Sollte eine größere Magmamenge aufsteigen, bliebe nur sehr wenig Vorwarnzeit.

Ich denke allerdings nicht, dass gestern direkt das frisch aufgestiegene Magma eruptiert wurde. Es wird sich eher im Magmenreservoir unter dem Vulkan akkumuliert haben. Sicherheit über die aktuelle Situation würde allerdings nur die Analyse von frischen Lavaproben bringen. War das Magma weiter differenziert, doer tatsächlich so schnell aufgestiegen? Die Antwort auf diese Frage wäre hilfreich bei der Analyse des Gefahrenpotenzials. Sollten bereits unterschiedlich Magmentypen gefördert werden, dann besteht die Gefahr,dass diese sich im Magmenreservoir vermischen und starke Explosionen getriggert werden könnten.

Sakurajima eruptiert Vulkanasche

Auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima weitere Aschewolken. Beim VAAC Tokio liegen heute 3 Meldungen vor. Die Asche stieg bis auf einer Höhe von 2700 m über dem Meeresspiegel auf. Die Eruptionen manifestierten sich aus dem Gipfelkrater.

Ol Doinyo Lengai erzeugt thermisches Signal

Am Ol Doinyo Lengai in Tansania wird eine thermische Anomalie angezeigt. MROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 13 MW. Auf Satellitenaufnahmen von vergangener Woche erkennt man 2 Hotspots im Krater, die von frischem Lavaströmen zeugen. Der Lengai ist nicht nur Sitz des Massai-Gottes E’ngai, sondern auch der einzige Vulkan der Welt, der derzeit natriumkarbonatische Lava eruptiert. Früher war der Krater so flach, dass man ihn problemlos betreten konnte, um die Lava aus nächster Nähe zu Studieren. heute ist dies leider nicht mehr möglich.

Piton Fournaise in Eruption

Der Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise geht weiter, allerdings auf geringerem Niveau. Gestern Nachmittag beschränkte sich die Aktivität auf die unterste Eruptionsspalte. Kleine Lavafontänen speisten einen Lavastrom, dessen Front aufgrund der Wolken unsichtbar blieb. Der Tremor reduzierte sich im Laufe des Tages deutlich. MIROVA registrierte eine maximale thermische Strahlung von 3547 MW. Sie reduzierte sich gestern auf eine Leistung von 1488 MW. Respektive verhielt es sich mit dem Lava-Ausstoß: Laut OVPF schwankt dieser zwischen 7 und 27 Kubikmeter pro Sekunde. Die Messungen werden per Satellit durchgeführt und können von den Wolken beeinflusst werden.

Gunung Agung mit Seismik

Heute ereigneten sich in der Nähe des Vulkans Gunung Agung mehrere moderate Erdbeben, die Anlass zur Besorgnis bieten. Laut BMKP hatte der stärkste Erdstoß eine Magnitude (Richter-Skala) von 3,8. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum 22 km nordwestlich von Karangasem. In der gleichen Region manifestierten sich 3 weitere Erdstöße mit Magnituden zwischen 3,7 und 2,8. Die Beben lagen wenige Kilometer vor der Küste. Das Beunruhigende: kurz vor dem beginn der eruptiven Phase am Gunung Agung im Dezember 2017, gab es an gleicher Lokalität einen vergleichbaren Erdbebenschwarm. Damals wurde er als vulkanotektonisch interpretiert und wurde demnach durch aufsteigendes Magma verursacht. Ein Statement der örtlichen Wissenschaftler steht noch aus.

Klyuchevskoy eruptiert

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Vulkan Klyuchevskoy Aschewolken. Laut dem VAAC Tokio gab es 3 Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 7000 Metern. Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen Kamtschatka. Dieses Jahr wurden 29 Aschewolken registriert. Klyuchevskoy ist auch in der Lage gewaltige Paroxysmen zu erzeugen. Im Jahr 2013 hatte ich das Glücke einen dieser Ausbrüche zu dokumentieren.

Shiveluch weiter aktiv

Auf Kamtschatka ist nicht nur der Klyuchevskoy aktiv, sondern auch der Shiveluch. In seinem Krater wächst weiterhin ein Lavadom. die Aktivität scheint sich in den letzten Tagen wieder zu steigern. MIROVA registriert eine Thermalstrahlung in Höhe von 69 MW. Auf der Livecam erkennt man den dampfenden Dom. Hier muss man in den nächsten Tagen wieder mit dem Abgang pyroklastischer Ströme rechnen.

Piton Fournaise ist ausgebrochen

Der Vulkan Piton de la Fournaise ist heute Nacht erneut ausgebrochen. Wie das OVPF berichtet, öffneten sich mindesten vier Eruptionsspalten. Sie liegen im Süd-Süd-Osten, auf dem Außenhang des Dolomieu-Kraterkegels. Aus den Spalten werden Lavafontänen gefördert, die bis zu 30 m hoch auswerfen. Die Fontänen speisen Lavaströme, die schnell auf dem steilen Hang unterwegs sind. Wolken limitieren die visuelle Beobachtungen und es ist bis jetzt unklar, wo sich die Lavafronten befinden und ob es weiter unten am Vulkan weitere Spalten gibt. Während der Initialphase der Eruption waren 2 weitere Spalten aktiv, die sich am Kraterrand befanden. Diese scheinen erloschen zu sein.

Der Eruption voran ging eine seismische Krise, die in den frühen Morgenstunden begann. Bereits wenig später startete die Eruption, so dass nur wenig Vorwarnzeit blieb. Dennoch kam der Vulkanausbruch nicht überraschend. Bereits in den letzten beiden Wochen wurde über Inflation und Seismik berichtet.

Der Piton de la Fournaise liegt auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean vor Madagaskar. Als französisches Überseedepartement gehört die Insel zur Europäischen Union. Der Fournaise zählt zu den aktivsten Vulkanen der Erde und bricht mehrmals im Jahr aus.

Sakurajima eruptiert Aschewolke

Der japanische Vulkan Sakurajima liegt auf der Insel Kyushu. Nach einer Pause von gut 3 Wochen, meldet das VAAC Tokio heute 2 Eruptionen des Vulkans. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel auf.

Campi Flegrei mit Schwarmbeben

Unter dem italienischen Calderavulkan manifestierte sich ein Schwarmbeben. Seit gestern Abend wurden 11 schwache Erschütterungen registriert. Der Stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 1,1. Das Hypozentrum lag in 1350 m Tiefe und somit sehr flach. Die anderen Beben hatten Magnituden kleiner als 1 und sind als Mikroseismik zu interpretieren.

Das Schwarmbeben bedeutet nicht, dass eine Eruption unmittelbar bevorsteht, zeigt aber an, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen könnten.

Clear Lake mit weiterer Seismik

In Nordkalifornien (USA) bebt die erde weiter im Vulkangebiet vom Clear Lake. Heute Morgen gab es mehrere Erdstöße. Der Stärkste hatte eine Magnitude von 4,1 und lag in 2 km Tiefe. In den letzten Wochen steigerte sich die Seismik in dem Gebiet.

Sinabung eruptiert Vulkanasche

Dieser Artikel erhielt und 10.00 Uhr Updates zum Agung und Krakatau!

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Mount Sinabung ausgebrochen. Am späten Nachmittag (Ortszeit) erfolgte eine starke Explosion. Sie katapultierte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12200 m über dem Meeresspiegel. Es entstanden pyroklastische Ströme. Sie flossen in Richtung Süden und Südosten und erreichten Längen zwischen 3,5 und 3 km. VSI registrierte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 120 mm und der Dauer von etwas mehr als 9 Minuten. Damit zählt die Eruption zu den stärkeren, die hier in den letzten Monaten statt fanden. Menschen kamen offenbar nicht zu Schaden. Dies ist auch dem Umstand zu verdanken, dass der Vulkan Sperrgebiet ist. Dieses ist nicht gleichmäßig um den Vulkan verteilt, sondern richtet sich nach den Tälern, durch die die pyroklastischen Ströme abgehen. Die Sperrzone hat einen Radius zwischen 3 und 5 km um den Krater. Hier gibt es den Link zu den Livedaten.

Gunung Agung eruptiert erneut

Am Montag kam es zu einem Ausbruch des Vulkans Gunung Agung auf Bali. das VAAC meldet Vulkanasche in 4300 m Höhe. Die Explosion ereignete sich am Nachmittag (Ortszeit) und dauerte gut 1 Minute. VSI zeichnete Tremor mit einer Maximalamplitude von 24 mm auf. Die Eruptionswolke war grau und enthielt mäßig viel Asche. Es handelte sich also um eine vergleichsweise milde Eruption. Nach eine Phase häufiger Eruptionen war es in den letzten 2 Wochen stiller um den Agung geworden. Es wurde auch keine thermische Anomalien mehr zu beobachtet.

Anak Krakatau mit Explosion

Mit dem Anak Krakatau verhält es sich ähnlich wie mit dem Gunung Agung. Im letzten Monat wurden relativ viele Explosionen gemeldet. Seit Anfang Juni war es relativ ruhig um den Vulkan. Heute meldet er sich mit einer neue Eruption zum Dienst. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 2100 m Höhe.

Zahlreiche Bilder zu den Eruptionen findet ihr in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism„.

Ätna: Veränderungen am NSEC

Während der Eruption, zwischen dem 30 Mai und 5. Juni 2019, hat sich die Morphologie des Neuen Südostkraterkegels (NSEC) am Ätna deutlich geändert. Vergleichsbilder des INGVs zeigen, dass ein Teil des Kraterrandes kollabierte. Dies geschah sehr wahrscheinlich während der explosiven Phase am 30. Mai. Dafür füllte sich eine kleine Depression in der Flanke des östlichsten Förderschlot auf. Dafür zeichnet sich abgelagerte Tephra der strombolianischen Eruptionen verantwortlich.

Thermalbilder enthüllten einen „trockenen Riss“, der sich im Südosten des Neuen Südostkraterkegels bildete: Die Fraktur zieht sich vom Krater aus über die Flanke bis zum neuen Förderschlot auf 2950 m Höhe. Aus dem Riss quoll keine Lava, dafür emittiert er aber Hitze, die vermutlich von heißen Gasen stammt. Ähnliches Schicksal widerfuhr bereits dem Alten Südostkraterkegel. Ende des letzten Jahrhunderts entstand ein ähnlicher Riss, der sich dann immer mehr zur zentralen Schwachstelle des Kegels entwickelte. 2007 öffnete sich der Riss dann zu einer richtigen Fraktur, aus der ein großer Lavastrom entsprang. Diese Eruption war praktisch die Geburtsstunde des Neuen Südostkraterkegels. Es sieht so aus, als könnte sich die Geschichte wiederholen.

Ich vermute, dass sich der Riss an einer strukturellen Schwachstelle des Ätnas öffnete, die im Zusammenhang mit der Verlagerung des Eruptionszentrums steht. Mit der Entstehung des modernen Ätnas, vor gut 3000 Jahren, verlagerte sich das Eruptionszentrum in westlicher Richtung. Seit der Entstehung des Südostkraterkegels im Jahr 1979 scheint sich das eruptive Zentrum des Vulkans Richtung Südosten zu verschieben. Diese Theorie würde mit der Entstehung einer 3. Kratergeneration im Südosten Unterstützung finden. Allerdings könnte es noch einige Jahre dauern, bis wir einen neue Kraterbildung erleben.

Bereits in den letzten Jahren konnten wir beobachten, dass die Eruptionen am Gipfelbereich des NSEC schwächer wurden. Dafür wurden mehrere Lavaströme gefördert, die aus Schoten in der Flanke des Kegels flossen. Seit Ende 2018 bilden sich vermehrt längere Spalten und Risse an der Basis des Kegels. Eine ältere Theorie besagt, dass es zu einer Verlagerung der Aktivität kommt, wenn eine gewisse Höhe des Kraterkegels überschritten ist. Dies könnte jetzt der Fall sein.