Vulkan Bezymianny am 14.03.22 ausgebrochen

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

  • Der Bezymianny eruptierte eine Aschewolke
  • Die Seismizität erhöhte sich im Vorfeld der Eruption
  • Es können weitere und stärkere Ausbrüche folgen

Aschewolke am Bezymianny

Im fernen Kamtschatka ist der Vulkan Bezymianny ausgebrochen. Das VAAC detektierte in 4900 m eine Aschewolke. Sie driftete in westlicher Richtung. Bereits in den letzten Tagen gab es Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch. Die Vulkanologen in Petropawlowsk warnten, dass sich die Seismizität des Vulkans erhöht hätte. Auf Sentinel-Fotos zeigt sich der Vulkan allerdings kalt, eine nennenswerte Thermie gab es im Vorfeld nicht. So ist es spekulativ von Domwachstum zu sprechen, obwohl es für den Vulkan typisch wäre. Normalerweise sind die Eruptionen am Bezymianny mit Domwachstun assoziiert und oft gehen dann Pyroklastische Ströme ab.

Über den Vulkan Bezymianny

Der Bezyminanny liegt im Herzen Kamtschatkas und zählt zur zentralen Vulkangruppe. Neben dem Bezymianny gehören zu dieser Gruppe die Feuerberge Kliuchevskoi  Kamen und Ushkovsky. Auch der bekannte Tolbatchik liegt in der Nähe. Der aktivste Vulkan der Gruppe ist der Kluchevskoi, er war zuletzt im Jahr 2021 in einer Eruptionsphase begriffen. Effusiv ist der Bezymianny oft über lange Zeiträume tätig. Dann wächst der Lavadom in der hufeisenförmigen Depression des Kraters und es bilden sich Schuttlawinen. Während meines Aufenthaltes am Vulkan, konnte ich sie oft in den Wolken rumpeln hören. Die explosiven Vulkanausbrüche am Bezymianny erfolgen in größeren Abständen.

Letzte größere Eruption

Die letzte größere Eruption des Vulkans ereignete sich am 22 Oktober 2020. Damals stieß der Bezymianny eine 10 km hohe Aschewolke aus. Es folgte eine Serie kleinerer Ausbrüche. Dieser Ausbruch kündigte sich durch erhöhe Wärmestrahlung infolge von Domwachstum an. Die Erdbebentätigkeit nahm ebenfalls zu. Es ist nicht auszuschließen, dass der aktuelle Ausbruch auch nur das Vorspiel zu einer größeren Eruption war.

Vulkan-Kurzmeldungen 14.03.22

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Explosiv

In Papua Neuguinea eruptierte der Manam Vulkanasche. Das VAAC detektierte die Asche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in Richtung Südwesten. Außerdem registriert MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit 15 MW Leistung.

In der letzten Woche ging vom Manam ein Paroxysmus aus. Bis jetzt ist es unklar, ob es der Anfang einer neuen Serie war.

Nishinoshima emittiert Wärme

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24; 140.87 | Eruption: Fumarolisch

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima liegt ca. 1000 km von Tokio entfernt. Dennoch steht er immer wieder in den Schlagzeilen, weil er erst vor einigen Jahren das Licht der Welt erblickte und zeitweise starke Ausbrüche erzeugte. Heute geht von dem Vulkaneiland eine moderate Wärmestrahlung mit 12 MW Leistung aus.

Reventador eruptiert Vulkan-Asche

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 |Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist es u.a. der Reventador, der heute Vulkanasche ausstößt. Sie steigt bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Der Vulkan ist für seine kraftvollen vulcanianischen Eruptionen bekannt. Diese stoßen auf glühende Tephra aus, die sich in einem Umkreis von 1 km um den Krater verteilen.

Erdbeben Mw 6,6 in Indonesien

Datum: 13.03.22 | Zeit: 21:09:21 UTC | Lokation: 0.59 S ; 98.62 E | Tiefe: 20 km | Mw 6,6

Gestern Abend wurde die indonesische Region Kepulaun Batu von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,6 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 20 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 167 km westlich von Pariaman. Dem Beben folgte nach Angaben der indonesischen Geophysikbehörde eine Reihe starker Nachbeben.

Die Region Kepulaun Batu umfasst eine kleine Inselgruppe, die der Westküste von Sumatra vorgelagert ist. Der Erdstoß manifestierte sich kurz vor der Küste der Insel Tanahbala. In relativer Nähe liegt der Vulkan Marapi. Er befindet sich auf Sumatra, nördlich von Padang.

Es bestand kurzfristig Tsunami-Alarm für den Indischen Ozean

Zunächst wurde das Auftreten eines Tsunamis im Indischen Ozean befürchtet, doch der Tsunamialarm wurde aufgehoben, als die Tiefe des Hypozentrums ermittelt war.

Beim EMSC gibt es Wahrnehmungsmeldungen. Vorort war es noch nachtschlafende Zeit und viele Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen. Der Erdstoß war über eine Minute lang deutlich zu spüren gewesen. Viele Menschen gerieten in Panik und rannten auf die Straßen.

Erdbeben dieser Stärke verursachen oft größere Schäden. Aufgrund der Tiefe des Erdbebenherds und der Lage des Epizentrums, könnten diese geringer ausgefallen sein, als man es sonst erwarten würde. Aktuell liegen noch keine Berichte über Schäden vor.

Erdbeben am Mentawai Backthrust

Das Erdbeben stand im Zusammenhang mit der großen Sunda-Subduktionszone, die sich vor der Küste der Sunda-Inseln hinzieht. Dort schiebt sich die Indo-Australische Kontinentalplatte unter die Platte Eurasiens und wird subduziert. Die Subduktion erfolgt mit der recht großen Geschwindigkeit von 57 mm pro Jahr. An der Küste von Sumatra befindet sich zudem eine große Blattverschieben, die der San-Andreas Verwerfung ähnelt. Zwischen den beiden dominanten Verwerfungen liegt eine dritte Störungszone, der Mentawai Backthrust. Er streicht die Nordostküsten der vorgelagerten Inseln. An dieser Störungszone ereignete sich der aktuelle Erdstoß.


Weitere Erdbeben-Kurzmeldungen

  • Philippinische Insel Luzon wurde von einem Erdstoß Mw 6,4 erschüttert

Datum: 13.03.22 | Zeit: 21:05:49 UTC | Lokation: 14.07 N ; 119.44 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,4

  • In der russischen Kaukasus-Region bebte es mit Mb 4,5

Datum: 14.03.22 | Zeit: 01:15:46 UTC | Lokation: 42.72 N ; 45.47 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,5

Erdbeben-Nachrichten am 13. März: Französische Alpen

  • In den französischen Alpen gab es ein Erdbeben Mb 4,4
  • Der Erdstoß konnte von den Anwohnern gespürt werden
  • Es folgten zahlreiche Vor- und Nachbeben
  • In der Alpenregion bebt es oft

Erdbeben Mb 4,4 bei Albertville

Datum: 12.03.22 | Zeit: 17:03:23 UTC | Lokation: 45.68 N ; 6.34 E | Tiefe: 5 km | Mb 4,4

Gestern Nachmittag ereignete sich in den französischen Alpen ein moderates Erdbeben. Es hatte eine Raumwellen-Magnitude von 4,4. Der Erdstoß wurde um 17:03:23 UCT festgestellt. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 5 km angegeben. Das Epizentrum lag 4 km westlich von Albertville. Nächst größere Stadt war das schweizerische Genf, welches rund 60 km vom Epizentrum entfernt liegt.

Der Erdstoß konnte von den Anwohnern sehr gut wahrgenommen werden. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. In einer heißt es, dass ein Geräusch wie von einer dumpfen Explosion zu hören gewesen war. Der gleiche Zeuge berichtete von einem zweiten Geräusch, dass sich etwa 20 Minuten später zutrug. Dabei handelte es sich um ein Nachbeben der Magnitude 3,8, dass sich in einer Tiefe von nur 2 km abspielte. Ein weiterer Melder des Erdbebens berichtete sogar von der Wahrnehmung von 3 Erdstößen. Tatsächlich wurden vom EMSC 9 Beben registriert, die zu dieser Serie gehören. Nicht alle hatten Magnituden im Wahrnehmungsbereich.

Theoretisch können Erdbeben dieser Stärke bereits Schäden an Gebäuden, oder Infrastruktur verursachen. Berichte darüber liegen nicht vor. Dafür berichteten auch Schweizer Medien über die Erdbeben. Ein Blick auf die Karte enthüllt, dass die Alpenregion momentan seismisch sehr aktiv ist. Sie reichen bis ins deutsche Alpenvorland hinab. Es gibt zahlreich lokale und überregionale Störungszonen, an denen sich Erdbeben manifestieren können. Einige der Beben ereignen sich an sensiblen Bruchzonen in den Bergen und können bevorstehende Bergstürze ankündigen. Besonders flach liegende Erdbeben sind Indizien dafür. Andersherum können Erdbeben auch direkt Bergstürze triggern. Im letzten Jahr bin ich Ohrenzeuge eines größeren Bergsturzes in den österreichischen Alpen geworden, als eine große Schuttlawine ins Gamperdonatal donnerte. Zusammen mit meinem Sohn konnte ich die Schuttlawinen nicht nur hören, sondern auch beobachten. Darüber könnt ihr in der Kategorie Weltblick lesen.


Weitere Erdbeben-Kurzmeldungen

  • Mexiko mit Erdbeben Mw 5,3. Epizentrum 94 km südlich von Tres Picos

Datum: 13.03.22 | Zeit: 00:01:40 UTC | Lokation: 38.41 N ; 15.17 E | Tiefe: 38 km | Mw 5,3

  • Vor der Neuseeländische Südküste gab es ein Erdbeben Mb 4,5

Datum: 13.03.22 | Zeit: 03:41:34 UTC | Lokation:  47.80 S ; 165.27 E | Tiefe: 33 km | Mb 4,5

  • Vulcano mit Erdstoß Ml 2,5, ca. 10 km östlich der Insel

Datum: 13.03.22 | Zeit: 17:20:02 UTC | Lokation: 38.41 N ; 15.17 E | Tiefe: 112 km | Ml 2,5

Weitere Erdbeben-Meldungen findet ihr im Erdbebenmonitor

Vulkan-Meldungen am 13.03.22

Ätna mit gestiegenem Tremor

Wir warten weiterhin auf eine paroxysmale Eruption am Ätna. In den vergangenen Tagen ist der Tremor leicht gestiegen: er bewegt sich nun im Grenzbereich zwischen Grün und Rot. Die Erdbebentätigkeit hat gegenüber dem Tief zum Jahresende wieder etwas an Fahrt zugelegt. Das INGV registrierte seit dem 5. März 13 schwache Erdbeben mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich im Osten des Vulkans. Auf dem jüngsten Sentinel-Foto ist keine thermische Anomalie sichtbar und alle Krater zeigen sich kalt. Die Daten lassen keine Rückschlüsse über eine Steigerung der Aktivität zu. Aber so verhielt es sich auch vor dem letzten Paroxysmus.

Vulkan Nyiragongo emittiert Wärme

Der Virungavulkan Nyiragongo emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Sie hatte heute Nacht eine Leistung von 146 MW. Lava steht im Fördersystem und tritt im Krater aus. Das kann in Form eines Lavastroms geschehen, oder es könnte sich wieder ein kleiner Lavasee im Schlot gebildet haben.

Suwanose mit weitere Eruptionen

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima ist weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 2400 m. Innerhalb von 3 Tagen wurden 13 VONA-Warnungen veröffentlicht. Die Seismizität ist relativ gering.

Vulkan Kilauea am 13.03.22

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

  • Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater ist weiter aktiv
  • Es sind keine klaren DI-Events zu erkennen
  • Vulkanologen ermittelten die Breite des Fördersystems von 2018

Aktuelle Aktivität am Kilauea

Die Aktivität am Kilauea hält an und es tritt weiter Lava im Halema’uma’u-Krater aus, die sich zu einem kleinen Lavasee formiert. Er bedeckt eine Fläche von weniger als 3% des Kraterbodens.

Seit einigen Tagen ist die On-Off-Tätigkeit vorbei und der Vulkan eruptiert kontinuierlich. Das liegt daran, dass die Serie an DI-Events unterbrochen ist. Die zugehörige Grafik zeigt, dass es seit 6 Tagen nur schwache Fluktuationen der Bodendeformation gibt, wobei es einen leichten inflationären Trend gibt: der Boden hebt sich relativ konstant, allerdings ohne die großen Maxima der vergangenen Wochen zu erreichen. Der Lava-Ausstoß bleibt gering. Dafür stoppt die Lavaförderung auch nicht.

Die Seismizität ist rückläufig. Täglich werden ca. 20 Erschütterungen im Bereich der Gipfelcaldera registriert. Seit Eruptionsbeginn am 29. September 2021, wurde der Krater 97 m hoch mit Lava verfüllt. Dabei wurden gut 45 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Der Schwefeldioxidausstoß belief sich am 10. März auf 1900 Tonnen am Tag. Die Wissenschaftler sehen keine Anzeichen dafür, dass sich die Aktivität auf andere Regionen des Vulkans verlagern würde.

Die Musik des Kilaueas

Anzeichen für eine Verlagerung der Aktivität könnten Bodendeformationen sein, die sich in anderen Regionen des Vulkans ereignen. Unterirdische Magmenmigration ist häufig mit vulkanotektonischen Erdbeben verbunden, bei denen Gestein bricht, wenn Magma sich einen Weg durch den Untergrund bahnt. Solche Erdbeben unterscheiden sich von Erschütterungen, die durch brodelndes Magma im Fördersystem, oder im Magmen-Reservoir ausgelöst werden. Erdbebensignale, die von Fluidbewegungen ausgelöst werden, nennt der Vulkanologe Tremor. Vulkanisch bedingter Tremor erzeugt Schwingungen im Infraschallbereich und gleicht einer -für Menschen unhörbaren- Musik. USGS Forscher Josh Crozier verglich aktuell, Magmenkörper mit Musikinstrumenten und meinte, dass jeder Magmenkörper eine Resonanzfrequenz besitze, bei der er am stärksten schwingt. Die Resonanzfrequenz lässt nicht nur Rückschlüsse über die Beschaffenheit des Körpers zu, sondern auch über das Magma. Dünnflüssiges Magma schwingt anders, als ein zähflüssiges Magma. So kann eine Veränderung der vulkanischen Musik auf eine Änderung des Magmas hindeuten, was sich auf das Eruptionsgeschehen auswirken könnte. Anhand der Resonanzfrequenz des Fördersystems unter dem Halema’uma’u-Krater, konnte man z.B. die Breite der Aufstiegswege bestimmen, die den Lavasee mit dem oberen Magmenreservoir verbanden. Zwischen 2008 und 2018 hatte es eine Breite von mehr als 16 Metern. Würde sich die aktuelle vulkanische Musik ändern, so könnten ihre Töne Hinweise für eine Verlagerung der Aktivität liefern.

Naturkatastrophen: Neuer Wintersturm in den USA

  • Dem Osten der USA droht ein weiterer Wintersturm
  • Es wurden eisige Temperaturen und große Schneemengen prognostiziert
  • Im Südosten besteht Tornado-Gefahr

Ein weiterer Wintersturm erreichte den Osten der USA und sorgt für eisige Minusgrade im auslaufenden Winter. Für die Bundesstaaten zwischen Mississippi und Georgia wurden Temperaturen prognostiziert, die um bis zu 40 Grad unter dem Durchschnitt für den Monat März liegen und tiefer sind als in Alaska. Eisige Temperaturen wurden auch für den Bereich der Großen Seen vorhergesagt. Aktuell werden in Chicago -11 Grad gemessen, was noch ein gutes Stück von den erwarteten Werten entfernt ist. Dennoch ist es dort schon ungewöhnlich kalt. Die größte Kältewelle wird für die Nacht von Samstag auf Sonntag erwartet.

Bomben-Zyklon Quinlan

Die eisigen Temperaturen sind dem Wintersturm Quinlan zu verdanken. Das zugehörige Tiefdruckgebiet stammt aus der Arktis und hat die rasante Entwicklung eines Bomben-Zyklons hinter sich: wie der Name schon nahelegt, entwickelte sich der Zyklon explosionsartig, indem am Montag der Luftdruck über der Labradorsee rapide fiel und sein Tief bei 930 mbar erreichte.

Störung der polaren Zirkulation begünstig den Ausbruch arktischer Kaltluft

Grund hierfür ist wieder einmal, dass der kalte Polarwirbel (Polar Vortex) gestört ist und sich verlagerte. So können eisige Luftmassen aus der Polregion bis weit in den Süden vordringen. Schuld an diesen polaren Ausbrüchen ist ein schwächelnder Jetstream, was der allgemeinen Klimaerwärmung und der damit einhergehenden Störung der Höhenwinde geschuldet ist. Ein starker, nicht mäandrierender Jetstream, erhält seine Energie durch den hohen Temperatur- und Luftdruckunterschied zwischen der Polarregion und den südlicheren Breiten. Durch die schnelle Erwärmung der Arktis ist der Temperaturunterschied geringer geworden, wodurch es immer öfters zu Phasen kommt, während derer der Jetstream schwächelt. So entstehen große wellenförmige Bewegungen des Jetstreams, die die polaren Kaltluftfronten bis weit in den Süden vordringen lassen.

Wintersturm könnte Tornados im Süden begünstigen

Der Wintersturm wird weiter im Süden auf warme Luftmassen treffen und sich mit der feuchtwarmen Luft vermischen. Dadurch werden sich starke Gewitter im Bereich von Florida und Texas bilden. Besonders im mittleren Osten drohen Tornados.

Der Wintersturm bringt nicht nur Kälte mit sich, sondern auch ordentliche Mengen Schnee. In einigen Regionen stehen bereits die Obstbäume in Blüte. Der Frost könnte diese schädigen. Der Landwirtschaft drohen Ernteausfälle. Die erwarteten Schneemassen werden für Verkehrschaos sorgen. In einigen Gebieten kann es zu Stromausfällen kommen.

Yellowstone: Bodenhebung im Vergleich zu anderen Calderen

Bei Caldera-Vulkanen handelt es sich um die größten irdischen Vulkanstrukturen, die nur von den Flutbasaltprovinzen übertroffen werden. Calderavulkane sind in der Lage, sogenannte Supervulkaneruptionen zu erzeugen, die sich global auswirken können. Daher steht ihre Erforschung im Fokus vieler Geowissenschaftler. Jüngst verglich das USGS die Bodendeformationen verschiedener Calderasysteme mit dem Yellowstone-Vulkan.

Zusammenfassung

  • Bodendeformationen der Yellowstone-Caldera werden seit 1923 gemessen
  • Die jährliche Deformationsrate von Long-Valley-Caldera und Yellowstone-Caldera sind fast identisch
  • Die Bodendeformation der Campi Flegrei ist 12 Mal so groß
  • Vor der letzten Eruption in der CF gab es dramatische Bodenhebungen

Yellowstone-Caldera und ihr Hydrothermalsystem

Der Yellowstone-Nationalpark beherbergt nicht nur ein fantastisches Naturreservat, sondern eine Caldera mit Tausenden postvulkanische Manifestationen. Dabei handelt es sich um verschiedene Arten von heißen Quellen, Geysiren, Schlammtöpfen und Fumarolen. Sie verdanken ihre Existenz dem vulkanischen Hydrothermalsystem, dass durch einen heißen Magmenkörper unter dem Vulkan mit Energie versorgt wird. Vom Magmenkörper ausgehend, steigen Magmatische Fluide auf, die im Untergrund der Caldera zirkulieren und sich mit Grundwasser vermischen. Die Menge des Grundwassers schwankt und ist u.a. von Niederschlägen abhängig, aber auch von Grundwasserströmen, die überregionalen Einflüssen unterliegen. So ist das Hydrothermalsystem eines Calderavulkans äußerst dynamisch und kann die unterschiedlichsten Prozesse steuern: neue Quellen und Geysire entstehen, oder alte postvulkanische Manifestationen vergehen. Gas- und Bodentemperaturen sind einer großen Variabilität unterzogen und es kann zu Phasen mit Bodendeformationen kommen. Je nach der Aktivität des Hydrothermalsystems hebt und senkt sich der Boden der Caldera, wobei es nicht einfach ist, zu unterscheiden, ob die Bodendeformationen ausschließlich durch Änderungen im Hydrothermalsystem zustande kommen, oder ob es Magmenaufstieg gibt. Dieser wirkt sich auch direkt auf das Hydrothermalsystem aus und sorgt dort für erhöhte Aktivität, lange bevor es zu einem Vulkanausbruch kommt, wenn es denn überhaupt dazu kommt.

Heute detektiert man die Höhenänderungen des Bodens mittels Satelliten und verwendet INSAR-Systeme und GPS Messungen. Früher mussten Höhenänderungen des Bodens aufwendig vermessen (nivelliert) werden. Dazu wurde ein Nivelliertrupp losgeschickt, so wie wir sie von Landvermessungen her kennen. Zum ersten Mal geschah das in der Yellowstone-Caldera im Jahr 1923.

Bodendeformationen der Yellowstone Caldera

Seitdem hat sich das Zentrum der Caldera um gut 90 Zentimeter angehoben. Dabei stellt man fest, dass es durchaus zu periodischen Hebungs- und Senkungsphasen kam, wobei sich eine jährliche Höhendifferenz von gut 14 mm pro Jahr ergab.

Das USGS stellte jüngst einen interessanten Vergleich von Bodendeformationen verschiedener Calderavulkane auf und verglich die Bodendeformationen am Yellowstone-Vulkan mit denen der Long-Valley-Caldera, die ebenfalls in den USA liegt. Hier wurde erstmals in den 1970iger Jahren eine Bodenhebung dokumentiert. In den 47 Jahren zwischen 1975 und 2022 betrug die maximale Hebung der Long-Valley-Caldera insgesamt 66 cm und lag damit auf ähnlichem Niveau wie die Hebung des Bodens der Yellowstone-Caldera.

Die Graphen der Bodenverformung von Yellowstone und Long Island verlaufen im Vergleich zur blauen Kurve der Campi Flegrei geradezu flach. © USGS/INGV

Dramatische Bodenhebung in der Campi Flegrei

Ein weiterer Vergleich der beiden US-amerikanischen Vulkane mit dem großen italienischen Calderavulkan Campi Flegrei enthüllt erstaunliches: dort hebt und senkt sich der Boden mit deutlich schnelleren Raten. Aktuell liegen sie bei 13 mm pro Monat. Die jährliche Hebungsrate ist also 12 Mal so groß, wie in den beiden anderen Calderen. Wissenschaftliche Untersuchung und historische Aufzeichnungen ergaben, dass sich der Boden im Bereich der Caldera um bis zu 7 m hob uns senkte.

Im Gegensatz zu den beiden amerikanischen Calderavulkanen, kam es in der Campi Flegrei zu historischen Zeiten bereits zu einer Eruption. Sie ereignetes ich im Jahr 1538 und ließ den Schlackenkegel Monte Nuovo entstehen. Im Vorfeld des moderaten Vulkanausbruchs kam es zu massivsten Bodenhebungen, bei denen die Küste soweit angehoben wurde, dass sich die Küstenlinie um 370 Meter seewärts verschob. Dabei ging die Bodenhebung so schnell vonstatten, das Fische in Tümpeln gefangen wurden, die sich auf dem neuen Küstenstreifen bildeten.

Schlussfolgerungen für Supervulkaneruptionen

Diese historischen Beobachtungen lassen die Wissenschaftler vermuten, dass es vor einer Supervulkan-Eruption eines Calderavulkans wohlmöglich zu weitaus stärkeren Bodendeformationen kommen könnte, als jene, die sich 1538 im Golf von Pozzuoli zutrugen. Was sich tatsächlich ereignen wird, ist aber ungewiss. Gewiss ist nur, dass es irgendwann zu einem weiteren Ausbruch eines der großen Calderasysteme kommen wird. Solche Eruptionen haben das Potenzial sich global auszuwirken und das Klima zu beeinflussen. (Quelle: USGS)

Vulkan-Kurzmeldungen: Ibu, Semeru, Nyamuragira

  • Der Ibu auf Halmahera eruptiert Vulkanasche
  • Der Semeru auf Java tut es ihm gleich
  • Vom Nyamuragira geht eine hohe Wärmestrahlung aus

Ibu mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Der indonesische Vulkan Ibu eruptiert weiterhin. Das VAAC detektiert Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m. Sie driftet in Richtung Westen. Im Vulkankrater ist ein Lavadom aktiv, der aber nur langsam wächst.

Semeru in Eruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Strombolianisch

Der Semeru liegt auf der indonesischen Insel Halmahera und eruptiert ebenfalls Aschewolken. Laut VAAC steigen sie bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driften nach Südwesten. Das VSI meldete in den ersten 6 Tagesstunden bereits 15 explosive Eruptionen. Sie waren bis zu 2 Minuten lang.

Nyamuragira mit Wärmestrahlung

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Lavastrom

Vom Schildvulkan Nyamuragira ging gestern eine hohe Wärmestrahlung aus. Sie hatte eine Leistung von 210 MW. Auf Satellitenbildern von letzter Woche war bereits eine langestreckte thermische Anomalie im Kraterbereich sichtbar. Sehr wahrscheinlich trat (und tritt) ein Lavastrom aus. Berichte vom Goma-Observatorium erreichen uns nur selten, und der Tourismus in der Region kam weitestgehend zum erliegen, daher sind Augenzeugenberichte der Geschehnisse rar.