Vulkan-News 17.02.22: Fuego

Fuego weiterhin mit Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv, ejektiv

Der guatemaltekische Vulkan Fuego bleibt aktiv und eruptiert effusiv und ejektiv. Pro Stunde wurden gestern zwischen 8-14 explosive Eruptionen gezählt. Vulkanasche stieg bis auf 4800 m auf und driftete bis zu 30 km weit. Der Lavastrom ist 200 m lang. Es gehen Block- und Schuttlawinen ab, die z.T. den Vegetationsrand erreichen.

Das Foto soll recht neu sein und wurde erst heute veröffentlicht. Das genaue Aufnahmedatum ist mir unbekannt. Auf dem zugehörigen Video erkennt man sehr schön die innere Struktur des Kraters. Man erkennt 2 Schlote und eine glühende Lavafüllung. Der Lavastrom ist hingegen nicht zu sehen.

Ibu eruptiert Aschewolken

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Halmahera bleibt der Ibu in einem Stadium erhöhter Aktivität. Das VSI meldete gestern 68 seismische Eruptionssignale. Sie dauerten bis zu 65 Sekunden und erzeugten Amplituden von bis zu 30 mm. Vulkanasche stieg einige Hundert Meter über den Krater auf. In diesem wächst ein Lavadom. Der Magmenaufstieg verursachte 25 vulkanisch bedingte Erdbeben. Die Seismizität ist seit Mitte Dezember erhöht.

Kanlaon mit vulkanischen Erdbeben

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen gibt der Vulkan Kanlaon weiter Anzeichen des Erwachens von sich. PHILVOLCS meldete heute, dass in den letzten 24 Stunden 17 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Sie entstanden durch Rissbildung infolge des Aufstiegs Magmatischer Fluide. Aus dem gleichen Grund versteilt sich die Hangneigung des Vulkans. Er bläht auf, da Magma ins Fördersystem strömt.

Sangeang-Api erzeugt Ascheeruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.2119.07 | Eruption: Asche-Emission

Gestern ging vom Sangeang-Api eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4900 m aufstieg und vom VAAC Darwin gemeldet wurde. Das VSI berichtete von 13 Entgasungen und ein vulkanotektonisches Erdbeben. Die Seismizität ist soweit vergleichsweise unauffällig. Thermische Anomalien wurden nicht detektiert, daher gehe ich vorerst von einem einmaligen Event aus. Möglicherweise kam es zu einem Kollaps und bereits abgelagerte Asche wurde aufgewirbelt. Sangeang-Api liegt vor der Küste der indonesischen Insel Sumbawa, die vom berüchtigten Vulkan Tambora dominiert wird.

Semeru eruptiert Aschewolken

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Lahar

Auf Java bleibt der Semeru aktiv. Der höchste Vulkan der Insel eruptiert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen und vom Wind gen Westen getrieben werden. Pro Tag ereignen sich durchschnittlich 70 strombolianische Eruptionen. Der Vulkan kann als daueraktiv eingestuft werden.

Erdbeben-News 17.02.22: Guatemala

  • Westlich von Fidschi ereignete sich ein starkes Erdbeben Mw 6,8
  • Bei dem Erdbeben in Guatemala entstanden Schäden und Todesopfer
  • Bei den Sandwich-Inseln gab es einen Erdstoß Mw 5,5
  • In Griechenland gab es ein Schwarmbeben

Fidschi-Becken: Erdbeben Mw 6,8

Datum: 16.02.22| Zeit: 20:21:06 UTC | Lokation: 23.81 S ; 180.00 W | Tiefe: 520 km | Mw: 6,8

Der stärkste Erdstoß der letzten Wochen manifestierte sich gestern Abend westlich von Fidschi. Er hatte eine Moment-Magnitude von 6,8 und ein Hypozentrum in 520 km Tiefe. Somit befand es sich tief im Erdmantel und manifestierte sich sehr wahrscheinlich an einem Stück subduzierter ozeanischer Kruste. Das Epizentrum wurde 575 km südwestlich von Nuku‘alofa (Tonga) lokalisiert.

Guatemala: Erdbeben Mw 6,2 verursachte Schäden

Datum: 16.02.22| Zeit: 07:12:27 UTC | Lokation: 14.24 N ; 91.22 W | Tiefe: 84 km | Mw: 6,2

Bei dem Erdbeben der Magnitude 6,2, das gestern den Süden Guatemalas erschütterte, entstanden Schäden an der Infrastruktur mehrerer Orte in der Küstenregion von Escuintla. Es stürzten Mauern ein und Fassadenteile krachten auf Autos. Es ereigneten sich Erdrutsche und ein großflächiger Stromausfall. Menschen gerieten in Panik. Dadurch kamen 3 Frauen ums Leben, die in ihrer Angst Herzinfarkte erlitten. Zum Glück befand sich das Hypozentrum in 84 km Tiefe. Bei einem flacher gelegenen Erdbebenherd, wären die Schäden weitaus größer ausgefallen. Die lokalen Erdbebendienste gaben die Magnitude mit 6,8 an.

South Sandwich Islands: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 17.02.22| Zeit: 04:03:55 UTC | Lokation: 59.22 S ; 23.73 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,5

Bei den Südlichen Butterbrotinseln gab es ein weiteres moderates-starkes Erdbeben. Es hatte eine Magnitude von 5,5 und einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 2278 km östlich der Falkland-Inseln.

Griechenland: Schwarmbeben an der Ostküste

Datum: 17.02.22| Zeit: 01:48:45 UTC | Lokation: 38.88 N ; 20.65 E | Tiefe: 16 km | Mb 4,3

Vor der Ostküste Griechenlands begann gestern Abend ein Schwarmbeben. Seitdem wurden 27 Erschütterungen detektiert. Das stärkste Einzelbeben hatte heute eine Magnitude von 4,3. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 16 km. Das Epizentrum wurde 12 km südwestlich von Préveza lokalisiert.

Naturkatastrophen-Update 16.02.22: Sturm über Deutschland

  • Für Deutschland wurde eine Unwetterwarnung ausgesprochen
  • Ab heute Nachmittag werden 3 Sturmtiefs in Folge erwartet
  • Besonders schlimm könnte es in NRW und in Höhenlagen werden
  • Es besteht ein erhöhtes Tornado-Risiko

Unwetterwarnung: Sturmtief Xandra im Anmarsch

Europa wird in den nächsten Stunden von 3 Sturmtiefs heimgesucht werden, die in rascher Folge im Anmarsch sind. Dabei kann es bis zum Montag sehr ungemütlich werden. Meteorologen prognostizierten für NRW Orkanböen, die Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h erreichen können. In Höhenlagen sind sogar Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h möglich. Die Sturmtiefs bringen nicht nur den Wind, sondern auch sintflutartige Regenfälle, so dass es besonders in der Nähe von Bächen und Flüssen zu Überflutungen kommen kann.

In NRW bleiben die Schulen morgen geschlossen. Das Risiko, dass Kinder auf dem Schulweg von umherfliegenden Ästen, oder Gegenständen getroffen werden wird als hoch eingeschätzt. Nach dem Hochwasserdesaster im Ahrtal, dass sich im Sommer ereignete, gehen die Verantwortlichen von Land und Kommunen jetzt auf Nummer sicher. Darüber hinaus ist mit starken Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen. Besonders Bahnfahrer müssen sich auf Störungen im Bahnbetrieb einstellen. Es könnten aber auch Flüge abgesagt werden.

Tiefdruckgebiete werden der Reihenfolge nach alphabetisch durchnummeriert: aktuell sind die Buchstaben xyz dran. Die Stumrtiefs heißen Xandra, Ylenia und Zeynep und werden auch als xyz-Trio bezeichnet.

Sturmtiefs Ylenia und Zeynep folgen

Während sich Sturmtief Xandra seit dem Mittag austobt, folgen die beiden Stürme Ylenia und Zeynep. Zwischen Ylenia und Zeynep soll sich das Wetter kurzfristig beruhigen. Wo Zeynep am Freitag Nachmittag zuschlagen wird, ist noch nicht sicher. Sicher ist, dass die Stürme aus dem Westen kommen und in Richtung Osten weiterziehen.

Die Stürme finden ihren Ursprung in den Blizzards, die vor 2 Wochen die Ostküste der USA heimsuchten. Island wurde bereits vor 2 Tagen von ihnen getroffen. Dort versank die Hauptstadt Reykjavik in ungeahnten Schneemassen. Der Jetstream mäandriert stark und fegt über Deutschland hinweg. Dabei werden warme Luftmassen aus dem Südatlantik angesaugt, die auf kalte Luftmassen aus dem Norden treffen. Die Situation ist so brisant, dass sogar Tornados entstehen könnten.

Naturkatastrophen-News 16.02.22: Brasilien

Update 15:00 Uhr: Sturmwarnung in Deutschland, besonders betroffen NRW. In Kürze mehr dazu.

  • In der Nähe von Rio de Janeiro starben Menschen durch einen Erdrutsch
  • Teile von Portugal und Spanien leiden unter Trockenheit
  • Mysteriöses Vogelsterben in Wales

Brasilien: Erdrutsch bei Rio de Janeiro

Seit Wochen gibt es ungewöhnlich starke Niederschläge in Teilen Brasiliens. Besonders stark betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais, Bahia und Rio de Janeiro. Dort gab es gestern einen fatalen Erdrutsch in der Stadt Petrópolis, der mit Überschwemmungen einherging. Innerhalb weniger Stunden gab es soviel Niederschlag, wie sonst im ganzen Monat Februar. Messungen ergaben lokal 260 mm Niederschlag pro Quadratmeter. Dadurch wurde ein Hang destabilisiert der abrutschte und zahlreich Häuser mit sich nahm. Bis jetzt wurden 23 Todesopfer bestätigt. In ganz Brasilien starben mindestens 34 Menschen durch die Überschwemmungen.

Das Stadtzentrum von Petrópolis wurde ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Straßen standen Unterwasser und es wurden Fahrzeuge mitgerissen. Nachdem das Wasser abfloss, bedeckte Schlamm und Geröll die Straßen. Petrópolis liegt in den Bergen südlich der Metropole Rio de Janeiro und wurde von deutschen Aussiedlern bevölkert.

Spanien: Dürre wird gefährlich

In Teilen Spaniens und Portugals herrscht eine Dürre, die besonders im Sommer besorgniserregende Ausmaße annehmen könnten. In einigen Regionen hat es seit Monaten praktisch keinen Niederschlag mehr gegeben und die Wasserspeicher leeren sich zusehends. Im Januar fiel nur ein Viertel der üblichen Regenmengen. Die Landwirtschaft steht vor einer Katastrophe und man rechnet bereits jetzt mit hohen Ernteverlusten.

Großbritannien: Mysteriöses Vogelsterben

Die britische BBC berichtete vor 4 Tagen von einem mysteriösen Vogelsterben. Mehrere Hundert tote Vögel wurden entlang einer Straße zwischen den Dörfern Waterston und Hazelbeach in Pembrokeshire (Wales) gefunden. Bei den Vögeln soll es sich um Stare handeln. Zuvor haben Anwohner ungewöhnlich viele Geräusche gehört, die von den Vögeln verursacht wurden. Die Todesursache ist unbekannt und in den Sozialen Medien werden verschiedene Theorien diskutiert: sie reichen von einer Störung der Nachtruhe der Tiere, bis hin zum Versagen des Erdmagnetfelds. Die erste Variante halte ich für die wahrscheinlichste. Einige Tiere wurden zur Obduktion gebracht.

Vulkan-News 16.02.22: Fuego

  • Am Fuego wird eine Aktivitätszunahme beobachtet
  • Der Lavasee im Masaya ist aktiv
  • Am Sakurajima ereigneten sich weitere Explosionen
  • Am Suwanose-jima werden wieder mehr Eruptionen gesichtet

Fuego: Zunahme der Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am Fuego in Guatemala beobachten die Vulkanologen von INSIVUMEH eine Zunahme der Aktivität. Darüber berichten sie in einem Sonderbulletin. Seit 2 Tagen kommt es immer wieder zu Phasen mit erhöhtem Lava-Ausstoß, während derer sich der Lavastrom verstärkt, der seit gut 2 Wochen in der Cenzia-Schlucht unterwegs ist. Der Lavastrom hat eine Länge von 200 m erreicht. Es gehen Schuttlawinen ab, die den Vegetationsrand erreichen.

Zusätzlich gibt es Phasen mit gesteigerten strombolianischen Eruptionen, die fast in eine Lavafontäne übergehen. Glühende Tephra wird bis zu 300 m hoch ausgestoßen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Die Aktivitätszunahme spiegelt sich auch in der Tremor-Amplitude wieder. Das Seismogramm zeigt deutliche Spitzen.

Masaya: Lavasee aktiv

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 11.98, -86.15 | Eruption: Lavasee

Im Santiago-Krater des Schildvulkans Masaya köchelt weiterhin ein kleiner Lavasee. Sein Rand ist auf der LiveCam zu sehen. Sentinel-Aufnahmen detektieren zudem eine thermische Anomalie. Erst in der letzten Woche habe ich mein Video aus dem Jahr 2016 überarbeitet und in 4K-Qualität zur Verfügung gestellt.

Sakurajima: Weitere Explosionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Gestern gab es am japanischen Vulkan Sakurajima weitere Explosionen. Sie lösten 3 VONA-Meldungen beim VAAC Tokio aus. Demnach wurde Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m detektiert. Sie driftete in Richtung Südosten. Gasausstoß und Seismik bleiben auf vergleichsweise niedrigem Niveau, daher rechne ich nicht mit einem längerfristigen Ausbruch.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Vom weiter südlich gelegenen Suwanose-jima gilt es zu berichten, dass das VAAC wieder deutlich mehr explosive Eruptionen anzeigt, als es in den vergangenen zwei Wochen der Fall war. Seit gestern gab es 8 Meldungen über Asche-Eruptionen. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 1800 m nachgewiesen. Sie wurde in Richtung Südosten verfrachtet. Gestern wurden 24 vulkanotektonische Erdbeben und 5 Tremorphasen festgestellt. Gegenüber den letzten Monaten ist die Erdbebenaktivität deutlich zurück gegangen.

Erdbeben-News 16.02.22: Guatemala

  • In Guatemala bebte es mit Mw 6,2
  • Bei Jan Mayen gab es ein Erdbeben Mw 5,7
  • Bei den South Sandwich Islands kam es zu einem Beben Mw 5,5
  • Madeira wurde von einem Erdstoß Mb 5,2 erschüttert
  • Auf der Schwäbischen Alp ereignete sich ein Erdstoß Ml 2,5

Guatemala: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 16.02.22| Zeit: 07:12:27 UTC | Lokation: 14.24 N ; 91.22 W | Tiefe: 100 km | Mw: 6,2

Heute Morgen ereignete sich an der guatemaltekischen Pazifikküste ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum befand sich in 100 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km östlich von Tiquisate lokalisiert. Die Angaben stammen vom EMSC und sind noch vorläufig, d.h. sie könnten noch korrigiert werden.

Jay Mayen: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 14.02.22| Zeit: 20:28:21 UTC | Lokation:  70.77 N ; 14.07 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,7

Bereits vor 2 Tagen wurde die arktische Insel Jan Mayen von einem Erdbeben erschüttert. Der Erdstoß der Magnitude 5,7 manifestierte sich in einer Tiefe von 10 km und hatte ein Epizentrum, das 542 km nördlich von Húsavík (Island) verortet wurde. Auf Jan Mayen befindet sich der Beerenberg-Vulkan.

South Sandwich Islands: Erdstoß Mw 5,5

Datum: 16.02.22| Zeit: 05:39:43 UTC | Lokation: 58.35 S ; 25.65 W | Tiefe: 100 km | Mw: 5,5

Bei den antarktischen South Sandwich Islands wurde ein Erdbeben der Magnitude 5,5 detektiert. Der Erdbebenherd lag auch hier 100 km tief. Das Epizentrum befand sich 2157 km östlich von Stanley (Falkland Inseln).

Madeira: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 16.02.22| Zeit: 04:32:38 UTC | Lokation: 32.43 N ; 16.83 W | Tiefe: 10 km | Mb: 5,1

Vor der Südküste der atlantischen Insel Madeira bete es mit einer Magnitude von 5,1. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 28 km südlich von Funchal. Die Insel gehört zu Portugal, liegt aber in der Nähe der Kanaren.

Deutschland: Erdbeben Ml 2,5

Datum: 16.02.22| Zeit: 02:54:06 UTC | Lokation:  48.31 N ; 9.01 E | Tiefe: 10 km | Ml: 2,5

Im Südwesten der Republik trug sich ein Erdbeben der Lokal-Magnitude 2,5 zu. Die Tiefe des Erdbebenherds wurde auf 10 km ermittelt. Das Epizentrum befand sich 10 km nord-nord-westlich von Albstadt. In der Region kommt es verhältnismäßig oft zu Beben. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass es auch im Alpenraum häufig bebte.

Vulkan-Update 15.02.22: Reykjanes

  • Die isländische Hauptstadt Reykjavik könnte durch Magmenintrusionen gefährdet werden
  • Professor Páll Einarson erklärt, in welchen Regionen er eine besondere Gefahr sieht

Island: Magmaintrusionen könnten die Infrastruktur auf Reykjanes gefährden

Dass der Vulkanismus Fluch und Segen zugleich sein kann, erfährt man an wenigen Orten der Erde so gut wie auf Island. Dank der Vulkane und des Magmatismus hat man vielerorts einen hohen geothermischen Gradienten und kann Energie durch Erdwärme gewinnen. Neben Fischfang und Tourismus, ist die Geothermalenergie ein Standbein der isländischen Wirtschaft und mit ein Grund für den heutigen Wohlstand der Insel. Davon profitiert vor allem die isländische Hauptstadt Reykjavik, bei der sogar die Bürgersteige mittels der kostengünstigen Energie eisfrei gehalten werden. Die Hauptstadt liegt im Süden Islands, dort, wo die Reykjanes-Halbinsel beginnt. Lange Zeit war es dort seismisch und vulkanisch ruhig, doch seit 3 Jahren befindet sich die Seismizität in einer Hochphase. An mindestens 3 Orten standen Schwarmbeben im Zusammenhang mit Magmenintrusion. Magmatische Gänge drangen in den Untergrund ein und verursachten Bodendeformationen. Eine dieser Intrusionen gipfelte letzten März im Ausbruch des Vulkan Fagradalsfjall. Spätestens seitdem ist es vorbei, mit der Ruhe der Isländer, denn es wurde klar, dass es auch in der Nähe der Hauptstadt zu Magmenintrusionen kommen kann. Selbst wenn kein Ausbruch resultiert, könnte die sensible Infrastruktur zur Energieversorgung beschädigt werden. Dazu zählen einerseits die Geothermiekraftwerke selbst, denn auf relativ großen Arealen wurden Bohrlöcher abgeteuft und Kraftwerke erreichtet, die durch Bodenhebungen beschädigt werden könnten. Aber auch das kilometerlange Netz aus Zuleitungen für die Warmwasserversorgung des Hauptstadtbereichs könnte durch Bodendeformationen, oder starke Erdbeben beschädigt werden.

In einem Interview, dass Geowissenschaftler Páll Einarson der Zeitung Morgunblaðið gab, geht der Professor genauer auf die Gefahrensituation ein, und sagt, dass eine Magmenintrusion an der falschen Stelle ernsthafte Probleme verursachen könnte. Für besonders gefährdet hält er die geothermischen Gebiete Krýsuvík und Svartsengi, das Naturschutzgebiet Heiðmörk am Stadtrand von Reykjavík oder die Bláfjöll-Berge. Obwohl die Eruptionen auf Reykjanes meistens klein waren, könnten sie von starken Erdbeben begleitet werden, die Schäden in Reykjavik anrichten könnten. Ein Vulkanausbruch in der Hauptstadtgegend selbst kann langfristig betrachtet nicht komplett ausgeschlossen werden. Na, wenn das nicht mal eine Steilvorlage für einen realistischen Katastrophenfilm ist… .

Vulkan-News 15.02.22: Ätna

  • Ätna: 5 Tage nach dem Paroxysmus werden die Veränderungen immer deutlicher
  • Am Erta Alé ist der Lavasee weiter aktiv
  • Unter Vulcano gab es einige schwache Erdbeben
  • Bei Grindavik auf Island bebte es mit M 3,0

Ätna: Veränderungen sehr deutlich sichtbar

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

5 Tage nach dem letzten Paroxysmus, werden dessen Folgen immer deutlicher. Kaum ein anderer Ausbruch der letzten Monate, hat so starke morphologische Änderungen am Kraterkegel bewirkt. Auf dem neuen Foto von Etnawalk ist die deutlich vergrößerte Scharte gut zu sehen. Ähnliches ereignete sich zur Geburtsstunde des Neuen Südostkraterkegels im Jahr 2006. Damals war es der ursprüngliche Südostkrater, der während eines Paroxysmus praktisch gespalten wurde. Jetzt bleibt es spannend abzuwarten, ob folgende Eruptionen den tiefen Einschnitt wieder auffüllen, oder vergrößern werden.

Eins wird beim Betrachten des Fotos auch klar: wer auf den zentralen kraterkomplex steigen möchte, hat einen steinigen Weg vor sich und muss die frischen Lavaströme und Hangrutschmassen queren.

Erta Alé: Lavasee bleibt aktiv

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Ein neues Sentinel-Satellitenfoto enthüllt, dass der Lavasee im Südkrater des Schildvulkans Erta Alé weiterhin aktiv bleibt. Gestern wurde ein moderates Wärmesignal mit 10 MW Leistung registriert. Sehr wahrscheinlich ist ein Großteil des Lavasees weiterhin gedeckelt und somit gut isoliert.

Momentan sind mir nur 2 größere Lavaseen bekannt, die tatsächlich erreichbar sind: Kilauea auf Hawaii und Erta Alé. Ein recht kleiner Lavasee brodelt zudem im Masaya. Ambrym und Nyiragongo scheinen nur sporadisch aktiv zu sein. Über den Lavasee am Erebus in der Antarktis liegen mir keine neuen Informationen vor, aber wer einen Lavasee aus nächster Nähe sehen will, ist dort sowieso falsch. Allerdings, bevor ihr die Koffer packt: der Lavasee am Kilauea liegt im Sperrgebiet und Reisen in die das Afar-Dreieck sind momentan unsicher, da es in der Nähe einen bewaffneten Konflikt gibt.

Vulcano mit Erdbeben

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Die Liparisch Insel Vulcano wurde in den vergangenen Tagen von weiteren schwachen Erdbeben erschüttert. In der Übersichtskarte der vergangenen 10 Tage sind 4 Erdbeben eingetragen. Sie waren von geringen Magnituden und bewegten sich im Bereich der Mikroseismizität. Ein Beben manifestierte sich unter dem Krater der Fossa. Die Beben zeigen, dass sich Magmatische Fluide unter dem Vulkan bewegen. Allerdings ist man dort weit entfernt von einer seismischen Krise, die einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch ankündigen würde.

Reykjanes: Erdbeben M 3,0

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Es lag 2,4 km nördlich von Grindavik und damit nur wenige Kilometer vom Fagradalsfjall entfernt. Das Hypozentrum lag knapp 5 km tief. Am Keilir bebte es zuvor mit M 2,5.

Inzwischen fragt man sich auf Island, wie sicher es in der Hauptstadt Reykjavik ist und ob es nicht auch in der Nähe der Stadt (oder sogar in der Stadt) zu einem Vulkanausbruch kommen könnte. Doch davon später mehr.

Naturphänomene am 14.02.22: Sprites

  • Bei Sprites handelt es sich um Blitze, die aus einer Gewitterwolke nach oben schießen
  • In den vergangenen Monaten wurden ungewöhnlich viele Sichtungen publiziert
  • Es wurde nachgewiesen, dass Sprites auf das Erdmagnetfeld einwirken können.

Sprites: Blitze die nach oben zischen

Lange Zeit galten Sprites (engl.= Kobolde) als Hirngespinste von Piloten und wurden ähnlich wie UFO-Sichtungen behandelt. Aus Angst vor Verspottung schwiegen viele Piloten über ihre Sichtungen. Da Sprites bei Gewittern entstehen und nach oben aus den Wolken schießen, sind sie oft nur von Flugzeugen, oder Raumschiffen aus sichtbar. Es gibt aber auch bodengestützte Sichtungen, meistens vom Gebirge aus. An klaren Tagen sind sie in weit entfernten Gewittern sichtbar.

Bis vor wenigen Jahren gab es kaum brauchbares Fotomaterial und in den letzten 2 Dekaden des vergangenen Jahrhunderts begann man die gezielte Erforschung der Sprites von Flugzeugen, oder Raumstationen aus. Mittlerweile sind die nach oben gerichteten Blitze wissenschaftlich anerkannt und gelten als Wetterphänomene. Allerdings gibt es bislang nur Theorien darüber, wie Sprites eigentlich entstehen. Man nimmt an, dass sich über einer Wolkendecke während eines Gewitters starke elektrische Spannungen aufbauen. So entsteht eine Zone, die an Elektronen übersättigt ist. Aus der Ionosphäre kommen Gammastrahlen herab, die mit den Elektronen kollidieren und so eine Entladung auslösen. Sprites können von der Wolkenobergrenze bis in die Ionosphäre hinauf reichen.

Häufige Sichtung von Sprites

In den vergangenen Wochen wurden überdurchschnittlich viele Sprites fotografisch dokumentiert und heute wurde sogar ein Video veröffentlicht. Tatsächlich haben sich mehrere Gruppen gebildet, die dem Wetterphänomen Sprite mit modernster Aufnahmetechnik nachstellen. Erst kürzlich gelang es Wissenschaftlern den Einfluss von Sprites auf das Erdmagnetfeld nachzuweisen. Durch Zufall konnte ein SWARM-Satellit mehrere Sprites erfassen und lieferte Daten zur Energie der ungewöhnlichen Blitze: sie reicht aus, um 800 e-Autos aufzuladen, während die Energie eines normalen Blitzes gerade einmal 20 Autos aufladen könnte.

Sprites nehmen Einfluss auf das Erdmagnetfeld

Während sich die Energie von den unteren Schichten in die oberen Schichten der Atmosphäre überträgt, verwandelt sich die ursprüngliche elektromagnetische Welle in eine ionosphärische Plasmawelle. Diese Wellen schwingen mit extrem niedrigen Frequenzen und sind in der Lage die Erde mehrfach zu umrunden. Dabei verursachen sie messbare Schwankungen im Erdmagnetfeld.