Erdbeben-News 02.02.22: Tonga

  • Tonga wurde von einem Erdbeben Mw 5,5 erschüttert
  • Bei Kermadec bebte es ebenfalls mit Mw 5,5
  • Im Südiran bebte es mit Mb 4,7
  • In Deutschland wurden 2 schwache Erschütterungen detektiert

Tonga: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 02.02.2022 | Zeit: 10:26:33 UTC | Lokation: 21.19 S ; 174.25 W | Tiefe: 11 km | Mw 5,5

Östlich von Tonga bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag 11 km tief. Das Epizentrum wurde 74 km östlich von ‘Ohonua lokalisiert. Das Beben ereignete sich am Rand des Tonga-Grabens und stand nicht mit dem Schwarmbeben in Verbindung, dass bis letzter Woche die Region um den submarinen Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’api erschüttert hatte.

Kermadec: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 02.02.2022 | Zeit: 05:32:31 UTC | Lokation:  27.80 S ; 176.35 W | Tiefe: 11 km | Mw 5,5

Einige Hundert Kilometer weiter südlich, bebte es ein weiteres Mal am Kermadec-Tonga-Graben. Das Beben hatte auch eine Magnitude von 5,5 und einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 745 km südlich von ‘Ohonua verortet.

Iran: Erdstoß Mb 4,7

Datum: 02.02.2022 | Zeit: 02:49:21 UTC | Lokation:  29.57 N ; 51.65 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,7

Fünf Kilometer südlich von Kāzerūn ereignete sich ein Erdbeben der Raumwellen-Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Im Süden des Irans kommt es derzeit häufig zu moderaten Erdbeben. Ein Grund hierfür ist die Kollision der Arabischen Platte mit jener Eurasiens.

Deutschland: 2 Erdbeben

Datum: 02.02.2022 | Zeit: 07:40:06 UTC | Lokation: 48.74 N ; 10.18 E | Tiefe: 13km | Mb 2,2

Heute sind gleich 2 Erdbeben in den Listen des EMSCs vertreten. Die stärkere Erschütterung brachte es auf eine Magnitude von 2,2. Ihr Epizentrum manifestierte sich 13 km südöstlich von Aalen. Das Hypozentrum befand sich in nur 3 km Tiefe. Das 2. Beben ereignete sich 10 km westlich von Waldshut-Tiengen und hatte ein Hypozentrum in 7 km Tiefe.

Vulkan-News 02.02.22: Merapi

  • Am Ätna ereignete sich ein kleines Schwarmbeben
  • Am Merapi stieg die Seismizität signifikant
  • Der Semeru eruptiert Vulkanasche
  • Am Taal ist die Seismik erhöht

Ätna mit Schwarmbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch

Unter der Ostflanke des sizilianischen Vulkans Ätna ereignete sich ein Schwarmbeben. Das INGV zeigt 13 Erschütterungen für den 31. Januar an. Die meisten Erdbeben ereigneten sich in einem Cluster, der sich ca. 1.5 km nördlich vom Monte Fontane formierte. Das stärkste Beben brachte es auf eine Magnitude von 2,4, mit einem Hypozentrum in 5,3 km Tiefe. Im Wochenbericht schreibt das INGV, dass es nahezu kontinuierliche strombolianische Eruptionen am Neuen Südostkrater gegeben hat. Aus der Bocca Nuova gab es schwache bis moderate Infraschall-Ereignisse, die auf tief sitzende Explosionen hindeuteten.

Merapi mit hoher Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Vor 2 Tagen ging am Merapi ein kleinerer Pyroklastischer Strom ab. Zudem wurden und werden täglich zahlreiche Abgänge von Schuttlawinen registriert. Die Seismizität stieg in den vergangenen 2 Tagen signifikant an: pro Tag wurden mehr als 100 vulkanotektonische- und hybride Erdbeben detektiert. Es sind die höchsten Werte der letzten 3 Monate. Sollten die Beben anhalten, kann man davon ausgehen, dass ein neuer Schub Magma aufsteigt und die Dome bald anfangen schneller zu wachsen.

Semeru stößt Vulkanasche aus

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Der indonesische Vulkan Semeru stieß wieder eine Aschewolke aus. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 4900 m und driftete in Richtung Nordosten. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom und es werden sporadisch Pyroklastische Ströme generiert. Die aktuelle Aschewolke könnte von einer der Glutwolken ausgehen. Starke Regenfälle können Lahare auslösen.

Taal mit vielen Erdbeben und hohem SO2-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Auf den Philippinen gibt der Taal weiter Rätsel auf, indem er bei anhaltender Deflation viel Schwefeldioxid ausstößt und zugleich seine Seismizität erhöhte. Gestern registrierte PHILVOLCS 31 vulkanotektonische Erdbeben, inkl. 8 Tremorphasen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 10.594 Tonnen am Tag. Im Kratersee auf Volcano Island wellten hydrothermale Fluide auf. Dampfwolken erreichten eine Höhe von bis zu 600 m.

Erdbeben-News 01.02.22: Hawaii

  • Bei den Kermadec-Inseln gab es einen weiteren moderaten Erdstoß
  • Am Kilauea-Südwestrift bebte es mit M 4,3
  • In Westisland gab es ein Beben Ml 3,7

Kermadec: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 01.02.2022 | Zeit: 15:25:59 UTC | Lokation:  30.00 S ; 176.44 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Ein weiteres Erdbeben ereignete sich bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln. Es hatte eine Magnitude von 5,3 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 975 km südlich von ‘Ohonua (Tonga) verortet. Bei der involvierten Störungszone handelte es sich um den Tonga-Graben.

Hawaii: Erdbeben M 4,3 am Kilauea

Datum: 31.01.2022 | Zeit: 11:54:30 UTC | Lokation:  19.24 N ; 155.41 W | Tiefe: 42 km | Ml 4,3

Am Kilauea auf Hawaii trug sich ein Erdbeben der Magnitude Ml 4,3 zu. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von 42 km und hatte ein Epizentrum, das 8 km nordöstlich von Pāhala lag. Es gehört zu einem Erdbebenschwarm, der durch Magmenaufstieg entlang des unteren Südwestrifts des Vulkan ausgelöst wird. Trotz der Tiefe des Hypozentrums konnte das Beben in Pāhala wahrgenommen werden. Der Vulkan selbst ist aktiv und baut an seinem Lavasee im Halema’uma’u-Krater.

Island: Erdbeben M 3,7

Datum: 01.02.2022 | Zeit: 00:05:28 UTC | Lokation:  64.559 ; -21.133 | Tiefe: 4 km | Ml 3,7

Im Westen Islands bebte es mit einer Magnitude von 3,7. Das Hypozentrum lag 4 km tief. Das Epizentrum wurde 19,6 km südwestlich von Húsafell lokalisiert. Der Erdstoß gehört zu dem Schwarmbeben, dass seit gut 3 Wochen 10 km westlich des Schildvulkans Ok abgeht. Trotz seiner Nähe zum Vulkan wird es tektonischen Ursprungs sein. Doch wie immer gilt, dass auch tektonische Erdbeben in Reaktion auf geänderte Spannungsverhältnisse, infolge von Magmenintrusion ausgelöst werden könnten. Von Bodendeformationen wurde bislang allerdings nichts berichtet. Das Beben intensivierte den Schwarm und es folgten zahlreiche schwächere Erdstöße. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 96 Beben in Bereich von Húsafell.

Vulkan-News 01.02.22: Santiaguito

  • Am guatemaltekischen Vulkan Santiaguito gingen 10 Pyroklastische Ströme ab
  • Am Erta Alé etablierte sich ein stabiler Lavasee
  • Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Vulkan Chikurachki ausgebrochen

Santiaguito mit Pyroklastischen Strömen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Am Domvulkan Santiaguito gingen in den letzten 2 Tagen mindestens 10 Pyroklastische Ströme ab. Das geht aus einem Bericht von INSIVUMEH hervor, der gestern Abend veröffentlicht wurde. Die Pyroklastischen Ströme entstanden durch Kollapsereignissen an einem der beiden Lavaströme die über die Südwestflanke fließen. Außerdem gab es permanent starke Entgasungen am Dom. Sie transportierten Vulkanasche bis auf einer Höhe von 600 m über dem Gipfel der Staukuppel. Die Asche verteilte sich großflächig und in den umliegenden Ortschaften ging Vulkanasche nieder. Die Asche bedeckt nicht nur die Ortschaften, sondern auch die Felder der Farmen. Landwirte befürchten Ernteausfälle, so wie es bei einem vergleichbaren Ausbruch vor 10 Jahren der Fall war.

Auf den Bauernhöfen rund um den Vulkan werden Mais, Bananen, Kochbananen, Kardamom und Kaffee geerntet. Am meisten Sorgen bereitet die Bohnenernte, da diese Pflanze jetzt in Blüte steht.

Erta Alé: Lavasee stabil

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Der neue Lavasee im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé scheint stabil zu sein. Es gibt neue Fotos und Berichte lokaler Tourguides, die den Lavasee Ende des Monats aktiv vorfanden: der sichtbare Teil des Lavasees misst ca. 30 m. Ein großer Teil des Lavasees brodelt unter einer dicken Erstarrungskruste, so dass sich sein tatsächlicher Durchmesser nur schwer schätzen lässt. In Berichten heißt es, dass er einen Durchmesser von 200 m habe. Er könnte somit einen Großteil des Pitkraters einnehmen. MIROVA detektiert sporadisch eine moderate Wärmestrahlung. Auf Sentinel-Bildern ist ein entsprechender Hotspot erkennbar. Er ist intensiver als noch vor 2 Monaten. Vulkanspotter hätten somit eine gute Möglichkeit einen Lavasee aus nächster Nähe zu begutachten, wenn da nicht die bürgerkriegsähnlichen Zustände in der Nachbarschaft der Danakil wären. Aber wer weiß, vielleicht stabilisiert sich die Situation in den nächsten Monaten, so dass Reisen in die Region wieder sicherer werden.

Chikurachki ausgebrochen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 50.31, 155.461 | Eruption: Explosiv

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Vulkan Chikurachki ausgebrochen. Das VAAC brachte 5 VONA-Warnungen heraus und detektierte Vulkanasche in 6400 m Höhe. Die Asche zog in südlicher Richtung. Die Insel Paramushir wurde hier im Blog öfters erwähnt, da dort der Ebeko liegt, der in den letzten Jahren praktisch daueraktiv war und erst seit einigen Monaten aus den News verschwunden ist. Während der Ebeko im Norden der Insel liegt, befindet sich der Chikurachki im Inselsüden. Dort ist es der nördlichste Vulkan einer Vulkankette. Der 1816 m hohe Stratovulkan tauchte zuletzt im Jahr 2016 in den Meldungen des GVPs auf. Damals gab es eine starke Ascheeruption. Ob nun eine neue Eruptionsphase eingeläutet wird ist unklar.

Erdbeben-News 31.01.22: Kermadec

  • Bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln gab es einen Erdstoß Mw 5,8
  • Die Owen-Fracture-Zone wurde von einer Erdbebenserie erschüttert.
  • Am Ätna gab es 2 Erdbeben mit Magnituden über 2.
  • Unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel bebt es weiter

Kermadec: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 31.01.2022 | Zeit: 12:14:33 UTC | Lokation: 29.87 S ; 176.61 W | Tiefe: 2 km | Mw 5,8

Der Tongagraben wurde erneut von einer Serie moderater-starker Erdbeben erschüttert. Das stärkste Beben brachte es auf eine Moment-Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag nur 2 km tief. Das Epizentrum wurde der Kermadec Region zugerechnet, aber in Bezug zu Tonga gesetzt. Demnach befand sich das Epizentrum in einer Entfernung von lag 964 km zu ‘Ohonua und lag südlich des Archipels. Eine Stunde zuvor bebte es in der gleichen Region mit einer Magnitude von 5,6. Die Beben gehörten zu einem Schwarm recht starker Erschütterungen, die sich infolge eine Erdbebens Mw 6,4 ereigneten.

Arabischen See: 3 Erdbeben Mb 5,2

Datum: 31.01.2022 | Zeit: 12:42:22 UTC | Lokation:  14.41 N ; 56.58 E | Tiefe: 33 km | Mb 5,2

In der Arabischen See wurde 3 moderate Erschütterungen detektiert, die in schneller Folge an der Owen-Fracture-Zone entstanden. Sie hatten die Magnituden 5,2 und Hypozentren in 33 und 10 km Tiefe. Die Epizentren wurden 339 km nordöstlich von Hadibu (Yemen) lokalisiert. Es kommt immer wieder zu Erdbeben entlang der Owen-Fracture-Zone. Oft erfolgen sie in Schüben.

Sizilien: 2 Erdbeben am Ätna

Datum: 31.01.2022 | Zeit: 12:30:47 UTC | Lokation:  37.75 N ; 15.09 E | Tiefe: 5 km | Ml 2,2

Der sizilianische Vulkan Ätna wurde seit gestern von 2 Erdbeben erschüttert, die Magnituden größer als 2 hatten. Das stärkere Beben manifestierte sich heute und brachte es auf Ml 2,2. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 5 km. Das Epizentrum lag östlich des Gipfelkraters, genauer, im Valle del Bove. Gestern gab es ein Beben Ml 2,1. Das Hypozentrum lag 22 km tief unter dem Westfuss des Vulkans.

Island: anhaltende Schwarmbeben

Unter Island gibt es weiterhin Schwarmbeben. Sie manifestieren sich unter der Reykjanes-Halbinsel und bei Húsafell. Während dort nur wenige Erdstöße festgestellt wurden, ist der Schwarm unter Reykjanes intensiver. Dort registrierte IMO innerhalb von 48 Stunden 76 Erschütterungen. Viele der Beben manifestierten sich entlang der Magmatischen Gangs am Fagradalsfjall.

Naturkatastrophen-News 31.01.22: Sturm Nadia

  • Sturmtief Nadia forderte europaweit 8 Menschenleben
  • Stromausfälle stellen eine ernstzunehmende Gefahr dar

Sturm über Nordeuropa

Am Wochenende wütete das Sturmtief Nadia über Nordeuropa und forderte 8 Menschenleben. An der deutschen Nordseeküste kam es zu orkanartigen Sturmböen. Der Wind drückte das Meerwasser gegen die Küsten, so dass es zu einer Sturmflut kam. In Hamburg und in Bremerhaven kam es zu Überschwemmungen. Der Fährverkehr zu den Nordseeinseln wurde stark beeinträchtig. Der Sturm entwurzelte überdies Bäume und verursachte Verkehrsbehinderungen. Von diesen war die Deutsche Bundesbahn besonders betroffen und viele Zugverbindungen waren gestört. In Brandenburg wurde ein Mann Opfer des Unwetters.

Bevor uns der Sturm erreichte, richtete er auf den Britischen Inseln große Schäden an. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h gemessen. Insgesamt starben dort 3 Personen. Unter ihnen befand sich ein 9 jähriger Junge. Für 130.000 Haushalte fiel der Strom aus.

Von uns aus zog das Sturmtief weiter in Richtung Osten und verursachte dort ebenfalls starke Schäden. Für Hunderttausende Haushalte fiel der Strom aus, da Hochspannungsleitungen zerstört wurden. In Dänemark starb eine Frau an den Folgen eines sturmbedingten Sturzes. Es kam zu Überschwemmungen. Auch in Polen starb eine Person. Der junge Mann wurde in seinem Auto von einem umstürzenden Baum erwischt. 680.000 Haushalte waren von Stromausfällen betroffen.

Gefahr durch Stromausfälle

Unsere technisierte Welt ist zu 100% vom Strom abhängig. Ohne Strom funktioniert selbst die Wasserversorgung nicht, einmal zu schweigen von allen Errungenschaften der Zivilisation:  Heizungen, Kühlschränke, Kochstellen, Computer, Internet, Mobilfunk, Kassen, Ampeln. Ohne Strom gibt es an den Zapfsäulen kein Benzin, die Geschäfte bleiben geschlossen, der Güterverkehr -und damit die Lebensmittelversorgung brechen zusammen. Was, wenn es einmal zu einem längeren- landesweiten, oder sogar europaweiten- Stromausfall kommen sollte? Die Stromnetze sind vernetzt und anfällig für Kaskadeneffekte: durch den Ausfall regionaler Netze könnten Spannungsspitzen entstehen, die auf dem ganzen Kontinent das System kollabieren lassen. Hilfskräfte wären in so einem Fall hoffnungslos überfordert. Was tun, wenn die Versorgung zusammenbricht und Hilfe nicht in Sicht ist? Da hilft nur, sich rechtzeitig Notvorräte anzulegen, zu denen auch eine entsprechend große Trinkwasserreserve gehört. Die Regierung empfiehlt eine Notreserve für mindestens 14 Tage anzulegen. Sicherlich gibt es Notbrunnen und Zentrale Versorgungstellen der Länder, aber seit Ende des Kalten Krieges wurden diese massiv abgebaut. Und wer weiß schon, wo sich diese befinden? Der Standort der Brunnen zur Wassernotversorgung sind oft geheim. Meine Recherchen ergaben, dass es in ganz Deutschland 5200 Notbrunnen gibt. In meiner Heimatstadt Oberhausen sollen 43 Brunnen existieren, allerdings ist es fraglich, ob aus allen tatsächlich sauberes Trinkwasser kommt. Im Krisenfall müssten sie 210.000 Menschen mit Trinkwasser versorgen… eine logistische Herausforderung. Bis diese Anläuft würden im Krisenfall bestimmt Tage vergehen. Also, sorgt vor! Selbst regionale Stromausfälle -wie sie jetzt vom Sturm verursacht wurden- können mehrere Tage dauern und im Winter sehr unangenehm werden.

Vulkan-News 31.01.22: Batu Tara

  • Am Ätna gehen die strombolianischen Eruptionen weiter
  • Es wurde eine Aschewolke am Batu Tara detektiert
  • Im Halema’uma’u-Krater auf Hawaii sieht man wieder Lava
  • Taal mit phreatischen Eruptionen

Ätna: Strombolianische Eruptionen halten an

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch

In der Nacht hielt die strombolianische Aktivität am Ätna an. Der Neue Südostkrater förderte glühende Tephra einige Zehner Meter hoch. Die Aktivität war am Besten durch die Scharte im Süden zu sehen. Heute Morgen erkennt man auf den Livecams Vulkanasche aufsteigen, die vom starken Wind ins Valle del Bove gedrückt wird. MIROVA zeigt schwache thermische Anomalien an. Auf Sentinel-Satellitenfotos vom 29. Januar sieht man schwache Hotspots am Kraterrand des Neuen Südostkraters und in der Bocca Nuova. Bei genauem hinschauen sieht man auch im Nordostkrater einen warmen Schlot. Laut Dr. Boris Behncke nimmt die Tremor-Amplitude sehr, sehr, sehr langsam zu. Es sieht so aus, als würde Ätna auf einen neuen Paroxysmus zusteuern.

Batu Tara mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.79, 123.59 | Eruption: Strombolianisch

Das VAAC Darwin detektierte ein Aschewölckchen, das vom indonesischen Vulkan Batu Tara aufstieg. Die Eruptionswolke erreichte eine Höhe von 1500 m. Der Wind verfrachtete die Asche in Richtung Ost-Süd-Ost. Batu Tara liegt auf der entlegenen Insel Komba und war bis vor einigen Jahren daueraktiv. Die Geonauten landeten dort als erstes westliche Team an und fotografierten die Eruptionen. Für mich ist der Vulkan einer meiner Favoriten und die Meldung über eine Wiederaufnahme der Aktivität ein kleines Highlight.

Der Batu Tara ist einer der Vulkane des zirkumpazifischen Feuerrings. Der Vulkanismus entlang des Pazifiks ist das Ergebnis der Kollision mehrerer tektonischer Platten, darunter die Pazifische Platte, die Australische Platte, die Eurasische Platte, die Philippinische Platte und die Indische Platte. Diese Platten bewegen sich relativ zueinander, wodurch es zu Subduktion und zur Bildung von vulkanischen Inselbögen kommt.

Batu Tara liegt in der Nähe der Konvergenzzone zwischen der Australischen Platte und der ozeanischen Sundplatte. In diesem Bereich findet Subduktion statt. Diese Subduktion erzeugt Schmelzen und Magmaaufstiege, die letztendlich zur Bildung von Vulkanen wie Batu Tara führen.

Der 748 m hohe Inselvulkan bildet die kleine Insel Pulau Batu Tara in der Bandasee. Er ist bekannt für seine regelmäßigen vulkanischen Aktivitäten. Die jüngsten dokumentierten Ausbrüche des Batu Tara fanden im Zeitraum von 2007 bis 2015 statt. Seitdem ist es recht ruhig um den Batu Tara. nur gelegentlich gibt es thermische Anomalien und kleine Aschewolken, wie es jetzt der Fall war. Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage sind Augenzeugenberichte der eruptiven Tätigkeit selten. Unsere Expedition war damals die erste, die am Vulkan anlandete um ihn zu fotografieren. Dazu mussten wird die Insel umrunden und einen geeigneten Landungsplatz finden. Der erste Kontakt erfolgte schwimmend.

Kilauea: Lava im Krater

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einer 2 tägigen Pause kehrte heute Nacht Lava in den Halema’uma’u-Krater des Kilaueas zurück. Bis jetzt ist es nur ein kleinerer Lavastrom, den man auf der LiveCam sehen kann, doch die Aktivität könnte sich schnell steigern.

Taal eruptierte phreatisch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Gestern meldete PHILVOLCS 9 phreatische Ausbrüche vom Taal Vulkan. Die Dampferuptionen dauerten bis zu 2 Minuten und ließen Dampfwolken mehrere Hundert Meter aufsteigen. Es wurden 31 vulkanotektonische Beben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 10.036 Tonnen am Tag. Heute wurden niedrigere Werte gemeldet: 13 Erschütterungen wurden registriert und 4829 Tonnen Schwefeldioxid.

Vulkan-News 30.01.22: Santiaguito

  • Der Santiaguito trat gestern Abend in einer Phase erhöhter Aktivität ein
  • Der Nevados de Chillan eruptiert Aschewolken
  • Am Ätna gab es Asche-Emissionen aus dem NSEC

Santiaguito emittierte viel Vulkanasche

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

In Guatemala steigerte der Domvulkan Santiaguito seine Aktivität. INSIVUMEH berichtete gestern Abend von Ascheniederschlag, der aus mehreren Ortschaften in Vulkannähe gemeldet wurde. Betroffen war auch die Stadt Quetzaltenango, die als touristischer Ausgangspunkt für Touren auf den Vulkan gilt. Der Dom selbst war von Wolken bedeckt, so dass sich nicht mit Sicherheit sagen ließ, wie die Aktivität aussah. Die Seismometer registrierten erhöhten Tremor und den konstanten Abgang von Schuttlawinen. INSIVUMEH schreibt, dass die Asche-Emissionen von diesen Abgängen stammte. Manchmal ist der Übergang zwischen Schuttlawinen und Pyroklastischen Ströme fließend, so dass auch durchaus Glutwolken entstanden sein könnten. Die Vulkanologen halten ihre Warnung vor Pyroklastischen Ströme aufrecht. Das VAAC registriert aktuell Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Bei so hoch aufsteigender Asche ist es sehr wahrscheinlich, dass Pyroklastische Ströme entstanden sind, oder dass sich die Explosivität der Eruption steigerte.

Der Vulkan befindet sich seit einigen Wochen in einer extrusiven Phase und der Lavadom wächst besonders stark. Vom Dom gehen 2 zähe Lavaströme aus, die in Richtung Westen und Südwesten fließen.

Nevados de Chillán

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist es der Nevados de Chillán, der Aschewolken ausstößt. Das VAAC detektierte diese in einer Höhe von 4000 m. Sie drifteten in Richtung Osten. Momentan ist der Chillán der aktivste Vulkan in Chile.

Ätna: strombolianische Aktivität festgestellt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Der Neue Südostkrater wird wieder aktiver und erzeugt schwache strombolianische Eruptionen. Laut INGV begannen die Eruptionen kurz nach Mitternacht und förderten kleine Aschewolken, die sich schnell auflösten. Der Tremor bewegt sich auf relativ schwachem bis moderaten Niveau, mit einer leicht steigenden Tendenz. Es ist gut möglich, dass sich der Ätna auf einen weiteren Paroxysmus vorbereitet. Die Abstände zwischen den Paroxysmen sind recht lang und betrugen zuletzt zwischen 6 und 8 Wochen.

Update 17:30 Uhr: Die Ascheeruptionen hielten den Tag über an und intensivierten sich phasenweise. In den Sozialen Medien spekuliert man natürlich über einen bevorstehenden Paroxysmus.

Naturkatastrophen-News 29.01.22: Schneesturm USA

  • Schneemassen legen US-Ostküste lahm
  • Wintereinbruch auf der Arabischen Insel trifft Jordanien hart
  • Im Osten Afrikas kam es zu Überschwemmungen.

USA: Schneesturm wütet an der Ostküste

Die Ostküste der USA wird von einem starken Schneesturm heimgesucht. In 10 Bundesstaaten wurde eine entsprechende Unwetterwarnung ausgegeben. Regional wurde das Autofahren verboten, wie z.B. in Rhode Island und Delaware. Das Autofahren ist nur noch in Notfällen erlaubt. In Massachusetts wurde ein LKW- Fahrverbot auf Autobahnen verhängt. Bereits gestern kam es zu Hamsterkäufe. Neben Lebensmittel und Brenn/Treibstoffe wurden Schneefräsen und Notstromgenerate nachgefragt: bisher kam es nur zu vereinzelten Stromausfällen, aber man rechnet mit größerem Versagen der Stromversorgung. Darüber hinaus wird trotz der Fahrverbote Verkehrschaos erwartet. Hinzu kommt, dass mehr als 5000 Flüge abgesagt wurden.

Besonders schlimm scheint es die Region um Boston zu treffen. Hier warnte die Bürgermeisterin vor einem „historischen Sturm“. Die Stadt im Bundesstaat Massachusetts liegt direkt an der Atlantikküste. Der Sturm verursachte dort eine Springflut und der nahe Küstenbereich wurde teilweise überflutet. Auch in anderen Städten wurde vor Überflutungen gewarnt.

Das Unwetter kündigte sich bereits Mitte der Woche an, als es zu einer sogenannten Bombogenese kam: ein plötzlicher starker Luftdruckabfall im Zentrum eines Tiefdruckgebiets sog über dem Meer wärmere Luftmassen an, so dass sich der Sturm bilden konnte.

Eine Bombogenese tritt auf, wenn der Luftdruck im Zentrum eines Tiefdruckgebiets innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Millibar abnimmt. Es handelt sich also um eine sehr schnelle Intensivierung des Sturms. Sie tritt normalerweise in Verbindung mit extratropischen Zyklonen auf, die auch als Nor’easter oder Schneesturm bekannt sind. Diese Stürme können schwerwiegende Auswirkungen auf die Wetterbedingungen haben.

In den USA treten heftige Schneestürme besonders häufig im Bereich der Großen Seen und im Nordosten des Landes auf. Sie sind aber auch in den Rocky Mountains und den High Plains keine Seltenheit. Dass so große Gebiete wie jetzt betroffen sind, sit dagegen eher selten.

Winter am östlichen Mittelmeer

Viele Länder der östlichen Mittelmeerregion leiden unter einem ungewöhnlich strengen Winter. In manchen Orten wurden 2 stellige Minustemperaturen gemessen. In den meisten Häusern gibt es keine Heizungen. In Jordanien, wo zahlreiche syrische Flüchtlinge in Camps hausen, fielen mehrere Dezimeter Schnee. Selbst in Israel schneite es. Dank des schwachen Jetstreams konnten polare Kaltluftmassen soweit in den Süden vordringen.

Überflutungen in Malawi

Der Südosten Afrikas wurde vom Tropensturm Ana getroffen. Besonders in Malawi kam es zu katastrophalen Überflutungen, von denen mehr als 200.000 Menschen betroffen sind. Der Notstand wurde ausgerufen. Überschwemmte Flächen können später bewirken, dass sich Schädlinge wie Heuschrecken en mas vermehren.