Ätna: Update 18.10.20

Heute Nacht fluktuierte die Tremoramplitude am italienischen Vulkan Ätna wieder stärker und geriet dabei bis in den roten Bereich. Die Schwankungen repräsentierten eine Phase erhöhter Aktivität am Vulkan. Dr. Boris Behncke filmte von seinem Haus aus strombolianische Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters. Bei der Aktivität wurde glühende Tephra einige Zehner Meter über Kraterhöhe ausgeworfen. Auch wenn die Auswurfshöhe gering war, so gab es praktisch keine längeren Pausen zwischen den Explosionen, so dass man von kontinuierlicher Aktivität sprechen kann. Wahrscheinlich wurde auch Vulkanasche ausgestoßen, die auf dem Video aufgrund der Dunkelheit verborgen blieb.

Auf einem 2 Tage alten Satellitenbild sieht man 2 moderate thermische Anomalien im Neuen Südostkrater und im Nordostkrater, sowie den ersten Schnee der Saison.

Die seismische Aktivität direkt am Vulkan, wurde von einem Erdbeben der Magnitude 2,0 in 6 km Tiefe dominiert. Dieses Beben manifestierte sich im Valle del Bove, genauer, im südlichen Bereich der Depression. Der Erdbebenschwarm westlich des Vulkans ist noch aktiv. Heute Morgen manifestierte sich 3 km nordöstlich von Troina ein Erdstoß der Magnitude 3,1. Dabei handelte es sich um das stärkste Beben der Serie. Das EMSC registrierte seit gestern 26 Beben mit Magnituden größer als 2.

Ebeko eruptiert

Der russische Vulkan Ebeko liegt auf der Aleuten-Insel Paramushir und erwies sich in den letzten Jahren als der aktivste Vulkan des Inselbogens. Heute meldet das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m.

Kadovar emittiert Asche

Vor der Küste von Papua Neuguinea gibt der Kadovar wieder ein Lebenszeichen von sich und emittiert Vulkanasche. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel. Die Vulkanasche driftete in östlicher Richtung über die Bismarck-See. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto vom 16. Oktober erkennt man eine Dampfwolke, sowie eine kleine thermische Anomalie im Kraterbereich.

Ätna-Region: Schwarmbeben

Gut 20 km westlich des Ätnas findet gerade ein Schwarmbeben statt. Die Epizentren werden gut 9 km westlich der Ortschaft von Troina lokalisiert. Die Hypozentren liegen um 30 km Tiefe. Stärkstes Beben hatte bisher die Magnitude 3,3. Unklar ist, ob es tektonische Beben sind, oder vulkanotektonische Erschütterungen. Die Tiefe spricht für letzteres: Magma könnte aufsteigen und in den Bereich der untere Erdkruste eindringen.

Ätna: Update 17.10.20

Am Ätna auf Sizilien gehen die Eruptionen weiter. Allerdings mit der Einschränkung, dass in den letzten Tagen keine Episoden mit Ascheausstoß dokumentiert wurden. Dafür meldet Vulkanologe Dr. Boris Behncke einen rot illuminierten Nachthimmel über dem Neuen Südostkrater. Die Seismizität ist relativ hoch. Am 15 Oktober wurden 10 Erschütterungen dokumentiert. Die beiden Stärksten hatten Magnituden von 1,3. Die Epizentren lagen überwiegend im Bereich des Zentralkraters und im Valle del Bove. Der Tremor bewegt sich ohne große Fluktuationen im gelben Bereich seitwärts. Ein Anzeichen dafür, dass gerade keine Ascheeruptionen stattfinden. Das Bild zeigt eine schöne strombolianische Eruption aus dem NSEC und wurde am Montag von Enrico Indovina veröffentlicht.

Karymsky in Eruption

Gestern brachte Das VAAC 3 VONA-Meldungen zum Vulkan in Kamtschatka heraus. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4000 m und driftete in östlicher Richtung. Menschen werden durch die Eruptionen des Karymskys nicht gefährdet, da er in einer unbesiedelten Gegend der sibirischen Halbinsel liegt.

Klyuchevskoy eruptiert effusiv

Ebenfalls in Kamtschatka liegt der Klyuchevskoy. Die letzten VONA-Meldungen liegen 2 Tage zurück, trotzdem ist der Vulkan noch aktiv. Er eruptiert einen Lavastrom, der über die Südflanke fließt. Nachts beschert er einen rot illuminierten Himmel. Ich gehe davon aus, dass es auch zu strombolianischen Eruptionen kommt.

Kerinci ist aktiv

Der Kerinci liegt auf der indonesischen Insel Sumatra und ist heute wieder mit einer VONA-Warnung vor Vulkanasche in den Meldungen vertreten. Hier wurde die Vulkanasche in einer Höhe von 4600 m festgestellt.

Semeru eruptiert Aschewolke

Der indonesische Vulkan Semeru eruptierte wieder eine Aschewolke. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von fast 4000 m über Normalnull. Vom VSI wurden 54 seismische Eruptionssignale detektiert. Sie hatte Amplituden zwischen 10-21 mm. Die Erschütterungen dauerten bis zu 170 Sekunden. Außerdem wurden 10 Signale registriert, die auf starke Entgasungen/Exhalationen hindeuteten. Von vulkanotektonische Erdbeben wird nichts berichtet. Der Vulkan ist weiterhin sehr aktiv. Die Eruption ist stabil und Anzeichen für eine drastische Verstärkung des Geschehens gibt es derzeit nicht.

Suwanose-jima

Der japansiche Inselvulkan Suwanose-jima eruptiert strombolianisch. Vulkanasche steigt bis zu 1800 m hoch auf. Die bisher jüngste VONA-Meldung stammt von heute Nacht.

Nyiragongo: Auslaufen des Lavasees befürchtet

Der Vulkanologe Dario Tedesco befürchtet, dass sich am Nyiragongo im Kongo eine neue katastrophale Eruption ereignen könnte, wie sie sich in den letzten Jahrzehnten bereits 2 Mal ereignet hat. In den Jahren 1977 und 2002 öffnete sich eine Spalte in der Vulkanflanke, durch die der Lavasee im Krater abgelaufen ist. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h ergoss sich die dünnflüssige Basaltlava über den Vulkanhang und floss bis in den Kivu-See. Zuvor brannte die Lava eine Schneise durch die Stadt Goma, was viele Todesopfer zur Folge hatte.

Der Wissenschaftler besichtigte den Vulkan zuletzt Anfang des Jahres, zusammen mit einem Team, das sich mit einem UN-Hubschrauber bis zum Kraterrand fliegen ließ. Die Vulkanologen stellten fest, dass der Spiegel des Lavasees langsam, aber kontinuierlich anstieg. Aktuelle Daten der Thermalsatelliten bestätigen eine sehr hohe Wärmestrahlung und ein fluktuieren des Lavaseepegels: Zeiten mit einem normalen Stand wechseln sich mit Phasen erhöhter Aktivität ab. Allerdings kann ich nicht erkennen, dass der Pegel der Lava dauerhaft hoch bleibt. Doch gerade darin sieht der Geophysiker Pierre-Yves Burgi, der mit Tedesco zusammenarbeitet, eine besondere Gefahr. Denn vor den letzten beiden Eruptionen stabilisierte sich der Pegel des Lavasees und stieg über einen Zeitrum von 4 Jahren nicht mehr an, bevor es dann zum Auslaufen des Lavasees kam. Über die Jahre hinweg könnte die geheilte Wunde in der Vulkanflanke weichgekocht werden und bersten. Besonders im Zusammenhang mit einem starken tektonischen Erdbeben, wie es bereits im Jahr 2002 geschah. Die Forscher sehen eine Wiederholung der Ereignisse für den Zeitraum 2024-2027 voraus.

Hintergrund, warum Dario Tedesco gerade jetzt auf die potenzielle Gefahr aufmerksam macht, ist, dass dem Vulkanologischen Observatorium von Goma das Geld ausgegangen ist. Vor 5 Jahren erhielten die Vulkanologen eine Millionenschwere Finanzspritze der Weltbank, doch diese Geldquelle ist nun versiegt. Da auch der Flughafen von Goma bedroht wird, der von der UN benutzt wird um Hilfsgüter einzufliegen und wichtige Rohstoffe aus dem Land zu bringen, erwägen nun die UN-Friedenstruppen den Vulkanologen finanziell unter die Arme zu greifen. Bleibt zu hoffen, dass die Vulkanologen ein Aufplatzen der Flanke frühzeitig voraussehen, um die Bevölkerung am Fuß des Vulkans zu warnen. Ohne ein funktionierendes Warn- und Evakuierungssystem dürft das allerdings schwierig werden.

Villarica: 2 Explosionen

Am chilenischen Vulkan Villarrica ereigneten sich gestern Morgen um 5:34 und 8:04 Uhr zwei explosive Eruptionen. Sie gingen einher mit langperiodischen Erdbeben. Laut Aussage der chilenischen Bergbaubehörde SERNAGEOMIN wurde die erste Explosion von intensivem Kraterglühen begleitet. Wahrscheinlich war die Eruption strombolianischer Natur und förderte glühende Tephra, die allerdings nicht bis über Kraterhöhe ausgeworfen wurde. Die zweite Eruption förderte Vulkanasche. Sie stieg bis zu 450 m über den Krater auf. Das VAAC brachte eine VONA-Meldung heraus, obwohl die Aschewolke nicht von Satelliten detektiert werden konnte. Zuletzt wurden vor 10 Tagen zwei ähnliche Ereignisse am Villarrica beobachtet. Der Vulkan scheint seine Aktivität langsam zu steigern.

Poás: Sorge vor Eruption wächst

Am Vulkan Poás in Costa Rica steigt die Besorgnis, dass sich der Vulkan auf eine neue eruptive Phase vorbereiten könnte. Der Spiegel des Kratersees fiel innerhalb von nur 4 Tagen um 20 cm und dass, obwohl es in dem Beobachtungszeitraum geregnet hatte. Die Vulkanologen von OVSICORI meldeten zudem starke fumarolische Aktivität. Allerdings wiesen die Forscher auch darauf hin, dass der Kratersee bereits mehrmals verschwunden sei, ohne dass es zu einer Eruption gekommen sei. Der letzte größere Ausbruch des Poás ereignete sich 2017. Damals wurde der See komplett eingedampft.

Batur Tara mit thermischen Signal

Seit dem 2. Oktober registrierte MIROVA 5 thermische Signale, die vom indonesische Inselvulkan Batu Tara ausgingen. 3 der Signale lagen im moderaten Bereich. Zwar kommt es immer wieder vor, dass vereinzelt Wärmestrahlung registriert wird, doch selten, dass es zu einer Häufung solcher Messungen kommt. Von daher liegt es im Bereich des Möglichen, dass der Vulkan dabei ist aufzuheizen. Entweder ist der Vulkan fumarolisch aktiv, bei stark steigenden Gastemperaturen, oder es kam bereits zu strombolianischen Eruptionen. Aufgrund seiner entlegenen Lage vor der Nordküste von Flores, und einem Tabu die Insel zu betreten, sind Augenzeugenberichte der Aktivität dünn gesäht. Letzte Augenzeugenberichte von Eruptionen stammen aus dem Jahr 2016.

Kilimandscharo: Massive Steppenbrände

Wer sich heuer ein Satellitenbild Ostafrikas anschaut, wird schnell auf die gewaltigen Rauchwolken aufmerksam, die vom höchsten Berg Afrikas ausgehen. Doch der Kilimandscharo ist nicht etwa ausgebrochen, sondern wird von einem immensen Steppenbrand heimgesucht. Der gesamte Südhang steht in Flammen und zwar bis auf einer Höhe von 3000 m. Dort ist der Boden normalerweise morastig, doch aktuell scheint er ausgetrocknet zu sein, so dass sich der torfige Untergrund entzündet hat. Und so fackelt eine einzigartige Moor- und Heidelandschaft ab, in der sich viele endemische Pflanzenarten befinden. Die Brände waren ausgebrochen, als ein Koch Essen für eine Wandergruppe zubereitet hat. Aufgrund der schweren Zugänglichkeit und fehlenden finanziellen Mitteln ist der Brand praktisch nicht unter Kontrolle zu bringen. Mittlerweile greifen die Flammen auch auf Waldgebiete in tieferen Regionen über.

Solche Feuer in sonst morastigen Gegenden mit Torfböden sind mittlerweile weit verbreitet: sie wüten etwa in Sibirien und im Pantanal. Selbst wenn solche Brände an der Oberfläche gelöscht werden können, bleiben schwellende Glutnester im Boden und das Feuer bricht erneut aus.

Indien: Neue Flutkatastrophe

Die indischen Bundestaaten Telangana, Andhra Pradesh und Karnataka wurden von starken Unwettern heimgesucht, bei denen mindestens 30 Menschen starben. 10 Menschen starben durch ertrinken, oder fielen Stromschlägen zu Opfer. 8 Personen einer Familie kamen ums Leben, als ein Balkon kollabierte, von dem aus sie das Hochwasser beobachteten. In der Stadt Hyderabad starben neun Menschen beim Einsturz einer Mauer.

Australien: Massives Korallensterben am Great Barrier Reef

Das Wahrzeichen Australiens und zugleich das größte Korallenriff der Erde, ist dabei zu verschwinden. Neue Studien belegen, dass das Riff in den letzten 20 Jahren mehr als die Hälfte seiner Korallen verloren hat. Bisher gingen viele Forscher davon aus, dass das Riff alleine durch seine Größe geschützt sei und nicht zur Gänze verschwinden könne: Es ist größer als Italien und hat eine Fläche von 348.000 Quadratkilometern. Doch diese Ansicht müsse immer mehr Forscher revidieren.

Grund für das Korallensterben sind die immer weiter steigenden Wassertemperaturen. Dadurch produzieren Algen Giftstoffe, welche die Korallen töten. Normalerweise liefern die Algen Nährstoffe für die Korallen.

Corona-Infektion steigen wie erwartet

Wie von mir bereits im Frühsommer prognostiziert, steigen die Infektionen mit dem Corona-Virus SARS CoV-2 auch in Deutschland wieder. Grund hierfür sind Temperaturen unter 15-Grad und die Abnahme der Sonnenscheindauer. Wir verbringen mehr Zeit in geschlossenen Räumen und das menschliche Immunsystem scheint in der dunklen Jahreszeit deutlich schwächer zu sein als im Sommer. In den letzten Tagen stiegen die täglichen Neuinfektionen von 2500 auf über 4000 an und liegen aktuell (laut JHU) bei 7113 Neuinfektionen. Parallel dazu nehmen die schweren Verläufe zu, allerdings noch nicht in dem Maß wie die Fallzahlen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Entwicklung der schweren Fälle mindesten 2 Wochen hinter den Zahlen der Neuinfektionen herhinkt. Was wir aktuell an schweren Verläufen erleben spiegelt das Infektionsgeschehen von vor 2-3 Wochen wieder. Das gilt im besonderen Maße für die Todesfälle. Diese nahmen in den letzten Tagen leicht zu. Gestern wurden 34 Todesfälle gemeldet, die im Zusammenhang mit einer COVID-19 Erkrankung standen. Vor 3-4 Wochen gab es pro Tag ca. 1500 Neuinfektionen. Man kann davon ausgehen, dass die Todeszahlen in den nächsten Wochen steigen werden. Über die zu erwartenden Wachstumsraten kann man sich gut an Frankreich orientieren. Dort wurden gestern etwa 21.100 Neuinfektionen und 76 Todesopfer gemeldet. Zu beachten gilt: positiv getestete Personen (Neuinfektionen) sind nicht gleichbedeutend mit erkrankten Menschen!

Die Regierenden verschärfen praktisch täglich die Schutzmaßnahmen und in den sogenannten Corona-Hotspots müssen nun auch Alltagsmasken im Freien getragen werden. Das Reisen innerhalb Deutschlands wurde stark eingeschränkt, indem es für Menschen aus Corona-Hotspots Beherberungsverbote erlassen wurden. Die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Reglungen haben Bürger soweit verunsichert, dass die Reiseaktivitäten stark zurückgegangen sind. Sicherlich war das Zweck der Aktion, doch die Folgen für das Gastgewerbe sind fatal. Hinzu kommt eine schwindende Akzeptanz gegenüber den Corona-Maßnahmen, besonders im jüngeren Teil der Bevölkerung, der selbst ein geringes Risiko trägt an COVID-19 schwer zu erkranken. Es rächt sich, dass die Maßnahmen während des Sommers nicht ganz aufgehoben wurden.

Meiner Meinung nach können die bisher getroffenen Maßnahmen den Verlauf der Pandemie kurzfristig bremsen, mittelfristig gesehen wird es allerdings nicht gelingen den natürlichen Lauf der Dinge zu verhindern. Selbst ein Lockdown wird im Winter die Fallzahlen nur temporär beeinflussen: sobald er aufgehoben wird, werden auch die Infektionszahlen weder steigen und nach wenigen Wochen steht man wieder dort, wo man vor einem Lockdown stand. Ausrotten lässt sich das Virus praktisch nicht mehr!

Wir stehen am Anfang der 2. Welle, die jahreszeitlich bedingt ist. Genauso, wie im Sommer die Fallzahlen auf natürliche Weise zurückgingen, werden sie nun wieder zunehmen. Von einer Herdenimmunität sind wir Jahre entfernt. Die WHO hält diese auch für „unethisch“!  Mich persönlich irritiert diese Einstellung, zeigt sie doch, wie weit wir uns von unseren Ursprüngen entfernt haben. Reflektiert man die Einstellung der WHO, die sicherlich von Vielen geteilt wird, dann erscheint mir ein zweiter Lockdown unvermeidlich, selbst wenn das Coronavirus nicht der „Killer“ ist, für den man es noch am Anfang der Pandemie halten konnte. Zum Vergleich: das Coronavirus von 2002 (SARS CoV-1, nur damals ohne Ziffer) hatte eine Mortalität von 9,6%. MERS brachte es sogar auf über 34%. Inzwischen belegen die Statistiken, dass die Mortalität von SARS CoV-2 in etwa mit der Sterblichkeit einer starken Grippepandemie zu vergleichen ist. Der Bonner Virologe Streeck bezifferte sie jüngst mit höchstens 0,37%. Er warnt zwar davor, das Virus auf die leichte Schulter zunehmen, mahnt aber auch vor übertriebener Angst und meint, dass Corona nicht unser Untergang sein wird. Eine Überzeugung die ich Teile, mit der Ergänzung, dass die Reaktionen auf das Virus unseren Wohlstand mehr gefährden als das Virus selbst.

In der Konsequenz meiner Überlegungen, sollte man sich langsam wieder auf weiter verschärfte Maßnahmen -bis hin zum möglichen Lockdown- vorbereiten, selbst wenn die Politiker bestrebt sind einen weiteren zu vermeiden.

Weiterführender Link: Corona-Newsberichte im Blog

Pacaya: Update 15.10.20

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya ist weiterhin effusiv und explosiv aktiv. Aus dem McKenney-Krater werden strombolianische Eruptionen generiert. Eine Dampfwolke steigt bis zu 700 m hoch auf. INSIVUMEH berichtet von einem aktiven Lavastrom, der in nördliche Richtung fließt und eine Länge von 200 m hat. Auf einem Satellitenbild vom 11.Oktober erkennt man noch den Lavastrom auf der Südflanke. Er erreichte fast die Basis des Kegels. Ein schönes Foto, das in unserer FB-Gruppe geteilt wurde, zeigt die Lavafront mit den Vulkanen Agua und Fuego im Hintergrund.

Fuego eruptiert

Auch der Fuego ist weiterhin aktiv und geht seinem üblichen Tagesgeschäft nach. Pro Stunde erzeugt er zwischen 8 und 11 explosive Eruptionen, bei denen glühende Tephra bis zu 300 m hoch ausgeworfen wird. Es entstehen Schuttlawinen, die relativ weit über die Vulkanflanken fließen. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m über Normalnull auf. Gaseruptionen erzeugen laute Geräusche, die bis in die Ortschaften am Fuß des Feuerbergs zu hören sind.

Stromboli: Aktivität auf niedrigem Niveau

Die Aktivität am Stromboli auf den Liparischen Inseln (Italien) hat einen neuen Tiefstand erreicht. Es werden ungewöhnlich wenige Erdbeben mit sehr langen Amplituden registriert. Der Stundendurchschnitt ist von über 12 Beben pro Stunde auf 8,4 gefallen. Die verbleibenden Beben haben sehr geringe Amplituden. Die VLP-Ereignisse stehen normalerweise mit der Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund in Verbindungen. Folglich sind die Bewegungen gering. Das gleiche gilt für die Anzahl strombolianischer Explosionen. Im nordöstlichen Kratersektor registrierten die Sensoren des LGS nur 7 thermische Durchgänge am Tag. Der Gasausstoß ist ebenfalls niedrig. Solch eine Flaute erlebten wir zuletzt nach den größeren Flankeneruptionen. Sie hielten mehrere Monate/Jahre an, bevor sich die Aktivität dann relativ schnell steigerte. Die Vulkanologen vom INGV Catania schätzten die Lage in ihrem Bulletin der vergangenen Woche noch etwas anders ein und sahen die Aktivität auf mittlerem-niedrigem Niveau. Sie registrierten 6-11 strombolianische Eruptionen pro Stunde.

Vulkanisches Minimum

Generell erleben wir in diesen Monaten ein vulkanisches Minimum. Ob es nur Zufall ist, dass die meisten Vulkane gleichzeitig recht ruhig geworden sind, oder ob es einen gemeinsamen Mechanismus dahinter gibt, ist wissenschaftlich nicht geklärt. Die meisten Vulkanologen betrachten die These von weltweiten Eruptionszyklen sehr skeptisch. Allerdings habe ich in den 20 Jahren, die ich hier nun über Vulkanausbrüche berichte, mehrere Hoch- und Tiefphasen erlebt. Sollte sich dahinter tatsächlich ein gemeinsamer Mechanismus befinden, dann bleibt dieser im Verborgenen. Selbst wenn wir uns nun meiner Meinung nach in einer mehrmonatigen Tiefphase befinden, heißt es nicht, dass es keine größeren Eruptionen geben kann. Diese sind trotzdem jederzeit möglich. Als heißer Kandidat für die nächste größere Eruption wird der isländische Gletschervulkan Grimsvötn gehandelt.

Zahl der Naturkatastrophen verdoppelte sich

Laut einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen (UN) hat sich in den letzten 20 Jahren die Anzahl an Naturkatastrophen nahezu verdoppelt. Zwischen den Jahren 2000 und 2019 wurden 7348 größere Naturkatastrophen registriert. Von ihnen waren 4,2 Milliarden Menschen betroffen und es gab 1,2 Millionen Todesopfer. Während die Zahl der Todesopfer im Vergleich zu den 20 Jahren der letzten Berichtsperiode gleich geblieben ist, vergrößerte sich die Zahl der Betroffenen um 1 Milliarde Menschen. Viele waren öfters von Naturkatastrophen betroffen gewesen. Ich gebe zu bedenken, dass sich die Weltbevölkerung im Jahr 1990 auf „nur“ 5,32 Milliarden belief, im Gegensatz zu 6,8 Milliarden im Jahr 2010. Ein Umstand, den man bei der Bewertung der Situation berücksichtigen sollte.

Als Hauptverantwortlicher wurde der Klimawandel identifiziert: so stieg die Anzahl klimabedingter Naturkatastrophen von 3600 auf fast 6600. Dazu zählten Unwetterkatastrophen wie Stürme und Überschwemmungen, aber auch solche Ereignisse, die überwiegend von Unwettern ausgelöst werden: Schlammlawinen und Erdrutsche. Nicht zu vergessen die Folgen von Dürren und Waldbränden. Alleine durch Hitzewellen sind 165.000 Menschen gestorben. Allerdings starben auch ungewöhnlich viele Menschen durch Erdbeben und Tsunamis. Hier waren es vor allem der verheerende Tsunami von 2004, der durch den Indischen Ozean lief und 230.000 Menschenleben forderte. Das Erdbeben von 2010, das weite Teile von Haiti zerstörte, forderte 220.000 Todesopfer.

Unter den Stürmen stellte im Jahr 2008 der Zyklon Nargis in Myanmar einen traurigen Rekord auf: mit etwa 138.000 Toten war er der folgenreichste Sturm des neuen Jahrtausends.

Der Bericht wurde unter Federführung der Professorin Debarati Guha-Sapir vom Katastrophenforschungszentrum (CRED) der Universität Löwen in Belgien erstellt. Dort laufen die Daten der Katastrophen zusammen. Gegenüber der Tagesschau meinte die Professorin, dass der Anstieg der Naturkatastrophen real sei und nicht etwa auf verbesserte Kommunikation zurückzuführen sei. Erfasst wurden Ereignisse ab 10 Toten, oder 100 Betroffenen. Die meisten Katastrophen wurden in Asien erfasst: Indien, die Philippinen und Indonesien wurden am schlimmsten heimgesucht, gefolgt von China. Auf dem Amerikanischen Kontinent wurden die USA besonders oft von Naturkatastrophen getroffen.

Klimawandel beschleunigt sich

Eine Abnahme klimabedingter Naturkatastrophen wird es im aktuellen Berichtszeitraum wohl kaum geben. Zu diesem Kontext passen die neusten Meldungen der Polarstern: das deutsche Forschungsschiff kehrte Vorgestern von seiner einjährigen Expedition in die Arktis zurück. Die Forscher berichteten von immer schneller voranschreitendem Eisschwund und einer Beschleunigung des Klimawandels. Dazu passt auch, dass der September 2020 der Wärmste in Europa war, seitdem das Klima genau dokumentiert wird. Die Temperaturen lagen im Schnitt um 0,2 Grad höher, als im bisherigen Rekord-September 2018.