Schweiz: Erdbeben M 4,4

In den Schweizer Alpen kam es gestern Abend zu einem Erdbeben der Magnitude (lokal) 4,4. Das Epizentrum wurde 16 km südlich von Glarus lokalisiert und lag in der direkten Nachbarschaft zu Elm. Die Tiefe des Erdbebenherdes (Hypozentrum) wird mit nur 2 km angegeben. Es folgte ein Schwarm an Nachbeben mit geringeren Magnituden. Der Erdstoß war in einem Umkreis von mindesten 50 km zu spüren gewesen. Bei der Notrufzentrale der Glarner Kantonspolizei gingen zahlreich Anrufe besorgter Bürger ein. Sie beschrieben, dass in ihren Wohnungen alles gewackelt und gezittert hätte. Über Schäden liegen keine Meldungen vor.

Auch in anderen Regionen der Alpen kam es zu leichten Erschütterungen, diese waren aber weitaus schwächer.

Erdstöße mit Magnituden größer als 4 sind in den Schweizer Alpen relativ selten. Zuletzt gab es einen vergleichbaren Erdstoß im Mai. Erdbebenforscher sagten gegenüber der NZZ, dass es im Jahr 2019 zu einer ungewöhnlichen Häufung von Erdbeben in der Schweiz kam. Es wurden fast doppelt so viele Erdbeben wie üblich registriert. Der aktuelle Erdstoß könnte die Folge fortsetzen.

Sizilien: Erdbeben bei den Liparischen Inseln

Vor der Nordküste Siziliens spielte sich vergleichbares ab, wie in den Schweizer Alpen. 82 km nord-nord-östlich von Palermo bebte es mit der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum lag hier allerdings in einer Tiefe von 2o km. Es folgten zahlreiche Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf M 3,6. Das Besondere an diesem Schwarm ist, dass er sich westlich der Lipareninsel Alicudi ereignete. Die Liparischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Bekanntester Vulkan hier ist der Stromboli. Vor der Küste der Vulkaninsel hatte es in den letzten Tagen ebenfalls ein leichtes Erdbeben gegeben. Das änderte bisher allerdings nichts an der geringen Aktivität des Vulkans. Das LGS meldet nur wenige VLP-Beben und Eruptionen.

Corona: sprunghaft steigende Infektionszahlen

Wir befinden uns am Anfang der 2. Infektionswelle mit dem Coronavirus und die Anzahl der positiv Getesteten nimmt deutlich zu. Auffällig ist, dass es an einigen Tagen zu regelrechten Sprüngen im Infektionsgeschehen kommt, die man eigentlich so nicht erwarten würde. Das RKI meldete heute 11.176 Neuinfektionen und 29 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona. Der R-Wert stieg von 1,23 auf 1,36. Die Johns-Hopkins Universität (USA) bestätige für gestern 27 Todesfälle und für den Vortag 48. Auf jeden Fall haben sich die Opferzahlen innerhalb von 2 Wochen mehr als verdoppelt. Allerdings sind sie noch weit von den Spitzenwerten im März/April entfernt, was die Vermutung nahe legt, dass damals die Dunkelziffer 8-10 Mal höher war als jetzt. Bei unseren europäischen Nachbarn ist die Situation weitaus schlimmer als bei uns. So starben in Frankreich gestern 299 Personen. Aktuell werden dort täglich ca. 40.000 Neuinfektionen gemeldet. Wie ich in meinem letzten Update erwähnte, kann man daran erkennen, wohin die Reise bei uns auch gehen wird. Ich vermute, dass wir in 2-3 Wochen auf einem ähnlichen Level angelangt sein werden. Bei unseren Nachbar gelten z.T. strengere Corona-Regeln als bei uns.

Will man die Verlaufskurve der Infektionszahlen flach halten, dann wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt für einen neuen Lockdown, obwohl den natürlich niemand will. Weitere Appelle an die Bevölkerung, ihr Sozialleben weiter einzuschränken, werden nicht viel bringen, da viele Menschen ihre Kontakte sowieso bereits auf das nötigste beschränkt haben. Ein Lockdown (sofern er überhaupt wirkt und die Zahlen deutlich drückt) wird uns das Virus nicht vom Hals schaffen, sondern den Krankenhäusern nur Kapazitäten erkaufen, um schwer erkrankte Patienten angemessen behandeln zu können. Doch ein Lockdown verlängert gleichzeitig den Gesamtverlauf der Pandemie und schadet der Wirtschaft und dem Sozialleben enorm. Wir können uns drehen und wenden wie wir wollen: die Pandemie wird erst enden, wenn es zur Herdenimmunität kommt. Bis dahin wird es immer neue Wellen geben, die stark von den klimatischen Bedingungen abhängen. Eine Impfung für alle wird für frühestens Sommer 2020 erwartet. Aber auch mit einer Impfung wird die Pandemie nicht schlagartig vorüber sein.

Warum es gerade in der dunklen Jahreszeit zu einer Zunahme der Infektionen kommt, ist nach wie vor wissenschaftlich nicht belastbar erklärt. Doch mittlerweile scheint sich herauszukristallisieren, dass es -neben unserem Immunsystem- auch unserem Sozialverhalten geschuldet ist: wir verbringen mehr Zeit in geschlossenen Räumen, wo sich in der Raumluft viel mehr Viren ansammeln können als im Freien. Das könnte auch erklären, warum das Infektonsgeschehen in tropischen Ländern nicht ganz so großen Schwankungen unterworfen ist, wie in den gemäßigten Zonen. In den Tropen spielen Regen- und Trockenzeiten allerdings ebenfalls eine Rolle.

Neue Masken-Studie

Wie die FAZ berichtete, gibt es eine neue Studie von Wissenschaftlern aus Marburg. Sie untersuchte die Wirksamkeit von Atemmasken mit einem neuen Verfahren. Unter der Annahme, dass die Viren nicht hauptsächlich über Aerosole verteilt werden, sondern über Tröpfchen und größere Zusammenballungen von Viren, zeigten die Tests, dass Alltagsmasken aus Stoff bis zu 20% der Virenlast aus der Umgebungsluft herausfilterten. Am besten schnitten Masken aus angerauhten Stoff ab. Masken aus glattem Nylon schützten deutlich schlechter. Erstaunlich gut kamen dabei die OP-Masken weg, die bis zu 70% der Viren zurückhielten. Besonders wichtig war die Leckage der Maske: je enger sie saß, desto besser der Schutz. Ich persönlich favorisiere dennoch nach wie vor echte Virenschutzmasken der Schutzklasse ffp2.

Sinabung steigert seine Aktivität

Der Vulkan Sinabung liegt auf der indonesischen Insel Sumatra und steigerte seine Aktivität. Bereits am 20. Oktober stieg die Seismik sprunghaft an, und es wurden neben vulkanisch bedingten Erdbeben, zahlreiche seismische Signale aufgefangen, die von dem Abgang von Schuttlawinen ausgelöst wurden. Dabei entstand gestern mindesten ein pyroklastischer Strom, der zwar fotografiert wurde, aber noch nicht in den Updates von MAGMA/VSI auftaucht. Der Strom hatte eine Länge von gut 1500 m und war fast 4 Minuten lang aktiv. Das Geschehen lässt vermuten, dass der Lavadom einen neuen Wachstumsschub erhalten hat und er eine kritische Größe erreichte. Es ist damit zu rechnen, dass in der nächsten Zeit weitere pyroklastische Ströme generiert werden. Zudem besteht die Gefahr, dass ein größerer Teil des Doms kollabiert. Visuelle Beobachtungen der Staukuppe sind dieser Tage selten, da der Gipfel des Vulkans meistens in den Wolken hängt.

Der Sinabung ist seit 2010 aktiv, wobei er im Jahr 2014 eine eruptive Hochphase durchlebte. Mehrere Ortschaften mussten evakuiert und auf Dauer aufgegeben werden. In den letzten Jahren ist er immer wieder phasenweise aktiv. Das Besondere an dem Vulkan ist seine direkte Nachbarschaft zum riesigen Calderavulkan Toba.

Pacaya mit weiteren Lavaströmen

Der guatemaltekische Pacaya ist weiterhin höchst aktiv und erzeugt strombolinaische Eruptionen und 2 Lavastörme. Der längere Strom ist über 1000 m lang. Damit stellt er einen Rekord für die aktuelle Eruptionsphase auf. Er ist auf der Südwestflanke unterwegs. Im Bulletin von INSIVUMEH heißt es, dass der Strom einer Spalte in der Mitte entspringt. Unklar ist, ob damit die Mitte des Mc-Kenney-Kraterkegels gemeint ist, oder der neue Intrakraterkegel. Sollte ersteres der Fall sein, ist es nicht auszuschließen, dass der Strom bewohntes, bzw. landwirtschaftlich genutztes Terrain erreichen könnte. Wie das Foto zeigt, ist die Lavafront bereits zugänglich. Der kürzere Strom fließt über die Westflanke und ist gut 300 lang. Die strombolianischen Eruptionen erreichen eine Höhe von fast 200 m und sind somit ebenfalls recht kräftig. Die Messstationen registrieren intensiven Tremor.

Kilauea: Schwarmbeben am 23.10.20

Gestern manifestierte sich auf Big Island Hawaii ein Schwarmbeben am Kilauea. Das EMSC registrierte mehr als 20 Erdbeben mit Magnituden größer als 2. Das stärkste Beben brachte es auf M 3,0. Die Seismometer verzeichneten überdies noch zahlreiche Erschütterungen mit kleineren Magnituden. Insgesamt wurden gut 130 Erschütterungen detektiert. Die Epizentren lagen gut 2 km nordwestlich der Halema’u’mau-Caldera, im Bereich des Ka’ōiki-Störungssystems. Die Tiefen der Erdbebenherde lagen um 3 km und damit sehr flach. Das HVO brachte ein Statement zum Geschehen heraus: die Wissenschaftler ordnen den Schwarm als normal ein. Andere Parameter haben sich nicht geändert und es steht keine unmittelbare Eruption bevor. Dennoch gilt, dass der Kilauea nach wie vor zu den potenziell aktiven Vulkanen zählt und sich langfristig betrachtet, wieder auf eine sichtbare Eruption vorbereitet.

Neuseeland: Beben im Norden

Vor der Nordküste der neuseeländischen Nordinsel gab es weitere Erdbeben in der Bay of Plenty. Das stärkste Beben hier brachte es auf M 3,9 in 41 km Tiefe. Das Besondere an diesem Schwarm ist, dass er sich in relativer Nähe zur Vulkaninsel White Island ereignete.

Ätna mit weiterer Seismik

Um bei den Erdbeben zu bleiben, die wenigstens im gewissen Rahme ein Bezug zu Vulkanen haben, möchte ich hier noch die Erdbeben am Ätna ansprechen. SismoWeb (INGV) zeigt aktuell die Erschütterungen am Ätna an, die sich bis zum 22. Oktober manifestierten. Es sind weitere Beben im Rahmen des bereits erwähnten Schwarms im Westen des Vulkans hinzugekommen. 18 Erschütterungen ereigneten sich an diesem Tag bis um 18:07 Uhr. EMSC registrierte inzwischen Beben unter dem Gipfel und westlich des Vulkans bei Tronia. Dort begann bereits in der letzten Woche ein Schwarmbeben. Es ist also viel Bewegung im und um den Ätna. Zumindest ein Teil der Seismik wird Magmenaufstieg geschuldet sein. Der Vulkan heizt nach wie vor auf.

Karymsky: Video der Eruption

Der Karymsky auf Kamtschatka befindet sich in einer neuen Eruptionsphase.  Die Ausbrüche begannen am 21. Oktober und dauern aktuell an. Allerdings erreichen die Aschewolken nicht mehr die Höhe, wie die initiale Eruption. Von dieser wurde ein Video veröffentlicht, dass den Ausbruch aus der Vogelperspektive zeigt und von einem Hubschrauber aus aufgenommen wurde.

Ätna: neue Eruptionen aus dem NSEC

Gestern Mittag und heute Morgen ereigneten sich am sizilianischen Vulkan Ätna zwei neue Phasen mit Asche-Ausstoß aus dem Neuen Südostkrater (NSEC). Die Aschewolken stiegen mehrere Hundert Meter hoch auf, bevor sie vom Wind verdriftet wurden. In den letzten Nächten wurden sporadisch auftretende strombolianische Eruptionen beobachtet. Die Seismizität ist relativ hoch. Gestern kam es -wie bereits erwähnt- zu einem kleinen Schwarmbeben im Westen des Vulkans. Die Tiefen der Hypozentren und die Lokalitäten deuteten darauf hin, dass die Beben im Zusammenhang mit Magmenaufstieg standen. Noch wird die Anzeige der Erdbeben auf der Karte des INGVs aktualisiert. Bisher werden 4 Erschütterungen mit Magnituden von 2 und größer angezeigt. Ein Beben war schwächer. Der Tremor bewegt sich im gelben Bereich seitwärts.

Bezymianny mit weiteren Eruptionen

Der Bezymianny auf Kamtschatka (Russland) ist weiter sehr aktiv. Seit gestern Vormittag gab es sieben weitere Aschewolken, die aller Wahrscheinlichkeit nach, durch den Abgang pyroklastischer Ströme generiert wurden. Die Vulkanasche stieg bis zu 9.500 m ü.N.N. hoch auf. Aktuell sieht man auf der Livecam einen kleinen Lichtpunkt: er wird von glühender Lava am Dom verursacht. MIROVA detektiert eine schwache bis moderate Wärmeanomalie. Da der Vulkan abgelegen liegt, fehlen genaue Beobachtungen und Daten zum Domwachstum.

Klyuchevskoy eruptiert strombolianisch

Der Nachbarvulkan des Bezymiannys, der Klyuchevskoy, eruptiert nicht nur effusiv, sondern auch strombolianisch. Heute kann man die Eruptionen sehr schön per LiveCam verfolgen. Der Lavastrom hat an Intensität zugenommen, zumindest spiegelt das der neue Rekordwert in Bezug auf die Thermalstrahlung wieder: es wurde ein sehr hoher Wert mit 1069 MW Leistung gemessen. Der höchste Wert der aktuellen Eruptionsphase.

Interessant ist der Umstand, dass beide Vulkane simultan eruptieren. Das ist in der Vergangenheit bereits öfters geschehen. Zufall, da die beiden Vulkane häufig eruptieren, oder gibt es einen Zusammenhang?

Ebenfalls aktiv ist der Karymsky, dazu später mehr.

Campi Flegrei: Weiterer Erdbebenschwarm

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde gestern von einem weiteren Schwarmbeben heimgesucht. Das INGV Napoli registrierte neun leichte Erschütterungen. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 1,3 und lag in 1060 m Tiefe. Bereits seit einigen Tagen ist die Erdbebenaktivtät und dem Calderavulkan hoch. Allerdings muss klar gesagt werden, dass es sich überwiegend um Mikoseismik in geringen Tiefen handelt. Sie könnte von der Bewegung magmatischer Fluide herrühren, ich denke allerdings, dass es sich dabei nicht direkt um Magma handeln wird, sondern um Tiefenwässer und Gase innerhalb des Hydrothermalsystems des Vulkans. Einen evtl. mittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch kann ich dort nicht erkennen. Und falls es zu einer Eruption kommen sollte, ist ein moderater Ausbruch wahrscheinlicher, als die gefürchtete Supereruption.

Erdbeben am Ätna

Am sizilianischen Vulkan Ätna gibt es ebenfalls weitere erwähnenswerte Erdbeben. So zeigt das EMSC heute Mittag drei Erschütterungen an, die sich im Westen des Vulkans bei Adriano ereigneten. Sie hatten Magnituden zwischen 2,2 und 2,0 und lagen in Tiefen um 20 km. Bereits in den Vortagen gab es Mikroseismik im Valle der Bove, bis hinunter zur Küste bei Giarre. Die Erdbeben dort waren wahrscheinlich tektonischer Art, dennoch könnten sie indirekt mit Magmenaufstieg in Verbindung stehen: das Magma änder das Spannungsfeld des Vulkans und kann so Erdbeben auslösen.

Island: Erdbeben auf Reykjanes

Der massive Erdbebenschwarm auf der isländischen Halbinsel Reykjanes hat zwar an Intensität eingebüßt, ist aber immer noch präsent. Gestern Nachmittag ereigneten sich zwei weitere Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Insgesamt zeigt IMO für die letzten 48 Stunden 1313 Erdbeben auf seiner Website an.

Ferner wurden am Reykjanes-Ridge zwei moderate Erdbeben detektiert. Sie hatten die Magnituden 4,7 und 4,6 und lagen in geringen Tiefen, allerdings weit draußen am Mittelozeanischen Rücken und mehr als 1000 km südlich der isländischen Küste.

Bezymianny: 10 km hohe Eruptionswolke

Der russische Vulkan Bezymianny liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und eruptierte gestern eine Aschewolke. Laut dem VAAC Tokio erreichte sie eine Höhe von gut 10.000 m über Normalnull. Es erfolgten mehrere Eruptionen, denn zwischen 20:54 Uhr und 06:00 Uhr UCT wurden 5 VONA-Warnungen veröffentlicht. Die Vulkanasche verteilte sich zunächst diffus um den Vulkan und wurde mit den Höhenwinden dann in südlicher Richtung verdriftet.

Die Vulkanologen von KVERT rechneten bereits seit Ende letzten Jahres mit einer Eruption. Damals gab es eine Phase mit erhöhter Wärmestrahlung. Aktuell wird eine leichte thermische Anomalie detektiert, aber aufgrund der Nähe des Bezyminannys zum Klyuchevskoy, der einen Lavastrom fördert, sind genaue Messungen der Leistung schwierig. Schon vor der Eruption wurde eine keine Anomalie bei MIROVA angezeigt.

Die Eruption blieb den Livecams nicht verborgen und KVERT veröffentlichte die Bilder als Zeitraffer-Video. Auf dem Video lässt sich zumindest erahnen, dass bei der Eruption auch ein pyroklastischer Strom abging. Darüber hinaus findet ihr die Livecam unter dem Link.

Klyuchevskoy eruptiert Lavastrom

Wie bereits oben beschrieben, ist der Klyuchevskoy auf Kamtschatka weiterhin effusiv aktiv und fördert einen Lavastrom, der über die Südflanke fließt. Er emittiert eine Wärmestrahlung mit einer Spitzenleistung von 652 MW. Die Größenordnung der emittierten Wärme bewegt sich seit Tagen in den gleichen Größenordnungen, so dass man davon ausgehen kann, dass die Eruption stabil ist und nur im normalen Rahmen fluktuiert. Aschewolken wurden zuletzt am 19. Oktober detektiert.

Vulkane Kamtschatkas

Zusammengenommen sind auf Kamtschatka 4 Vulkane aktiv und alle standen in den letzten 3 Wochen in den Schlagzeilen. 3 der Vulkane (Bezymianny, Klyuchevskoy und Shiveluch) liegen in Sichtweite zueinander, in einem Umkreis von vielleicht 60 km. Der 4. Vulkan, Karymsky, befindet sich ca. 160 km südlich der zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas. Das mehrere Vulkane in so einem kleinen Gebiet gleichzeitig eruptieren kommt sehr selten vor.

Mayon: Lahar blockiert Strasse

Am philippinischen Vulkan Mayon ging nach schweren Regenfällen ein Lahar ab. Er verschüttete eine viel befahrene Strasse, die drei Dörfer miteinander verbindet. Sie liegen in der Provinz Albay und gehören zur Gemeinde von Guinobatan. In den Dörfern Centro Poblacion, Maninila und Tandarora selbst entstanden keine Schäden.

Der Lahar aus pyroklastischen Ablagerungen des Mayons wurde durch die Regenfälle ausgelöst, die Tropensturm Pepito mit sich brachte. Die Strasse wurde für PKWs und LKWs unpassierbar, Zweiräder passen wohl noch durch die Schuttmassen.

Der Mayon ist einer der aktivsten Vulkane der Philippinen. Die letzte größere Eruption ereignete sich im Jahr 2018. Seitdem gab es mehrere Episoden mit phreatischen Explosionen und Kraterglühen. Aktuell ist der Vulkan recht ruhig und dampft nur vor sich her. Nur selten werden vulkanotektonische Beben registriert. Anders am Taal, der Anfang dieses Jahres eruptierte. Dort ereignen sich immer noch täglich vulkanotektonische Beben. Ihre Anzahl nahm allerdings deutlich ab.

Das Bild stammt aus dem Archiv und zeigt den Mayon im vorletzten Jahr. Damals stand der Vulkan Mayon oft in den Schlagzeilen bei vulkane.net: im Krater wuchs ein Dom und es kam zu paroxysmalen Eruptionen, bei denen starke Explosionen hoch aufsteigende Aschewolken und Lavafontänen generierten. außerdem gingen pyroklastische Ströme ab. Mehrere Zugangsstraßen in das Areal wurden gesperrt.

Karymsky eruptiert 3 Mal

Auf Kamtschatka (Russland) eruptierte der Vulkan Karymsky drei hoch aufgestiegene Aschewolken. Laut dem VAAC Tokio erreichten sie Höhen um 5200 m über dem Meeresspiegel. Die Aschewolken drifteten in Richtung Südosten. Die VONA-Meldungen zu den Eruptionen wurden um 02:44, 03:19 und 06:00 Uhr UCT veröffentlicht. Insgesamt wurden dieses Jahr 79 Meldungen zu Aschewolken am Karymsky veröffentlicht.

Der Karymsky liegt in einer entlegenen Region Kamtschatkas und ist normalerweise nur mit dem Hubschrauber zu erreichen.