Turrialba: erneute Eruptionen

Der Vulkan in Costa Rica kommt nicht zur Ruhe: am Sonntag stieg der Tremor und am Montag ereigneten sich 2 Explosionen, die Vulkanasche 500 m hoch aufsteigen ließen. Am Dienstag folgten weitere explosive Eruptionen. Vulkanasche stieg 2 km hoch auf. Eine Gaswolke erreichte sogar die 67 km entfernte Landeshauptstadt, wurde dort aber kaum wahrgenommen.

Vulkanreisen: Euer Recht bei Flugstornierung

Update: Nach langem Hin und Her habe ich gut 75% des kompletten Reisepreises zurück bekommen. Das flugportal hat einen Teil der Steuern zurück gezahlt, den Rest habe ich von meiner Reiserücktrittsversicherung bekommen, nachdem eine Stornorechnung vorlag. Also, es lohnt sich hartnäckig zu bleiben und sich nicht abwimmeln zu lassen!

Originalmeldung: Mal eine Meldung die nicht direkt mit Vulkanen im Zusammenhang steht, aber doch einige Leser interessieren dürfte: ich musste einen Lufthansa-Flug nach Hawaii stornieren, den ich über das Portal von fluege(punkt)de gebucht hatte. Der Flugpreis belief sich auf 1200 €. Fast 500 € waren Steuern und Gebühren. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Steuern und Gebühren bei Stornierung, bzw. Nichtantritt des Fluges auf jeden Fall dem Kunden zurück zu erstatten sind. Dies gilt auch für die billigsten Buchungskategorien, die laut Fluggesellschaft als nicht stornierbar gekennzeichnet sind. Die 100% Stornokosten, die in diesem Fall angegeben werden, dürfen sich nur auf den eigentlichen Flugpreis ohne Steuern und Gebühren beziehen. Denn diese muss die Fluggesellschaft nur abtreten, wenn der Reisende in der Maschine sitzt und tatsächlich abfliegt. Behält die Fluggesellschaft Steuern und Gebühren ein, dann ist das eine ungerechtfertigte Bereicherung gem. § 812 BGB. Natürlich weigern sich die Fluggesellschaften und die Flugportale in den meisten Fällen diese Steuern und Gebühren zurück zu erstatten. In meinem Fall möchte man sogar für die Stornorechnung eine Gebühr von 15 € haben. Selbst nachdem ich die Belastung meiner Kreditkarte mit diesen Betrag genehmigte, kam bis dato keine Stornorechnung. Ohne die Stornorechnung kann ich den eigentlichen Flugpreis (in diesem Fall 700 €) nicht von meiner Reiserücktrittsversicherung zurück erstatten bekommen. Diese schlägt sich natürlich auch nicht darum zu zahlen. Die Reiserücktrittsversicherung erstattet nie die Steuern und Gebühren und verweist auch in diesem Fall darauf, dass die Fluggesellschaft, bzw. das Buchungsportal diese zurückzahlen muss. Da fluege(punkt)de auch keine Stornorechnung schickt, verlange ich nun 95% des gesamten Ticketpreises zurück. Das ist laut Paragraph 649 BGB möglich, wenn der Auftragnehmer (die Fluggesellschaft) nicht nachweisen kann, dass ihr durch die Flugstornierung ein Schaden entstanden ist. Da ich davon ausgehe, dass sich fluege(punkt)de weiterhin weigert mir auch nur einen Cent zu zahlen, werde ich nach der nächsten Mahnung den Gang zum Anwalt antreten müssen.

Ich versuchte mich natürlich vor der Stornierung bei der Telefon-Hotline über die Storno-Bedingungen zu erkundigen. Als ich die Dame am anderen Ende der Leitung direkt nach der Rückerstattung besagter Steuern und Gebühren fragte, hielt sie mich lange hin und rechnete rum. Nach gut 5 Minuten meinte sie, dass ich im besten Fall 50 € zurück bekäme. Den Rest würde Lufthansa einbehalten, da der 2. Teil des Fluges mit einer amerikanischen Fluggesellschaft durchgeführt werden würde. Das war bewusste Irreführung!!! Aber dieses Geschäftsmodell scheint aufzugehen; nur ein Bruchteil der geprellten Kunden wagt den Weg über den Anwalt und ggf. einer Klage gegen die Mächtigen. Ein Millionengeschäft für die Fluggesellschaften und Buchungsportale.

Nach meiner letzten Flugstornierung im August (Stromboli) überwies mir Air Berlin nach langem Hin und Her gut 20% der Steuern und Gebühren. Der Rest ging für Stornogebühren drauf, die Air Berlin gesetzwidrig in Rechnung stellte. Solche Gebühren sind komplett überzogen, Richter beschränken diese auf maximal 15 €. Da die Streitsumme bei diesem günstigen Flug 120 € betrug, habe ich den Fall nicht weiter verfolgt.

In Zukunft werde ich die Buchungsportale nur noch zum Suchen der Flüge nutzen und dann direkt bei der Airline buchen. Das bewahrt zwar nicht vor Abzocke, aber wenigstens erfolgt diese dann ohne Zwischenhändler und dessen Gebühren.

Weiterführende Links: Fluggastrecht, Anwaltshotline, Bericht WDR

Ich werde hier posten wie die Geschichte ausgegangen ist.


Ätna: Erdbeben M 3.6

An der Nordost-Flanke des sizilianischen Vulkans Ätna ereignete sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 3,6. Es fand in einer ungewöhnlich geringen Tiefe von 0,11 km statt, vorausgesetzt die Angabe stimmt. Etwas weiter Richtung Gipfel gab es vor 5 Tagen eine kleine Bebenserie mit M kleiner 2. Solche Erdbeben sind am Ätna nicht ungewöhnlich, allerdings war die Seismik in den letzten Wochen sehr gering und die aktuellen Beben könnten auf Magmabewegungen im Untergrund hindeuten.

Kreta: Schwarmbeben

Östlich der griechischen Insel Kreta manifestiert sich seit einigen Tagen ein Erdbebenschwarm. Die Magnituden einzelner Erdbeben variieren stark (M 2-4,3), genauso die Tiefen (2-40 km) der Beben.

Auslöser war vermutlich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1 das sich bereits am 16.04.2015 ereignete. Den aktuellen Erdbebenschwarm sehe ich allerdings weniger als Nachbeben des 6,1er Bebens an, sondern halte sie für eigenständige Events aufgrund tektonischer Bewegungen. Möglicher Weise ereignet sich hier demnächst ein deutlich stärkeres Beben.

Kreta liegt hinter der Hellenischen Subduktionszone, entlang derer die Afrikanische Kontinentlaplatte unter die Europäische Platte abtaucht. An der Südküste Kretas schiebt sich ein sogenannter Akkretionskeil auf: hier sammeln sich Gesteine die vom abtauchenden Afrika abgeschabt werden. Durch diese plattentektonischen Prozesse gehören Erdbeben in dieser Region praktisch zur Tagesordnung. Dennoch ist der jetzige Erdbebenschwarm schon so ausgeprägt, dass er eine Meldung wert ist.

Fuego: erhöhte Aktivität

Gestern trat der Vulkan in Guatemala in eine Phase erhöhter Aktivität ein. Der Krater war aufgrund dichter Wolken nicht sichtbar, doch die seismischen Daten deuteten auf den 3. Paroxysmus in diesem Jahr hin. In den umliegenden Dörfern wurden laute Eruptionsgeräusche gehört. Vulkanasche regnete in 20 km Entfernung vom Krater nieder. Es wurde vor dem möglichen Abgang pyroklastischer Ströme gewarnt.

Stromboli: Rückkehr zur normalen Tätigkeit

Der italienische Vulkan Stromboli hat in den letzten Wochen wieder seine normale strombolianische Tätigkeit aufgenommen. Das berichten Tom Pfeiffer und Boris Behncke. Es finden pro Stunde zwischen 3 und 5 Eruptionen statt, die von niedriger-durchschnittlicher Intensität sind. Es werden auch wieder Gruppen auf die Cima geführt. Für alle Vulkantouristen ist das eine erfreuliche Nachricht zum Start der Reisesaison auf Stromboli.

Nach der starken effusiven Eruptionsphase, die am 7. August begann (Bericht) fanden nur gelegentliche strombolianische Eruptionen statt. Aus Angst vor einem Schloträumer war der Aufstieg zum Gipfel gesperrt worden.

Gestern ereignete sich ca. 30 km nordöstlich von Stromboli ein Erdbeben der Magnitude 4,3. Das Hypozentrum lag allerdings in 256 km Tiefe, daher dürften an der Erdoberfläche keine starken Erschütterungen zu spüren gewesen sein.

Vulkane weltweit

Mount Zaosan: am Vulkan im Nordosten Japans wurde vor einem möglicher Weise bevorstehenden Vulkanausbruch gewarnt. Seit einer Woche wird erhöhter Tremor registriert und es ereignen sich vulkanische Erdbeben nahe des Kratersees Okama. Der Vulkan ist ein beliebtes Wanderziel und in Japan hat man Ende April eine Woche Urlaub. Die Region befürchtet nun Einschnitte im Urlaubsgeschäft.

Shiveluch: auf Kamtschatka macht unser beliebter Domvulkan weiterhin von sich Reden. Gestern eruptierte er 9 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden, heute waren es bereits 4.

Sinabung: vor 2 Tagen lösten heftige Regenfälle Lahare am Sinabung auf Sumatra aus. Es gibt Bilder in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“

Ätna und Hekla

Am Ätna auf Sizilien ereigneten sich heute 2 kleinere explosive Eruptionen aus der Bocca Nuova. Vulkanasche stieg einige Hundert Meter über den Kraterrand auf. Fotos in unserer Facebookgruppe.

Beben in der Nähe der Hekla. © IMODie Hekla auf Island meldet sich mit leichten Schwarmbeben zu Wort. Die Hypozentren liegen ca. 10 km südlich des Vulkans. Die Magmakammer der Hekla ist gut gefüllt und Vulkanologen spekulieren seit gut 2 Jahren über einen bevorstehenden Ausbruch. Die schwachen Beben sind jetzt noch kein Grund zur Beunruhigung, doch sollten wir diesen Vulkan nicht aus den Augen verlieren.

Vulkane weltweit

Batu Tara: der indonesische Stromboli produzierte am 7. April eine Aschewolke die eine Höhe von 3 km erreichte. Sie driftete in Nordwestlicher Richtung.
Das Video stammt von meinem Besuch des Vulkans im Sommer 2011. Wir waren die erste Expedition, die an der schroffen Küste des kleinen Vulkaneilandes anlandete. Unser Besuch animierte seitdem zahlreiche Vulkanbegeisterte es uns gleich zu machen.

Klyuchevskoy: die Eruption des Vulkans auf Kamtschatka wurde für beendet erklärt und der Alarmstatus auf „grün“ zurück gesetzt. Seit dem 24. März wurde keine Eruption mehr beobachtet.

Reventador: die Aktivität des Vulkans in Ecuador steigerte sich seit Anfang des Monats. Zunächst wurde eine Zunahme der Seismik registriert. In der Nacht zum 06.04.15 wurde Rotglut am Krater beobachtet. Tagsüber kam es zu sporadischen Ascheeruptionen, die sich am 8. April weiterhin steigerten.