Bardarbunga: neue Daten

Das IMO veröffentlichte neue Daten luftgestützter Radarmessungen. Der Flug über den Bardarbunga wurde am 30. Dezember 2014 durchgeführt:

  • Das Lavafeld bedeckt nun 83 Quadratkilometer
  • Die Durchschnittliche Mächtigkeit des Lavafeldes beträgt 10 Meter. Im Zentrum des Lavafeldes beträgt die Mächtigkeit 12 m, im Westen sind es 14 m.
  • Am Rand des Lavasees bildet die Lava einen 40 m hohen Wall.
  • Die seit Eruptionsbeginn geförderte Lavamenge beträgt ca. 1,1 Kubikkilometer.
  • Die Subsidenz am Zentralvulkan beläuft sich auf ca. 0,25 m am Tag. Insgesamt sackte der Calderaboden um 59 m ab.

In den letzten 48 Stunden wurden unter dem Zentralvulkan 6 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 registriert. Das Stärkste brachte es gestern Abend auf M 4,9.

Vulkane Japans

Das VAAC Tokyo registriert rege Tätigkeit der japanischen Feuerberge. Aso-san produzierte in den letzten 24 Stunden 4 Aschewolken, beim Sakura-jima wurden 8 Eruptionen gezählt. Neu im Reigen der eruptierenden Vulkane ist Suwanose-jima mit 3 Ausbrüchen. Dieser Vulkan war im letzten Frühjahr recht munter, war seitdem aber nur sporadisch tätig.

Vulkane weltweit

Ätna (Italien): seit Tagen war der Tremor erhöht, gestern Abend manifestierten sich nun strombolianische Eruptionen in der Voragine. Neben der Bocca Nova ist dies der zweite der großen Gipfelkrater. Die Eruptionen schleuderten glühende Lavabomben bis weit über den Kraterrand. In unserer facebook-Gruppe „volcanoes and volcanism“ gibt es zahlreiche Fotos davon.

Colima (Mexiko): der Vulkan in der Provinz Jalisco eruptierte eine 3 km hohe Aschewolke. Seit einigen Monaten wächst ein Dom im Krater des Colimas.

Klyuchevskoy (Russland): der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist seit ein paar Tagen wieder aktiv. Es wurden strombolianische Eruptionen aus dem Gipfelkrater gemeldet. Vereinzelt werden auch höher aufsteigende Aschewolken registriert. Die letzte Eruption im Herbst 2013 konnte ich dokumentieren und erstellte eine Bildergalerie.

Sakura-jima (Japan): nach einigen Wochen relativ geringer Aktivität produzierte der Vulkan gestern 10 Ascheeruptionen, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Im Allgemeinen bilden sich in diesen Aschewolken häufig vulkanische Blitze.

Sinabung (Indonesien): gestern wurden mehrere pyroklastische Ströme am Sinabung beobachtet. Sie legten Entfernungen bis zu 2,5 km zurück. Seit Herbst 2013 wächst ein Lavadom im Vulkankrater und es kommt immer wieder zu Phasen mit erhöhter Aktivität.

Bardarbunga: Seismik rückläufig

Seismik unter Bardarbunga. © IMODie Erdbebentätigkeit unter dem Zentralvulkan Bardarbunga ist etwas zurückgegangen. Besonders reduziert hat sich die Anzahl der Erdbeben mit Magnituden größer als 3. In den letzten 48 Stunden wurden nur noch 5 dieser Beben aufgezeichnet. Das Stärkste brachte es gestern Nacht auf eine Magnitude von 4,6. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Subsidenz (Absinken) des Calderabodens ebenfalls etwas nachgelassen hat und weniger Magma aus der Magmakammer unter dem Bardarbunga strömt. Wie groß dieser Effekt auf die Eruption an der Holuhraun-Spalte ist, lässt sich aus der Ferne nicht genau beurteilen. Zumindest ein Teil der dort geförderten Gesteinsschmelze soll direkt aus dem Erdmantel aufsteigen. Dennoch habe ich den Eindruck, dass die Förderrate in den letzten Wochen zurückgegangen ist.

Ätna: Ascheeruptionen

Update: Der Flughafen von Catania wurde aufgrund der Asche-Emissionen um 18 Uhr geschlossen.

Originalmeldung: Im Laufe des Tages produzierte der Ätna auf Sizilien eine Reihe von Ascheeruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Der Tremor ist weiterhin hoch, zeigt z.Z. aber einen Peak nach unten. Vermutlich wird er sich aber wieder auf hohem Niveau stabilisieren. Diese Art von Tätigkeit konnten wir bereits im letzten Frühjahr öfters beobachten, ohne dass es zu einem starken Paroxysmus gekommen wäre. Statt dessen steigerte sich die Intensität langsam zu einem gemäßigten Höhepunkt, der relativ lange andauerte.

Vulkane weltweit

Ätna (Italien): der Tremor ist in den letzten 24 Stunden weiter gestiegen. Gestern Abend waren auf der LiveCam kleine strombolianische Eruptionen aus dem NSEC (Neuen Südostkrater) zu sehen. Ein Paroxysmus in den nächsten Tagen halte ich für möglich.

Bardarbunga (Island): seit gestern ereigneten sich unter dem Zentralvulkan keine weiteren Erdbeben mit M größer als 3. Dennoch geht die Eruption an der Holuhraun-Spalte weiter. Das Lavafeld misst jetzt mehr als 84 Quadratkilometer.

Ascheeruption am Popocatepetl. &cpy; CENAPREDPopocatepetl (Mexiko): der Vulkan nahe Mexiko City ist in den letzten Tagen recht munter. Es kommt zu vulkanischen Erdbeben und Tremor. Täglich gibt es mehrere Asche- und Dampfexhalationen. Gelegentlich kommt es zu explosiven Ascheeruptionen. Vulkanasche steigt dabei bis zu 2,5 km über den Krater auf. Weitere Infos zum Popo.

 

Ätna: Tremor erhöht

Erhöhter Tremor am Ätna. ©INGVAn den italienischen Vulkanen Ätna und Stromboli hat der Winter Einzug gehalten. Stromboli ist in einem dünnen weißen Kleid gehüllt, was ein recht seltenes Phänomen ist. Ätna trägt hingegen ein Eisbärenfell. Der Schnee hat viele Messinstrumente ausfallen lassen und auf der Website des INGV ist derzeit nur eine Messstation online. Diese zeigt langsam ansteigenden Tremor. In seiner Intensität erinnert er mich an den Sommer, als die Hornitos an der Basis des NE-Kegels aktiv waren. Vielleicht startet das neue Jahr ja mit einem besonderen Feuerwerk.

Vulkane weltweit

Zum Jahresende liegen einige Meldungen vor. Allein das VAAC Tokyo registrierte Eruptionen von 5 Vulkanen. In Japan sind Aso und Sakurajima aktiv und erzeugen Aschewolken. Die Frequenz der Eruptionen am Aso ist zurück gegangen, die am Sakurajima gestiegen. In Kamtschatka gibt es Eruptionen am Klyuchevskoy (5. Eruption diese Jahr), Shiveluch (151) und Zhupanovsky (153).

Auf Island ist der Bardarbunga weiterhin aktiv, allerdings sind Seismik und vulkanische Aktivität rückläufig. In den letzten 48 Stunden wurden 11 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 registriert. Das Stärkste brachte es auf M 5,3.

Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavastrom vom 27. Juni weiterhin aktiv. Die Lavafront befindet sich 622 m vom Marketplace des Ortes Pahoa entfernt. In den letzten Tagen bewegte sich die Lava nur noch sehr langsam vorwärts. Im Schnitt schaffte sie weniger als 20 m/Tag.

Im Archipel von Tonga spielt sich eine submarine Eruption des Vulkans Hunga Ha’apai ab. Fotos zeigen eine große Dampfwolke vom Ozean aufsteigen. Die Eruption wurde zum ersten Mal am 19. Dezember beobachtet.

Ätna: Paroxysmus No 2

Letzte Nacht ereignete sich am Ätna auf Sizilien ein paroxysmaler Vulkanausbruch. Es war der zweite Paroxysmus in diesem Jahr. Die Eruption begann ohne große Vorwarnung und war von mittlerer Stärke. Die Hauptphase dauerte ca. 90 Minuten, der gesamte Ausbruch 2 Stunden. Der Gipfelbereich lag in Wolken gehüllt, die von einer Lavafontäne rot illuminiert wurden. Eine Aschewolke wurde vom Wind in südöstlicher Richtung gedrückt. In einigen Orten regnete es Vulkanasche. Ein Lavastrom floss ins Valle del Bove. Der Tremor ist auch nach der Eruption leicht erhöht. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich wieder eine Ausbruchsserie einstellen wird! In unserer FB-Gruppe gibt es einige Fotos.