Erta Alé: neue Satellitenbilder

Heute wurde von earthobservatory.com eine neue Landsat-8 Aufnahme vom Erta Alé veröffentlicht. Diese berücksichtigt auch das Infrarot-Spektrum und zeigt in rot die heißen Lavaströme in einer Caldera südlich der eigentlichen Caldera des Erta Alé. Frische -aber erkaltete- Lavaströme präsentieren sich in dunkelgrau. Bemerkenswert ist die Absenkung im Nordkrater des Erta Alé, welcher stark dampft. Der alte Krater scheint sich ebenfalls vergrößert zu haben. Um die Veränderungen besser beurteilen zu können poste ich unten noch ein Satellitenbild vom 19.01.2017.

Katla: Erdbeben M 4,2

Update: Heute tagte der isländische Katastrophenschutz, da man sich wegen den Erdbebenschwärmen unter der Katla sorgt. Seit August 2016 wurden 3 Erdbeben mit Magnituden größer 4 registriert und zahlreiche Beben M größer 3. Seit 2010 wird eine Ausdehnung der Erdkruste gemessen, die durch Magmaintrusion zustande kommt. Man hält die Wahrscheinlichkeit für einen baldigen Ausbruch jetzt größer, als noch vor wenigen Monaten.

Originalmeldung: Am isländischen Gletschervulkan bebte die Erde gestern Abend mit einer Magnitude von 4,2. Das Hypozentrum lag in nur 100 m Tiefe. Es folgten weitere Nachbeben. Die jüngsten Schwarmbeben in der Caldera nährten erneute Spekulationen über einen baldigen Ausbruch des Vulkans. Diese Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings beobachten wir bereits seit 2010 Schwarmbeben unter der Katla. Diese treten phasenweise auf, wobei einige Beben möglicher Weise mit schwachen subglazialen Eruptionen assoziiert waren.

Am Ätna auf Sizilien halten die strombolianischen Eruptionen unvermittelt an. Heute Morgen ist es wunderbar windstill, so dass Wintersportler auf ihre Kosten kommen. Zudem ist prima Flugwetter für Kameradrohnen.

Am Erta Alé wird weiterhin eine erhöhte Wärmestrahlung registriert, diese ist allerdings weiter rückläufig. Ich vermute, dass sich die Aktivität mittlerweile wieder auf die Caldera beschränkt. Volcanodiscovery.com bietet für Anfang Februar eine Sondertour zur Eruption an. Soweit ich weiß sind noch Plätze frei.

Update Erta Alé: Heute Mittag verdreifachte sich die Leistung der thermischen Strahlung. Es muss also wieder vermehrt Magma unterwegs gewesen sein. Der Wert vom Abend war wieder niedriger. 

Etwas in Vergessenheit geraten ist der ocean entry am Kilauea auf Hawaii. Dabei fließt dort weiterhin munter Lava in den Ozean. Erstaunlicher Weise schießt seit Neujahr ein Lavastrahl ins Meer, ohne dass sich ein neues Delta formieren würde. Bei dem Kollaps an Silvester muss ein sehr großes Stück Küste abgebrochen sein, und einen unterseeischen Steilhang hinterlassen haben, auf dem die schnell Lava abläuft.

Erta Alé: Flankeneruption bestätigt!

Eine Reisegruppe von volcanodiscovery hat heute einen beeindruckenden Augenzeugenbericht der Ereignisse am Erta Alé in Äthiopien veröffentlicht. Sie wurden Zeugen des starken Überlaufs des Lavasees, der weite Teile der Caldera mit Lava überflutete. Sie bestätigen auch, dass am 21.01. eine Eruption auf der äußeren Vulkanflanke begann. Mehrere Spalten öffneten sich auf 200 m Höhe auf der Südostflanke. Voluminöse Lavaströme wurden gefördert, die in Richtung Afdera flossen und evtl. noch fließen. Die Eruption wurde auch von äthiopischen Geologen bestätigt.

Fuego: neuer Paroxysmus

Am Vulkan Fuego in Guatemala ist ein weiterer paroxysmaler Vulkanausbruch im Gange! MIROVA zeigt eine hohe thermische Strahlung an. Auf der LiveCam ist wegen Wolken derzeit nichts zu erkennen.

Vom Erta Alé in Äthiopien liegt eine Meldung bei volcanodiscovery vor, dass es zu einer Flankeneruption gekommen sein soll. Demnach öffnete sich in 7 km Entfernung von der Caldera eine Spalte aus der Lava austritt. Dieser Lavastrom spiegelt sich (noch) nicht eindeutig im aktuellen Thermalbild von MODVOLC (MODIS) wieder. Dieses kann sich bei weiteren Messungen allerdings noch ändern. 

Bogoslof: weitere Eruptionen

Auf den Aleuten ist der Bogoslof erneut ausgebrochen. In den letzten 3 Tagen erzeugte der Vulkan je einen Ausbruch. Die Vulkanasche stieg dabei bis zu 7,5 km hoch auf. Damit sind die explosiven Eruptionen immer noch sehr kraftvoll, allerdings bereits weitaus schwächer als zu Beginn der eruptiven Phase. Im Dezember stiegen die Aschewolken bis zu 11 km hoch auf.

Der Colima in Mexiko ist weiterhin aktiv, allerdings sind die explosiven Eruptionen etwas seltener und schwächer geworden. Doch dies kann sich schnell ändern.

Am Erta Alé wird immer noch ein sehr hohes thermisches Signal registriert. Die Wärmeabstrahlung scheint ebenfalls geringer zu werden. Trotzdem liegt sie noch deutlich über dem, was man in den letzten Jahren am Lavasee erleben konnte. Es wird derzeit auch eine Flankeneruption nicht ausgeschlossen.

Der Fuego in Guatemala heizt heute weiter auf. Möglicher Weise steuert er nun endlich dem lang erwarteten Paroxysmus entgegen. Zuletzt war die Aktivität überraschend zurück gegangen.

Last, but not least wurde am Ätna seit gestern Abend ein Rückgang der strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater festgestellt. Dennoch kann man sagen, dass in der Vergangenheit sehr häufig Paroxysmen folgten, wenn die strombolianische Tätigkeit erst einmal einsetzte. Diese ebbte in der Startphase eines neuen eruptiven Zyklus oft erst einmal wieder ab, um nach einigen Tagen neu einzusetzen. Nur selten verpufften Strombolianer ohne das früher, oder später weitere Aktivität folgte. Es bleibt auf jeden Fall spannend!

Erta Alé: erste Augenzeugenberichte

Von der Eruption am Erta Alé trudeln langsam erste Augenzeugenberichte ein. Diese stammen von einer Reisegruppe von Tom Pfeiffer, den örtlichen Soldaten und Olivier Grunewald. Demnach überströmten am Abend des 20.01.17 großflächige Lavaströme die Caldera. Diese wurden von gigantischen Lavablasen gespeist die bis zu 30 m hoch gewesen sein sollen. Diese drängten aus dem Lavasee. Danach begann der Calderaboden um den Lavasee zu kollabieren und es entstand ein neuer, etwa doppelt so großer Lavasee. Auch im Nordkrater kam es zu einem Kollaps und es soll ebenfalls ein neuer Pitkrater entstanden sein. Es dürfte die wohl spannendste Eruption seit Jahren gewesen sein. Ob Beobachter zu Schaden kamen ist noch nicht geklärt. Unklar ist auch, wie weit sich die Lavaströme aus der Caldera ergossen. Ein Update folgt!

Über den Vulkan: Der Erta Alé liegt in der äthiopischen Wüste Dankail. Im Pitkrater der Caldera brodelt seit Jahrzehnten ein aktiver Lavasee. Die Danakil war im 20. Jahrhundert schwer zu bereisen. erst in den letzten Jahren etablierte sich der Tourismus,

Erta Alé: extremes Thermalsignal

 

Update 23.01.2017: Das thermische Signal ist weiterhin sehr hoch und schwankt in dem Bereich des Vortages. Ein Satellitenbild vom 19.01. (2 Tage nach dem ersten Überlauf in diesem Monat) zeigt, dass ein Lavastrom entlang des Calderarandes in Richtung der Bresche in der Südost-Wand floss. Gut möglich das die Lava bereits außerhalb der Caldera unterwegs ist.

Update: Es wurde nun ein weiteres, sehr hohes thermisches Signal in Höhe von 6221 MW registriert. Somit wird es immer wahrscheinlicher, dass es zu einem großen Überlauf am Lavasee gekommen ist. Ich bin gespannt ob in nächster Zeit Augenzeugenberichte, oder Fotos auftauchen. Dieser Tage ist eine Reisegruppe von „volcano discovery“ in der Gegend unterwegs.

Update 22.01.17: Via MODVOLC konnte ich die Richtigkeit der Messung von MIROVA bestätigen. Allerdings zeigt eine höhere Auflösung des Satellitenfotos, dass das Signal aus einzelnen Pixeln besteht, die nicht zusammenhängen. Dies lässt Raum für Spekulationen, ob das thermische Signal tatsächlich Lavaströme wieder spiegelt, oder ob es sich um eine heiße Dampfwolke o.ä. gehandelt haben könnte. Die heutige Messung vom MIROVA war nicht vollständig und lieferte keinen brauchbaren Wert. So müssen wir uns wohl bis zu einem weiteren Überflug des Satelliten gedulden, bis wir etwas mehr Klarheit haben.

Originalmeldung 21.01.2017: MIROVA registriert heute Abend ein extremes Thermalsignal vom Vulkan Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil: 13434 MW! Es ist das mit Abstand stärkste thermische Signal, dass ich bisher von einem Vulkan gesehen habe. Falls dieses Signal tatsächlich von einem Vulkanausbruch stammt muss am Erta Alé derzeit die Hölle los sein! Heute Morgen betrug die Wärmeabstrahlung noch 67 MW. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit einer Fehlmessung durch den Satelliten. Also, bevor dieser Wert nicht durch weitere belegt werden kann, ist alles, oder nichts möglich. Dank an Martin der mich auf diesen ungewöhnlichen Wert aufmerksam machte.

Derweilen konnte ich den hohen Messwert vom 17. Januar (siehe unten) mittels Abgleich mit Daten von MODVOLC verifizieren. Es muss tatsächlich zu einem größeren Überlauf des Lavasees gekommen sein.

Erta Alé: hohes thermisches Signal

Update: MIROVA registriert heute Abend am Erta Alé ein sehr hohes thermisches Signal von 2942 MW. Wenn es keine Fehlmessung ist, dann müssen derzeit größere Lavaströme durch die Caldera des Erta Alé ziehen!

Originalmeldung: Am Vulkan Erta Alé registriert MIROVA derzeit ein hohes thermisches Signal von 124 MW. Typischer Weise korrelieren solche Peaks mit einem Überlaufen des Lavasees. Dieser ist in den letzten Wochen auf ca. 28 m Durchmesser geschrumpft und baut sich einen Schild auf. Dadurch werden Einblicke immer Schwieriger. 

Unterdessen lässt Fuego in Guatemala weiterhin auf einen neuen Paroxysmus warten. Es werden seit Tagen zahlreiche strombolianische Eruptionen generiert, diese steigern sich bisher aber nicht zu einer Lavafontäne. 

Erta Alé: thermisches Signal hoch!

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé scheint es dieser Tage heiß herzugehen: auf MIROVA wird ein starkes thermisches Signal von 341 MW angezeigt. Das lässt darauf schließen, dass der Lavasee überläuft und zumindest kurze Lavaströme in der Caldera unterwegs sind.

Leicht erhöht ist das thermische Signal vom Fuego in Guatemala. Wahrscheinlich haben wieder strombolianische Eruptionen angefangen, die in einigen Tagen in einen erneuten Paroxysmus gipfeln könnten.

Ein weiterer Vulkan in Guatemala zeigt sich unruhig: Pacaya. Er erzeugte heute eine 750 m hoch aufsteigende Dampfwolke. In den letzten Monaten bildete sich im McKenney-Krater ein Schlackenkegel. Der Tremor ist erhöht, was von aufsteigendem Magma zeugt.