Kilauea: Lavasee kurz vorm überlaufen

Update 28.04.2015: Der Spiegel des Lavasees ist weiter gestiegen und steht jetzt 2 m unterhalb des Randes. Die Infaltion hält seit 1 Woche an un beträgt 7,5 Microradiens. Die Seismik ist erhöht. Die Möglichkeit, das die Lava überläuft und den Boden des Halema`uma`u-Kraters flutet ist gegeben. Es stellt sich die Frage was passiert, wenn es zur Deflation kommt? Es könnte sein, das die Lava dann Richtung East-Rift-Zone und Puʻu ʻŌʻō fließt und dort zu interessanter Tätigkeit führt.

Originalmeldung: Der Lavasee im Pitkrater im Halema`uma`u-Krater steht bis 4 m unterhalb des Randes und droht in den Halema`uma`u-Krater überzulaufen. Die Inflation hält seit Dienstag an und beträgt 6.5 Microradiens. Die Seismik ist erhöht. In den letzten Wochen gab es zahlreiche leichte Erdbeben an den Vulkanen Kilauea und Mauna Loa.

Thermaldaten verschiedener Hot-Spots

Ich habe heute die Thermalsignaturen verschiedenen Vulkane per Modis-Satellit überprüft und mir zunächst die Wochenzusammenfassungen angeguckt. Am stärksten waren die Signale von Ambrym, Bardarbunga, Kilauea und Klyuchevskoy, gefolgt von Nyramuragira und Nyiragongo. In den Kratern dieser Vulkane brodeln derzeit Lavaseen, mit Ausnahme des Klyuchevskoy, der strombolianisch aktiv ist und einen Lavastrom fördert. Das Signal vom Ambrym war an einigen Tagen so stark, dass ich hier 2 Lavaseen vermute. Erta Alé zeigt ein vergleichsweises schwaches Signal, der Lavasee dort ist derzeit nicht sehr groß.

Thermische Anomalien gab es auch an den Vulkanen Fuego und Santiaguito in Guatemala, am Popocatepetl in Mexiko und am Fogo auf den Kapverden. Hier beschränkte sich das Signal auf einen Tag. Die überwiegend explosiv tätigen und Aschewolken fördernden Vulkane Aso, Karymsky, Sakura-jima, Shiveluch und Zhupanovsky zeigten keine Wärmesignaturen.

Derzeit scheint es auf der Erde 8 Lavaseen zu geben, was eine sehr hohe Anzahl ist. Auf Ambrym köchelt es in den Kratern Benbow und Marum, auf Island kocht es am Bardarbunga in dem Krater auf der Holhuraun-Spalte. Am Kilauea ist der Halema’uma’u-Krater seit 2008 aktiv. Im Kongo brodelt es nicht nur im Krater des Nyiragongo, sondern seit letztem Herbst auch im Nyamuragira. Hinzu kommen die Dauerbrenner Erta Alé in Äthiopien und der Erebus in der Antarktis.

Zudem gibt es Meldungen zu folgenden Vulkanen:

Aso-San: der Vulkan in Japan sendet weiterhin Aschewolken in die Luft. Gestern verzeichnete das VAAC Tokyo 5 Aschewolken.

Bardarbunga: gestern ereigneten sich deutlich mehr Beben mit Magnituden über 3, als in den Tagen zuvor. In den letzten 48 Stunden wurden 30 dieser Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,7.

Bardrabunga update 18.00 Uhr: Es fanden 6 weitere Beben mit M größer 3 statt. Die Hypozentren lagen zwischen 6,6 und 9,7 km Tiefe.

Karymsky: die Vulkane Kamtschatkas sind im neuen Jahr besonders aktiv. Neben Klyuchevskoy, Shiveluch und Zhupanovsky meldet sich nun auch der Karymsky wieder zu Wort. Er erzeugte gestern 2 Aschewolken.

Suwanose-jima: der entlegenen Inselvulkan im japanischen Süden ist immer wieder in den News vertreten. Diesmal erzeugte er eine einzelne Aschewolke. Wahrscheinlich kommt es auch zu sporadischen strombolianischen Eruptionen.

Kilauea: Anstieg des Lavasees

Anhaltender Lava-Aufstieg im Gipfelbereich des Kilauea ließ den Spiegel des Lavasees im Halemaʻumaʻu-Krater bis auf 30 m unter Kraterrand ansteigen.

Am Puʻu ʻŌʻō-Krater gab es leichte Deflation und der Kraterboden senkte sich. Dies löste mehrere Steinschläge aus. Im Krater sind 4 Lavapools aktiv. Lavaströme fließen weiterhin langsam im Nordosten des Kegels und erreichen eine Länge von 2,4 km.

Explosvie Eruption. © HVOBereits am 23. Juli kam es zu einem Hangrutsch am Halemaʻumaʻu-Krater. Ein Teil der Kraterwand kollabierte und krachte in den Lavasee. Dies quittierte der Lavasee mit einem explosiven Event, bei dem Lavabrocken bis auf den gesperrten Übersichtsposten am Kraterrand flogen. Dort zerstörten die Lavabomben einen Holzzaun. Das HVO zeigt ein Video dazu.

Nyamuragira: neuer Lavasee

Thermische Signaturen am Nyiamuragira und am Nyiragongo. Signal der Wochenzusammenfassung. © MODISIn den letzten Tagen hat sich im Krater des Nyamuragiras ein neuer Lavasee gebildet. Dieser hinterlässt zusammen mit dem Lavasee des Nyiragongo thermale Signaturen auf MODIS. Zudem werden erhöhte Schwefeldioxid-Konzentrationen gemessen. Das Ereignis kündigte sich bereits vor mehreren Wochen an, als vom Nyamuragira erhöhte Seismik und Dampfentwicklung gemeldet wurden. Insofern überrascht der Vulkanausbruch nicht.

Der Nyamuragira gehört zu den Virunga-Vulkanen und liegt in der Demokratischen Republik Kongo. Nächst größere Stadt ist Goma, die zeitweise von Rebellen belagert und beherrscht wurde. Reisen in diese Region sind nicht sicher.

Kilauea: Inflation am Halema`uma`u-Krater

Am Kilauea auf Hawaii hat erneut eine Phase im Magma-Aufstieg eingesetzt. In den letzten 3 Tagen wurde eine Ausdehnung des Kraterbereichs um 3,3 Mikrorads gemessen. Der Spiegel des Lavasees stieg um ca. 15 Meter an. Der Tremor variierte stark und 31 Erdbeben wurden registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 6300 Tonnen am Tag hoch.

Vulkanauten: Expedition zum Erta Alé

Ein Bildbericht von Rafael Werndli

Der Bildbereicht von Vulkanaut Rafael dokumentiert eine Expedition zum äthiopischen Vulkan Erta Alé. Unter Leitung von Chris Weber (vulkanexpeditionen.de) wurde die Reise im Januar 2014 durchgeführt. Der Lavasee stand bemerkenswert hoch: 5-6 Meter unter dem Kraterrand.

Erta Alé: Lavasee 10 m unter Rand

Der Lavasee Ende Dezember. © Chris WeberChris Weber berichtet von seiner Fotoexpedition zum Kratersee des Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil. Er besuchte den Vulkan um die Weihnachtszeit herum. Der Lavasee zeigte sich sehr aktiv und stand nur ca. 10 Meter unter dem Rand des Pitkraters. Mehrmals kochte der Lavasee auf und verschluckte seine erstarrte Gesteinshaut. Im Nordkrater war ein Hornito aktiv. Lavaströme verfüllten die große Depression in den letzten Monaten fast völlig.

Chris berichtet auch von einer guten Sicherheitslage, die einem ständigen Militärposten zu verdanken ist. Zahlreiche Besuchergruppen bestiegen den Vulkan, darunter auch einige Freaks, die das Experiment von Geonaut Richard wiederholten und extra mitgebrachten Schrott in den Lavasee warfen. Sie filmten dann, wie es zu einem Aufkochen der Lava kam.  Richards Video von dem Experiment mit organischem Müll, sollte einen Menschen simulieren, der in die Lava stürzt. Die Nachahmer hoffen wohl auf ähnlichen Erfolg mit dem Video bei youtube, wie Richard ihn hat.

Kilauea: Lavasee mit neuem Höchststand

Der Lavasee im Pitkrater des Halema`uma`u – Kraters verzeichnet einen neuen Höchststand  und steht nur noch 31 m unter dem Rand. Ein Förderschlot aus dem Lava sprotzt veränderte mehrmals seine Position. Es wurde auch etwas Tephra und Pele´s Haar gefördert.

In der East-Rift Zone nahm die Seismik leicht zu. Lavaströme fließen im Südosten des Pu`u `O`o Kraters.

 

Kilauea: Lavasee auf höchstem Stand

Am Kilauea wird weiterhin Inflation registriert und der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 750  Tonnen pro Tag. Die Seismik ist gering. Gestern erreichte der Lavasee im Pitkrater der Halema`uma`u – Caldera den neuen Höchststand von 45 m unter Kraterrand. Bisher bewegte sich der Seespiegel zwischen 50 m und mehr als 200 m. Ein Video zeigt den kochenden Lavasee.

Im Pu`u `O`o kocht ein kleinerer Lavasee im nordöstlichen Pitkrater. Lavaströme bewegen sich auf der Küstenebene nahe der Abbruchkannte der Pali, ohne den Ozean zu erreichen. Die Seismik unter der „east-rift-zone“ ist moderat.