Gunung Agung: vermehrte Tremor-Episoden

16.10.2017

Status des Gunung Agung unverändert

Am Gunung Agung ist alles unverändert: gestern ereigneten sich 788 Erdbeben. Tremor wurde nicht registriert. dafür gab es letzte Nacht ein Erdbeben M 3,2 an der Nordküste. Dieses Erdbeben stand nicht in direktem Zusammenhang mit dem Vulkan.

Sperrzone am Kirishima vergrößert

Aufgrund verstärktem Gasausstoß wurde gestern die Sperrzone am Kirishima auf 3 km vergrößert. Vulkanologen rechnen mit höherer Explosivität der Ausbrüche. Ähnlich verhielt es sich bei der letzten eruptiven Phase 2011.

Seismik auf Island hoch

Entlang der isländischen Störungszonen, die den Verlauf der kontinentalen Plattengrenzen markieren, kommt es in den letzten Tagen zu erhöhter Seismik. Besonders viele Erdbeben gibt es am Reykjanes, den Vulkanen Katla und Bardarbunga, Askja und der Tjörnes-Fracture Zone nördlich von Island.

15.10.2017

In den letzten Tagen wurden mehrere Episoden mit nicht-harmonischen Tremor registriert: gestern waren es 6. Insgesamt fanden 1142 Erdbeben statt. Auffällig ist, dass in den letzten beiden Tagen die Anzahl flacher Erdbeben zurück ging, dafür aber mehr Erdbeben in Tiefen von mehr als 5 km registriert wurden. Es strömt also noch ordentlich Magma nach und je länger diese Aufheizphase dauert, desto stärker könnte die resultierende Eruption sein, wenn es denn zu einer kommen wird.

Kirishima mit explosiven Eruptionen

Laut einem Newsbericht soll der Tremor am japanischen Vulkan Kirishima stark rückläufig sein. Trotzdem kommt es es weiterhin zu explosiven Eruption und dem Ausstoß von Vulkanasche. Das VAAC Tokyo registriert ungefähr alle 6 Stunden eine Eruption.

Kilauea: Lavadelta umgeformt

In den letzten Tagen gab es mehrere Oberflächen-Lavaströme am Lavadelta des Kilauea. Diese manifestierten sich kurz vor der Küstenlinie und flossen als Lavafälle über die Steilküste. Das Lavadelta ist somit sehr mächtig geworden. Die vor wenigen Wochen gemeldeten Risse im Lavadelta wurden überdeckt. Das HVO wart explizit davor, das Lavadelta zu betreten, denn es kann jeder Zeit kollabieren.

Ätna mit Ascheemission

In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ ist ein Foto des Ätnas aufgetaucht, das eine kleine Aschewolke über den Neuen-Südostkraterkegel zeigt. Die Erdbebentätigkeit ist recht lebhaft: in den letzten Tagen gab es noch einen kleinen Erdbebenschwarm unter der Nordflanke des Vulkans. Zudem wurden mehrere sehr schwache Erdbeben in geringer Tiefe aufgezeichnet. Der letzte größere Erdbebenschwarm ist jetzt gut 6 Wochen her. Wenn man davon ausgeht, dass das Magma ähnlich schnell wie im Winter aufsteigt, dann könnten in gut 2 Wochen neue Paroxysmen  einsetzten. Dass ist allerdings nur meine Spekulation.

Gunung Agung: Drohne abgestürzt

14.10.2017:

Die Verdichtung der seismischen Signale von gestern Abend hat sich in Luft (oder vielmehr Stein) aufgelöst. Die Erdbebentätigkeit sieht wieder wie in den Vortagen aus. Das Magma hat noch keinen Weg nach draußen gefunden. Heute fand bei VSI/PVGMB noch kein update statt, so dass ich keine neuen Zahlen präsentieren kann. Sobald sie verfügbar sind, reiche ich diese nach.

Update 21.00 Uhr

Auf dem Seismogramm sieht man heute Abend eine Zunahme der Erdbebentätigkeit. Zudem wird die Grundlinie dicker, was ein Anzeichen für beginnenden Tremor sein könnte. Es kann sich aber auch nur um eine Zwischenphase handeln die wieder abklingt, dennoch sollte man in den nächsten Stunden ein Auge auf die Seismik haben! Hier findet ihr die LiveSeismik.

Originalmeldung:

Der Krater des Gunung Agung sollte mit einem ferngesteuerten Flugzeug erkundet werden. Nun berichten einheimische Medien von einem Misserfolg des Projekts. Während des Jungfernfluges fiel die Kamera schon beim Steigflug aus. Gestern krachte die Drohne dann während des 2. Starts vor eine Brücke, wobei sie stark beschädigt wurde. Die Balinesen machen die Geister im Vulkan für das Desaster verantwortlich, während ich ein wenig an den Fähigkeiten des Piloten zweifel, oder ein technisches Versagen für wahrscheinlich halte. Auf jeden Fall bleibt der Krater des Vulkans unbeobachtet.

Die Geister im Berg reagierten gestern auf die Entweihung durch die Drohne ein wenig verschnupft: es wurden 963 Erdbeben registriert und 7 Episoden mit Tremor. Dieser war nicht-harmonisch und wies keine eindeutigen Spektrallinien auf. Es ist nicht klar bestimmbar, ob der Tremor durch aufsteigendes Magma verursacht wurde, oder andere Ursachen hatte. Harmonischer Tremor ist normalerweise mit dem finalen Magmaaufstieg vor, oder während einer Eruption assoziiert. Das Auftreten von nicht-harmonischen Tremor wurde an anderen Vulkanen öfters während der Aufheizphase beobachtet. Es bleibt spannend am Gunung Agung!

Gunung Agung: finaler Magmenaufstieg

Update 23.09.2017, 20.00 Uhr:  

Im Laufe des Tages verstärkte sich die Seismik wieder. Allerdings erfolgte noch keine Eruption. Erfahrungsgemäß kann dieses Spiel mehrere Tage dauern bis es zur Eruption kommt. Am Bardarbunga dauerten die Erdbeben sogar mehrere Wochen, bis der Vulkan eruptierte. Das Magma erhöht den Druck im Vulkan und sucht sich eine Schwachstelle im Vulkangebäude.

Update 23.09.2017:

Gunung Agung auf höchster Warnstufe

Gestern Abend wurde die höchste Warnstufe am Gunung Agung auf Bali ausgerufen. Es wurden 586 vulkanotektonische Erdbeben registriert, sowie 116 Erdbeben in geringer Tiefe. In den ersten Stunden des heutigen Tages (zwischen 0.00 und 6.00 Uhr) registrierten die Seismometer 72 vulkanotektonische Erdbeben. Statistisch gesehen war die Seismik rückläufig.

In den letzten Tagen wurden von gläubigen Hindus Zeremonien abgehalten, um die Geister der Ahnen im Vulkan zu besänftigen. Trotzdem wurden bisher mehr als 10.000 Menschen evakuiert. Die Notunterkünfte verzeichnen weiterhin Neuankömmlinge. Mehr als 200.000 Personen sollen sich im Osten Balis bereithalten, die Gegend schnell zu verlassen.

Übernächste Wochen beginnen in Australien Ferien, dann rechnet man auf Bali mit besonders vielen Touristen. Wenn der Vulkan wie befürchtet ausbricht, dürfte es zu massiven Beeinträchtigungen kommen. Sehr wahrscheinlich wird auch der Flugverkehr gestört. Touristen sollen sich auf Entsprechendes einstellen und ihre Reisepläne überdenken.

Laut einem Medienbericht, den Bernard Duyck in der Tribun Bali entdeckt hat, sollen Tiere bereits auf der Flucht sein. Von Schlangen und anderen Reptilien ist bekannt, dass sie empfindlich auf seismische Wellen reagieren.

Update 22.09.2017:

Eruption am Gunung Agung steht unmittelbar bevor

Am Mount Agung rechnet man nun mit einer Eruption innerhalb der nächsten 24 Stunden. Die Evakuierungszone wurde nochmal vergrößert und misst jetzt 9 x 12 km. Offenbar erwartet man einen sehr heftigen Vulkanausbruch, bei dem pyroklastische Ströme entstehen können!

Bei der letzten Eruption des Agung im Jahr 1963 starben 1148 Menschen in pyroklastischen Ströme. Der Vulkanausbruch dauerte mehrere Monate. Die Eruption war eine der Stärksten des 20. Jahrhunderts.

Originalmeldung:

Am Agung auf Bali hat die seismische Aktivität weiter zugenommen. Die Wissenschaftler vor Ort sind sich sicher, dass das Magma mit dem Aufstieg aus 5 km Tiefe begonnen hat. VSI registrierte 568 vulkanische Erdbeben innerhalb von 24 Stunden. In einem Newsbericht ist von Tremor die Rede. Die seismische Energie ist sehr hoch und man rechnet mit einen größeren Vulkanausbruch. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen die 6 km Sperrzone um den Vulkan zu respektieren.

Ätna mit Aschewolken

Heute morgen konnte man am Ätna kleine Aschewolken beobachten, die von Neuen Südostkrater ausgingen. Diese kleinen Eruptionen könnten die Vorankündigung einer neuen Aktivitätsphase darstellen. Wie wir an der Seismik der letzten Wochen und Tage gesehen haben ist Magma dabei aufzusteigen.

Ätna: Tremor rückläufig

 

Am Ätna erreichte der Lavastrom gestern das Valle del Bove, wo die Geschwindigkeit des Stromes aufgrund der großen Hangneigung zunahm. An 2 Stellen fließt die Lava ins „Tal des Ochsen“. Allerdings nimmt die Stärke der Eruption kontinuierlich ab, wie man am Tremor sehen kann. Die strombolianische Aktivität am Südostkrater ist deutlich zurück gegangen. 

Das Sentinel-Foto oben zeigt die Lava des Ätnas am 16. März. Zu sehen ist der 2 geteilte Lavastrom. Ein Arm fließt Richtung Süden, der 2. Arm in südöstlicher Richtung. Seine Front war zu dieser Zeit kurz vor dem Valle del Bove am sogenannten Belvedere.

Popocatepetl: erhöhter Tremor

Tremor am Popo. © CENAPRED

Am mexikanischem Vulkan Popocatepetl wurde in den letzten Tagen ein deutlicher Tremoranstieg verzeichnet. Gestern wurde 780 Minuten lang ein Tremor mittlerer Amplitude registriert. Am Vortag waren es 381 Minuten. Zugleich verdoppelte sich die Anzahl strombolianischer Eruptionen von 4 auf 8. Diese schmissen teilweise glühende Lavabomben auf die Außenflanke des Vulkans. Trotz des erhöhten Tremors bleibt die Alarmstufe auf „gelb“.

Ätna: erneuter Tremoranstieg

151121

Der Tremor am Ätna ist wieder einmal erhöht und fluktuiert seit gestern Abend. DR. Boris Behncke vom INGV schreibt dazu, dass nicht nur die Tremoramplitude steigt, sondern sich das Hypozentrum in Richtung Oberfläche verlagert. Zudem wandert es von der Voragine, an den NESC vorbei in südlicher Richtung. Das bedeutet also, dass Magma zur Oberfläche aufsteigt und sich seinen Weg an die Gipfelkrater vorbei nach Süden sucht. Sollte es zu einer Eruption kommen, dann könnte sich sogar eine Spalte auf der Südflanke des Vulkans öffnen. Nicht klar ist, wie weit sich die Quelle des Tremors in den Süden verlagert. Es ist bereits der 5. Versuch eines Ausbruches in diesem Monat.

Ätna: thermisches Signal

Jahresübersicht thermische Signale. © MIROVA

Der Ätna auf Sizilien heizt langsam, aber stetig auf. Der Tremor fluktuiert im 12 Stunden Takt. Parallel dazu werden auf MIROVA thermische- und radioaktive Strahlungssignal registriert. Zudem gibt es weitere Erdbeben in Tiefen kleiner als 5 km. Derzeit ist es schwer einzuschätzen, ob die leichte Erhöhung der Aktivität zu einer neuen Ausbruchsserie führt, oder ob es nur ein Intermezzo ist. Die italienischen Kollegen vom INGV halten sich bedeckt und kommentieren das Geschehen nur wenig.

Ätna: erneuter Tremoranstieg

Mikroseismik am Ätna. © INGVLetzte Nacht gab es eine erneute Erhöhung des Tremors. Ich vermute diese hing mit einer Intensivierung der strombolianischen Tätigkeit in der Voragine zusammen. Zudem gab es in den letzten Tagen wieder vermehrte Mikrobeben. Die Hypozentren lagen in Tiefen kleiner 5 km und scheinen sich (mehr oder weniger) entlang einer SW-NE streichenden Linie ereignet zu haben, die parallel zur Hauptstörungzone des Vulkans verläuft.

Ätna: erhöhter Tremor

Leicht erhöhter Tremor am Ätna. © INGVHeute Abend steigt der Tremor am Ätna deutlich (aber nicht dramatisch) an. Da man auf der LiveCam nichts außergewöhnliches sieht, vermute ich einen Zunahme der strombolianischen Aktivität in der Voragine. Seit einigen Tagen ist dort ein Schlot schwach aktiv. Zudem gab es wieder einige schwache Erdbeben am Vulkan und es wurden von einigen Fumarolen am Neuen-Südostkrater thermische Signale registriert. Alles in Allem sieht es so aus, als würde mein Lieblingsvulkan wieder etwas munterer werden. Neue paroxysmale Eruptionen könnten sich in der nächsten Zeit wieder manifestieren!