Sakurajima eruptierte am 11. März

In Japan gab es eine erneute Eruption des Vulkans Sakurajima, die größer war als die alltäglichen Vulkanausbrüche. Laut VAAC Tokio erreichte die Asche eine Höhe von 2100 m über dem Meeresspiegel. Aufgrund der Videoaufnahmen gehe ich allerdings von gut 2800 m aus. Wieder war es der Krater Minami-dake, der den Ausbruch erzeugte. Der Showa-dake bleibt ruhig. Vor 2 Tagen registrierte MIROWA eine schwache thermische Anomalie. Wärmestrahung emittiert der Sakurajima nur selten, da er nur wenig glühendes Material fördert. Die seismische Tätigkeit der letzten Tage war gering. Entsprechende Diagramme findet ihr bei den Live-Daten.

Ätna: Hohe Thermalstrahlung

Am Ätna auf Sizilien geht es heute heiß her: MIROVA verzeichnet eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 168 MW. Vergleichbare Werte wurden in den vergangenen Monaten nur selten erreicht. Der Lavastrom, der aus der Flanke des Intrakraterkegels der Voragine entspringt, scheint wieder stärker geworden zu sein. Zeitgleich mit der erhöhten effusiven Tätigkeit fällt der Tremor etwas. Das LGS registrierte seit dem 6. März keine Infraschall-Ereignisse mehr. Dennoch gibt es Videos und Fotos, die weitere strombolianische Eruptionen zeigen. Aufgrund der Reisebeschränkungen, die wegen dem Coronavirus verhängt wurden, gehört der Vulkan den Sizilianern alleine: meine Reisepläne für den nächsten Vollmond habe ich zwangsläufig auf Eis gelegt.

Klyuchevskoy: Aschewolke auf 6000 m

Am Klyuchevskoy auf Kamtschatka stieg eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 6000 m auf. Aufgrund von dichter Bewölkung liegen keine Daten zur Wärmestrahlung vor. In der 1. Märzwoche gab es eine ausgeprägte Wärme-Anomalie.

Ubinas: Krater vergrößerte sich

Der Ubinas in Peru bekam Besuch von einer Drohne der örtlichen Vulkanologen. Sie steuerten die Drohne über den Krater und konnten einige Veränderungen beobachten. So vergrößerte sich der Krater und hat nun einen Durchmesser von gut 300 m. Zudem wurde berichtet, dass letzte Woche Dienstag ein Lahar abging. Im Februar gab es eine Phase erhöhter Seismik unter dem Vulkan und es wurden ca. 170 schwache Erdstöße registriert.

Vulkane der Philippinen

In den heutigen News geht es gleich um 4 Vulkane der Philippinen. 3 sind die seismisch so unruhig, dass sie spontan eruptieren könnten. An erster Stelle steht dabei nicht die Taal-Caldera, sondern ein Vulkan auf der weniger bekannten Insel Negros.

Kanalon mit hoher Seismik

Unter dem Kanalon wurden in den letzten 48 Stunden 80 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. 77 der Erdbeben waren von niedriger Frequenz und standen in direktem Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide. Dabei kann es sich um Magma handeln, oder aber um Tiefenwässer und Gase. Obwohl es bisher keine Dampfentwicklung aus dem Krater gibt, könnte es jederzeit zu phreatischen Eruptionen kommen. In Bezug auf Bodendeformation schreibt PHILVCOLCS, dass seit 2017 ein langsames Aufblähen des Vulkans beobachtet wird. Zunächst war nur die Südostflanke des Vulkans betroffen. Seit Mai 2019 vergrößert sich die Neigung aller Hänge im unteren Bereich des Vulkans. Ende Januar 2020 fing eine ausgeprägte Inflation der oberen Hänge an.

Mayon mit vulkanischen Erdbeben

In den letzten Tagen steigerte sich die vulkanisch bedingte Erdbebentätigkeit auch unter dem Mayon. Seit dem 9. März wurden 22 Beben registriert. Gestern kam es zudem zu einem Steinschlag. Dampf stieg bis zu 250 m hoch auf. Seit dem letzten Quartal 2019 wird Inflation des oberen Hangbereichs registriert. Die Inflation wird sehr wahrscheinlich durch aufsteigendes Magma verursacht. Der Vulkan bereitet sich langsam auf seine nächste Eruption vor.

Taal-Caldera: Seismik rückläufg

Der Dritte im Bunde ist der Taal Vulkan. Auch er ist weiterhin unruhig und seine Seismik deutet darauf hin, dass sich Magma im Untergrund bewegt. Allerdings nahm hier die Seismik in den letzten Tagen weiterhin ab. Gestern fanden noch 10 Beben statt. Dampf stieg bis zu 100 m hoch auf. Vor 2 Tagen gab es eine Phase mit sehr starker Dampfentwicklung. Inzwischen gibt es auch wieder einen Kratersee auf Volcano Island. An seinem Rand befinden sich viele Fumarolen.

Bulusan: Reduzierung der Alarmstufe

Ebenfalls rückläufig ist die seismische Aktivität am Bulusan. Hier sehen die Vulkanologen von PHILVOLCS keine Gefahr mehr und hoben den Alarmstatus auf.

Ätna: Tremor hoch

Der Tremor am Ätna ist in den letzten Tagen etwas gestiegen und befindet sich wieder im roten Bereich. Mirova registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 57 MW. Die Lavaströme sind weiter aktiv. Auf einer Karte des INGV werden sie allerdings etwas schmaler dargestellt, als in der Vorwoche. Es werden nach wie vor schwache Erdbeben unter dem Valle del Bove registriert, doch ihre Anzahl ist rückläufig.

Der wachsende Intrakraterkegel in der Voragine schickt sich an, den neuen Gipfel des Vulkans zu bilden. In diesem Sinne schrieb Dr. Boris Behncke gestern über die tatsächliche Höhe des Vulkans. In vielen Medien wird ein veralteter Wert von 3350 m angegeben Dieser Wert wurde vor gut 40 Jahren ermittelt. Doch der Zahn der Zeit nagt auch an Vulkanen und so ist der Ätna tatsächlich geschrumpft: die bis dato höchste Stelle findet sich am südwestlichen Rand des Nordostkraters. Aktuell hat er eine Höhe von 3320 m. Mehrere Kollaps-Ereignisse schrumpften den Kegel. Die letzten Abbrüche fanden im Februar 2019 statt. Gewachsen ist der Ätna nur im Bereich des Neuen Südostkraters, der in den letzten Jahren zu einem wahren „Monster“ heranwuchs. Trotzdem ist er noch ein wenig niedriger als der Nordostkrater. Die Vulkanologen des INGV wollen bei schönerem Wetter wieder auf den Zentralkrater steigen und neue Höhenmessungen vornehmen. Vielleicht hat der Vulkan dann bereits einen neuen Gipfel mit einer Höhe von mindestens 3321 m.

Stromboli: Aktivität fluktuiert

Am Stromboli fluktuiert die Aktivität: vorgestern verstärkten sich die explosiven Eruptionen wieder und das LGS berichtete von einer hohen Anzahl strombolianischer Eruptionen, die zum Teil einen akustischen Druck von 2 bar erzeugten. Man registrierte 130 Explosionen. Gestern sah die Sache schon wieder ganz anders aus: der Explosionsdruck betrug im Schnitt nur noch 0,5 bar und es wurden 98 Strombolianer gezählt. Heute verzeichnet MIROVA eine Wärmesignatur mit einer Leistung von 12 MW. Das spricht dafür, dass die explosive Aktivität heute wieder überdurchschnittlich ist und größere Mengen glühender Tephra gefördert werden.

Tongariro: Wanderer verbrennt sich

Am neuseeländischen Vulkan Tongariro ereignete sich ein Unfall: ein Wanderer zog sich ernsthafte Verbrennungen an einem Bein zu, als er am Ufer des Smaragdsees in den Boden einbrach. Er hatte den Wanderweg verlassen, um sich eine dampfende Fumarole am Rand des Kratersees aus der Nähe anzusehen. Der Mann erlitt Verbrennungen zweiten Grades und wurde vom Greenlea-Rettungshubschrauberdienst in das Krankenhaus von Waikato geflogen.

Vergleichbare Unfälle ereignen sich immer wieder an Vulkanen. Manchmal sogar mit Todesfolgen. Daher ist es in den meisten Vulkanregionen strengstens verboten die ausgewiesenen Wanderwege zu verlassen. Gerade in Thermalgebieten ist die Gefahr relativ groß durch einen dünne Bodenkruste zu brechen. Verbrühungen drohen nicht nur an Fumarolen, sondern man kann auch direkt in einen verborgenen Schlammtümpel einbrechen. Am Vulkan Mutnovsky (Kamtschatka) stürzte ein Student sogar einmal in eine Säurebecken. Für ihn kam jede Rettung zu spät. Neben Verbrennungen droht auch der Erstickungstod in Kavernen und Senken: giftige Gase können sich dort sammeln.

Fuego mit Lavastrom

Vom Fuego in Guatemala wird berichtet, dass der Vulkan explosiv aktiv ist. Glühende Tephra wird bis zu 500 m hoch aufgeworfen. INSIVUMEH meldet 8 – 15 Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche stieg bis zu 4800 m ü.N.N. auf. MIROVA registriert eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 119 MW. Möglicherweise ist auch wieder ein Lavastrom unterwegs.

Nishinoshima ist heiß

Vom japanischen Inselvulkan Nishinoshima geht eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 314 MW aus. Wahrscheinlich wird sie von Lavaströmen emittiert, die bis zum Meer fließen. Mich würde es nicht wundern, wenn demnächst auch Aschewolken aufsteigen würden.

Shiveluch: Aschewolken und Thermalstrahlung

Der entlegene Vulkan auf Kamtschatka (Russland) gibt wieder Lebenszeichen von sich. Es wird eine moderate Thermalstrahlung registriert. Zudem brachte das VAAC heute eine Warnung vor Vulkanasche in der Luft heraus. Die Asche erreichte eine Höhe von 3700 m.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolken

Der Vulkan auf Kamtschatka macht weiter von sich reden, indem er Aschewolken eruptiert. Das VAAC registrierte seit gestern 6 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 7000 m aufgestiegen sind. KVERT setzte den VONA-Alarmstatus auf „orange“. Auf Satellitenfotos erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie im Krater des Klyuchevkoys. MIROVA registrierte nachts eine thermische Anomalie, von der eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 233 MW ausging. Es muss sich eine größere Lava-Ansammlung im Krater befinden. Weiterhin erkennt man Ascheablagerungen auf dem Schnee. Das Foto zeigt auch sehr schön die zahlreichen Parasitärkrater im Nordosten.

Der Klyuchevskoy ist einer der aktivsten Vulkane der Erde und zugleich einer der Höchsten auf der sibirischen Halbinsel: er hat eine Gipfelhöhe von 4700 m. Der nächste Ort ist gut 30 km entfernt.

Popocatepetl eruptiert weiter

In Mexiko ist der Popocatepetl weiter aktiv. Es wurden Ascheeruptionen festgestellt, die die Asche bis auf einer Höhe von 6400 m auf steigen ließen. CENAPRED meldet zudem 189 Asche-Dampf-Exhalationen und 215 Minuten Tremor.

Sangay ist aktiv

In Ecuador ist der Sangay effusiv und explosiv aktiv. Er eruptiert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6100 m auf steigen. Eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 123 MW lässt vermuten, dass der Lavastrom auf seiner Flanke weiterhin fließt.

Semeru ist heiß

Ähnlich wie der Klyuchevskoy, ist auch der Semeru in Indonesien heiß. In seinem Gipfelkrater wächst ein Lavadom. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 63 MW. Die thermische Anomalie beschränkt sich nicht nur auf den Krater, sondern erstreckt sich bis auf den oberen Bereich der Südostflanke. Dort hin gehen glühende Schuttlawinen und kleinere pyroklastische Ströme ab. Die Seismik ist erhöht: es werden nicht nur Eruptionssignale empfangen, sondern auch schwache Erschütterungen, die auf Magmenaufstieg hindeuten. Sehr wahrscheinlich wird die Aktivität weiter anhalten.

Semeru mit weiterer Aktivität

Der Semeru auf Java förderte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4500 m aufstieg. Das geht aus einer Meldung des VAACs hervor. Die Aschewolke stellte aber nur eine geringe Gefahr für den Flugverkehr dar. Das VSI registrierte 2 seismische Eruptionssignale. Sie dauerten zwischen 25 und 70 Sekunden und hatten Amplituden zwischen 10 und 20 mm. Zudem wurden 4 Signale detektiert, die von abgehenden Schuttlawinen zeugten. Zwei dieser Lawinen mauserten sich scheinbar zu kleinen pyroklastischen Strömen mit einer Gleitfläche zwischen 300 und 750 m. Die gesteigerte Aktivität dürfte mit Domwachstum einhergehen. Berichte darüber stehen allerdings aus.

Ätna: Strombolianische Eruptionen

Die strombolianischen Eruptionen aus dem Intrakraterkegel der Voragine gehen weiter. Da die Spitze des Kegels fast den Kraterrand überragt, sind die Eruptionen gut sichtbar. Die Tephra wird mehrere hundert Meter hoch ausgeworfen. Gestern Abend war der Himmel über dem Vulkan relativ wolkenfrei und der Mond illuminierte den Feuerberg. Daher waren mehrere einheimische Fotografen am Vulkan unterwegs und fingen seine Schönheit ein. Viele Bilder findet ihr in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“. An dieser Stelle ein Video von Dr. Boris Behncke.

Ätna: Intrakraterkegel wächst

Am italienischen Vulkan Ätna gehen die Eruptionen weiter. Ort des Geschehens ist der neu entstandene Intrakraterkegel in der Voragine. Strombolianische Eruptionen lassen ihn weiter wachsen. Laut Aussage von Dr. Boris Behncke fehlen noch ca. 10 m Höhenzuwachs um ihn zum höchsten Punkt des Vulkans zu machen. Das LGS registrierte gestern wieder eine hohe Anzahl an Infraschall-Ereignissen, die auf rege strombolianische Aktivität hindeuten. Fotos zeigen Nachts einen rot illuminierten Nachthimmel über den Zentralkrater. MIROVA registriert immer wieder eine moderate Thermalstrahlung und auf Sentinel-Satellitenfotos ist eine ausgeprägte thermische Anomalie zu erkennen. Sie kommt von dem Lavastrom, der sich aus der Flanke des neuen Kegels in Richtung Bocca Nuova ergießt.

Stromboli: Verlagerung der Aktivität

Das LGS berichtete gestern, dass sich am Vortag die Aktivität von den Schloten im nordöstlichen Kratersektor in den Südwestlichen verlagerte. Im Laufe des Tages muss sich dann ein erneuter Wechsel ereignet haben, denn auf Screenshots erkennt man sehr schön die Explosionen aus dem nordöstlichen Kraterbereich. Sie warfen wieder verhältnismäßig viele Schlacken aus, die auf der Sciara del Fuoco landeten und dort Schuttlawinen verursachten. Der Aktivitätsindex steht auf medium.

Klyuchevskoy: Anhaltende Eruptionen

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Kyluchevskoy weiter aktiv. Das VAAC Tokyo brachte mehrere VONA-Warnungen heraus, nach denen die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6700 m ü.N.N. aufsteigt. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“.

Island: Weitere Erdbeben auf Reykjanes

Die Reykjanes-Halbinsel kommt nicht zur Ruhe. Es ereignen sich immer noch zahlreiche schwache Erdbeben bei Reykjanestá. Die Vulkanklippen liegen an der Südwestspitze der Halbinsel und gehören zum Reykjanes Vulkan. Dieser liegt genau auf der Stelle, an der der Mittelatlantische Rücken auf Land trifft. Die meisten Hypozentren wurden in Tiefen um 5 km lokalisiert. In den letzten 48 Stunden wurden 416 Erschütterungen detektiert.

Popocatepetl lässt Asche aufsteigen

In Mexiko eruptierte der Popocatepetl seit gestern 6 Aschewolken. Sie erreichten Höhen von bis zu 6700 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftete in nordöstlicher Richtungen und verursachte Ascherniederschlag. CENAPRED berichtet zudem von 201 Asche-Dampf-Exhalationen und 143 Minuten Tremor. Die Seismografen registrierten 1 vulkanotektonisches Erdbeben. Es hatte die Magnitude 1,6. Bei einigen nächtlichen Emissionen, war ein roter Lichtschein zu beobachten. Der Popocatepetl ist zur Zeit der aktivste Vulkan Mexikos. Mit einer Höhe von 5.462 m ist er zugleich der 2. höchste Feuerberg Nordamerikas.

Kerinci: Ascheeruptionen

In den letzten Wochen war es recht still um den Kerinci auf Sumatra. Heute registriert das VAAC Darwin wieder Vulkanasche. Sie erreicht eine Höhe von 4300 m. Mit einer Gipfelhöhe von 3805 m ist der Vulkan der höchste Berg der indonesischen Insel.

Semeru emittiert Wärmestrahlung

Der Semeru auf Java (Indonesien) ist weiterhin aktiv. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 25 MW. Das VAAC detektiert Vulkanasche in einer Höhe von fast 4000 m. Es sieht so aus, als würden weiterhin kleine Eruptionen stattfinden. Material landet auf der Außenflanke des Vulkans und verursacht Schuttlawinen. Genaue Daten bleibt uns MAGMA Indonesia derzeit schuldig.

Stromboli: Zahlreiche Steinschläge

Die explosive Aktivität auf Stromboli ist moderat und liegt im Bereich des langjährigen Durchschnitts. Deutlich erhöht ist allerdings die Steinschlag-Aktivität. Das LGS berichtet von 34 Steinschlägen, die gestern via seismische Signale registriert wurden. Normalerweise handelt es sich nicht um einzelne Lavabrocken die zu Tal kullern, sondern um Schuttlawinen, die durch das explosiv ausgeworfene Material verursacht werden, das auf der Sciara del Fuoco landet. Die strombolianischen Eruptionen fördern momentan besonders viel Schlacken. Außerdem scheint sich die Morphologie von mindestens einem Förderschlot so geändert zu haben, dass die Schlacken bis auf die Sciara fliegen, obwohl die Ausbrüche nicht überdurchschnittlich stark sind. Diese Art der Aktivität kann durchaus sehenswert sein, besonders vom Aussichtspunkt auf 290 m Höhe aus, kann man größere Schuttlawinen gut beobachten.

Semeru: Zunahme der Aktivität

In den letzten Tagen nahm die Aktivität am indonesischen Vulkan Semeru zu. Zunächst begann die Seismik zu steigen, kurz darauf folgte eine Steigerung der vulkanischen Aktivität. Der Dom wächst stärker und es gehen Schuttlawinen und kleinere pyroklastische Ströme ab. Zudem scheint es schwache strombolianische Explosionen zu geben. Das VSI zeichnete gestern 23 seismische Signale auf, die auf Eruptionen hindeuteten. Die Beben erzeugten Amplituden zwischen 11 und 25 mm und dauerten bis zu 200 Sekunden. Ein pyroklastischer Strom hatte eine Länge von 2250 m und legte diese Strecke in 540 Sekunden zurück. Es wurde harmonischer Tremor registriert, der direkt im Zusammenhang mit Magmenbewegungen stand. Bereits Mitte Februar gab es eine Phase erhöhter Seismik.

Der Semeru ist der höchste aktive Vulkan auf Java und liegt am Rand der Tengger-Caldera, in der der Vulkan Bromo liegt.

Ätna: Aktivität hält an

Die ejektive- und effusive Aktivität am Ätna geht weiter, wobei derzeit der Schwerpunkt auf effusive Tätigkeit zu liegen scheint. Es werden relativ selten Infraschall-Signale registriert, die auf explosive Eruptionen hindeuten. Dafür gibt es ein thermische Signal mit einer Leistung von 27 MW. Das INGV schreibt in seinem wöchentlichen Bulletin von moderaten Tremor und unauffälliger Deformation. Das spricht dafür, dass sich Förderrate und Magmenaufstieg in etwa die Waage halten. Allerdings wird nur vergleichsweise wenig Schmelze eruptiert. Die Karte zeigt die Lavaströme im Zentralkrater: die Bocca Nuova ist noch weit davon entfernt aufgefüllt zu werden. Dafür ist aber das Helium-Isotopenverhältnis erhöht. Normalerweise verschiebt sich das Verhältnis der Helium-Isotope in vulkanischen Gasen, wenn Magma aufsteigt. Oft ist es sogar ein erstes Indiz für Magmenaufstieg aus großer Tiefe. Im Falle des Ätnas ist es aber kein Geheimnis, dass der obere Magmenkörper gut gefüllt ist.

Island: Erdbeben M 3,2

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel bebte es gestern mit einer Magnitude von 3,2. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich im Vulkansystem von Krýsuvík. Auch an der Südwestspitze der Halbinsel gab es einige schwache Beben.