Vulkan-News 04.10.22: Piton Fournaise

Piton Fournaise mit vulkanotektonischen Erdbeben

Der Piton de la Fournaise zeigt einen leichten Rückgang der Tremor-Amplitude, dennoch bewegt sie sich auf vergleichbar hohem Niveau, zumindestens für eine Eruption in ihrer 3. Woche. Aus dem Krater des Schlackenkegels wird glühende Tephra mehrere 10er Meter hoch ausgeworfen. Der Lava-Ausstoß schwankt zwischen 4 und 20 Kubikmeter in der Sekunde. Im Schnitt werden 10 Kubikmeter Lava pro Sekunde eruptiert. Der Haupt-Lavastrom ist 1500 m lang und seine Front hat das 1800 m Höhenniveau erreicht. Gestern wurden 64 vulkanotektonische Erdbeben registriert: der höchste Wert seit der Initialphase der Eruption. Es sieht nicht danach aus, als würde der Vulkanausbruch schnell enden wollen.

Vulkan-News 03.10.22: Stromboli

Stromboli mit Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Lavaspattering

Am Inselvulkan Stromboli begann heute Morgen um 9:15 UCT ein Lavastrom zu fließen. Er kommt aus dem nördlichen Krater und ist auf der Sciara del Fuoco unterwegs. Bereits am Mittag erreichte er die Küste und ergießt sich seitdem ins Meer. Das INGV berichtet, dass die geophysikalischen Parameter keine signifikanten Veränderungen zeigen. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 107 MW Leistung. Der Lavastrom ist vergleichsweise schmal, doch da er in nur 2 Stunde die Küste erreichte, scheint er für Stromboli recht dünnflüssig zu sein. Ein Indiz dafür, dass es sich um frisch aufgestiegene Schmelze handelt, die nicht sehr lange im oberen Magmenkörper verweilte, bevor die Eruption begann. Anders als Lavaströme aus Eruptionsspalten, sind die Lavaströme, die aus den Förderschloten gespeist werden meistens kurzlebig.

Seit gut 10 Tagen ist die Aktivität am Stromboli erhöht. Lavaspattering kündigte besondere Vorkommnisse an. Mit weiterer eruptiver Tätigkeit, die über die normalen strombolianischen Eruptionen hinausgehen ist zu rechnen.

Episoden mit Lavastrom-Tätigkeit sind am Stromboli keine Seltenheit, wenngleich sie nicht zum normalen Tagesgeschäft des Vulkans gehören. Zu Lavaüberläufen kommt es meistens in Phasen, die mehrere Wochen oder Monate anhalten können. Zwischen den einzelnen Episoden mit Lavaüberläufen können Tage bis Wochen liegen. Es gibt kein erkennbares Intervall, in denen die Überlaufphasen auftauchen. Manchmal gibt es mehrere dieser Phasen innerhalb eines Jahres, manchmal vergehen aber auch 2-3 Jahre bis zur nächsten Phase. Nicht selten gipfeln diese Überlaufphasen in paroxysmale Eruptionen, bei denen größere Explosionen erzeugt werden können. Diese schleudern Tephra und Blöcke bis auf die Vulkanflanken hinaus. Im Extremfall kann das Material bewohnte Areale erreichten und Schäden verursachen. Menschen können dabei auch zu Schaden kommen.


Nevados de Chillan eruptiert

In Chile ist der Vulkan Nevados de Chillan ausgebrochen und förderte eine Aschewolke. Laut VAAC Bounes Aires erreichte sie eine Höhe von 4800 m und driftete in Richtung Osten. Im Vorfeld registrierte SERNAGEOMIN einige Erdbeben mit langen Perioden, die von aufsteigendem Magma zeugten.


Piton Fournaise steigert sich weiter

Auf La Réunion ist der Piton Fournaise weiter aktiv und legte in den letzten Tagen noch ein paar Schippen glühende Kohlen, ähm Lava nach. Auch der Tremor stieg weiter an, stabilisierte sich heute dann auf seinem erhöhten Niveau. Mit dem Tremoranstieg erhöhte sich auch der Lava-Ausstoß, der nun zwischen 5-15 Kubikmeter pro Sekunde beträgt. Die Vulkanologen vom OVPF weisen darauf hin, dass die Lava zum größten Teil durch Tunnel abläuft und dass die angegebenen Werte niedrige Schätzungen sind. Es könnte auch mehr Lava unterwegs sein. Neuen Bilder zeigen, dass ein schmaler Lavastrom auch aus dem neuen Schlackenkegel floss und gut sichtbar war. Die Erdbebentätigkeit zog ebenfalls wieder an: Vorgestern wurden 24 vulkanotektonische Erschütterungen registriert.

Vulkan-News 01.10.22: Piton Fournaise

Piton Fournaise mit leichter Aktivitätssteigerung

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Der Piton de la Fournaise bleibt aktiv und zeigte sich in den letzten Tagen munterer als zuvor. Die Vulkanologen vom OVPF berichteten, dass die Tremor-Amplitude seit dem 29. Oktober zugenommen hat. Diese Aktivitätssteigerung spiegelt sch in einer leichten Erhöhung der Lava-Förderrate wieder. Die Lavaströme fließen zum größten Teil durch unterirdische Röhren, es gibt allerdings einige Austrittsstellen und Passagen oberflächlich fließender Lava. Die Förderrate liegt zwischen 4-6 Kubikmeter pro Sekunde. Gestern gab es eine kurzfristige Steigerung auf 16 Kubikmeter pro Sekunde. Außerdem steigerte sich der Gasdruck im System, weswegen der Tremor seit dem 29 September steigt. Der gestiegene Gasdruck führte zu einer Zunahme der explosiven Komponente des Vulkanausbruchs. Tatsächlich wird glühende Tephra aus dem Hauptkegel ausgestoßen, die höher aufsteigt als es in den letzten Tagen der Fall war. Es gab Explosionen die den gesamten Schlackenkegel mit glühender Tephra eindeckten. Gestern bildet sich auch ein Nebenschlot, aus dem Lavaspattering beobachtet wurde. Diese Aktivität hat heute aber wieder deutlich nachgelassen, trotzdem fließt noch Lava aus dem Nebenkrater, der sich an der südlichen Basis des Schlackenkegels befindet.

Neben einem Anstieg des Tremors, wurden auch drei vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Sie manifestierten sich unter dem Gipfelkrater Dolomieu. Die Beben wurden von aufsteigendem Magma verursacht und es wurde eine leichte Inflation registriert. Sie betrug weniger als 1 cm. Es steigt also mehr Magma auf, als eruptiert wird.

Der Zugang zur Caldera bleibt geschlossen. Die Pfade entlang des Calderarandes sind geöffnet. Am Wochenende ist der Besucheransturm besonders groß und es gestaltet sich schwierig einen Parkplatz zu finden. Die Behörden weisen Besucher darauf hin, dass widerrechtlich geparkte Fahrzeuge am Rand der Zufahrtsstraße abgeschleppt werden könnten.


Nishinoshima mit Aschewolke

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24, 140.87 | Eruption: Ejektiv

Wie es aussieht, sind die japanischen Vulkane entlang des Zirkumpazifischen Feuerrings aktuell besonders aktiv, denn neben Sakurajima und Suwanose-jima, ist nun auch der Nishinoshima ausgebrochen und eruptiert Vulkanasche. Laut VAAC Tokio steigt sie bis auf einer Höhe von 3000 m auf und driftet in Richtung Osten. Das VAAC brachte die ersten beiden VONA-Warnungen zu diesem Vulkan in 2022 heraus.


Taal stößt Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal Vulkan stößt wieder vermehrt Schwefeldioxid aus. Wie PHILVOLCS mitteilte, betrug der Ausstoß vorgestern 10718 Tonnen am Tag. Gestern waren es noch mehr als 7000 Tonnen. Die Vulkanologen warnten vor einer erhöhten Umwelt- und Gesundheitsbelastung durch VOG. Außerdem wurden 4 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Alarmstatus steht auf „1“.


Shiveluch bleibt aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Im sibirischen Kamtschatka bleibt der Shiveluch aktiv. Der Dom wächst und gestern wurden wieder Aschewolken gemeldet. Sie erreichten eine Höhe von bis zu 3700 m und wurden vom Wind in Richtung Osten verfrachtet.

Vulkan-News 22.09.22: Fournaise

Piton Fournaise macht weiter

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Auf La Réunion ist der Piton de la Fournaise weiter aktiv. Das Wetter bleibt leider ebenso schlecht, wie es zu Beginn der der Eruption der Fall war. Die Bewölkung reißt nur gelegentlich auf und gibt Blicke auf die Eruption frei. Fernblicke via Livecam erwiesen sich als recht ernüchternd, denn die Kameras stehen weit von der Spalte entfernt und enthüllen nur ein schwaches Tischfeuerwerkt. Aus der Nähe betrachtet, sieht es schon etwas eindrucksvoller aus, wie man auf dem Video unten erkennen kann. Alles in allem eine ehr durchschnittliche Eruption, über die noch nicht sonderlich viele Details bekannt geworden sind. Trotzdem versuchen zahlreiche Schaulustige einen Blick auf die Eruption erhaschen zu können und folgen dem Wanderweg entlang des Calderarandes, der gestern wieder frei gegeben wurde. Das Betreten der Caldera bleibt weiter untersagt.


Home Reef Volcano: Eruption hält an

Der submarine Vulkan Home Reef gehört zum Tonga-Archipel und ist weiterhin in Eruption begriffen. Er brachte ein neues Vulkan-Inselchen hervor und eruptierte offenbar explosiv. Lokale Medien berichten von mehreren Explosionen, bei denen Asche-Dampf-Wolken bis zu 3000 m hoch aufgestiegen sind. Rechercheur Manfred förderte indes Sentinel-Fotos zu Tage, die im Infrarotbereich eine thermische Anomalie enthüllen, die praktisch das ganze Inselchen einnehmen. Die Aufnahmen stützen meine These, dass die Insel überwiegend effusiv entstand.

Vulkan-News 19.09.22: Fournaise

Erste Bilder vom Vulkanausbruch am Piton Fournaise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Heute Nachmittag wurden ersten Bilder vom Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise veröffentlicht. Zu sehen sind bis zu 30 m hohe Lavafontänen aus der Eruptionsspalte am Kala-Pélé-Krater. Genaue Informationen über die Länge der Spalte liegen mir noch nicht vor, doch sie scheint länger zu sein wie die vorangegangenen Fissuren der letzten Ausbrüche. In der Initialphase der Eruption schoss der Tremor in die Höhe, fiel dann ebenso schnell wieder ab und stabilisierte sich auf niedrigem Niveau. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 830 MW Leistung. Der Wert könnte durch Bewölkung verfälscht sein. Vorhersagen zur Eruptionsdauer sind nicht machbar, doch erfahrungsgemäß halten solche Spalteneruptionen meistens 2-3 Wochen an. Es gab aber auch schon vulkanische Eintagsfliegen und Dauerbrenner.


Sangay mit starkem thermischen Signal

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der Sangay in Ecuador emittiert heute eine sehr hohe Wärmestrahlung mit mehr als 1000 MW Leistung, wie von MIROVA festgestellt wurde. Das IGEPN teilte auf Twitter Aufnahmen von strombolianischen Eruptionen, die schnell hintereinander kamen. Wahrscheinlich entstand dabei ein Lavastrom, von dem die Wärmestrahlung ausging. Vulkanasche stieg bis zu 1500 m über Kraterhöhe auf. Es wurden 817 seismische Eruptionssignale aufgefangen.


White Island mit Asche-Emissionen

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -37.52, 177.18 | Eruption: Ascheemissionen

Der neuseeländische Inselvulkan White Island stieß etwas Vulkanasche aus, die sich mit Dampf vermischte und eine kleine Asche-Dampf-Wolke erzeugte. Die Vulkanologen von GeoNet brachten eine entsprechende Warnung zur gesteigerten Aktivität heraus, beließen die Warnstufe aber auf „2“.

Vulkan-News: Piton Fournaise im Juli

  • Am Piton Founaise ereigneten sich im Juli Hunderte Erdrutsche
  • Die Meisten manifestierten sich im Kraterbereich
  • Sie könnten auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten

Erdrutsche am Piton Fournaise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Fumarolisch

Das OVPF meldete, dass es am Vulkan Piton Fournaise auf La Réunion zu zahlreichen Erdrutschen gekommen ist und auch noch kommt. Die Serie der Erdrutsche begann am 10 Juli. Der bisherige Höhepunkt wurde am 20 Juli erreicht, als an einem Tag 277 Erdrutsche registriert wurden. Die Vulkanologen teilten mit, dass es nun sehr schnell zu einem Vulkanausbruch kommen könnte, obwohl die Erdrutsche nicht von Erdbeben ausgelöst werden. Das Magmenreservoir unter dem Vulkan ist gefüllt. Eine Vermutung meinerseits ist, dass die Erdrutsche durch Bodenhebung ausgelöst werden. Dadurch wird der Boden destabilisiert und es kommt zu den Erdrutschen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich nicht nur um Erdrutsche, sondern auch um Steinschläge, wie sie an Vulkanen und insbesondere in Vulkankratern öfters vorkommen können. Die meisten Ereignisse sollen sich im Bereich des Kraters Dolomieu abspielen. Tatsächlich gab es vergleichbare Phänomene bereits früher, als es mehrere eruptive Phasen im Krater gegeben hatte. Von daher ist ein bevorstehender Ausbruch im Kraterbereich gut vorstellbar. Die letzten Eruptionsspalten öffneten sich in der Caldera, oft in der Nähe der Basis des Kraterkegels. Die Vulkanologen rechnen mit dem Einsetzen einer seismischen Krise unmittelbar vor dem Ausbruch.

Der Piton de la Fournaise ist einer von 2 Vulkanen auf der Insel La Réunion. Bei dem 2. Vulkan handelt es sich um den älteren und größeren Piton des Neiges, der quasi den größten Teil der Insel ausmacht. Der Vulkan gilt als erloschen, hinterließ aber 3 große Calderen. Diese Täler heißen Cirques und sind beliebte Trekking-Ziele. Der Piton Fournaise beinhaltet ebenfalls 2 ineinander verschachtelte Calderen. Sie zeugen von wahrlich großen Eruptionen des Vulkans. Sie liefen überwiegend effusiv ab, förderten aber so große Lavamengen, dass die entleerten Magmenkörper einsackten und große Depressionen hinterließen. Der Fournaise bricht im Schnitt 3 Mal im Jahr aus, wobei es in diesem Jahr bislang nur 1 Eruption gab, die bereits im Dezember begann und im Januar stoppte.

Vulkan-News 10.01.22: Shiveluch

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

In Kamtschatka eruptiert der Shiveluch und steigerte sogar seine Aktivität. Das VAAC detektierte seit gestern 6 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 5200 m auf und driftet in Richtung Nordwesten. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 12 MW Leistung. Die Aktivität dürfte mit dem wachsenden Dom assoziiert sein. Es ist unklar, ob pyroklastische Ströme abgehen, oder ob der Vulkan explosiv aktiv ist. Oft ist er zugleich extrusiv und explosiv aktiv.

Mit einer Höhe von 3.283 Metern ist der Vulkan Shiveluch ein vergleichsweise großer Stratovulkan und zählt zu den größten Feuerbergen auf der russischen Halbinsel Kamtschatka. Er befindet sich im nördlichen Teil der Halbinsel und liegt in Sichtweite des größeren Vulkansystems Bezymianny-Kliuchevskoi.

Der Shiveluch setzt sich aus dem Alten und dem Neuen Shiveluch zusammen. Der Krater des Neuen Shiveluchs ist kollabiert und bildet eine hufeisenförmige Depression, in der ein Lavadom wächst. Er ist nicht nur für seine explosiven Ausbrüche bekannt, sondern auch für Kollapsereignisse am Lavadom, bei denen oft pyroklastischen Ströme entstehen, die große Zerstörung verursachen können. In den letzten Jahren hat der Vulkan wiederholt große Aschewolken ausgestoßen, die oft in Verbindung mit den pyroklastischen Strömen standen.

Die nächstgelegenen Siedlung ist . Das Dorf liegt ca. 50 km vom Vulkan entfernt. Hier ist ein kleine vulkanologisches Observatorium angesiedelt, von dem aus auch die Vulkangruppe Bezymianny-Kliuchevskoi beobachtet wird. Wenn es zu größeren Eruptionen kommt, kann es in Klyuchi zu Ascheniederschlägen kommen. Im Extremfall könnten pyroklastische Ströme den Ort erreichen, doch für gewöhnlich fließen diese nicht weiter als 20 km, sodass man vor Ort über eine Sicherheitsreserve verfügt.


Weitere Meldungen:

Barren Island mit Aschewolke

Staat: Indien | Lokation: 12.29, 93.88 | Eruption: Asche-Emission

Der indische Inselvulkan Barren Island ist weiter aktiv und eruptiert kleine Aschewolken. Sie erreichen eine Höhe von 1200 m über dem Meeresspiegel. Über den entlegenen Inselvulkan ist wenig bekannt.

Fagradalsfjall mit Seismik

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Nach einigen Tagen mit wenigen Erdbeben, wurde es gestern Abend wieder unruhiger unter dem Fagradalsfjall. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 91 schwache Erdbeben in den Spaltensystemen um Grindavik. Bemerkenswert ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,1 unter dem Vulkan Vatnafjöll, südlich der Hekla.

Piton Fournaise: Aktivität hält an

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Der Piton de la Fournaise ist weiter aktiv. Explosionen schleudern gelegentlich glühende Tephra über den Kraterrand des neuen Schlackenkegels. Der Lavastrom fließt weiter, allerdings schreitet die Lavafront nicht großartig voran, sondern stagniert. Der Tremor ist hoch.

Santiaguito mit Wärmestrahlung

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der guatemaltekische Vulkan Santiaguito baut weiter an seinem Dom. Heute wurde eine moderate Wärmestrahlung mit 20 MW Leistung gemessen. Es gehen glühende Schuttlawinen ab, die sich überwiegend in südlicher Richtung bewegen. INSIVUMEH warnt weiter vor Pyroklastischen Strömen.

Suwanose-jima weiter fleißig

Der Suwanose-jime ist nicht weniger fleißig als der Shiveluch: das VAAC brachte in den letzten 2 Tagen 10 VONA-Warnungen heraus. Demnach steigt die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m auf. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in Richtung Osten. Seismik und Tremor sind weiterhin sehr hoch und sprengen die Skala der Grafik. Im ersten Fall geht sie bis 100, im zweiten Fall bis 10. Ein Abklingen der Eruptionen ist nicht in Sicht.

Vulkan-News 01.01.21: Tonga-Hunga, Fournaise

Im ersten Post des Jahres berichte ich über die Vulkane Fagradalsfjall, Piton Fournaise, Tonga-Hunga-Ha’apai, Sakura-jima, Suwanose-jima und Semisopochnoi.


Fagradalsfjall: Schwarmbeben geht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Das Neue Jahr startet mit anhaltender Seismizität im Bereich des isländischen Vulkans Fagradalsfjall. Gegenüber der Initialphase des Schwarms ist die Tätigkeit ehr gering, dennoch registrierte IMO innerhalb von 48 Stunden 189 Erschütterungen auf Reykjanes. Wären wir nicht die extrem hohen Zahlen dort gewöhnt, würde man bereits die aktuelle Seismizität als hoch einstufen. Die Beben werden von Magmenbewegungen im Untergrund ausgelöst.

Piton Fournaise: Tremor verstärkte sich

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Die Eruption am Fournaise auf La Réunion verstärkte sich wieder. Heute ließen bessere Wetterbedingungen die Sichtung von Lava-Ausstoß zu, der bis über den Kraterrand aufstieg. Obwohl die Lava zum größten Teil durch Tunnel fließt, kam es auch zu einem Überlauf der Lava an der Basis des Kegels, wo die Lavaströme dann an der Oberfläche flossen. MIROVA detektierte eine hohe Thermalstrahlung mit 500 MW Leistung. Der Tremor fluktuiert und hat heute wieder höhere Werte angenommen.

Tonga-Hunga-Ha’apai: Neue Luftaufnahmen

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch

Ein weiteres Video von der surtseyanischen Eruption des Vulkans Tonga-Hunga-Ha’apai wurde online gesellt. Die Luftaufnahmen zeigen beeindruckende Eruptionen, die durch Wassereinwirkung verstärkt wurden. Das Video wurde in den letzten Tagen aufgenommen. Die Aktivität geht auch heute weiter: Das VAAC Wellington detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m.

Sakurajima eruptiert Asche

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Ascheeruption

Im Süden Japans begrüßte der Sakurajima das Jahr mit einer ersten Eruption. Die Asche steig bis auf einer Höhe von 2100 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Es wurde nicht nur Asche eruptiert, sondern auch rotglühende Tephra.

Semisopochnoi mit Ascheeruption

Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken

Der Aleuten-Vulkan eruptierte heute wieder Aschewolken. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Der Alarmstatus steht auf „orange“ und man geht davon aus, dass die Eruptionen anhalten werden.

Suwanose-jima: Eruptionen halten an

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Seit gestern wurden am Suwanose-jima 13 Eruptionen beobachtet. Acht von ihnen fanden heute statt. Die Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 2700 m auf und wehten in südöstliche Richtung. Die Seismizität ist seit 2 Wochen ungewöhnlich hoch. In Spitzenzeiten wurden mehr als 300 vulkanotektonische Beben registriert. Man kann davon ausgehen, dass der Vulkan aktiv bleibt und seine Tätigkeit evtl. sogar verstärken wird.

Vulkan-News 24.12.21: Ätna, Fournaise

Am Ätna gab es weitere Erdbeben, diesmal im Osten. Fournaise, Santiaguito und Shiveluch zeigen sich aktiv. Mehrere Vulkane Alaskas geben Lebenszeichen von sich.

Ätna: Erdbeben Ml 3,6

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Heute Vormittag ereignete sich unter der Ätna-Ostflanke ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,6 und ein Hypozentrum in 3,8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1,2 km nördlich von Zafferana lokalisiert. Darüber hinaus gab es in der Gegend noch zwei schwächere Beben. Im Gegensatz zu den Beben südlich des Ätnas, standen die neuen Erschütterungen definitiv im Zusammenhang mit der Tektonik des Vulkans. Die Beben südlich des Ätnas liegen knapp außerhalb des Erfassungsbereiches der Karte von Sismo Etnea. Es bleibt spannend auf Sizilien!

Piton Fournaise: Eruption hält an

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Im französischen Überseedepartment La Réunion geht der Ausbruch des Vulkans Piton Fournaise weiter. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit 1202 MW Leistung. Damit liegt der Lavaausstoß auf ähnlichem Niveau wie am Vortag. Auf der Livecam sieht man allerdings keine Lavafontäne mehr, sondern nur Gas aufsteigen. Die Eruption ist also rein effuisv und ein Teil des Lavastroms fließt bereits durch einen Tunnel. Die Front des Lavastroms befand sich heute Morgen auf 2000 m Höhe und 2400 m vom Schlot entfernt.

Santiaguito mit Wärmestrahlung

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Gestern ging vom guatemaltekischen Domvulkan Santiaguito eine moderate Thermalstrahlung aus. Sie hatte eine Leistung von 16 MW. INSIVUMEH berichtet von Domwachstum und Abgänge glühender Schuttlawinen.

Semisopochno mit schwachen Eruptionen

Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken

Der Inselvulkan der Aleuten eruptiert kleine Aschewolken, vor denen das VAAC warnt, allerdings, ohne die Höhe der Eruptionswolken anzugeben. Das AVO berichtet von schwachen Ausbrüchen, die wahrscheinlich strombolianischer Natur sind. Auch andere Vulkane Alaskas befinden sich in einem ähnlichen Eruptionsstadium, oder sind seismisch aktiv. AVO-Meldungen gibt es vom Davidof, Great Sitkin und Pavlof. Vom Pavlof geht eine Wärmestrahlung aus, die eine Leistung von 34 MW erreicht.

Shiveluch mit Aschewolke

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Seit gestern brachte das VAAC 7 VONA-Meldungen zum Shiveluch heraus. Der Vulkan auf Kamtschatka scheint in eine neue Eruptionsphase eingetreten zu sein. Er eruptiert Aschewolken, die bis zu 6400 m hoch aufsteigen und Richtung Norden driften.