Vulkan-Update 19.05.21: Stromboli mit Pyroklastischen Strom

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Pyroklastischer Strom | Link

Am Stromboli gab es heute Mittag ein Kollaps-Ereignis, dass zu einem pyroklastischen Strom führte. Er floss über die Sciara del Fuoca und glitt gut 1000 m auf das Meer hinaus. Wenige Minuten zuvor registrierte das INGV eine Steigerung der explosiven Aktivität.

Die meisten LiveCams sind offline, nur eine liefert ein Bild und man erkennt eine schwache thermische Anomalie an der Küste unterhalb der Sciara del Fuoco. Auf dem Seismogramm erkannte man einen schwachen Tremor, kurz bevor der Pyroklastische Strom abging und die Anlage ausfiel.

Das INGV berichtet, dass auf der Sciara del Fuoco ein Lavastrom unterwegs ist. Ein Hubschrauber ist zu einem Observierungsflug aufgebrochen um weitere Informationen zu sammeln. Im Bereich der Feuerrutsche wird leichte Inflation registriert. Sie beträgt 0,2 Mikrorad. Offenbar gab es mehrere Pyroklastische Ströme. Die Situation ist noch etwas undurchsichtig.

Große Eruptionen am Stromboli

Am Stromboli kommt es immer wieder zu größeren Eruptionen. Dabei steigerte sich die Häufigkeit dieser Ereignisse in den letzten Jahren deutlich. Besonders auffällig ist, dass vergleichsweise oft Pyroklastische Ströme generiert werden. Zuletzt geschah das im August 2019. Sowieso war 2019 ein ganz besonderes Jahr für den Stromboli. Damals gab es mehrere paroxysmale Episoden. Eine der Stärksten manifestierte sich Anfang Juli. Davor hatte es langanhaltenden Lavaström im August 2014 und März 2007 gegen. Die Serie besonderer Ereignisse begann im Dezember 2002, als ein großer Kollaps einen Tsunami verursachte. Das war auch das Startsignal für die Vulkanologen, die erst im Anschluss an diesem Ereignis ein Observatorium auf Stromboli errichteten. Gleichzeitig war es der Anfang vom Ende der freien Besteigungen des Vulkans, den ich bis dahin als meinen Lieblingsvulkan bezeichnete. Ein Ende des Aufstiegverbots ist nicht in Sicht. Ich vermute, dass der Vulkan auf lange Zeit gesperrt bleiben wird.

Vulkannachrichten 19.05.21: Ätna, Stromboli, Taal

Die Vulkan-News vom 19. Mai drehen sich um einen spontanen Paroxysmus am Ätna und der Aktivitätssteigerung auf Stromboli.

Ätna: Spontaner Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link

Heute Nacht ereignete sich am Ätna auf Sizilien ein überraschender Paroxysmus. Kurz nach Mitternacht schoss die Tremor-Amplitude unvermittelt in die Höhe und drang bis in die Mitte des roten Bereichs vor. Ein Lavastrom begann zu fließen. Es entstand eine kleine Lavafontäne und Vulkanasche stieg auf. Kurz vorher setzten strombolianische Eruptionen am Neuen Südostkrater ein. Die Anzahl der Infraschall-Ereignisse blieb allerdings vergleichsweise niedrig. Das LGS registrierte einen maximalen akustischen Druck von 3,7 bar. Der Lavastrom floss diesmal nicht in das Valle del Bove, sondern in südwestlicher Richtung. Wie lang er genau war, wurde bisher nicht kommuniziert. Mirova registrierte eine sehr hohe Thermalstrahlung, die kurz davor stand extreme Werte anzunehmen. Daher gehe ich davon aus, dass der Lavastrom länger als 1 km geworden ist. Auf der Thermalcam des INGV erkennt man noch eine Wärmesignatur die andeutet, dass heute Morgen noch Lava aus einer Scharte am NSEC fließen könnte. Doch bereits jetzt lässt sich sagen, dass es ein vergleichsweiser schwacher Paroxysmus war. Er könnte Folge des Magmenaufstiegs von vor 2 Wochen sein. Der Ausbruch kündigte sich durch einige Fluktuationen in der Tremor-Amplitude an, allerdings waren sie so diskret, dass sie keinen Alarm auslösten. Kurz vor der Eruption registrierten die Vulkanologen des INGV eine schnelle Inflation von ca. 1 mikrorad. Sobald genauere Berichte vorliegen, gibt es hier ein Update.

Update: Nun ist auch ein Video der Eruption online:

Stromboli: Aktivität erhöht

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Nicht nur der Ätna überrascht, sondern auch der Stromboli. An klaren Tagen kann man ihn vom Ätnagipfel aus sehen. Der Aufwärtstrend der Tremor-Amplitude ist ungebrochen. Zwar steigt sie nur langsam an, dafür aber stetig. Das spiegelt sich auch in der allgemeinen Aktivität des Vulkans wieder: die strombolianischen Eruptionen werden stärker und kommen in kürzeren Abstände. In den letzten Tagen wurden moderate-hohe Werte an Kohlendioxid detektiert. Sie deuten an, dass aus der Tiefe mehr Magma aufsteigt.

Taal: Seismizität hoch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Die Parameter am philippinischen Taal-Vulkan signalisieren, dass sich der Vulkan auf eine weitere Eruption vorbereitet. Gestern meldete PHILVOLCS 288 vulkanisch bedingte Erdbeben, heute waren es 82. Die Seismizität fluktuiert auf hohem Niveau. Das Gleiche gilt für den Ausstoß an Schwefeldioxid, der in den letzten 24 Stunden besonders hoch war: 3758 Tonnen am Tag. Die langsame Inflation hält an und es steigt Magma auf.

Vulkan-Nachrichten 17.05.21: Fagradalsfjall, Semeru, Stromboli

Heute stehen die Vulkan-News wieder im Zeichen des Fagradalsfjall auf Island. Neuigkeiten gibt es auch von den Vulkanen Stromboli und Semeru.

Fagradalsfjall: Seismizität niedrig

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am Fagradalsfjall auf Island ist die Seismizität auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Eruption. In den letzten 48 Stunden manifestierten sich nur noch 5 Erdstöße im Bereich des Magmatischen Gangs und nur eine Erschütterung direkt am Vulkan. Welche Bedeutung der Rückgang der Seismizität hat, lässt sich nicht genau beurteilen und es gelten nach wie vor die Szenarien, dass der Förderkanal aus der Tiefe frei ist und es daher zu wenigen Erdbeben kommt, oder dass der Magmen-Nachschub langsam versiegt. Bisher ist der Vulkan weiterhin aktiv und erzeugt Pulse mit Lavafontänen. Die Pulse sind recht kurzlebig und die Maximalhöhe der Lavafontänen liegt um 100 m. Gestern kam es erneut zu einem Teilkollaps der Kraterwand.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

In Indonesien eruptierte der Semeru wieder Vulkanasche. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 4300 m. Das VSI registrierte 49 seismische Eruptionssignale. Auf Sentinel-Satellitenbildern erkennt man 2 Hotspots im Kraterbereich. Einer stammt wahrscheinlich vom Lavadom. Ein zweiter Spot liegt in der Scharte des südlichen Kraterrands. Hier könnte ein kurzer Lavastrom entspringen. In der Abflussrinne auf der Flanke erkennt man zudem eine schwache thermische Anomalie, die wahrscheinlich von heißen Lawinen erzeugt wird.

Stromboli: Lavaspattering hält an

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Der Stromboli ist nach wie vor munterer als üblich und erzeugt Lavaspattering und strombolianische Eruptionen. Ein Video zeigt, dass heute Morgen bis zu 4 Förderschlote gleichzeitig aktiv waren. Die nordöstlichsten Schlote sind sehr schmal und generieren senkrecht aufsteigende Fackeln. Die Auswurfshöhe der Eruptionen ist vergleichsweise gering. Der Tremor fluktuiert auf leicht erhöhtem Niveau. Mich würde es nicht wundern, wenn wir demnächst wieder kurze Lavaströme im Kraterbereich erleben werden.

Paradoxerweise kommen seit der Sperrung des Aufstiegs vor 2 Jahren kaum noch Fotos rein, die die Veränderungen am Krater dokumentieren. Paradox ist das, weil der Stromboli früher einer der meist bestiegenen Vulkane der Welt war und Touristen aus aller Welt anzog. Die damit einhergehende Bilderflut war inflationär. So können sich die Zeiten ändern. Einen kleinen Silberstreifen am Horizont gibt es: Deutsch dürfen wieder nach Italien einreisen, ohne in Quarantäne zu müssen. Zuletzt durfte man Stromboli bis auf 400 m Höhenniveau mit Führer besteigen. Uff!

Vulkan-Nachrichten 16.05.21: Ätna, Pacaya, Santiaguito, Stromboli

Ätna: leichte Aktivitätszunahme

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link

Am Ätna auf Sizilien fluktuierte der Tremor stärker, als es in den letzten Wochen üblich war. Die Tremor-Amplitude stieg dabei bis in die gelbe Zone. Das LGS registrierte gestern 36 Infraschall-Ereignisse. Der akustische Druck stieg dabei bis auf moderaten 0,7 bar. Die Ereignisse wurden wahrscheinlich von strombolianischen Eruptionen verursacht. Sie kamen zum Teil aus Richtung des Südostkraters, aber auch aus Richtung des Zentralkraters. MIROVA detektierte vor 2 Tagen ein schwache Thermalstrahlung. Die Seismizität ist seit dem letzten Schwarmbeben vergleichsweise gering.

Stromboli: Tremor steigt weiter

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Am Stromboli nahm die Tremor-Amplitude weiterhin leicht zu. Damit einher ging eine Zunahme der strombolianischen Aktivität. Das LGS registrierte einige Explosionen mit einem akustischen Druck von 1,4 bar, was für die normalen strombolianischen Eruptionen schon überdurchschnittlich ist. Die Seismizität im Tyrrhenischen Meer östlich von Stromboli war in den vergangenen Tagen recht hoch. Schon öfters wies ich darauf hin, dass häufige Erdbeben im Bereich der Asthenosphäre scheinbar eine Aktivitätssteigerung des Vulkans ankündigen. Einen wissenschaftlichen Beweis für einen Zusammenhang gibt es freilich nicht.

Pacaya: Größere Aschewolke

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am Pacaya in Guatemala wurde gestern wieder eine größere Aschewolke eruptiert. Sie erreichte laut VAAC eine Höhe von 5500 m und driftete Richtung Westen. Der Lavastrom hat eine Länge von 2200 m. Die Reaktion auf den Lavastrom ist sehr unterschiedlich: während ängstliche Menschen religiöse Prozessionen abhalten, damit Gott die Lava stoppt, pilgern andere mit Backblech und Greifzange ausgerüstet zum Lavastrom und backen Pizza.

Santiaguito: Lahare

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Santiaguito wurden Lahare generiert. Die Schlammströme entstanden, nachdem starke Regenfälle vulkanisches Material am Vulkanhang mobilisierten. Auf dem Seismogramm erzeugten die Lahare starke Ausschläge. Darüber hinaus ist die Aktivität des Vulkans relativ hoch. Der Lavadom wächst und es kommt zu zahlreichen Schuttlawinen. Es droht der Abgang Pyroklastischer Ströme. Mehrmals am Tag ereignen sich schwach explosive Ascheeruptionen. Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 3400 m auf.

Vulkan-Nachrichten 15.05.21: Fagradalsfjall, Langila, Merapi

Heute geht es in den Vulkan-News um Baggerarbeiten am Fagradalsfjall und der steigenden Aktivität am Stromboli. Zudem gibt es Meldungen von den Vulkanen Langila, Merapi und Sinabung.

Fagradalsfjall: Bagger baggern

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Wer gestern auf die LiveCam am isländischen Fagradalsfjall blickte, staunte nicht schlecht, als 2 Bagger durchs Bild fuhren. Die Bagger baggern fleißig und wollen einen Erdwall aufschütten, der die Lava im Tal gefangen halten soll. Man möchte verhindern, dass die Lavaströme in Richtung Küste fließen und dort die Küstenstraße Suðurstrandarvegur unterbrechen. Darüber hinaus wurde der Pfad von der Straße zum Fagradalsfjall ausgebaut und ein richtiger Wanderweg angelegt, der auch mit Autos befahrbar ist. Die Entscheidung wird damit begründet, dass der bisherige Pfad zu schwierig begehbar gewesen sei und verstauchte Knöchel an der Tagesordnung gewesen seien. Somit könnten wir bald einen barrierefreien Zugang zum Vulkan haben! Darüber hinaus ändern sich auf Island die Einreisebestimmungen: wer aus einem Land mit einer Inzidenz von weniger als 50 kommt, braut nicht mehr 5 Tage in Quarantäne. Für die Einreise reicht ein Corona-Test.

Langila eruptiert Vulkanasche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch | Link

In Papua Neuguinea ist es der Langila, der eine Aschewolke eruptierte. Laut VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 2500 m auf und driftete in südlicher Richtung. Der Langila ist ein Vulkan des Bismarck-Bogens und einer der aktivsten Feuerberge in Papua Neuguinea.

Merapi: 2 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom | Link

Gestern wurden am Merapi auf Java 2 Pyroklastische Ströme beobachtet. Sie erreichten fast den Fuß des Vulkans. Darüber hinaus wurde 157 Abgänge von Schuttlawinen gezählt. Auch die Zahl vulkanisch bedingter Erdbeben nahm zu: sie betrug 54.

Sinabung: Hohe Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link

Auf Sumatra gibt der Sinabung keine Ruhe und eruptiert weiter. Gestern Abend detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 10.700 m. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Nordwesten. Das VSI berichtete diesmal nicht über das Ereignis. Die Seismizität ist deutlich erhöht, allerdings weit von Spitzenwerten entfernt. Gestern wurden 64 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Stromboli: Aktivitätsindex hoch

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Das LGS attestiert dem Stromboli einen hohen Aktivitätsindex. Vor allem die Anzahl der VLP-Erdbeben nahm zu und betrug gestern 16 pro Stunde. In den Tagen davor pendelte der Wert um 12 Beben pro Stunde. Die Tremor-Amplitude zeigt weiterhin einen leichten Aufwärtstrend. Die Gasemissionen waren gering. Es wurden wieder Phasen mit intensivem Lavaspattering beobachtet.

Vulkan-News 13.05.21: Fagradalsfjall, Bardarbunga, Stromboli

In den Vulkannachrichten vom Vatertag, dreht es sich um einen Kollaps am Fagradalsfjall, der Aktivitätszunahme am Stromboli und einem Erdbeben am Bardarbunga-Grimsvötn System.

Fagradalsfjall: Kollaps einer Kraterwand

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Fagradalsfjall geht die Eruption weiter. Es kommt zu Pulsen von Lavafontänen und dem Ausstoß von Lavaströmen. MIRVOA detektiert eine hohe Thermalstrahlung, allerdings ist sie ein gutes Stück von den Höchstwerten entfernt. Das kann freilich auch auf temporäre Bewölkung zurückzuführen sein. Gestern kollabierte ein Teil der Kraterwand. Sie fiel in den Kegel und verstopfte den Lavaabfluss kurzzeitig. Dafür wurde sie nach Bruch der Blockade in einem großen Schwall gefördert. Die Seismizität ist moderat und bewegt sich auf dem Niveau vom Vortag.

Bardarbunga-Grimsvötn: Erdbeben M 3,5

Staat: Island | Koordinaten: 64.65, -17.53 | Eruption: Strombolianisch | Link

Gestern manifestierte sich unter dem subglazialen Vulkan Bardarbunga ein Erdbeben der Magnitude 3,5. Der Erdbebenherd lag 5,5 km tief. Das Beben war Teil eines kleinen Schwarmbebens. Auch unter dem benachbarten Grimsvötn gab es einige schwache Erdstöße. Der Alarmstatus des Grimsvötn steht auf gelb und die Vulkanologen rechnen seit einigen Monaten mit einen baldigen Ausbruch des Vulkans. Von der Charakteristik sind die Eruptionen der subglazialen Vulkane oft anderer Natur, als jene am Fagradalsfjall. Typisch sind phreatomagmatische Explosionen, bei denen Vulkanasche hoch aufsteigt.

Stromboli: Tremor-Amplitude steigt

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Seit Mitte April steigt die Tremor-Amplitude am Stromboli langsam an. Im Tagesverlauf fluktuiert sie und erreichte mittlerweile wieder recht hohe Werte, auch wenn sie von den Spitzenwerten von 2019 ein gutes Stück entfernt sind. Östlich des Vulkans manifestierte sich ein weiterer Erdstoß im Bereich der Asthenosphäre. Er hatte die Magnitude 3,1.

Die steigende Aktivität spiegelte sich auch gestern wieder in Phasen mit intensivem Lavaspattering wieder. Zeitweise waren 3 Schlote gleichzeitig aktiv. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Tätigkeit am Stromboli zunimmt. Wir befinden uns zwar noch am Anfang der Steigerungsphase, doch jeder Zeit kann es zu Lavaströmen und stärkeren Explosionen kommen, die Tephra bis auf den Rand der Cima werfen.

Vulkannachrichten 12.05.21: Fagradalsfjall, Stromboli, Taal

In den Vulkan-News vom 12. Mai kann ich Euch neue Bilder vom Fagradalsjfall auf Island präsentieren. Darüber hinaus ist es am Stromboli spannend. Auch der Taal meldet sich mit erhöhter Seismik zurück.

Fagradalsfjall: Weitere Bilder der Eruption

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Die Spalteneruption am Fagradalsfjall geht weiter, allerdings schaut es heute Morgen ruhiger aus, wenigstens in Bezug auf die Lavafontänen: sie haben deutlich an Höhe eingebüßt und die Pulse sind recht kurzweilig. Trotzdem gibt es einen recht heißen Lavastrom, denn MIROVA registriert nach wie vor eine sehr hohe Thermalstrahlung mit mehr als 2000 MW. Messungen neueren Datum zeigten, dass sich die Fördermenge auf gut 13 Kubikmeter pro Sekunde steigerte, was fast eine Verdopplung des Ausstoßes gegenüber Anfang Mai darstellt. Die Seismizität ist weiter zurückgegangen und IMO registrierte in den letzten 48 Stunden noch 36 Beben auf Reykjanes. Nur wenige Erschütterungen manifestierten sich am Fagradalsfjall. Über die Bedeutung des Rückgangs der Erdbebentätigkeit lässt sich nur spekulieren und es gibt 2 Szenarien: a) der Magmenaufstieg aus der Tiefe lässt nach, oder b) die Aufstiegswege sind frei und das aufsteigende Magma verursacht keinen Gesteinsbruch mehr. Der Tremor ist unverändert hoch und noch bewegt sich Magma im Fördersystem.

Einstweilen erreichten mich neue Fotos, die vom vnet-Leser Mario Brand stammen. Er besuchte den Fagradalsfjall zum 2. Mal und ist nach wie vor von den Geschehnissen begeistert.

Stromboli: Weiteres Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Gestern Vormittag gab es am Inselvulkan Stromboli weitere Phasen von Lavaspattering. Darüber berichten die Vulkanologen des INGVs. Die Aktivität konzentrierte sich wieder auf den nördlichen Kratersektor. Im Laufe des Geschehens steigerte sich auch die strombolianische Tätigkeit aus dem mittleren Kratersektor. Die Vulkanologen beschreiben die Explosionen als moderat bis stark. Die Tremor-Amplitude nahm weiter etwas zu und die Anzahl der VLP-Erdbeben war hoch. Das gleiche galt für den Kohlendioxid-Ausstoß. Es würde mich nicht wundern, wenn wir in den nächsten Wochen wieder kurze Lavaströme im Kraterbereich zu sehen bekämen.

Taal: Seismik gestiegen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Nach einigen ruhigen Tagen am philippinischen Taal-Vulkan, stieg die Seismizität gestern wieder sprunghaft an. Das seismische Netzwerk registrierte 355 vulkanisch bedingte Erdbeben, darunter 201 niederfrequente vulkanische Erdbeben und 154  Tremor-Ereignisse, die bis zu 35 Minuten dauerten.

Vulkan-News 28.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Stromboli

In den Nachrichten zu den Vulkanen geht es heute um strombolianische Eruptionen am Ätna, einer Phase mit kontinuierlicher Aktivität am Stromboli und um den wachsenden Krater am Fagradalsfjall. Darüber hinaus zeigte sich der Suwanose-jima und von seiner aktiven Seite.

Fagradalsfjall: Kraterkegel wächst

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Aktivität weiter. Sie beschränkt sich zunehmend auf den Hornito auf Spalt 5, dessen Haupt-Schlot deutlich an Größe zugelegt hat. Er fördert eine permanente Lavafontäne und speist einen Lavastrom. Der Hornito hat das Potenzial sich zu einem Schlackenkegel zu entwickeln. Die Seismizität entlang des Risssystems ist weiter moderat, mit leicht rückläufiger Tendenz. IMO registrierte in den letzten 48 Stunde 95 Beben auf der Reykjanes-Halbinsel. Darüber hinaus gab es auch einen kleinen Schwarm unter der Katla.

Ätna: Strombolianische Aktivität

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

In der Nacht steigerte sich die strombolianische Aktivität am Ätna. Austragungsort ist der Neue Südostkrater. Die Infraschall-Sensoren des LGS registrierten zahlreiche Explosionen. Das Geschehen spiegelt sich ebenfalls in einer thermischen Anomalie wieder, die auf einem neuen Sentinel-Satellitenbild im Infrarotbereich zu sehen ist. Im Zentralkrater ist ein kleinere Anomalie auszumachen. Der Tremor bewegt sich nun an der Basis des gelben Bereichs und weist einige Spitzen auf.

Stromboli: Phase mit Lavaspattering

Lokation: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Heute Nacht konnte man via Livecam beobachten, dass es am Stromboli eine Phase mit starken Entgasungen, Lavaspattering und häufigeren strombolianischen Eruptionen gab. Die Aktivität konzentrierte sich auf den nordöstlichen Kratersektor, aus dem früher öfters Lavaströme austraten. Es ist sehr gut möglich, dass die beschrieben Aktivität eine entsprechende Phase mit dem Ausstoß von kurzen Lavaströmen ankündigt. In der letzten Woche signalisierten hohe Kohlendioxid-Emissionen, dass vermehrt Lava aus größeren Tiefen aufsteigen könnte. Die Aktivität wurde allerdings im täglichen Update des LGS nicht kommentiert.

Suwanose-jima mit Eruptionsserie

Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption: Strombolianisch | Link

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima munter. Das VAAC meldete seit gestern 9 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 2400 m auf und drifteten in nordwestlicher Richtung. Dieses Jahr gab es bereits 264 Warnungen vor Aschewolken. Wie man den Live-Daten entnehmen kann, stieg der Tremor in den letzten Tagen deutlich an.

Vulkan-Nachrichten 22.04.21: Fournaise, Pacaya, Stromboli, Ätna

Die Vulkannachrichten vom 22. April thematisieren die anhaltende Eruption am Piton Fournaise und die stagnierende Lavafronen vom Pacaya. Der Semisopochnoi eruptierte einige Aschewolken. Ätna und Stromboli zeigen sich von ihrer stillen Seite.

Piton de la Fournaise: Tremor bleibt hoch


Datum: 22.04.2021 | Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Auf La Réunion ist der Piton de la Fournaise weiterhin aktiv. Der Tremor ist unverändert hoch, was in dieser Eruptionsphase sehr ungewöhnlich ist, da nur noch verhältnismäßig wenig Lava eruptiert wird. Aufgrund des schlechten Wetters stehen genaue Werte der Förderrate aus. In den Tagen vom 16. bis 20.04 wurden zwischen 1,2 und 8,3 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Zu Spitzenzeiten waren es bis zu 59 Kubikmeter. Die Lavafront hat sich etwas zurückgezogen und der Strom geht nun mehr in die Breite. Die Maximallänge des Lavastroms betrug etwa 3,5 km und das Lavafeld ist bis zu 750 m breit. Deflation und Inflation scheinen sich die Waage zu halten und die Vulkanologen spekulieren darüber, ob nicht neues Magma in die Magmakammer eindringt. Die Anzahl der vulkanotektonischen Beben ist geringer geworden. Gestern berichtete das OVPF von 3 Erschütterungen in den vorherigen 24 Stunden.

Pacaya: Lavafront stagniert

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya wird die Aktivität von INSIVUMEH weiter als hoch beschrieben. Das gilt insbesondere für den Tremor. Doch der Lavaausstoß scheint sich weiter reduziert zu haben. Die Fronten des verzweigten Lavastroms stagnierten wenige Hundert Meter von 2 Dörfern entfernt. An einigen Stellen kommt es immer noch zum Durchbruch frischer Lava aus dem oberflächlich erstarrten Strom, doch offenbar sind das nur gelegentliche Vorkommnisse. Falls es nicht zu einem Wiederaufleben der Aktivität kommen sollte, könnten die Dorfbewohner noch einmal Glück gehabt haben.

Semisopochnoi eruptiert Vulkanasche

Datum: 22.04.2021 | Lokation: 51.95, 179.61 | Eruption: Aschewolke | Link

Das AVO meldet anhaltende explosive Aktivität am Vulkan Semisopochnoi. Sporadische Eruptionen erzeugen kleine Aschewolken, die nicht höher als 3000 m aufsteigen. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Stromboli: Hoher Kohlendioxid-Ausstoß

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Generell ist die Aktivität am italienischen Inselvulkan Stromboli dieser Tage niedrig. Beim LGS stand der Aktivitätsindex gestern auf „medium“, was allerdings nicht der explosiven Aktivität geschuldet war (sie geht an einigen Tagen gegen Null), sondern auf eine leicht erhöhte Seismizität und einem hohen Ausstoß an Kohlendioxid. Hier betrug die Rate vorgestern 1676 Tonnen am Tag. Es sieht so aus, als würde in der Tiefe Magma stehen, von dem das Kohlendioxid aus aufsteigt. Auf der Livecam konnte ich heute nur eine Dampferuption beobachten. Andere Beobachter sahen gestern ein paar schwache strombolianische Eruptionen. Insgesamt ist es also ehr ruhig am Stromboli. Ob aber der Aufstieg zum Gipfel wieder erlaubt wird, ist eine Frage ohne Antwort.

Ätna ruht sich aus

Datum: 22.04.2021 | Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Fumarolisch | Link

Wo wir gerade in Italien sind: was macht eigentlich der Ätna? Nach der fulminanten Serie von Paroxysmen, mit der uns der Vulkan im Februar und März unterhielt, scheint er sich nun auf seine Lorbeeren auszuruhen. Die Seismizität befindet sich auf dem niedrigsten Niveau seit 3 Jahren und es schaut nicht so aus, als würde Magma aufsteigen. Zum ersten Mal seit vielen Monaten geben auch die Infraschallsensoren des LGS nichts her: es finden keine explosiven Eruptionen statt. Auf dem letzten brauchbaren Satellitenbild von 17. April, erkennt man nur zwei kleine thermische Anomalien im Zentralkrater. Der Neue Südostkrater zeigte sich unterkühlt. Obwohl Ätna ja immer für eine Überraschung gut ist, sieht es mir momentan ehr danach aus, als wäre der Feuerberg plötzlich eingeschlafen. Natürlich weiß niemand, wie lange diese Ruhe anhalten wird. Wie immer stellen meine Berichte nur eine Momentaufnahme dar.