Cornoa und die Impfung

Letzte Woche führte Christian Sievers vom ZDF-heute journal ein interessantes Interview mit dem Virologen Stephan Becker. Ich selbst bin alles andere als ein Impfgegner und gut durchgeimpft, doch in Bezug auf die angekündigten Corona-Vakzine bin ich skeptisch: die Datenlage ist bisher eigentlich viel zu dünn, um Millionen Menschen zeitnahe mit den Mitteln zu impfen. Wenn es starke seltene Nebenwirkungen geben sollte, dann trifft es nicht nur ein paar Leute, sondern unzählige. Doch das es durch die nRNA Impfung zu einer Manipulation des menschlichen Genoms kommt, so wie Impfgegner befürchten, glaube ich weniger. Trotzdem bin ich sehr gespannt, ob die Notfallzulassungen nach dieser kurzen Testphase bereits gegeben werden. Doch da der Druck groß ist, werden sich die Behörden wahrscheinlich dafür entscheiden, die Impfstoffe schnell zuzulassen.

Leicht steigende Zahlen in China

Derweilen steigen in China die Zahlen langsam weiter an. Gestern wurden der JHU 133 neue Fälle gemeldet. Sicherlich ist man noch ein gutes Stück von einem Kontrollverlust entfernt, doch dieser kann nicht ausgeschlossen werden und schneller kommen, als man glauben mag.

Update 29.12. 2020

Die Infektionszahlen aus China pendeln so um die 100, mit Spitzenwert von 124. Allerdings kann man davon ausgehen, dass diese Zahlen nicht stimmen, denn in Peking wurden bereits wieder ganze Stadtviertel abgeriegelt. Zugleich begann man in Europa mit den Impfungen. Denn wie erwartet wurde der Biontech-Impfstoff zugelassen. Er basiert auf nRNA und ist der erste Impfstoff seiner Art, der eine Zulassung erhielt. Entsprechend groß ist die Skepsis. Einige Forscher befürchten, dass RNA als Blaupause für defekte DNA gelten könnte: die defekte DNA bedient sich der Erbinformationen, die in RNA hinterlegt wird, um sich selbst zu reparieren. Über diesen Umweg könnte die RNA ins Genom übernommen werden, was im schlimmsten Fall Krebs auslösen könnte.

Äthiopien: Begünstigen Naturkatastrophen den Aufstand?

Die äthiopische Region Tigray ist momentan Schauplatz von Kämpfen zwischen den Rebellen der Volksfront zur Befreiung Tigrays (TPLF) und der eigenen Regierung mit Sitz in Addis Abeba. Sie wird nur von der Partei EPRDF gebildet und durch Premier Abiy Ahmed geführt. Die Partei setzt sich aus Repräsentanten der unterschiedlichsten Ethnien des Vielvölkerstaats Äthiopien zusammen. Abiy Ahmed galt zunächst als demokratischer Hoffnungsträger Äthiopiens und wurde letztes Jahr sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Doch Reformen blieben aus und bald war zu erkennen, dass Abiy Ahmed in erster Linie seine Interessen vertritt.  Zudem kommt, dass die Lokalregierung von Tigray immer mehr an Einfluss in der Landesegierung verlor, obwohl sie Premier Abiy Ahmed zur Macht verhalf. Ende 2019 verabschiedete sich die TPLF aus der Regierungspartei, als Abiy die EPRDF von einem Bündnis ethnisch-regionaler Parteien in eine Einheitspartei umwandelte. Die positive Stimmung im Land kippte vollends, als dieses Jahr die Wahlen verschoben wurden. Als Grund wurde die Corona-Pandemie vorgeschoben, doch tatsächlich fürchtet der Premier wohl einen möglichen Machtverlust.

Naturkatastrophen und der Klimawandel triggern Konflikte und Kriege

Doch was hat das Alles mit Vulkanausbrüchen und Naturkatastrophen zu tun? Mekele -die mittlerweile von Regierungstruppen besetzte Regionshauptstadt von Tigray- ist das Tor zum Vulkan Erta Alé, der in der benachbarten Region Afar liegt. Der Erta Alé ist nun wieder aktiver geworden, doch Reisen dorthin scheinen nicht empfehlenswert. Kriegerische Konflikte haben in Äthiopien eine lange Tradition. Jahrelang kämpfte die TPLF mit einer ähnlichen Organisation der Afar gegen Eritrea. Der Krieg wurde erst 2018 offiziell beigelegt. Aufgrund der unsicheren Situation waren über Jahre hinweg Reisen in die Danakil und zum Erta Alé unmöglich. Später galten sie immer noch als gefährlich. Auch auf meinen beiden Reisen dort, wurde unserer Gruppe von Soldaten begleitet. Doch das ist nur ein Teilaspekt der Geschichte. Ein Anderer ist, dass Äthiopien von einer Reihe Naturkatastrophen heimgesucht wurde, die einen nicht unwesentlichen Beitrag zum aktuellen Konflikt beigesteuert haben dürften. Da ist erst einmal die Corona-Pandemie: Aufgrund der Reise-Restriktionen ist der weltweite Tourismus zusammengebrochen. Gerade in den letzten Jahren erblühte dieser in Äthiopien, doch in diesem Jahr dürften die Einnahmen der Branche stark geschrumpft sein. Bereits im letzten Jahr warnte die UN vor einer humanitären Katastrophe, da Somalia, Nord-Kenia und Äthiopien von einer Dürre heimgesucht wurden. Hinzu kam die Heuschrecken-Plage, die bis weit in den Sommer hinein die Ernteerträge weiter schmälerte.

Ethnische, religiöse und politische Konflikte eskalieren meistens, wenn es einen Teil der Bevölkerung schlechter geht, als dem Anderen. Dem Kampf ums Wasser kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. So deckte eine Studie von Forschern der University of California einen Zusammenhang zwischen dem Krieg in Syien und einer schweren Dürre auf, die die Region zwischen 2006 und 2010 heimsuchte. Betroffen war praktisch die gesamte arabische Welt, inklusive Pakistan und China. In Folge der Dürre kam es zu einer Verdreifachung der Weizenpreise auf dem Weltmarkt, was wiederum zur Folge hatte, dass in Syrien die Brotpreise explodierten. Viele Menschen hungerten und das dürfte den nötigen Funken geliefert haben, dass es zum Arabischen Frühling und dem Krieg in Syrien kam. Ähnliche Zusammenhänge sind in Äthiopien wahrscheinlich, wobei man natürlich bedenken muss, dass Konflikte in dem Vielvölkerstaat eine lange Tradition haben.

Kampf ums Wasser

Der Kampf ums Wasser hat aber gerade erst begonnen und dürfte sich in Zukunft verschärfen. Der Klimawandel bedingt, dass es in trockenen Regionen immer trockener wird, und in feuchten Gegenden die Niederschläge zunehmen. Das bedingt weitere Dürren auf der einen Seite und Überflutungen auf der Anderen. Den Ernten kommen beide Phänomene nicht gut. Hinzu kommt, eine exponentiell wachsende Weltbevölkerung. Die Grenze sehen Forscher bei 12 Milliarden, die wahrscheinlich im Jahr 2100 erreicht sein werden. Um die Bevölkerung zu ernähren, wird bereits jetzt soviel fossiles Grundwasser, dass einige Forscher Alarm schlagen. Und auch für Ostafrika sind die Prognosen leider düster: das Klimaphänomen El Nina sorgt wahrscheinlich dafür, dass die nächste Regenzeit ebenfalls dürftig ausfallen wird.

Erta Alé: Neuer Lavasee im November

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé bildete sich wahrscheinlich ein neuer Lavasee. Das lässt zumindest eine thermische Anomalie vermuten, die seit gestern auf einem Sentinell-Satellitenfoto zu erkennen ist. Laut MIROVA wird Wärmestrahlung mit einer Leistung von 103 MW emittiert. Zum ersten Mal wurde die Anomalie am 28.11.2020 um 10.45 Uhr detektiert. Zu diesem Zeitpunkt brachte sie es auf einer Leistung von 131 MW. In den Tagen zuvor war es immer mal wieder bewölkt, so dass die Aktivität vielleicht bereits früher einsetzte, ohne sie zu bemerken. Zuletzt wurde eine thermische Anomalie im September registriert. Sie ging allerdings vom Nordkrater aus und nicht wie jetzt vom Südkrater. Vergleicht man Satellitenbilder von jetzt und aus dem Oktober, so kann man auch morphologische Veränderungen im Nordkrater erahnen. Erst auf dem 2. Blick ist mir aufgefallen, dass es am Calderarand im Norden ebenfalls eine dunklere Stelle gibt, die wie ein frischer Lavastrom aussieht. Dieser Eindruck kann allerdings auch dem Schattenwurf geschuldet sein.

[twenty20 img1=“810915″ img2=“810916″ offset=“0.5″ before=“Erta Alé am 5. Otkober…“ after=“…und am 29. November 2020.“]

An Reisen in die Region ist augenblicklich allerdings aus 2 Gründen nicht zu denken: Wegen den Corona-bedingten Reisebeschränkungen und dem Bürgerkrieg in der Region Tigray. Die Regionshauptstadt Mekele ist nicht nur Brennpunkt der Kampfhandlungen, sondern auch das Tor zu Wüste Danakil, in der der Vulkan liegt. Doch davon demnächst mehr in einem Sonderbericht.

Lewotolok weiter aktiv

Auf der indonesischen Insel Lembata ist der Lewotolok weiterhin aktiv. Heute Nacht meldete das VAAC eine weitere Aschewolke. Der Hauptteil der Eruptionswolke stieg bis auf einer Höhe von 3000 m auf und driftete in westlicher Richtung. Ein Teil der Asche schaffte es dann bis auf 15.000 m Höhe und wurde vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. In wiefern dabei thermische Aufwinde eine Rolle spielten ist unklar. Das VSI meldet, dass die Aschewolken gut 1500-2000 m über Kraterhöhe aufsteigen. Gestern beobachteten die Vulkanologen 3 Eruptionen. Sie dauerten bis zu 110 Sekunden und erzeugten seismische Signale. Die Maximalamplituden lagen bei 30 mm. Es wurden 12 vulkanotektonische Erschütterungen aufgezeichnet.

Ein Sentinel-Satellitenfoto konnte eine der Aschewolken aufnehmen.

Lewotolok: größere Eruption

Der Lewotolok auf der indonesischen Insel Lembata sorgte heute mit einer stärkeren explosiven Eruption für Aufsehen. Um 07:50 Uhr Zulu brachte das VAAC Darwin eine VONA-Warnung raus, nachdem es zu einer Multilevel-Aschewolke gekommen sei: zunächst stieg die Aschewolke bis auf einer Höhe von 5500 m auf. Anschließend wurde Vulkanasche in eine Höhe von 15.000 m detektiert. Das VSI berichtet von einem seismischen Eruptionssignal, das 600 Sekunden dauerte und eine Maximalamplitude von 35 mm erzeugte. Außerdem wird harmonischer Tremor registriert, der in direktem Zusammenhang mit dem eruptiven Geschehen steht. Vulkanotektonische Erdbeben zeugen davon, dass Magma aus größerer Tiefe aufsteigt. Mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Sie könnten auch noch an Intensität zulegen.

Semeru mit Aschewolke

Auf Java in Indonesien ist der Semeru weiter aktiv. Das VAAC berichtet von Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. Gestern registrierte das VSI ungewöhnlich viele Steinschläge und Schuttlawinen. Es wurden 41 entsprechende seismische Signale festgestellt. Zudem kam es zu 7 Eruptionen und 10 Exhalationen. Signale, die auf Magmenaufstieg hindeuten wurden nicht aufgefangen. Allerdings muss das nicht unbedingt bedeuten, dass kein Magma aufsteigt. Es könnte sein, dass der Förderkanal frei ist und dass das Magma keine umliegenden Gesteine bricht und daher keine vulkanotektonischen Beben erzeugt werden.

Pacaya eruptiert Asche

Der Pacaya in Guatemala eruptiert nicht nur einen Lavastrom, sondern steigerte seine explosive Tätigkeit. Laut INSIVUMEH wird glühende Tephra bis zu 175 m über den McKenney-Krater ausgestoßen. Vulkanasche steigt höher auf und kann in Ortschaften niedergehen. Der Lavastrom, der aus einer Spalte auf der Südwestflanke eruptiert wird, hat eine Länge von fast 800 m.

Popocatepetl wird wieder munterer

Nach einigen Tagen der relativen Ruhe, wird der mexikanische Vulkan Popocatepetl wieder munterer. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. Zudem wurden gestern 308 Exhalationen aufgezeichnet und 71 Minuten Tremor registriert.

Klyuchevskoy: Update 28.11.20

Der russische Vulkan Klyuchevskoy liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und war heute Nacht wieder besonders aktiv. Es gab mehrere VONA-Warnungen, nach denen Aschewolken bis auf einer Höhe von 6700 m ü.N.N. aufgestiegen sind. KVERT erhöhte die Warnstufe für den Flugverkehr auf „orange“. Entsprechend können jederzeit und ohne weitere Vorwarnungen Aschewolken auftreten, die den Flugverkehr gefährden. Starker Wind verfrachtet die Eruptionswolken in östlicher Richtung und lässt sie fast 100 km weit driften. Der Vulkan ist nicht nur explosiv tätig, sondern auch effusiv. MIROVA registrierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2077 MW. Das ist der höchste Wert der aktuellen Eruptionsphase. Die Wärmestrahlung wird von einem Lavastrom emittiert, der durch die Rinne von Apakhonchich fließt. Auf einem aktuellen Sentinel-Satellitenfoto ist zu erkennen, dass der Lavastrom -entsprechend der hohen Thermalstrahlung- an Länge zugelegt hat. Er ist jetzt gut 2500 m lang. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Semeru eruptiert Vulkanasche

Der Semeru auf Java (Indonesien) erzeugt seit gestern VONA-Warnungen, nach denen er sich in einem Stadium kontinuierlicher Asche-Emission befindet. Die Vulkanasche wird in 4900 m Höhe detektiert und driftet Richtung Südwesten. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 59 MW Leistung. Sie stammt von einem hochviskosen Lavastrom auf der Südostflanke des Feuerbergs. Die Seismik ist laut MAGMA/VSI relativ gering. Gestern wurden nur 2 Eruptionssignale detektiert, sowie 2 vulkanotektonische Erdbeben. 10 Signale zeugten von starken Entgasungen und Schuttlawinen. Offenbar erzeugen die Ascheemissionen keine stärkeren Erschütterungen.

Merapi: Neuer seismischer Höchstwert

Gestern wurden am Merapi (Java) so viele seismische Signale aufgefangen, wie noch nie seit Beginn der aktuellen Dom-Wachstumsphase, die im Oktober begann. Es wurden ca. 560 Signale registriert. Bei den meisten Erschütterungen handelte es sich um hybride Erdbeben, die nicht genau einer Erdbebenart zugeordnet werden konnten. Heute sieht es so aus, als wäre die Seismizität etwas geringer als gestern. Die Seismometer zeichneten heute Nacht ein länger anhaltendes Signal auf. Dieses könnte von einem Gewitter stammen, oder aber auch von einem Lahar ausgelöst worden sein.

Türkei: Erdbeben Mb 4,6

Im Südosten der Türkei ereignete sich heute ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Epizentrum wurde 16 km nördlich von Sincik lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in nur 5 km Tiefe. Der Erdstoß konnte von den Anwohnern der Region wahrgenommen werden. Unter Umständen können moderate Erdbeben in geringen Tiefe Schäden an der Infrastruktur hervorrufen, besonders, wenn am Bau gespart wird. Es gab mehrere schwache Nachbeben.

Golf von Aden: Erdstoß M 4,5

Der Golf von Aden wurde von einem moderaten Erdstoß der Magnitude 4,5 erschüttert. Das Epizentrum befand sich 141 km nördlich von Caluula in Somalia. Das Beben fand in einer Tiefe von 10 km statt. Der Golf von Aden liegt im „Mündungsgebiet“ des Roten Meeres in den Indischen Ozean. Die Tektonik steht im Zusammenhang mit der Öffnung des Meeres und dem Ostafrikanischen Rifvalley. Dort gibt es zahlreich Vulkane wie den Erta Alé, der allerdings momentan recht ruhig zu sein scheint. Auf dem jüngsten Sentinel-Satellitenbild erkennt man eine Dampffahne, die aus dem Nordkrater aufsteigt. Dort war vor einigen Wochen ein Hornito aktiv. Das Magma wird recht hoch im Fördersystem stehen und es besteht Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der langjährigen Aktivität des faszinierenden Vulkans.

Update 28.11.20: Erdbeben im Roten Meer

Entsprechend zu meinem Bericht gestern, ereignete sich abends noch ein weiteres Erdbeben M 4,5 im Roten Meer. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum dieser Erschütterung befand sich 228 km südwestlich von Al Majāridah in Saudi Arabien und „nur“ 400 km vom Erta Alé entfernt. Um auf dieser Distanz auf den Vulkan einzuwirken, war das Beben zu schwach. allerdings verdeutlicht es die Instabilität der Erdkruste in dieser Region. In dem Gebiet des Roten Meeres gibt es auch einige kleine Vulkaninseln und submarine Vulkane.

Lewotolok begann mit Eruption

Auf der indonesischen Insel Lembata ist der Lewotolok ausgebrochen. Das VAAC meldete eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 1800 m ü.N.N. aufstieg. Die Vulkanologen von MAGMA/VSI registrierten ein zugehöriges seismisches Signal mit einer Dauer von 120 Sekunden und einer Maximalamplitude von 34 mm. Zudem wurden in der ersten Tageshälfte 10 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Bereits im Januar 2019 gab es erste Warnungen und der Alarmstatus wurde erhöht, nachdem die Seismik stieg. Um den Krater gibt es eine 2 km Sperrzone.

Den Lewotolok passiert man, wenn man mit dem Boot nach Komba Island fährt, auf dem sich der Batu Tara Vulkan befindet. Dieser Vulkan ist seit einigen Jahre ruhig, allerdings werden immer wieder thermische Signale registriert. Häufiger geschah das im letzten Monat. Der Vulkan wird meines Wissens nach nicht systematisch überwacht und ist einer der wenigen Weißen Flecken auf der Erde.

Ätna: Weitere Strombolianer

Gestern Abend lichteten sich die Wolken am Ätna wieder und die Anwohner des Vulkans konnten strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater beobachten. Teilweise wurde glühende Tephra so weit ausgeworfen, dass sie auf die Südflanke des Kegels landete und in Schuttlawinen fast bis zu seiner Basis rollte. Fotos aus dem Kraterbereich sind indes dünn gesät, denn auf Sizilien gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Daher werden die Beobachtungen meistens aus großer Distanz getätigt.

Der Tremor fluktuiert bis in den roten Bereich hinein. Die Seismik befindet sich auf niedrigen-moderaten Niveau und konzentriert sich auf den oberen Bereich des Valle del Bove und unter dem Kraterbereich. Gestern wurde eine thermische Anomalie mit 29 MW Leistung registriert. Heute Morgen liegt sie bei 9 MW.

Salinelle di Paterno in guter Form

Bemerkenswert ist allerdings die Aktivität an der Salinelle von Paterno. Sie befindet sich auf der Südseite des Ätnas. In unserer FB-Gruppe wurden neue Fotos geteilt und was man dort sieht, kann eigentlich nicht nur auf den Einfluss von Regenwasser zurückzuführen sein. Allerdings sollte man die Situation dort auch nicht überbewerten: Im Jahr 2016 erzeugte die Salinelle mehrere Hundert Meter lange Schlammströme, ohne dass es zu einer großen Flankeneruption am Ätna gekommen wäre. Zu dieser Zeit gab es allerdings immer wieder stärkere Phasen mit Ascheeruptionen aus dem Neuen Südostkrater.

Antarktis: Erdbeben Mw 6,1

Letzte Nacht ereignete sich in der Balleny-Island-Region ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich 1809 km nordwestlich der McMurdo-Station in der Antarktis. Die Station gilt als Tor zum Erebus-Vulkan. Der Vulkan ist nicht nur wegen seinem kleinen Lavasee bekannt, sondern auch aufgrund der fantastischen Eishöhlen, die von heißen Fumarolen in das -nicht mehr so ewig erscheinende- Eis geschmolzen werden. Nur wenige Menschen haben das Privileg diesen Vulkan zu besuchen. Einer von ihnen war der deutsche Astronaut Alexander Gerst.

Osterinsel: Erdstoß Mw 5,7

Gestern gab es eine weitere Erschütterung in den Weiten des pazifischen Ozeans: Bei der Osterinsel bebte es mit der Magnitude 5,7. Der Erdbebenherd lag ebenfalls 10 km tief. Das Epizentrum wurde 1404 km westlich von Castro in Chile lokalisiert.

Turkmenistan: Erdbeben M 4,8

Ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,8 ereignete sich gestern in Turkmenistan. Das Epizentrum befand sich 89 km südlich von Serdar. Das Hypozentrum wurde mit 10 km angegeben. Das Beben manifestierte sich in einer dünn besiedelten Region am Kaspischen Meer und an der Grenze zum Iran. Typischer Weise richten dort bereits moderate Erdbeben häufig Schäden an der maroden Bausubstanz der Region an. Entsprechende Meldungen liegen allerdings bisher nicht vor.

El Hierro: Erdbeben M 3,1

Die Kanaren sind weiterhin ein Beben-Spot. Heute Nachmittag bebte es südwestlich von El Hierro, genauer, 20 km vor der Küste bei Frontera. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 34 km angegeben. Damit befand sich der Erdbebenherd in jener Region der Asthenosphäre, in der gerne aufsteigendes Magma solche Erschütterungen erzeugt. Die häufigen Beben, die sich in den letzten Monaten unter den Kanaren ereigneten, sprechen dafür, dass der Hot-Spot unter den Inseln aktiv ist und an mehreren Stellen Magma aufsteigt. Allerdings ist es bisher völlig unklar, ob- und wann es wo zu einer Eruption kommen wird.

Corona: Droht China 2. Welle?

Bisher ist China weitestgehend von der 2. Corona-Welle verschont geblieben. Fachleute schreiben das den restriktiven Maßnahmen der totalitären Regierung zu, die in einem demokratischen Land praktisch undurchführbar wären. Allerdings bleibt die klimatische Entwicklung bei diesen Annahmen unberücksichtigt. Seit Ende letzter Woche fielen in der Region Peking die Temperaturen unter die magische 10 Grad Marke und tatsächliche erkennt man einen Anstieg der Fallzahlen. Vergangene Woche wurden weniger als 50 tägliche Neuinfektionen gemeldet, heute sind es bereits 108. Sicherlich sind diese Zahlen im Vergleich zum Rest der Welt gering, zeigen allerdings einen deutlich steigenden Trend. Darüber hinaus darf an die Richtigkeit der Zahlen aus China gezweifelt werden. Die nächsten Tage/Wochen werden zeigen, ob sich eine Pandemie mit rigorosen Maßnahmen tatsächlich dauerhaft kontrollieren lässt.

Der Teil-Lockdown in Deutschland erzielte bisher auf jeden Fall nicht den erhofften Erfolg, aber immerhin stabilisierte sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf einem moderaten Niveau. Ob die neu erlassenen Verschärfungen daran etwas wesentliches Ändern werden, wage ich zu bezweifeln! Nach wie vor skeptisch bin ich auch bei den angekündigten Impfstoffen: um sie in der breiten Masse anzuwenden fehlen verlässliche Langzeitstudien zur Verträglichkeit der neu entwickelten nRNA-Vaccine. Um einen großen Einfluss auf die 2. Welle zu haben, kommen die Mittel zu spät, aber vielleicht können sie dann eine potenzielle 3. Welle im nächsten Herbst verhindern.

Lockdown und Klimakatastrophe

Gesellschaftlich betrachtet stehen wir vor einer Zeitenwende. Die Einschüchterungspolitik zeigt Wirkung und wird unser Leben noch lange nach Corona beeinflussen. Die Menschen gewöhnen sich an den neuen Lebensstil: Online-Shopping, Essen-Lieferservice und ein Verzicht auf Reisen prägt uns und verändert bestehende Strukturen. Doch wer hoffte, dass weniger Mobilität den Umweltschutz in großen Schritten voranbringt, der wurde von kürzlich veröffentlichten Daten zur Kohlendioxid-Bilanz enttäuscht: die Einschränkungen im Leben der Menschen bedingen nur einen geringfügigen Rückgang des Ausstoßes an Treibhausgasen. Unsere Mobilität macht weniger als 10% der gesamten CO2-Bilanz aus. Die Konzentration von Treibhausgasen steigt auch in Lockdown-Phasen weiter an, wenn auch etwas langsamer. Das Problem: die mittlere Verweildauer von anthropogenem Kohlendioxid beträgt mindestens 120 Jahre. Zwischen 15 und 40% verbleiben länger als 1000 Jahre. Erst nach über 100.000 Jahre soll es vollständig abgebaut sein. Einige Wissenschaftler fürchten auch, dass Ozeane und Böden kurz vor der Sättigung stehen und bald kein Kohlendioxid mehr aufnehmen können. Das wäre der Anfang vom Ende der Bewohnbarkeit unseres Planeten!

Die Erfahrung, dass selbst ein Lockdown, bei dem unsere Mobilität stark eingeschränkt wird und kaum noch Fernreisen stattfinden, praktisch keinen nachhaltigen Effekt auf die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre hat, verdeutlicht, welche Einschränkungen und Anstrengungen uns dauerhaft bevorstehen, wenn wir ein Kippen des Klimas verhindern wollen. Eins steht fest: mit einer exponentiell wachsenden Weltbevölkerung sind die Probleme nicht in den Griff zu kriegen und da schließt sich der Kreis zur Corona-Pandemie: vielleicht sollten wir wieder lernen, wenigstens ab einem gewissen Alter, einen natürlich eintretenden Tod zu akzeptieren und nicht mit aller Macht versuchen, das menschliche Leben immer weiter und um jedem Preis zu verlängern.