Montagne Pelée mit Erdbeben zum Jahrestag

Staat: Frankreich | Koordinaten: 14.82, -61.17 | Eruption: Fumarolisch

  • Heute jährt sich die Vulkankatastrophe vom Montagne Pelée
  • Unter dem Vulkan gibt es schwache Erdbeben
  • Es treten vulkanische Gase aus
  • Der Vulkan könnte eine Eruption vorbereiten

Heute vor 120 Jahren ereignete sich die große Vulkankatastrophe vom Montagne Pelée auf Martinique. Damals verwüstete eine seitwärts gerichtete Explosion mit Pyroklastischen Strömen die Inselhauptstadt St. Pierre, die sich in nur 7 km Entfernung zum Dom befand. Bei der Katastrophe starben gut 30.000 Menschen. Zu den wenigen Überlebenden zählte ein Gefängnisinsasse, der von den meterdicken Mauern seiner Zelle geschützt war. Diese Eruption war so prägend, dass sie einen ganzen Eruptionstypus ihren Namen gab: Peleanische Eruption.

Mikro-Erdbeben am Montagne Pelée

Seit einigen Monaten bereitet genau dieser Vulkan den Vulkanologen Kopfzerbrechen, denn unter dem Pelée bewegen sich Magmatische Fluide. Sie lösen schwache Schwarmbeben aus und seit Dezember 2020 steht die Alarmstufe auf „gelb“.

Einen vorläufigen Höhepunkt der Seismizität erfuhr der Vulkan am 28. April, als innerhalb weniger Stunden 24 schwache Erschütterungen registriert wurden. In dem Beobachtungszeitraum zwischen dem 23. und 29. April wurden insgesamt 51 Erschütterungen detektiert. Das zuständige Observatorium (Observatoire Volcanologique et Sismologique de la Montagne Pelée) meldete für den Zeitraum 29. April und dem 6. Mai 13 vulkanotektonische Erdbeben. Gegenüber der Vorwoche ein rückläufiger Trend, doch ein auf und ab der seismischen Aktivität ist in solchen Phasen normal. Die Erschütterungen waren von sehr schwacher Magnitude und lagen oberflächennahe, im Inneren des Vulkans. Sie entstanden bei der Bildung von Mikrofrakturen durch Fluidbewegungen. Bei den Fluiden handelt es sich wahrscheinlich um vulkanisches Gas, das einem Magmenkörper in der Tiefe entspringt.

Am Montagne Pelée gibt es 2 Zonen, in denen die Pflanzen abgestorben sind. Dort wird das Gas vermutlich austreten. Die Zonen liegen bei Morne Plumé und dem Fluss Chaude. Bei Hubschrauberflügen wurde in den letzten Tagen eine Ausweitung des Pflanzensterbens beobachtet.

Eine ähnliche Ausgasungszone liegt vor der Küste zwischen Saint-Pierre und Le Prêcheur. Dort entweichen am Boden Gasblasen. Das IPGP hat Wasserproben entnommen, um den austretenden Gasen weiter auf die Spur zu kommen.

Vorzeichen eines Vulkanausbruchs

Vor der katastrophalen Eruption von 1902 gab es Anzeichen für ein langsames Erwachen des Vulkans. Bereits 3 Jahre vor Eruptionsbeginn bildeten sich neue Fumarolen. Bestimmt gab es auch Mikroseismizität, doch diese konnte man damals noch nicht aufspüren. Wenige Monate vor dem finalen Ausbruch kam es zu phreatischen Eruptionen und der Dom begann sichtbar zu wachsen. Die Aufwachphase des Vulkans dauert also relativ lange und so ist es kein Wunder, dass man sich vor Ort Sorgen macht, dass der Vulkan bald ausbrechen könnte.

Vulkan-News 08.05.22: Krakatau

Anak Krakatau mit Ascheeruptionen

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Asche-Emissionen

Nach einigen Tagen der Ruhe emittiert Anak Krakatau wieder Asche-Dampf Wolken. Das VAAC registriert Vulkanasche in 2800 m Höhe. Sie driftet in Richtung Nordosten. Vor 2 Tagen wurde eine moderate Wärmestrahlung mit 21 MW Leistung festgestellt. Nach gut 2 Wochen ist auch die LiveCam auf der Nachbarinsel Sertung wieder online. Sertung ist eine von 3 Inseln, die den Calderarand des Krakataus nachzeichnen und Anak umgeben.


Ätna: Erdbeben M 2,6

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Unter der Ätna Nordost-Flanke gab es ein Erdbeben der Magnitude 2,6. Das Hypozentrum befand sich in nur 1 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 11 km nördlich von Giarre festgestellt. Ein zweites Beben M 2,0 folgte wenig später. Das LGS meldet 176 schwache Infraschallsignale. Sie wurden an der Station MVT registriert und kamen aus Richtung des Zentralkraters. Sie stammten von explosionsartigen Entgasungen.


Semisopochnoi eruptiv tätig

Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken

In Alaska ist der Semisopochnoi weiterhin aktiv. Das AVO berichtet von schwachen Eruptionen mit Ascheausstoß. Die Seismizität ist erhöht und es wird Tremor registriert. Die Aktivität spielt sich im Nordkrater des Kegels Mount Cerberus ab.