Vulkan Sabancaya – News am 25.04.23

Staat: Peru | Koordinaten: -15.79-71.86 | Aktivität: Vulcanianisch

Sabancaya mit Aschewolke und Lavadom

Der peruanische Vulkan Sabancaya eruptiert seit 2016 kontinuierlich Vulkanasche. Aktuell liegt eine VONA-Meldung vor, nach der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6100 m aufsteigt und in Richtung Westen driftet. Rechercheur Manfred Meyer grub ein Sentinel-Satellitenfoto aus, das eine ausgeprägte thermische Anomalie zeigt. In der Vergrößerung ist zu erkennen, dass die Anomalie von einem Lavadom stammen könnte, der im nördlichen Kratersektor wächst und dort fast über die Kraterwand hinauszuragen beginnt. Das verschärft das Gefahrenpotential des Vulkans, denn es könnten pyroklastische Ströme entstehen. Zum Glück ist die Region relativ dünn besiedelt, obgleich es einige Siedlungen in Vulkannähe gibt, die durch besonders starke Eruptionen gefährdet sind und bereits jetzt häufig unter Ascheniederschlag und den damit einhergehenden Gesundheitsgefährdungen zu leiden haben.

Bereits früher gab es Phasen mit Domwachstum. Explosionen zerstörten diesen aber, bevor er über die Kraterwand hinaus ragen konnte und die Gefahr von Dichteströmen stieg. Im aktuellen Bulletin des zuständigen Observatoriums der Behörde INGEMMET wurde der Lavadom nicht explizit erwähnt. Erwähnung fanden aber 31 explosive Eruptionen von gestern, sowie eine hohe Anzahl von 294 vulkanotektonischen Erdbeben, die unter dem Vulkan detektiert wurden und auf Fluidbewegungen im Fördersystem des Vulkans hinweisen. Die Explosionen förderten übrigens Aschewolken, die eine Höhe von 1600 m über dem Krater erreichten.

Beim Sabancaya handelt es sich um einen 5.976 m hohen Andenvulkan. Mit seinen fast 6000 m Höhe ist es der höchstgelegene Vulkan der Welt, der aktuell in Eruption begriffen ist. Der Vulkan ist Teil des Vulkangürtels der südlichen peruanischen Anden und liegt in der Nähe der Stadt Arequipa.

Die erste dokumentierte Eruption des Sabancaya fand im Jahr 1695 statt. Seitdem gab es mehrere Ausbrüche, sowohl explosive als auch effusive. In den Jahren 2016 und 2017 war Sabancaya sehr aktiv und verursachte zahlreiche Ascheeruptionen. Die Aktivität war von einer starken Seismizität begleitet, so, wie es jetzt wieder der Fall ist.

Erdbeben in Indonesien – News vom 25.04.23

Starkes Erdbeben Mw 7,1 vor indonesischer Insel Sumatra

Datum 24.04.23 | Zeit: 20:00:55 UTC | 0.72 S ; 98.58 E | Tiefe: 16 km | Mw 7,1

Gestern Abend manifestierte sich um 20:00:55 UTC (03:00:55 Uhr Lokalzeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,1 vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra. Das Hypozentrum lag 16 Kilometer tief. Das Epizentrum wurde 172 km west-südwestlich von Pariaman lokalisiert. Genaugenommen lag das Beben zwischen den beiden kleinen Inseln Siberut und Tanahbala, die zum Mentawai-Batu-Archipel gehören, dass sich vor der Westküste Sumatras erstreckt. Es gab zahlreiche Vor- und Nachbeben. Bereits vor 3 Tagen ereigneten sich in dieser Region mehrere moderate-starke Erdbeben. Weitere starke Erdbeben lassen sich nicht ausschließen. Über Schäden liegen keine Informationen vor, offenbar sind katastrophale Folgen des Erdbebens ausgeblieben.

Die Indonesische Katastrophenschutz-Behörde gab zunächst Tsunami- Alarm, der inzwischen wieder aufgehoben worden war. Lokale Medien berichten davon, dass sich die Bewohner der Region selbst evakuiert hätten und in höhergelegene Gebiete geflüchtet sind, um sich vor einem potentiellen Tsunami in Sicherheit zu bringen. Ähnliches wird von der Bezirkshauptstadt Padang berichtet, die auf Sumatra liegt. Dort war der Erdstoß stark zu spüren gewesen. Die eigenständig durchgeführten Evakuierungen verliefen ruhig und eine Panik blieb aus.

Das Mentawai- Batu-Archipel ist eine langgestreckte Inselkette, die direkt östlich der Subduktionszone des Sunda-Grabens liegt. Eine Studie zeigt, dass es in einigen Regionen des Archipels zu anormal starken Subsidenz infolge der Subduktion der Indoaustralischen Platte kommt, die entlang des Sunda-Grabens unter die Sunda-Platte abtaucht, die dem Eurasischen Kontinent vorgelagert ist. Die Absenkungsrate beträgt an einigen Stellen bis zu 14 mm im Jahr, während sie einige Kilometer weiter nur halb so groß ist. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich durch die starke Absenkungen große Spannungen aufbauen, die sich eines Tages in einem sogenannten Megathrust-Erdbeben entladen werden. In den Jahren 1797 und 1833 gab es bereits zwei solcher Erdbeben, die die Inseln um bis zu drei Meter anhoben.