Amerikanisch Samoa: Schwarmbeben seit Ende Juli

  • Amerikanisch Samoa wird von einem Schwarmbeben erschüttert.
  • Sie könnten vulkanischen Ursprungs sein und vom Unterwasservulkan Vailulu’u ausgehen.
  • Eine große Eruption wie auf Tonga soll nicht zu befürchten sein.

Der zu den USA gehörende Teil des Samoa-Archipels wird seit dem 26. Juli von Schwarmbeben erschüttert. Einige der Beben sind von den Bewohnern der Manu’a-Inseln gespürt worden und sorgen dort für Besorgnis. Diese liegt darin begründet, dass die Erdbeben entweder einen stärkeren Erdstoß vorweg gehen, oder dass es einen Zusammenhang mit dem Vulkanismus der Inseln geben könnte.

Schwarmbeben auf Samoa könnte vulkanischen Ursprungs sein

Die auf den Plan gerufenen Geowissenschaftler des USGS gehen von einem vulkanischen Zusammenhang aus und haben ein Expertenteam auf den Weg gebracht, um den Vulkanen den Puls zu fühlen. Als Kandidaten kommen 2 Vulkane infrage: Ta’u oder der nahe gelegenen Unterwasservulkan Vailulu’u. Das USGS schreibt in einem Bulletin, dass ähnliche Erdbeben auch vor der Eruption des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai auf Tonga registriert wurden, bevor es zum verheerenden Vulkanausbruch im Dezember letzten Jahres kam. Doch die Vulkanologen beruhigen, dass es sich hier um unterschiedliche Vulkantypen handelt und rechnen in Samoa mit einer weniger gewaltigen Eruption. Während es sich beim Tonga-Vulkan um einen Feuerberg an einer Subduktionszone handelt, sollen die Vulkane Samoas ihre Existenz einem Hotspot verdanken, obwohl das Archipel ebenfalls an einer Subduktionszone liegt. Bei dieser handelt es sich um das Nordende des Tonga-Grabens, der hier im letzten Jahr häufig in den Erdbeben-News stand. Tatsächlich wurde Samoa im Jahr 2009 von einem Starkbeben der Magnitude 8,1 heimgesucht, wodurch auch ein Tsunami entstand. Entsprechend unsicher ist man sich, ob die Beben nicht doch tektonischen Ursprungs ein könnten.

Die aktuellen Erdbeben werden vom EMSC nicht erfasst. Die letzten 3 Erdbeben, die das EMSC bei Samoa registrierte wurden am 12 Juli detektiert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,7. Normalerweise geht man davon aus, dass wahrnehmbare Erdbeben mindestens eine Magnitude von 3,0 haben. Diese Erdbeben müssten beim EMSC eigentlich angezeigt werden. Gelegentlich kann man schwächere Erdbeben spüren, wenn sie in geringen Tiefen liegen, was auf einen vulkanischen Ursprung hindeutet.

Sollte es zu einem Vulkanausbruch auf Samoa kommen, so rechnet Professor Shane Cronin (Universität Auckland) mit einer relativ harmlosen Eruption vom Hawaii-Typ. Sollte es zu einer Unterwassereruption kommen, dann wird sie sich an der Oberfläche nur schwach auswirken, denn der Gipfel des Vailulu’u liegt 600 m unter der Wasseroberfläche. Dort gibt es hydrothermal Schlote. Der Vulkan wurde erst 1975 entdeckt. Der 931 m hohe Schildvulkan Ta’u ist die größte vulkanische Manifestation des Archipels und beherbergt an seinem Gipfel eine Caldera, deren Südflanke kollabiert ist. Wann der Vulkan zuletzt ausbrach ist unbekannt.

Erdbeben-News 14.08.22: Vanuatu

In den letzten 24 Stunden gab es 2 Erdbeben mit MW 5,9, jeweils eine Erschütterung mit Mw 5,7 und 5,6, sowie ein Erdbeben Mb 4,9 in der Türkei, dass auch in der Ägäis zu spüren gewesen war.

Vanuatu: Erdbeben MW 5,9

Datum: 14.08.22 | Zeit: 03:11:51 UTC | Lokation: 15.70 S ; 167.10 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,9

Im Norden von Vanuatu ereignete sich ein starker Erdbestoß der Magnitude 5,9. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 21 km südlich von Luganville. Es gab 2 Vorbeben.


Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,9

Datum: 13.08.22 | Zeit: 18:57:19 UTC | Lokation: 5.98 S ; 147.32 E | Tiefe: 71 km | Mw 5,9

Der Norden des Inselstaates Papua Neuguinea wurde von einem Erdbeben Mw 5,9 erschüttert. Das Hypozentrum lag 71 km tief. Das Epizentrum befand sich 90 km nördlich von Lae. In relativer Nähe liegen Vulkane wie Manam und Kadovar.


Indonesien: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 13.08.22 | Zeit: 02:47:47 UTC | Lokation: 1.89 N ; 126.36 E | Tiefe: 32 km | Mw 5,7

In der indonesische Molukkensee bebte es mit Mw 5,7. Das Hypozentrum wurde in 32 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 167 km nordwestlich von Ternate. Dort befindet sich u.a. der Vulkan Gamalama.


China Erdbeben Mw 5,6

Datum: 14.08.22 | Zeit: 08:20:02 UTC | Lokation: 33.22 N ; 92.73 E | Tiefe: 2 km | Mw 5,6

In der chinesischen Provinz Qinghai manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Der Erdstoß lag in nur 2 km Tiefe und 204 km nördlich von Nagqu. Die Region ist dünn besiedelt. Ob Schäden entstanden ist noch nicht bekannt. Aufgrund der geringen Tiefe sind diese möglich.


Türkei: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 14.08.22 | Zeit: 03:24:24 UTC | Lokation: 37.97 N ; 27.18 E | Tiefe: 7 km | Mb 4,9

An der westlichen Mittelmeerküste der Türkei bebte es mit Mb 4,9. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 7 km angegeben. Das Epizentrum lag 14 km nordwestlich von Kuşadası. Das Beben wurde auch auf den griechischen Ägäis-Inseln gespürt.

Erdbeben-News 13.08.22: Philippinen

Moro Golf: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 13.08.22 | Zeit: 06:25:32 UTC | Lokation:  6.97 N ; 123.86 E | Tiefe: 20 km | Mw 5,8

Auf den Philippinen gab es in den letzten 24 Stunden mehrere moderate bis starke Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Moment-Magnitude von 5,8 und ein Hypozentrum in 20 km Tiefe. Das Epizentrum wurden im Golf von Moro lokalisiert, genauer, 35 km westlich von South Upi. Ein Blick auf die Erdbebenkarte enthüllt, dass es unter dem Archipel ständig bebt. Im Westen von Panay bebte es mit Mb 5,1. Das Hypozentrum lag hier in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 26 km südlich von Lawigan.

Außerhalb des angezeigten Bereichs gab es in den letzten Tagen eine Erdbebenserie im Westen von Luzon. Aber auch in der Nähe von Manila und dem Taal-Vulkan ereigneten sich moderate Erdbeben. Der Taal stößt weiterhin viel Dampf aus. Die Dampfwolke steigt bis zu 3000 m hoch auf. Gestern erreichte der Schwefeldioxid-Ausstoß 13572 Tonnen am Tag.

Erdbeben-News 10.08.22

Indonesien: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 09.08.22 | Zeit: 12:59:43 UTC | Lokation:  6.74 S ; 129.97 E | Tiefe: 173 km | Mw 5,6

Gestern Mittag wurde die indonesische Bandasee von einem Erdbeben der Magnitude 5,6 erschüttert. Das Epizentrum wurde 331 km westlich von Tual lokalisiert. Das Hypozentrum lag in der großen Tiefe von 173 km. Daher wirkte sich der Erdstoß oberflächlich kaum aus.

Erdbebenschwarm am Mauna Loa auf Hawaii

Datum: 03.08.22 | Zeit: 04:55:47 UTC | Lokation: 19.44 N ; 155.61 W | Tiefe: 1,1 km | Md 2,7

Unter dem hawaiianischen Vulkan Mauna Loa manifestierten sich mehrere Erdbeben, die zusammen einen Schwarm ergeben. Er besteht aus 14 Erschütterungen mit Magnituden im 2er-Bereich. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen, teilweise sogar bereits im Vulkan selbst. ein Bebencluster bildete sich dabei am Südrand der Caldera aus. Sehr wahrscheinlich stehen die Beben im Zusammenhang mit den Bewegungen Magmatischer Fluide. Der Alarmstatus des weltgrößten Vulkans steht auf „gelb“.

Schwarmbeben unter Reykjanes am 02. August

Weiteres Erdbeben Mb 5,0 erschüttert Island

Der Erdbebenschwarm unter Reykjanes hält weiter an. Es gibt Phasen, in denen die Aktivität etwas nachzulassen scheint, um sich kurz darauf wieder zu verstärken. Solche Fluktuationen haben wir auch schon bei vergleichbaren Ereignissen gesehen. Gestern Abend gegen 23 Uhr nahm die Aktivität wieder zu. Ihr Schwerpunkt verschob sich in Richtung des Sees Kleifarvatn. Dort ereignete sich heute Nacht um 02:27 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Beben war im Südwesten des Landes deutlich zu spüren. Es gab 2 weitere relativ starke Erdbeben mit den Magnituden 4,8 und 4,7. Insgesamt wurden 15 Ereignisse der Stärke 4 festgestellt, die sich vom Berg Þorbjörn bis zum See Kleifarvatn erstreckten. In den Tabellen von IMO werden für die letzten 48 Stunden 3364 Beben angezeigt.

Sofern man den GPS-Daten trauen kann, wird keine Bodenhebung registriert, sondern eine schwache Bodensenkung. Dafür gibt es Divergenz entlang des Magmatischen Gangs am Fagradalsfjall. Dennoch scheinen sich die isländischen Forscher einig zu sein, dass die seismische Krise von dem Eindringen eines Magmatischen Ganges hervorgerufen wird. Die Magmenintrusion triggert die stärkeren Erdbeben entlang der Störungszonen von Reykjanes, doch dabei handelt es sich nicht um vulkanotektonische Erdbeben. In einem Zeitungsinterview stellt Geophysiker Páll Einarsson klar, dass die starken Erdbeben nicht direkt vom aufsteigenden Magma verursacht werden und dass diese Erdbeben keine Rückschlüsse darüber zulassen, dass es zwingend zu einer starken Eruption kommen muss. Überhaupt ist es zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, ob es tatsächlich zu einer Eruption kommen wird. Noch kann der Magmatische Gang in der Erdkruste stecken bleiben. Doch je länger die Beben anhalten, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Vulkanausbruchs.

Auf der Halbinsel Reykjanes besteht ein erhöhtes Risiko von Felsstürzen. Es wurden einige Felsstürze in der Region gemeldet. IMO empfiehlt, an steilen Hängen und in der Nähe von Meeresklippen vorsichtig zu sein und Gebiete zu meiden, in denen Felsen herabfallen können.

Schwarmbeben unter Reykjanes am 01.08.22

Erdbebenaktivität unter Reykjanes weiter stark

Datum: 01.08.22 | Zeit: 17:47:59 UTC | Lokation: 63.851 ; -22.389 | Tiefe: 1,9 km | Mb 5,4

Nachdem es gestern Abend einige Verwirrungen um das starke Erdbeben Mb 5,4 gegeben hatte, fasse ich die Geschehnisse der letzten Stunden hier noch einmal zusammen.

Das Schwarmbeben, das am Samstagvormittag begonnen hat, hält weiter an und hat nichts an Kraft eingebüßt. Es gibt unterschiedliche Darstellungen, was die Anzahl der Erdbeben anbelangt. In den Tabellen des IMO werden bis jetzt 3172 Erschütterungen angezeigt. 99 Erdbeben hatten Magnituden ab 3. Laut einem IMO-Statement wurden sogar mehr als 5,500 Erdbeben registriert. Damit liegt das Schwarmbeben im Spitzenbereich aller vergleichbaren Ereignisse, über die ich auf Island bislang berichten durfte. Das bislang stärkste Erdbeben des Schwarms manifestierte sich gestern Nachmittag, um 17:47:59 UCT. Es hatte eine Magnitude von 5,4. Der Erdbebenherd lag in 1,9 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 3.0 km ost-nord-östlich von Grindavík lokalisiert.

Der Erdstoß war in weiten Teilen Südwestislands zu spüren gewesen. Es liegen Wahrnehmungsberichte von der Snæfellsnes-Halbinsel vor. In Reykjavik klirrte das Geschirr in den Schränken. In Grindavik selbst wurde eine Wasserleitung beschädigt. Gut möglich, dass es auch Gebäudeschäden gab. Gegenstände fielen aus den Regalen der Geschäfte.

Automatisches System versagte

Das automatische System der Erdbebenerfassung versagte und es war eine Reihe von Korrekturen nötig, bis die Endgültigen Werte feststanden. Zwischenzeitlich kam es zu einigen Fehlermeldungen, die auch Erdbeben mit Magnituden größer 3 an verschiedenen Orten Islands anzeigten. Darunter befand sich ein vermeintliches Beben M 4,4 unter der Katla. Diese Beben hat es nicht gegeben. Dafür gab es nachts mehrere Erdbeben im 4er-Bereich, die sich im  Westen der Reykjanes-Halbinsel austobten.

Magmatische Aktivität unter Fagradalsfjall

Es scheint außer Frage zu stehen, dass der Erdbebenschwarm durch Magmenintrusion im Bereich des Fagradalsfjall-Vulkans ausgelöst wurde. Dadurch änderte sich das Spannungsfeld und es wurden Erdbeben in benachbarten Störungssystemen ausgelöst. Inwieweit es zu Bodenhebungen durch die Magmenintrusion kommt, ist bis jetzt nicht klar. Die Anzeige der automatischen GPS-Messungen wurde ausgesetzt. Wir müssen uns wahrscheinlich gedulden, bis die IMO Wissenschaftler mit neuen verifizierten Daten rausrücken. Bereits seit Jahresanfang hatte es signifikante Bodenhebungen in einem System gegeben, dass gut 10 km westlich vom Fagradalsfjall liegt. Ähnlich verhielt es sich vor der Fagradalsfjall-Eruption im letzten Jahr. Scheinbar hat sich nun die magmatische Aktivität wieder zum Fagradalsfjall verlagert und das Risiko eines bevorstehenden Vulkanausbruchs wächst deutlich. Auf der Livecam konnte man am Fagradalsfjall-Kegel Steinschläge beobachten und es kam zu Dampfentwicklungen an der Kegelbasis.

Update: Es gibt wieder GPS-Messwerte. Diese zeigen keine Bodenhebung, sondern horizontale Verschiebungen in NNW-SSE Richtung. Der größte Versatz wurde bislang an der Station GONH (Fagradalsfjall) festgestellt. Er beträgt 3,5 cm. Tatsächlich kam es dort auch zu einer Absenkung des Bodens. Eine These ist, dass es zur Seitwärtsmigration eines Magmatischen Gangs gekommen ist.

Erdbeben M 5,0 auf Island unter Reykjanes

Reykjanes: Erdbeben M 5,0

Datum: 31.07.22 | Zeit: 03:27:48 UTC | Lokation: 64.049; -22.149 | Tiefe: 1,1 km | Md 4,7

Heute Abend gab es unter der isländischen Reykjanes Halbinsel ein Erdbeben M 5,0. Das Hypozentrum lag in nur 300 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 3.1 km südlich vom Vulkan Keilir verortet. Die Daten sind noch ganz frisch und könnten noch korrigiert werden. In einigen Medienmeldungen ist zu lesen, dass die Magnitude bei 5,5 lag. Sollte die geringe triefe stimmen, dann könnten sich an der Oberfläche Risse gebildet haben. Möglich sind auch Schäden an Infrastruktur. Der Erdstoß wurde im weiteren Umfeld deutlich gespürt.

Das Erdbeben ereignete sich im Zuge des starken Erdbebenschwarms, der seien Ursprung im Norden des Fagradalsfjall-Vulkans fand und mittlerweile auf die benachbarten Störungssysteme übergriff. Vermutlich findet unter dem Fagradalsfjall eine Magmenintrusion statt. Dadurch ändert sich das Spannungsfeld der Region und Störungen werden aktiviert. Insgesamt wurden bis um 20:00 Uhr mehr als 2200 Beben detektiert.

Doch die Bebentätigkeit hält weiter an und während ich diese Zeilen schreibe, wurden die Daten korrigiert. Die Magnitude beträgt nun 4,7. Der Erdbebenherd liegt in 1,1 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 5.2 km westlich von Straumsvík, einem Ort an der Nordküste Reykjanes. Zudem tauchten weitere grüne Sterne an unterschiedlichen Lokalitäten auf. Zwei befinden sich in Zentralisland, ein weiteres Sternchen liegt bei der Katla. Das Beben dort brachte es auf M 4,4. Möglicherweise ist das automatische System überfordert.

Die Erdbeben wurden erneut bewertet und jetzt beträgt die Magnitude 5,4. Nicht nur die Magnitude wurde korrigiert, sondern auch die Lage des Erdbebens. Endgültig lag das Epizentrum 3 km östlich von Grindavik und damit im Einzugsbereich vom Fagradalsfjall. Die grünen Sterne außerhalb von Reykjanes sind verschwunden. Wie ich vermutet hatte, war das automatische System überlastet. Ich halte Euch über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Island: Schwarmbeben Fagradalsfjall am 30. Juli

Auf Island ist wieder einiges los: ein starkes Schwarmbeben erschüttert die Reykjanes-Halbinsel. Bis zum Vormittag des 31. Juli gab es mehr als 1600 Einzelbeben. Die Forscher gehen von Magmenaufstieg aus. Hier eine chronologische Zusammenfassung des Geschehens.

Am Mittag des 30. Juni begann unter dem isländischen Vulkan Fagradalsfjall ein neues Schwarmbeben. In kurzer Zeit manifestierten sich über 100 Erdbeben. Für die letzten 48 Stunden werden 172 Beben angezeigt. Um 15. 30 Uhr Schwarm ist noch nicht vorbei und könnte sich sogar noch intensivieren. Der stärkste Erdstoß brachte es auf M 2,9 und lag in einer Tiefe von 6,4 km.

Bis um 19.00 Uhr hat massiv zugelegt und streut über einen großen Bereich im Südwesten Islands. Es gab mehrere relativ starke Erdbeben. Die Maximalamplitude lag bis jetzt bei M 4,4. Das Hypozentrum befand sich in 5 km Tiefe, also im Bereich des Magmatischen Gangs. Es gab insgesamt 20 Beben mit Magnituden größer 3. Insgesamt ereigneten sich 612 Erschütterungen. Ich bin auf die Werte zur Bodenhebung gespannt. Wahrscheinlich intrudiert ein neuer Magmenkörper. Sollte die Aktivität länger andauern, ist sogar eine erneute Eruption nicht ausgeschlossen.

Das Schwarmbeben hielt auch über die Nacht an und brachte bis dann 1460 Einzelerdbeben hervor. Sie konzentrieren sich nicht nur im Bereich der Reykjanes-Halbinsel, sondern streuen über einen großen Bereich im Südwesten der Insel. Es gab 45 Erdbeben mit Magnituden über 3. Die stärksten Erdbeben konnten in Reykjavik gespürt werden und brachten dort Gebäude zum Wackeln. Die Beben unterbrachen eine Sitzung der IMO-Wissenschaftler, die natürlich schnell parat standen und den lokalen Medien Statements gaben. Die Quintessenzen ist, dass die Forscher ebenfalls von Magmenaufstieg ausgehen und die Vorgänge mit jenen im Januar und Mai vergleichen. Damals gab es mehrere Schwarmbeben, die bis zu einer Woche andauerten und für Inflation auf Reykjanes sorgten. Damals wurde die größte Bodenhebung im Bereich von Thorbjörn, Svartsengi und Eldvörp beobachtet, als dort ein Magmatischer Gang intrudierte. Die aktuelle Bebenserie konzentriert sich auf einen Bereich nördlich der Eruptionsstelle am Fagradalsfjall. Ähnlich verhielt es sich im letzten Jahr, bevor es zur Fagradalsfjall-Eruption kam. Die Erdbeben begannen ebenfalls am Thorbjörn und verlagerten sich dann vor der Eruption nach Osten.