Piton Fournaise: Beeindruckendes Video

Obwohl der Ausbruch am Piton de la Fournaise bereits zu Ende zu sein scheint, ist heute ein beeindruckendes Drohnen-Video der Eruption veröffentlicht worden. Es wurde in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ eingestellt und ich möchte es euch hier nicht vorenthalten. (Video wurde leider entfernt)

Das die Eruption bereits vorbei ist, kann man auch an der fehlenden Wärmestrahlung erkennen. MIROVA zeigt derzeit für den Fournaise 0 MW Leistung an. Letztes Signal wurde gestern Abend aufgezeichnet. Oft verhält es sich so, dass sich die nächste Eruption ziemlich zeitnahe einstellt, wenn die Vorangegangenen kurzweilig war.

Yellowstone: Schwarmbeben hält an

Vergangene Woche berichtete ich von zwei schwachen Erdbeben, die sich unter dem Yellowstone See ereignete. Wie sich mittlerweile rausstellte, waren diese Beben der Anfang eines Schwarms, der bis heute anhält. Seit dem 1. Dezember haben sich ca. 140 Erschütterungen ereignet. Die Hypozentren verteilen sich über recht unterschiedliche Tiefen, doch es gibt auffallend viele Beben, deren Herde in nur 2 km Tiefe liegen.

Ein zweiter Bebencluster liegt wenige Kilometer weiter westlich. Hier wurden seit gestern ca. 35 schwache Erdstöße in Tiefen kleiner als 5 km registriert. Das YVO schrieb in seinem monatlichen Bulletin, dass die allgemeinen Trends der letzten Monate anhielten. Im November wurden 111 Beben registriert. Großflächig sinkt der Boden weiter ab. Einzige Ausnahme bildet der Bereich um Norris, wo leichte Inflation registriert wird.

Was macht eigentlich der Steamboat Geyser?

Wie so oft gewöhnt man sich nach einiger Zeit an Dinge, die zu ihrem Anfang spektakulär erschienen. So ergeht es auch dem Steamboat-Geyser im Yellowstone. Als weltgrößter Geysir sprang er früher nur alle paar Monate. Im Frühjahr 2019 verkürzte sich sein Sprungintervall auf einige Tage und mittlerweile ist das kaum noch eine Meldung wert. Im November wurden 4 Sprünge registriert. Der Letzte ereignete sich am 29 November. Bei den letzten Sprüngen betrug das Pausenintervall etwas über 9 Tage. Demnach wäre er heute eigentlich mit einem neuen Sprung dran.

Popocatepetl: Update 08.12.2020

In Mexiko ist der Popocatepetl weiter aktiv und erzeugte seit gestern 4 Aschewolken. Sie erreichten eine Höhe von bis zu 6700 m und drifteten in Richtung Nordosten. Auf nächtlichen Aufnahmen ist zu erkennen, dass rotglühende Tephra eruptiert wurde, die auf den Vulkanflanken niederging. CENAPRED meldete zudem 93 Asche-Dampf-Exhalationen, 448 Minuten Tremor und 2 vulkanotektonische Erdbeben. Es scheint also wieder mehr Magma aufzusteigen und mit weiterer Aktivität muss gerechnet werden. Die Explosionen könnten sich verstärken.

Klyuchevskoy: Aktivität ändert sich

Die Eruption am Klyuchevskoy in Kamtschatka (Russland) hält an. Allerdings sieht es so aus, als hätte sich der Lavastrom deutlich abgeschwächt. MIROVA registriert nur noch ein thermisches Signal mit einer Leistung von 386 MW. Seit gestern nahm die Wärmestrahlung kontinuierlich ab. Zudem ist auf der LiveCam keine rot illuminierte Dampfspur über der Flanke zu sehen. Dafür erstrahlt der Dampf über dem Krater umso heller. Es sieht so aus, als würde sich die Lava im Krater ansammeln und stauen. Das VAAC Tokyo registrierte einige Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6400 m aufgestiegen sind. Der Wind verfrachtete die Asche in nördlicher Richtung.

Pacaya: Lavastrom fließt weiter

Die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Pacaya hat sich nicht wesentlich geändert. Der McKenney-Krater eruptiert strombolianisch und fördert glühende Tephra bis zu 100 m hoch. Der Lavastrom auf der Südwestflanke ist weiter aktiv und hat eine Länge von 500 m. Seit dem letzten Update vor 3 Tagen, wuchs der Lavastrom um gut 100 m. Die Vulkanologen registrieren weiter Tremor und es sieht so aus, als würde die Eruption anhalten.

Piton de la Fournaise: Eruption beendet

Anders als am Pacaya, verhält es sich am Fournaise: die Eruption, die am 12.07.20 um 04:40 Uhr begann, endete heute um 07:15 Uhr Ortszeit (03:15 UTC). In einer 3-stündigen Phase mit Gaspuffs und abnehmenden Tremor, kam dieser ganz zum erliegen. Die Eruption dauerte nur einen Tag und war somit kurzlebig.

Piton Fournaise: Eruption am 07.12.2020

Heute Nacht begann der -lange erwartete- Ausbruch des Piton de la Fournaise auf La Réunion. Um  04:40 Uhr (Ortszeit) traten vulkanischen Beben auf, die den Anfang der Eruption markierten. Zuvor gab es eine über 2 Stunden anhaltende seismische Krise, die mit schneller Bodendeformation einherging und vom Magmenaufstieg verursacht wurde. Die Vulkanologen des OVPFs flogen mit dem Heli zur Eruptionsstelle und konnten die Eruptionsspalten genau lokalisieren.

Über eine Gesamtstrecke von etwa 700 m haben sich drei Risse geöffnet. Sie befinden sich auf der west-südwestlichen Flanke des Vulkans, in einer Höhe zwischen 2300 und 2190 m.

Zum Zeitpunkt des Überflugs, zwischen 7:00 und 7:30 Uhr Ortszeit, waren die drei Risse aktiv und warfen etwa 15 Meter hohe Lavafontänen aus. Sie speisten einen Lavastrom. Die Strömungsfront breitete sich nur langsam aus und befand sich in etwa 2120 m Höhe.

Bereits im Juli und September gab es starke seismische Krisen, die z.T. mehrere Tage anhielten. Damals dachte man, dass ein großer Vulkanausbruch bevorstehen würde, doch überraschenderweise blieb das Magma im Boden stecken, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. In der letzten Woche ereignete sich eine normal starke Erdbebenserie, die mit Inflation einher ging, doch auch da blieb das Magma stecken. Jetzt hat es endlich einen Weg gefunden.

Update 11:30 Uhr: Während MIROVA noch keine Daten anzeigt, ist auf Sentinel-hub bereits das erste Satellitenfoto verfügbar. Es zeigt eine ausgeprägte thermische Anomalie. Demnach sieht die Eruption deutlich größer aus, als man von den Berichten her meinen könnte. Allerdings können die Wolken das Signal auch ablenken und größer erscheinen lassen. Aktuelle Livecam Bilder scheinen das zu bestätigen: Bisher handelt es sich um eine vergleichsweise kleine-moderate Eruption.

In der lokalen Presse gibt es zahlreiche Fotostrecken und auch in unserer FB-Gruppe wurden viele Medien geteilt. Aus Gründen der copyrights kann ich sie hier nicht alle teilen.

Erta Alé: Update 06.12.2020

Der äthiopische Vulkan Erta Alé liegt in der äthiopischen Wüste Danakil und ist momentan nur schwer zu bereisen. Trotzdem machte sich ein äthiopischer Reiseveranstalter auf den Weg dorthin und dokumentierte am 2. Dezember die Veränderungen am Pitkrater. Seifegebreil Shifferaw beschreibt die Veränderungen gegenüber seines letzten Besuchs als groß. Der Pitkrater vergrößerte sich und hat nun einen Durchmesser von ca. 230 m. Er ist nicht mehr terrassiert. Sein Boden besteht aus einer frisch erstarrten Lavaplatte. Einheimische berichteten, dass der Vulkan zwischen dem 28.-30. November sehr aktiv war. Der gesamte Boden des Pitkraters war von einem brodelnden Lavasee bedeckt. Am 1. Dezember ließ die Aktivität stark nach und die Oberfläche des Sees erstarrte zu der neuen Lavaplatte. Als Seifegebreil Shifferaw den Erta Alé einen Tag später erreichte, waren nur noch 2 Hotspots zu sehen gewesen. Entsprechend dazu, zeigt ein aktuelles Sentinel-Foto nur noch eine schwache thermische Anomalie. Allerdings deutet sie an, dass sich die Aktivität nach dem 2. Dezember wieder etwas verstärkte. Auf jeden Fall sieht es so aus, als könne man zukünftig mit weiterer Aktivität am Erta Alé rechnen. Der Vulkan wird nach Corona bestimmt wieder von Reiseveranstaltern wie dem französischen www.aventurevolcans.com angesteuert werden, für die der äthiopische Guide und Reiseunternehmer unterwegs ist.

Nyiragongo: Stand des Lavasees ist hoch

Ebenfalls im Ostafrikanischen Riftvalley liegt der Schildvulkan Nyiragongo. Er befindet sich ein paar Tausend Kilometer weiter südlich als der Erta Alé und liegt in der Demokratischen Republik Kongo. Auch in seinem Krater brodelt ein Lavasee, der im Gegensatz zu jenem im Pit des Erta Alés nicht zwischendurch erstarrt. Im Gegenteil: MIROVA registriert eine sehr hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 1841 MW. Daraus lässt sich schließen, dass der Stand des Lavasees sehr hoch sein muss. Das wird von einem aktuellen Foto bestätigt. Auf dem Bild erkennt man, dass der Lavasee kurz unterhalb der Kante der ersten Terrasse im Krater steht. Auf dieser fließt zudem ein Lavastrom, der in den Lavasee mündet.

Ätna: Update 05.12.2020

Der „Puttusiddo“ genannte Schlot am NSEC ist aktiv. © Gio Giusa

Am Ätna auf Sizilien gab es gestern ein paar Wolken-freie Stunden und die ortsansässigen Fotografen widmeten sich ihrer Lieblingsbeschäftigung. So wurden in unserer FB-Gruppe zahlreiche Medien geteilt, die die strombolianischen Eruptionen dokumentieren. Der Neue Südostkrater ist weiterhin aus 2 Schloten aktiv. Heute Mittag stürzte der Tremor stark ab und fing sich erst kurz vor der Grenze zum grünen Bereich. Ob es einen Zusammenhang mit dem -aktuell schlechten- Wetter gibt ist unklar. Starker Wind und Frost könnten allerdings die Messgeräte beeinflussen. Die Erdbebentätigkeit der letzten Tage war unterdurchschnittlich.

Merapi: Seismik sehr hoch

In den letzten 6 Stunden des Tages (Indonesien ist uns zeitlich voraus) registrierten die Vulkanologen 279 hybride Erdstöße und 37 vulkanotektonsiche Erdbeben: eine besorgniserregende Entwicklung.

Nevado del Ruiz eruptiert Asche

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz wieder aktiv. Das VAAC detektierte heute Mittag Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Der Vulkankrater ist von einem Gletscher bedeckt, was ein hohes Gefahrenpotenzial mit sich bringt, sollte es zu einem stärkeren Ausbruch kommen. Daher wird jeder Regung des Vulkans mir Argusaugen beobachtet.

Sakurajima in Aktion

In Japan ist es der Sakurajima, der heute Schlagzeilen generiert. Das VAAC registrierte hier Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m Höhe. Die Vulkanasche breitete sich großflächig in Richtung Süden aus. Heute wurde bereits 5 Mal vor den Aschewolken gewarnt.

Semeru mit neuem pyroklastischen Strom

Laut unbestätigten Medienberichten erzeugte der Semeru (Indonesien) wieder einen pyroklastischen Strom. Zudem ist der Lavastrom sehr aktiv und sorgt für Abgänge glühender Schuttlawinen.

Telica mit weiteren Eruptionen

In Nicaragua ist der Telica weiter aktiv. Das VAAC meldete Aschewolken in 1200 m Höhe. Am Telica gibt es bescheidenden Vulkantourismus. Mit dem Auto kann man relativ weit bis an den Krater heranfahren und Führer bieten ihre Dienste an, um Touristen auf einen 30 minütigen Fußmarsch zum Krater zu begleiten.

Merapi: Magmenkörper steigt auf

Die Situation am indonesischen Vulkan Merapi (Java) wird immer brenzliger. Das BPPTKG bestätigte, dass mehrere geophysikalische Parameter darauf hinweisen, dass sich ein Magmenkörper vom Magmenreservoire in 5 km Tiefe gelöst hat und bis auf einer Tiefe von 1,3 km unter dem Krater aufgestiegen ist. Elektronische Distanz Messungen bestätigten den Magmenaufstieg. GPS Daten zeigten bereits im November eine tägliche Inflation von 12 cm. Wenn das Magma den Krater erreicht, wird der Dom dramatisch wachsen. Satelliten beobachten bereits ein Anschwellen des Bodens auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern. Anzeichen für ein Stoppen des Aufstiegs gibt es bisher nicht. Gegenüber Ende November hat die Seismik zwar etwas nachgelassen, dennoch bewegt sie sich auf hohem Niveau. Täglich werden um die 400 Erschütterungen unterschiedlichen Ursprungs registriert. Stark vertreten sich hybride Erdbeben, aber auch flache vulkanotektonische Erschütterungen. Sie entstehen, wenn der Magmenaufstieg umliegendes Gestein zerbricht, weil sich das Magma neuen Platz schafft. Den Menschen am Merapi stehen unruhige Zeiten bevor.

Semeru eruptiert weiter

Am Semeru, der ebenfalls auf Java liegt, wurde gestern wieder Tremor registriert. Zudem nahm die Anzahl der explosiven Eruptionen auf ca. 20 zu. In den sozialen Medien wird berichtet, dass die Ablagerungen der pyroklastischen Ströme vom Montag immer noch heiß sind und dampfen. Den Berichten zufolge, kam es auch zu Laharen. Sie flossen über die Ablagerungen der pyroklastischen Ströme und lösten sekundäre Dampf-Explosionen aus. So ein Lahar vertrieb die Anwohner von Kokoban.

Es ist sehr gefährlich über die pulvrigen Ablagerungen der pyroklastischen Ströme zu gehen. Selbst wenn sie an der Oberfläche abgekühlt sind, können sie in einem Dutzend Zentimetern Tiefe noch heiß sein. Sinkt man darin ein, drohen schwere Verbrennungen an Füßen und Beinen. Besonders dramatisch kann es werden, wenn das heiße Gesteinspulver in die Schuhe eindringt. Auf dem Ignimbrit-Ablagerungen fallen lassen, oder sich hinsetzten darf man dann auf keinem Fall!

Pacaya: Intrakraterkegel deutlich gewachsen

Neue Luftaufnahmen vom guatemaltekischen Pacaya zeigen den Intrakraterkegel im McKenny-Krater: Der einstige Hornito ist mittlerweile so groß geworden, dass er den ursprünglichen Krater komplett aufgefüllt hat und nun zum neuen Gipfelkrater geworden ist. Darüber hinaus ist der Lavastrom weiterhin aktiv und hat eine Länge von 500 m. Aufgrund von Wolken konnte die Gipfelaktvität nicht beobachtet werden.

Gestern war soviel los, dass ich versuchen werden heute Nachmittag ein 2. Update zu bringen.

Klyuchevskoy: Update 04.12.2020

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Klyuchevskoy gestern Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 8300 m über dem Meeresspiegel aufstiegen. Starker Wind verfrachtete sie in nördlicher Richtung. Das VAAC brachte entsprechende Warnungen für den Flugverkehr heraus. Auch heute ist der Vulkan aktiv und lässt Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe aufsteigen. Auf der LiveCam erkennt man rot illuminierten Dampf, der vom Lavastrom ausgeht. Er hat eine Länge von gut 2000 m. MIROVA registrierte gestern eine sehr hohe Thermalstrahlung mit Spitzenwerten von 1792 MW Leistung. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Ebeko in Eruption

Weiter südlich, genauer, auf der Kurileninsel Paramushir liegt der Vulkan Ebeko. Er eruptierte heute Nacht 3 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 5200 m auf. Der Wind wehte die Aschewolken in östlicher Richtung. Es gab entsprechende VONA-Warnungen.

Lewotolok mit Tremor

Auf der indonesischen Insel Lembata ist der Vulkan Lewotolok weiter munter. In den ersten 6 Tagesstunden wurden 5 seismische Eurptionssignale aufgezeichnet. 29 Signale wurden von starken Entgasungen verursacht. Gestern war der Tremor sehr hoch. Das VSI meldete über 100 Phasen mit Tremor. Er wurde von Magma ausgelöst, dass sich im Fördersystem bewegte.

Piton de la Fournaise: Seismische Krise

In den frühen Morgenstunden ereignete sich am Piton de la Fournaise eine erneute seismische Krise. Sie begann um 05:10 Uhr Ortszeit und endete gegen 05:54 Uhr. Die Episode wurde von Oberflächendeformationen begleitet, die extrem schwach blieben und an der Spitze des Piton de la Fournaise lokalisiert wurden. Seitdem wurde keine Verformung mehr beobachtet und die Seismizität hat stark abgenommen. Bis um 7:00 Uhr gab es noch 4 Erdbeben. Magma hatte versucht zur Erdoberfläche aufzusteigen, ist aber erneut im Gestein stecken geblieben. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis im Magmenkörper genug Druck aufgebaut wurde, damit es bei einem der nächsten Anläufe klappt durchzubrechen.

Sakurajima: Update 03.12.2020

Der Sakurajima im Süden Japans zeigte sich gestern von seiner aktiven Seite und provozierte 3 VONA-Warnungen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel. Aschewolken breiteten sich weit in südöstlicher Richtung aus. Die Explosionen manifestierten sich aus dem Hauptkrater. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man dort eine kleine thermische Anomalie, was am Sakurajima selten vorkommt. Der Krater Showa-dake scheint indes abgemeldet zu sein und ist an aktuellen Eruptionen nicht mehr beteiligt. Das Geschehen ist per Livecam zu beobachten. Die Live-Daten geben nicht viel her, eine seismische Krise gibt es jedenfalls nicht.

Klyuchevskoy: Lavastrom wird breiter

Auf Kamchatka ist der Klyuchevskoy weiterhin aktiv. Von seinem Gipfelkrater gehen strombolianische Eruptionen aus, die sich phasenweise zu vulcanianischer Aktivität steigern. Es wird ein Lavastrom gespeist, der eine Länge von ca. 2 km erreicht. Neu ist, dass der Lavastrom an seiner Front immer breiter wird. Auf neuen Satellitenfotos ist zu erkennen, dass er eine Breite von gut 300 m hat. Die Front stagniert allerdings und schreitet nicht weiter voran.

Telica weiter aktiv

Gestern stieß der nicaraguanische Vulkan Telica weiter Vulkanasche aus. Ihre Farbe änderte sich von einem rotbraunen Farbton hin zu einem hellgrauen. Während die rotbraune Asche, die am Montag aufstieg, wahrscheinlich altes Material aus den Schlotwänden war, scheint es sich bei der hellgrauen Asche um frisch eruptiertes Material zu handeln. Die Aschewolken erreichen eine Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel.

Ätna: Thermische Signale aus 4 Schloten

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin strombolianisch aktiv. Die meisten Eruptionen finden aus dem Sattel-Schlot des Neuen Südostkraters (NSEC) statt. Gelegentliche Eruptionen sind auch aus dem Puttusiddu genannten Schlot im Osten des NSEC beobachtet worden. Seltener sind Eruptionen aus der Bocca Nuova. Auch der Nordostkrater mischt mit. Hier finden Eruptionen statt, bei denen die Tephra nicht über den Kraterrand hinaus ausgeworfen wird. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man 4 kleine thermische Anomalien. Die Tätigkeit wird von den Vulkanologen des INGVs im wöchentlichen Bulletin bestätigt. Die geophysikalischen Parameter variierten in den letzten Wochen kaum und sind recht durchschnittlich. Die Erdbeben konzentrieren sich auf einem Bereich östlich des NSEC und liegen in geringen Tiefen.

Vulkane Indonesiens am 02.12.2020

Die Vulkane Indonesiens haben in den letzten Wochen ordentlich aufgedreht: kaum vergeht ein Tag, ohne dass sie in den News-Meldungen auftauchen. Heute sind sie so aktiv, dass ich ihnen einen ganzen Artikel widme. Laut dem VSI sind derzeit 4 indonesische Vulkane auf der Warnstufe „orange“ und 16 Vulkane stehen auf „gelb“. Also sprechen wir hier von 20 Vulkanen, die entweder dabei sind zu eruptieren, oder jederzeit ausbrechen könnten. Das ist aktuell der Weltrekord. Nun zu den Vulkanen im Einzelnen:

Lewotolok eruptiert weiter

Der Lewotolok auf Lembata eruptierte mehrere Aschewolken. Heute Mittag wurden 4 Eruptionen registriert. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4600 m. 12 Signale mit nicht-harmonischen Tremor wurden gemeldet. Gestern war die Seismik deutlich höher: insgesamt brachte es der Lewotolok auf mehr als 150 Erschütterungen. Der Alarm steht auf „orange“.

Merapi: Seismik hoch

Die Seismik am Merapi auf Java ist weiterhin hoch und spiegelt das Wachstum des Doms wieder. Letzte Nacht wurden die seismischen Signale von 10 Schuttlawinen, 9 starken Entgasungen, 5 vulkanotektonischen Erdbeben und 104 hybride Erschütterungen registriert. Alarmstatus ist „orange“.

Semeru: Aschewolke in 4600 m Höhe

Der Semeru liegt auf der Insel Java und emittiert weiterhin Vulkanasche. Das VAAC registrierte sie bis in einer Höhe von 3000 m, was tatsächlich unterhalb der Gipfelhöhe ist. Eine genauere Analyse der pyroklastischen Ströme, die gestern eruptiert wurden, haben gezeigt, dass der Hauptstrom eine Entfernung von 11 km zurücklegte. In ersten Angaben war von 3 km die Rede (Quelle VSI). In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages wurde 1 seismisches Eruptionssignal aufgefangen. Es ging 1 Schuttlawine ab und es wurde 1 vulkanotektonisches Beben registriert. Zudem zeichneten die Seismometer 2 mal harmonischen Tremor auf. Das längste Signal hielt 300 Sekunden an. Der Alarmstatus wurde nicht erhöht und steht auf „gelb“.

Sinabung mit Aschewolke

Der Sinabung auf Sumatra eruptierte ebenfalls eine Aschewolke. Die Eruption erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 32 mm und 154 Sekunden Dauer. Nachts gingen 16 Schuttlawinen ab und 2 Mal kam es zu starken Entgasungen. Es wurden 8 hybride Erdbeben aufgezeichnet. In den letzten Tagen nahm die Aktivität etwas zu. Alarmstatus „orange“.