Piton Fournaise: Seismische Krise am 28.09.20

Am Piton de la Fournaise setzte eine seismische Krise ein. Es wurden zahlreiche schwache Erschütterungen registriert. Sie gingen einher mit einer schnelle Inflation: Magma steigt auf und sucht sich seinen Weg nach oben. Der Zugang zur Caldera wurde gesperrt und man erwartet eine Eruption. Allerdings könnte es immer noch sein, dass das Magma im Boden stecken bleibt.

Die bisher letzte Eruption ereignete sich zwischen dem 10 und 16 Februar dieses Jahres.

Ätna: Schwarmbeben im Nordosten

Gestern Abend manifestierte sich ein Erdbebenschwarm auf der Ätna-Nordostflanke. Das INGV meldet 8 Erdbeben mit Magnituden ab 2. Die beiden stärksten Beben brachte es auf M 3,2. Die Epizentren wurden 5 km südwestlich von Linguaglossa lokalisiert. Die Hypozentren lagen sehr flach. Die Tiefenangaben schwanken zwischen 0 und 1 km. Das ist sehr ungewöhnlich, normalerweise liegen die Beben in mindestens 4-5 km Tiefe. Wie viele schwächere Erschütterungen es gegeben hat, wird beim INGV erst in 2 Tagen angezeigt.

Wahrscheinlich handelt es sich um tektonisch bedingte Erdstöße entlang des Pernicana-Störungssystems. Beben hier sind nicht neu. In der Vergangenheit signalisierten sie oft, dass sich der Ätna auf eine größere Eruption vorbereitet. Allerdings lässt sich der Zeitraum, wann sich wohl möglich eine Eruption ereignen wird nicht wirklich eingrenzen.

Bekanntestes Beispiel ereignete sich im Jahr 2002. Am 22. September kam es zu einem Erdstoß der Magnitude 3,7. Am 26. Oktober setzte ein massives Schwarmbeben ein. Ein Tag später begann die Flankeneruption. Ein Szenario, dass sich jederzeit wiederholen könnte, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür nicht sehr hoch ist.

Karymsky eruptierte Asche

Im fernen Kamtschatka eruptierte der Karymsky kleinere Aschewolken. Das geht aus 2 VONA-Meldungen des VAAC Tokio hervor, die am 25. und 26. September veröffentlicht wurden. Die Asche stieg bis auf einer Höhe von 1800 m ü.N.N. auf und driftete in nördlicher Richtung. In den letzten Jahren ist der Karymsky nur sporadisch aktiv.

Semeru bricht weiterhin aus

Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der frequente Eruptionen erzeugt. Beobachter am Boden berichteten von kleinen Aschewolken, deren Höhe nicht bestimmt werden konnte. Das VSI registrierte 43 seismische Eruptionssignale mit Maximal-Amplituden von 21 mm und einer Dauer von bis zu 220 Sekunden.

Suwanose-jima in Eruption

Der japanische Inselvulkan ist wieder aktiv und eruptiert strombolianisch. Das VAAC registrierte seit gestern 5 Eruptionen. Tephra stieg bis auf einer Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel auf.

Pacaya steigert Aktivität am 26.09.20

Gestern Abend kam es zu einer plötzlichen Aktivitätssteigerung am guatemaltekischen Vulkan Pacaya. Strombolianische Eruptionen kamen in kurzen Intervallen und förderten glühende Tephra bis zu 70 m hoch. Es begann wieder ein neuer Lavastrom zu fließen, der schnell eine Entfernung von 200 m zurücklegte. Die Aktivität war von Tremor begleitet. Wenige Stunden zuvor berichtete INSIVUMEH von strombolinaischen Eruptionen, aber nicht von einem aktiven Lavastrom.

Bei meinem Besuch des Vulkans im Januar wurde ich ebenfalls Zeuge, wie schnell sich die Situation am Pacaya ändern kann: plötzlich öffnete sich ein Schlot auf der Südseite des Mc-Kenney-Kegels und förderte einen kurzen Lavastrom. Wenig später wurde ein Strom auf der Nordseite aktiv. Nach wenigen Minuten war wieder alles vorbei. Solche Ereignisse verdeutlichen, die Unberechenbarkeit von Vulkanen.

Ätna mit Aschewolke

Gestern Nachmittag eruptierte der Ätna eine Aschewolke. Die Eruption hielt länger an. Starker wind drückte die Eruptionswolke nieder und wehte sie Richtung Südosten und damit ins Valle del Bove. MIROVA meldete eine leichte Wärmeanomalie. Der Tremor fluktuierte stark. Heute Vormittag gab es ein Beben der Magnitude 2,0 im Nordwesten des Vulkans. Bereits in den letzten Tagen wurde mehrere schwache Erdbeben registriert.

Villarrica mit 2. Eruption

Gestern berichtete ich von einer Ascheeruption am Vulkan Villarrica in Chile. Am Abend des 25.09. gab es dann einen weiteren Ausbruch, bei dem Asche gut 450 m hoch gefördert wird. Auf Sentinel-Satellitenfotos ist eine kleine thermische Anomalie im Krater sichtbar.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,8

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga ereignete sich eines der stärksten Beben der letzten Monate. Es hatte eine Magnitude von 4,9. Das Epizentrum lag 8.3 km östlich der Caldera. Der Erdbebenherd wurde in 4,8 km Tiefe lokalisiert. Insgesamt wurden innerhalb von 48 Stunden 12 Beben im Bereich des Vatanjökulls aufgezeichnet.

Lopevi: Warnung vor Vulkanausbruch

Das Vanuatu Department of Meteorology and Geohazards (VMGD) hat gestern vor einem möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch des Lopevi gewarnt. Grund für die Warnung ist eine deutliche Zunahme der Seismizität unter dem Vulkan. Es werden Dampfemissionen beobachtet. Die Alarmstufe ist 2/5. Eine Eruption kann ohne weitere Warnung erfolgen. Es wird empfohlen, sich nicht an den Rand des Kraters zu begeben. Das Bild zeigt das aktuelle Seismogramm. In Vanuatu ist derzeit nur der Yasur aktiv.

Villarrica mit Ascheeruption

Der chilenische Vulkan Villarrica erzeugte eine Ascheeruption und sorgte bei den Anwohnern für Besorgnis. Die Explosion ließ eine Aschewolke gut 600 m über den Krater aufsteigen. Wind verfrachtete die Aschewolke in östlicher Richtung. Um den Krater herum gab es Einschläge größerer Lavabomben. Die Eruption wurde von einem langanhaltenden Erdbeben begleitet, das von den Messstationen am Vulkan aufgezeichnet wurde. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Kilauea: Kratersee weiter gewachsen

Der Kratersee im Pit der Halemaumau-Caldera ist weiter gewachsen und nimmt nun eine Fläche von 3,3 Hektar ein. Ein neues Foto zeigt das Wachstum seit Ende letzten Jahres. Seitdem ist der Wasserspiegel um ca. 25 m angestiegen. Der Kilauea selbst ist weiterhin inaktiv. Allerdings sammelt sich im Untergrund Magma an. Davon zeugen Bodendeformationen und leichte Erdbeben. Im August wurden 950 Erschütterungen registriert, das waren 10% weniger als im Vormonat. Das stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 4,2. Die Bodendeformation war ebenfalls leicht rückläufig.

Taal Vulkan: Neues Video vom Krater

Der Taal-Vulkan auf den Philippinen ist seismisch weiterhin aktiv. In den letzten 3 Tagen wurden 24 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Ein Beben war gestern so stark, dass es von Anwohnern gespürt wurde. Ein neues Video vom Krater auf Volcano Island zeigt, dass sich wieder ein großer Kratersee gebildet hat. Aus Fumarolen steigt Dampf bis zu 20 m hoch auf. das Video findet ihr in unserer FB-Gruppe.

Ätna-Update 25.09.20

Update: Hier ein kurzes Update vom Update. Soeben veröffentlichten italienische Fotografen Bilder von erhöhter strombolianischer Aktivität am Neuen Südostkrater. Sie entstanden gestern Abend und passen zeitlich zu der erhöhten Wärmestrahlung und dem plötzlichen Tremoranstieg. Die Fotografen beschreiben, dass es laute Detonationsgeräusche gab, die bis in die Ortschaften auf der Vulkanflanke zu hören waren. Der Tremor fluktuiert weiterhin stark und ich gehe davon aus, dass es weitere Phasen erhöhter Aktivität gibt.

Originalmelung: In dem neuen Update vom Ätna geht es um erhöhte Seismik, die sich am Mittwoch in der Nähe des zentralen Kraterbereichs manifestierte. Die Beben werden erst heute beim INGV angezeigt, und weisen auf Magmenbewegungen hin. Insgesamt wurden 13 Erdstöße registriert. 7 der Beben sind einem Schwarm zuzuordnen, der um 22:20 Uhr begann. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 2,9. Als Herdtiefe wird 0 m angegeben. Das Epizentrum lag östlich des Nordostkraters. Die anderen Beben des Schwarms manifestierten sich in wenigen hundert Metern Tiefe.

Der Tremor fluktuiert stark. Heute Nacht stürzte er bis an die Grenze zum grünen Bereich ab, stieg dann ebenso schnell wieder bis in den roten Bereich an. MIROVA detektierte eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 140 MW. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto von gestern erkennt man eine Ascheeruption, die vom Sattelvent im Neuen Südostkrater ausging. Starker Wind verfrachtete die Aschewolke in südöstlicher Richtung. Momentan ist es so stürmisch am Vulkan, dass die Livecams wackeln. Tatsächlich könnte der Sturm den Tremor beeinflussen.

Die Interpretation der Daten deutet darauf hin, dass sich wieder mehr Magma unter dem Vulkan bewegt, als es in den letzten Wochen der Fall war und ich rechne mit einem Anstieg der vulkanischen Aktivität am Ätna.

Mehrere Beben auf Sizilien

In den letzten Tagen gab es mehrere Erdbeben auf Sizilien. Ein Schwarm ereignete sich knapp 40 Kilometer nördlich des Ätnas und könnte mit der Aktivierung lokaler Störungszonen durch ein verändertes Spannugsumfeld im Bereich des Vulkans zusammenhängen.

Interessant ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,4, der sich östlich von Stromboli ereignete. Das Hypozentrum des Bebens lag in 214 km Tiefe und damit im Erdmantel. Sehr wahrscheinlich brach ein Stück subduzierte Erdkruste. In diesem Bereich konnte man öfters Erdbeben beobachten, bevor es zu einer Aktivitätssteigerung am Stromboli kam. Dieser Vulkan ist momentan relativ ruhig und erzeugt kleine strombolianische Eruptionen.

Piton Fournaise: Zunahme der Erdbeben

Seit dem 20. September nimmt die vulkanisch bedingte Erdbebenätigkeit unter dem Piton de la Fournaise zu. Innerhalb von 2 Tagen wurden 21 schwache Erschütterungen registriert. sie hatten Maximalamplituden von 1 und lagen in Tiefen zwischen 1,7 und 2,2 km. Das Epizentrum manifestierte sich unter dem Gipfelkrater Dolomieu. Dort wurde am Montag auch der Abgang einer Schuttlawine dokumentiert. Ob es einen Zusammenhang mit den Beben gibt ist unklar. Möglicherweise spielte da auch die Inflation eine Rolle, denn zeitgleich mit der Zunahme der Bebentätigkeit wurde ein Anschwellen des Gipfelbereichs festgestellt. Darüber hinaus stieg die Kohlendioxid-Konzentration von Fumarolen. Die Indizien sprechen dafür, dass Magma aufsteigt und das oberste Magmenreservoire auffüllt. Früher, oder später wird es zu einer neuen Eruption kommen. Die letzten Eruptionen fanden meistens so 3-4 Wochen nach bekannt werden vergleichbarer Anzeichen statt.

Rincon de la Vieja ausgebrochen

Am costaricanischen Vulkan Rincon de la Vieja ereignete sich eine weitere phreatische Eruption. Vulkanasche ging in 2 km Entfernung vom Krater nieder. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei dem ausgestoßenem Material um altes Gestein, dass du im Schlot anstand und durch die Dampfexplosion fragmentiert wurde. Es war eine der stärksten phreatischen Eruptionen der letzten Jahre. Laut Aussage eines einheimischen Vulkanologen (Javier Pacheco/OVSICORI), begann der aktuelle Eruptionszyklus bereits im Jahr 2011. Die stärkste Eruption der jüngeren Vergangenheit wurde im Jahr 1995 dokumentiert. Damals stieg eine Eruptionswolke mehrere Kilometer hoch auf und es entstanden Lahare.

Popocatepetl meldet sich zurück

Zuletzt war es etwas ruhiger geworden, um dem mexikanischen Vulkan Popocatepetel. Seit dem Wochenende eruptiert er wieder regelmäßig Aschewolken. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Die Asche driftet in nördlicher Richtung. CENAPRED berichtete gestern über 103 Asche-Dampf-Exhalationen und 576 Minuten Tremor. Es bewegt sich wieder mehr Magma im Untergrund.

Hasan Dağı: Gasemissionen nach Erdbeben

Eine ungewöhnliche Meldung aus der Türkei kombiniert Erdbeben mit Vulkanismus. Am Sonntag bebte es im Grenzgebiet der Provinzen Aksaray und Niğde mit einer Magnitude von 5,3. Das Epizentrum wurde 23 km nordöstlich von Emirgazi lokalisiert. Der Erdbebenherd lag in nur 3 km Tiefe. Knapp 30 km nordwestlich des Epizentrums befindet sich der Vulkan Hasan Dağı. Mit einer Höhe von 3.268 m stellt er die 2. höchste Erhebung Zentralanatoliens dar. Der Vulkan gilt als inaktiv, brach aber wahrscheinlich zuletzt vor gut 8600 Jahren aus und müsste demnach als aktiver Vulkan geführt werden. Hinweise auf den Ausbruch liefern Wandmalereien, die in der jungsteinzeitlichen Siedlung Çatal Höyük entdeckt wurden und einen Vulkanausbruch darstellen. Bei den Wandmalereien handelt es sich um die ältesten bildlichen Darstellungen eines Vulkanausbruchs.

Während des Pleistozäns eruptierte der Hasan Dağı viel von dem Material der Tuffschichten, in denen später die Höhlenwohnungen von Kappadokien gegraben wurden. Die Stadt Göreme ist hier das touristische Zentrum der Region und dürfte vielen Reisenden ein Begriff sein. Die Tuffschichten zeugen davon, wie stark der Hasan Dağı ausbrechen konnte. Soweit, so gut. Nun machen Videos die Runde durch die Sozialen Medien, die nach dem Erdbeben entstanden und Gasaustritte zeigen. Scheinbar handelt es sich um neue Fumarolen, die sich nahe des Gipfelkraters gebildet haben. Ein Team aus Geologen will nun Gasproben nehmen und diese analysieren. Gasausbrüche kommen nach Erdbeben immer wieder vor und müssen nicht im Zusammenhang mit dem Vulkanismus stehen. An einem Vulkan kann man allerdings davon ausgehen, dass es sich wahrscheinlich um magmatische Gase handelt.

Natürlich beschwichtigen offizielle Stellen und wollen Panik in der Bevölkerung vermeiden. Die Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruchs in der Türkei sehe ich bis jetzt auch noch nicht, allerdings gibt es Nachbeben und man kann nicht ausschließen, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet. Sollte es zu einem Ausbruch kommen, dann wird dieser bestimmt noch einige Zeit auf sich warten lassen. Es wäre ein schönes Beispiel dafür, dass Erdbeben Vulkanausbrüche triggern können.

Vulkane Guatemalas am 23.09.20

Heute stehen die 3 aktiven Vulkane Guatemalas im Fokus meiner Berichterstattung: Fuego, Pacaya und Santiaguito. Alle 3 Vulkane sind dieses Jahr permanent aktiv. Natürlich gibt es einige Fluktuationen in der Intensität der Vulkanausbrüche. In den letzten Tagen steigerten sich alle 3 Vulkane.

Fuego mit vulcanianischen Explosionen

Die Vulkanologen von INSIVUMEH beschreiben die explosive Tätigkeit am Fuego als moderat bis stark. Es werden pro Stunde zwischen 12 und 16 vulcanianische Eruptionen generiert. Sie lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4900 m über dem Meeresspiegel steigen. Die Aschewolken driften in westlicher Richtung und legen Entfernungen von bis zu 15 km zurück. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe ausgespien. Es entstehen glühende Schuttlawinen die durch die verschiedenen Abflussrinnen abgehen. Auf einem 2 Tage alten Satellitenfoto ist noch ein Lavastrom zu erkennen, der Richtung Süden fließt. Im aktuellen Bulletin ist davon allerdings keine Rede mehr.

Pacaya eruptiert Lavastrom

Anders sieht es da am Pacaya aus. Er eruptiert nach wie vor einen Lavastrom. Allerdings fließt er nun nicht mehr nach Norden, sondern in südlicher Richtung. Damit liegt er außerhalb der Reichweite der Touristen, sofern es welche gibt. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 148 MW. Darüber hinaus ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Schlacken werden bis zu 75 m hochgeschleudert.

Santiaguito mit Domwachstum

Im Westen Guatemalas liegt der Domvulkan Santiaguito. Der Dom macht das, was er machen soll: wachsen! Es werden Schuttlawinen generiert und es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme abgehen. Außerdem ist der Vulkan explosiv tätig und steigerte sich in dieser Disziplin. Wurden die Ausbrüche bis vor wenigen Wochen als schwach beschrieben, sind sie nun so stark, dass man in umliegenden Gemeinden Explosionsgeräusche hört. Damit wäre der Santiaguito ein guter Kandidat für eine Vulkanreise. Das Besondere: Man kann den Lavadom sehr gut vom Gipfel des Vulkans Santa Maria aus beobachten. Dort sitzt man gut 1000 m oberhalb des Doms, der sich am Fuß des Santa Marias erhebt.

Ätna: Nordostkrater aktiv

Der Ätna auf Sizilien eruptiert aus 2 seiner Gipfelkrater. Neben den bekannten strombolianischen Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters, wurden nun schwache Eruptionen im Nordostkrater bestätigt. Auf Sentinel-Satellitenfotos war schon seit längerem eine thermische Anomalie im NE-Krater zu sehen gewesen. Nun bestieg der Bergführer Gio Giusa den Krater und dokumentierte schwache Eruptionen. Sie kommen aus einem von 3 kleinen Hornitos, die sich vom tief gelegenen Kraterboden aus erheben. Aktivität im Nordostkrater war zuletzt ein Indikator für eine allgemeine Aktivitätszunahme des Ätnas. Von hier verlagerte sich die Tätigkeit oft auf den Zentralkrater. Dieser ist momentan recht still.

Das LGS registrierte zahlreiche Signale im Infraschallbereich, die auf anhaltende strombolianische Tätigkeit hindeuteten. Die Seismometer registrierten zudem eine rege Erdbebentätigkeit. Besonders am 17. September wurden zahlreiche Erschütterungen detektiert. Sie konzentrierten sich auf die Ostflanke unterhalb des Valle del Bove und unweit des Ortes San Alfio. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,2 und lag in 7,4 km Tiefe. Die Erschütterungen könnten durch Spannungsänderungen an Störungszonen hervorgerufen worden sein, die durch Magmenaufstieg entstanden sind. Darüber hinaus gab es in den letzten tagen Mikroseismik im Valle del Bove und unter den Gipfelkratern. Es wird wieder spannender am mächtigsten Vulkan Europas.

Ol Doinyo Lengai mit Wärmesignatur

Der Vulkan im Ostafrikanischen Riftvalley ist weiterhin aktiv. Das bestätigt eine Wärmesignatur, die von MIROVA und Sentinel aufgefangen wurde. Mirova gibt eine Wärmestrahlung mit 6 MW Leistung an. Auf Sentinel-Bildern im Infrarotspektrum erkennt man 2 thermische Anomalien. Eine geht vom zentralen Kraterbereich aus, in dem zuletzt ein großer Hornito wuchs. Ein anderer Hotspot bildete sich am südwestlichen Kraterrand. Betrachtet man das Foto genauer, erkennt man schwarze Lavaströme, die am Kraterrand entlang fließen und im zentralen Bereich münden. Schicht um Schicht füllt sich der Pitkrater wieder und mit etwas Glück, könnte er in einigen Jahren wieder betretbar sein.

Stellt sich nur die Frage, wie wir dann nach und in Afrika reisen werden? Dank der Corona-Pandemie stehen wir wohl an einer Zeitenwende. Die Fluggesellschaften motten immer mehr Maschinen ein und entlassen Personal im großen Stil. Selbst wenn die Pandemie dank einer Impfung kontrollierbar werden sollte, dauert es Jahre, bis wir Reise-technisch auch nur annähernd wieder auf einem Niveau wie vor der Pandemie sein werden.