Erdbeben-News 04.04.23: Philippinen

Wie so oft um die Vollmond-Tage herum, gibt es auch diesmal wieder vermehrt Erdbeben mit Magnituden größer als 5. Der stärkste Erdstoß seit meinem letzten Update ereignete sich gestern bei den Philippinen.

Philippinen: Erdbeben Mw 6,2

Datum 04.04.23 | Zeit: 12:54:35UTC | 13.78 N ; 125.49 E | Tiefe: 2 km | Mw 6,2

Vor der philippinischen Ostküste manifestierte sich heute ein Erdstoß der Magnitude 6,1. Der Erdbebenherd befand sich in 25 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 128 km östlich von Viga verortet und stand im Zusammenhang mit der Subduktion am Philippinen-Graben.


Erdbeben Mw 6,1 in Indonesien

Datum 04.04.23 | Zeit: 14:59:44 UTC | 0.95 N ; 98.92 E | Tiefe: 95 km | Mw 6,1

Gestern erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 6,1 die indonesische Nias Region an der Westküste Sumatras. Das Hypozentrum lag in der Asthenosphäre, genauer in 95 km Tiefe. Daher gab es keine Tsunamigefahr. Der Erdstoß stand in Verbindung mit der Subduktion am Sundagraben und ereignete sich an einem subduzierten Stück australischer Erdkruste, die bis unter die Küste Sumatras abgetaucht ist. Das Epizentrum wurde an der Küste verortet und befand sich 62 km südsüdwestlich von Padangsidempuan. Vulkane im Wirkungskreis des Erdbebens sind Marapi, der erst vor wenigen Monaten aktiv war, Sinabung und Toba. Sollte ein Vulkan antworten, dann am ehesten der Marapi.


Owen-Fracture-Zone: Erdbeben Mw 5,3

Datum 03.04.23 | Zeit: 21:44:15 UTC | 14.44 N ; 56.31 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Gestern gab es an der Owen-Fracture-Zone im Indischen Ozean eine Erdbebenserie. Die stärkste Erschütterungen brachte es auf Mw 5,5 und hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 318 km nordöstlich von Hadibu im Jemen. Zwei weitere Beben hatten die Magnituden 5,3 und 5,1. Die Owen-Fracture-Zone ist eine Störungszone am Eingang zum Roten Meer.


Tunesien: Erdbeben Mb 5,0

Datum 04.04.23 | Zeit: 16:27:07 UTC | 34.28 N ; 8.02 E| Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Im Nordwesten von Tunesien bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Die Herdtiefe wurde vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 17 km südwestlich von Ar Rudayyif.


Einfluss des Mondes auf Erdbeben

Frühere Studien kamen häufig zu dem Ergebnis, dass die Gezeitenkräfte des Mondes praktisch keinen statistisch nachweisbaren Effekt in Bezug auf Häufigkeit und Stärke  hätten, doch meine eigenen Beobachtungen und einige neuere Studien behaupten das Gegenteil! Da ich nun schon seit einigen Jahren nicht nur über Vulkane, sondern auch über Erdbeben berichte, ist mir sehr wohl eine Häufung von Erdbeben mit Magnituden größer als 5 aufgefallen, die in den Tagen um Neu- bzw. Vollmond auftreten, also dann, wenn die Gezeitenkräfte von Sonne und Mondes am stärksten auf die Erde einwirken, weil sie dann auf einer Linie stehen. In einem früheren Artikel habe ich auch schon über eine Studie geschrieben die Gezeitenbeben am Pazifikrücken zum Thema hatte. Eine weitere Studie japanischer Forscher der Universität Tokio kommt zu dem Ergebnis, dass sich starke Erdbeben häufig dann ereignen, wenn die Gezeitenkräfte am größten sind. Das Team um Seismologe Satoshi Ide untersuchte 3 verschieden Erdbebenlisten für Japan, Kalifornien und die ganze Welt.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass sich die starke Erdbeben der letzten Jahrzehnte, wie etwa die in Chile und in Japan, während starker Gezeitenkräfte ereigneten, also bei Voll- oder Neumond. Die Forscher untersuchten mehr als 10 000 Erdbeben mit einer Magnitude ab 5,5 und fanden heraus, dass Bebenserien, die während starker Gezeitenkräfte begannen, in ihrem späteren Verlauf mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Magnitude von 8 oder mehr erreichten. Zwischen schwächeren Erbeben und den Gezeitenkräften war jedoch kein Zusammenhang nachweisbar. „Dies legt nahe, dass sich ein kleiner Felsbruch mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem gewaltigen Riss entwickelt, wenn stärkere Gezeitenkräfte wirken“, schrieben die Wissenschaftler in „Nature Geoscience“. „Wir schließen daraus, dass starke Erdbeben in diesen Zeiträumen häufiger auftreten.“ (Quelle Cordis, Geosience)

 

Vulkan-News 03.04.23: Popocatepetl

Größere Eruption am Popocatepetl

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Letzte Nacht ereignete sich eine Eruption am mexikanischen Vulkan Popocatepetl, die offenbar stärker war als die alltäglichen Ascheausbrüche, denn wie das VAAC Washington berichtet, stieg Vulkanasche diesmal bis auf einer Höhe von 8500 m auf. Sie breitete sich über ein relativ großes Areal im Nordosten des Feuerbergs aus und sorgte für Ascheniederschlag. Ausläufer der Aschewolke erreichten die Küste des Golfs von Mexiko.

Auf der Aufzeichnung des Livestreams der Webcam am Vulkan kann man den Ausbruch noch sehen. Eine größere Menge glühender Tephra deckte den oberen Bereich der Vulkanflanke ein. MIROVA registrierte zu diesem Zeitpunkt eine hohe Hitzestrahlung von 233 MW.

Bereits gestern war der Tremor deutlich erhöht und kündigte die Eruption an. Wie CENAPRED mitteilte, wurden 593 Minuten Tremor registriert. Außerdem gab es 161 Asche-Dampf-Exhalationen. Bei einer dieser Gelegenheiten kam es zu kontinuierlichem Ascheausstoß, der 29 Minuten anhielt.

In den letzten Tagen kam es auch nachts zu Explosionen, bei denen glühende Tephra ausgestoßen wurde, die auf den Außenhängen des Popocatepets landeten. Aus diesem Grund sind Aufstiege zum Krater verboten. Dabei geht die Gefahr nicht nur von direkten Treffern von größeren Vulkanbomben aus, sondern auch von Schuttlawinen, die durch die Einschläge ausgelöst werden und sogar die unteren Bereiche der Vulkanflanken gefährlich machen


Ebeko mit zahlreichen Explosionen

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Ähnlich wie am Popocatepetl steigerte sich auch die explosive Aktivität am russischen Vulkan Ebeko, der auf der Kurileninsel Paramushir liegt. Seit gestern machte das VAAC Tokio sieben Vona-Meldungen zu den Aschewolken heraus. Sie erreichten eine Höhe von bis zu 4000 m. Die Aschewolken drifteten in Richtung Süden.


Bezymianny bleibt aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Aktivität: Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Bezymianny weiter aktiv. Von ihm gehen Aschewolken aus, die bis zu 4300 Meter hoch aufsteigen und sich in südöstlicher Richtung ausbreiten. Die Aschewolken sind oft mit Abgängen pyroklastischer Ströme assoziiert.

Zusammenfassung:

  • Der mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptiert Vulkanasche bis auf 8500 Höhe.
  • Die Asche am Ebeko schafft es bis auf 4000 m Höhe.
  • Der Bezymianny stößt Asche 4300 m hoch aus.

Erdbeben Mw 7,1 in Papua Neuguinea – News vom 02.04.2023

Starkes Erdbeben erschüttert Papua Neuguinea

Datum 02.04.23 | Zeit: 18:04:13 UTC | 4.36 S ; 143.13 E | Tiefe: 73 km | Mw 7,1

Vor wenigen Minuten ereignete sich in Papua Neuguinea ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,1. Das Hypozentrum wurde in 73 Kilometern Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag 38 Kilometer ost-südöstlich von Ambunti in der Provinz East Sepik. Aufgrund der Lage des Erdbebenherds in der Asthenosphäre (der Zwischenschicht zwischen Erdkruste und Erdmantel) dürfte sich der Erdstoß an der Oberfläche weniger stark ausgewirkt haben als ein flacheres Erdbeben. Trotzdem sind große Schäden nebst Todesopfer möglich. Berichte hierzu liegen noch nicht vor. Was vorliegt, sind erste Wahrnehmungsmeldungen. Das Beben wurde in 250 km Entfernung zum Epizentrum als sehr stark empfunden und dauerte gut 45 Sekunden.

Inzwischen ist bekannt geworden, dass mindestens 3 Personen bei dem Erdbeben ums Leben gekommen sind. Außerdem gab es zahlreiche Verletzte. Glück im Unglück war, dass das Beben sich in einer dünn besiedelten Region von PNG ereignete. Dadurch blieben die Opferzahlen relativ gering.

In einem Medienbericht heißt es, dass nach dem Erdbeben Gasblasen aus dem See Chambri-See aufgestiegen sind. Es gibt Spekulationen, dass es sich bei den Gasblasen um magmatisches Gas handelt, doch ich vermute dahinter eher methanisches Sumpfgas, denn der See liegt in einem Sumpfgebiet.

Die Vulkane von East Sepik bilden eine Vulkankette vor der Küste der Bismarcksee. Zu diesen Feuerbergen gehört der Inselvulkan Kadovar, der in den letzten Jahren sporadisch aktiv war. Der letzte größere Ausbruch ereignete sich im Januar 2018. Im Zuge dieser Eruption wuchs ein Lavadom an der Küste und man fürchtete, dass ein Kollaps einen Tsunami auslösen könnte und ordnete Evakuierungen benachbarter Inseln an. Doch Kollaps und Tsunami blieben aus. Doch es ist nicht auszuschließen, dass das aktuelle Erdbeben eine neue Eruption am Kadovar auslösen wird.

Erdbeben-News 02.04.23: Indonesien

Erdbeben Mw 5,5 in Indonesien

Datum 02.04.23 | Zeit: 08:40:54. UTC | 7.74 S ; 118.69 E| Tiefe: 10 km | Mw 5,5

In der indonesischen Floressee manifestierte sich heute ein Erdstoß der Magnitude 5,5. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich offshore, genauer 80 km nord-nordwestlich von Bima auf der Insel Sumbawa. Die Erschütterung des Bebens wurde von den Anwohnern der Region deutlich wahrgenommen, obwohl sich das Beben vor der Küste ereignete.

Die Tektonik der Region wird von der Subduktionszone des Sunda-Grabens dominiert, der im Süden der Sunda-Inseln liegt. Dort taucht die Indo-Australische Platte unter die Eurasiens ab und wird teilweise geschmolzen. Die Schmelze liefert das Magma, das die zahlreichen Vulkane der Region speist. Doch der aktuelle Erdstoß trug sich nicht am Sunda-Bogen im Süden zu, sondern er manifestierte sich nördlich der Insel. Dort verläuft der Flores Thrust, eine große Abschiebung, die sich von Flores im Osten bis Lombok im Westen erstreckt. Am Flores Thrust hat sich bereits so manches starkes Erdbeben ereignet, dass katastrophale Folgen mit sich brachte. Gut in Erinnerung ist das Beben vom 5. August 2018 geblieben, dass eine Momentmagnitude von 6,9 hatte und große Zerstörungen auf Lombok verursachte. Das Beben tötete 480 Menschen.

In der Region liegen mehrere bedeutende Vulkane. Im Wirkungskreis des aktuellen Erdstoßes befinden sich Sangean-Api und der bekanntere Tambora. Hierbei handelt es sich um einen großen Stratovulkan, der infolge einer gigantischen Eruption im Jahr 1815 seinen Gipfel verlor. An seiner Stelle trat eine Caldera. Die Eruption tötete Zehntausende und verursachte im Folgejahr das „Jahr ohne Sommer“. Aber keine Angst, das Beben war nicht stark genug, um so eine Reaktion des Vulkans auszulösen. Außerdem gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Tambora gerade dabei ist aufzuheizen. Aber eine Eruption des Sageang Api wäre mal wieder fällig.

Schaut man sich die Shakemap an, dann erkennt man, dass die gesamte Region momentan seismisch ser aktiv ist. Ein stärkeres Erdbeben halte ich in der nächsten Zeit für durchaus möglich.


Erdbeben Mb 5,0 im Südiran

Datum 31.03.23 | Zeit: 15:57:39 UTC | 27.34 N ; 53.09 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Der Süden des Irans wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 5,0 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 31 km südöstlich von Mohr verortet. In der Region gab es Ende letzten Jahres sehr häufig vergleichbare Erdbeben, die auch leichte bis mittelstarke Schäden verursachten und in einem großen Umkreis zu spüren waren. Diesmal steht in den Wahrnehmungsmeldungen vom EMSC dass die vermeintlichen Bebenzeugen nichts gespürt hätten. Allerdings befanden sich die Kommentatoren in mehr als 300 Kilometer Entfernung zum Epizentrum.

Vulkan Nevado del Ruiz – News am 01.04.23

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Aktivität: Aschewolken

Erhöhung der Warnstufe am Vulkan Nevado del Ruiz

Am kolumbianischen Vulkan Nevado del Ruiz wurde gestern die Alarmstufe von „gelb“ auf „orange“ erhöht. Grund hierfür war laut SGC eine signifikante Zunahme der Seismizität unter dem Vulkan. Demnach wurden gestern mehr als 8800 vulkanotektonische Erdbeben registriert, die im Zusammenhang mit Gesteinsbruch infolge von Fluidbewegungen standen. Das stärkste Erdbeben manifestierte sich um 12:36 Uhr Lokalzeit und hatte eine Magnitude von 2,6. Die Epizentren der Beben konzentrieren sich auf den südwestlichen Sektor des Nevado del Ruiz und liegen 2 bis 5 km vom Krater entfernt. Ein Höhepunkt der seismischen Aktivität wurde nachts und in den frühen Morgenstunden festgestellt. Zu dieser Zeit gab es auch Ascheeruptionen aus dem Krater. Die Aschewolken erreichten eine Höhe von bis zu 1300 m über dem Krater und breiteten sich in südwestlicher Richtung aus. Im Krater wurden auch moderate thermische Anomalien detektiert.
Die Zunahme der Seismizität begann bereits am 24. März. Die meisten Erschütterungen wurden bis jetzt am 29. und 30. März festgestellt, als es 11.000 und 9600 Beben gab. Die Bebentätigkeit scheint sich auch heute fortzusetzen.

Die Vulkanologen vom SGC informierten darüber, dass die neue Warnstufe über mehrere Wochen aufrechterhalten bleiben muss, selbst wenn die Seismizität fluktuiert und abnehmen sollte. Bei einer weiteren vulkanischen Aktivitätszunahme wird Alarmstufe „rot“ ausgerufen.

Der Nevado del Ruiz ist bereits seit Monaten unruhig. Neben der Seismizität gibt es praktisch täglich Ascheemissionen, die an Häufigkeit und Stärke allmählich zunehmen. Jetzt sieht es so aus, als würde sich unter dem Vulkan ein größerer Magmenkörper bilden und die Wahrscheinlichkeit für eine größere Eruption steigt deutlich an. Aufgrund der Gletscher im Gipfelbereich des Vulkans besteht ein großes Lahar-Risiko, sollte sich der Vulkan infolge einer Eruption so stark aufheizen, dass sich größere Mengen Schmelzwasser bilden. Bereits im Jahr 1985 entstand ein gewaltiger Lahar, der die Stadt Armero auslöschte und mehr als 25.000 Menschen unter sich begrub.

Tornados wüten in den USA – Naturkatastrophen-News 01.04.23

Tornados richten in mehreren US-Bundesstaaten Verwüstungen an

In den US-Bundesstaaten Arkansas, Illinois, Iowa, Oklahoma und Tennessee brachte ein großes Sturmsystem mehrere Tornados hervor, die große Zerstörungen anrichteten. Laut Twitter-Nachricht der Gouverneurin von Arkansas, Sarah Huckabee Sanders, gab es im Stadtzentrum der Landeshauptstadt erhebliche Schäden. Man geht von mindestens zwei Todesopfern und Dutzenden Verletzten aus. Der Zustand mehrerer Verletzter sei kritisch. Die Gouverneurin rief den Notstand aus und entsandt die Nationalgarde zur Unterstützung regionaler Rettungs- und Sicherheitskräfte. Sie warnte davor, dass es weitere Tornados geben könnte.

Besonders hart traf es auch die Kleinstadt Little Rock in Arkansas, wo mindestens ein Mensch starb. Fast 30 Personen wurden verletzt. Im Osten von Arkansas liegt der Ort Wynne, wo sogar 2 Todesopfer gemeldet wurden. Behördlichen Meldungen zufolge wurden mehrere Menschen in den Kellern ihrer eingestürzten Häuser verschüttet und müssen geborgen werden.

Die Stürme hinterließen auch woanders ein Bild der Zerstörung: Eingestürzte Häuser, weggeflogene Dächer, entwurzelte Bäume und umgeknickte Strommasten. Straßen voller Schutt und umgekippter Autos sieht man auf den Videos aus dem Katastrophengebiet. Es kam zu Stromausfällen, von denen Tausende Haushalte betroffen sind. Das Sturmsystem richtete auf einer Fläche Schäden an, die etwa so groß wie Deutschland ist. 85 Millionen Menschen leben dort.

In der Stadt Belvidere im Bundesstaat Illinois stürzte infolge eines Tornados ein Theaterdach ein. Auch hier gab es mindestens ein Todesopfer und 28 verletzte Personen. In der Halle wurde zum Zeitpunkt des Unglücks ein Heavy-Metal-Konzert aufgeführt. Da es keine Evakuierungen gab und auch das Konzert nicht abgesagt wurde, bildeten sich die Tornados scheinbar überraschend, ohne dass die Wetterdienste entsprechende Warnungen herausgegeben haben.

Präsident Biden besuchte inzwischen den US-Bundesstaat Mississippi, der erst letzte Woche von verheerenden Tornados heimgesucht wurde und kündigte die Errichtung von Katastrophen-Notfallzentren an und schnellere Hilfe für die Betroffenen an.

Tornadosaison noch jung

Im März gab es bereits 2 verheerenden Tornado-Katastrophen im Mittleren Westen und Süden der USA. Dabei ist die Tornadosaison noch jung: Sie beginnt im März und dauert bis Mai. Aufgrund des Klimawandels und verschiedener Klimaphänomene gibt es aber auch immer mehr Tornado-Katastrophen außerhalb der Saison.

Update 13:00 Uhr: Mittlerweile wurde bekannt, dass das Sturmsystem in den USA über 50 einzelne Tornados hervorgebracht hat. ein rekordverdächtiger Wert!

Erdbeben-News 31.03.23: Chile

Erdbeben Mw 6,3 vor der Küste von Chile

Datum 30.03.23 | Zeit: 17:33:07 UTC | 35.66 S ; 73.42 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,3

Gestern Abend erschütterte ein starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 6,3 die chilenische Küste der Region Maule. Das Epizentrum lag Offshore und wurde 98 km west-südwestlich von Constitución lokalisiert. Das Hypozentrum wird beim EMSC mit 10 km Tiefe angegeben. Tsunami-Alarm wurde nicht ausgelöst. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen, aber keine Berichte über Schäden vor.

Tektonisch betrachtet stand der Erdstoß mit der Subduktion der ozeanischen Nazca-Platte unter die Platte des südamerikanischen Kontinents in Verbindung. Die Subduktion erfolgt am Peru-Chile-Graben, hinter dem sich das Erdbeben ereignete. Die Subduktion am Peru-Chile-Graben ist auch für die Schmelzbildung verantwortlich, die viele Vulkane der Andenregion mit Magma speist. Prominentester Vulkan der Region Maule ist die Laguna del Maule. Hierbei handelt es sich um einen großen Calderavulkan, den man durchaus mit den Calderen von Taupo und Campi Flegrei vergleichen kann. Die Caldera der Laguna del Maule verfügt über ein ausgeprägtes Hydrothermalsystem und ähnlich wie bei den italienischen Campi Flegrei gibt es Bodenhebungen. Der Boden hebt sich mit einer Rate von 25 cm pro Jahr. Das ist mehr als in den Campi Flegrei. Das Hydrothermalsystem wird sehr wahrscheinlich von einem aktiven Magmenkörper befeuert, der in mehreren Kilometern Tiefe steckt. Im Jahr 2014 wurde sein Volumen mit 6 Kubikkilometern angegeben. Sollte es hier zu einer Eruption kommen, könnte sie gewaltig ausfallen.

Das Epizentrum des aktuellen Erdbebens der Magnitude 6,3 lag in gut 300 km Entfernung zur Laguna del Maule und damit befindet sich der Vulkan im Wirkungskreis des Erdbebens. Wir wissen, dass Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen können, vorausgesetzt der Vulkan ist zu einer Eruption prinzipiell bereit und geladen. Was wir nicht wissen ist, ob die Laguna del Maule-Caldera bereits zu einer Eruption bereit ist.

Zusammenfassung:

  • Vor der Küste der chilenischen Region Maule gab es ein starkes Erdbeben Mw 6,3.
  • Ein Tsunami entstand nicht und es liegen keine Schadensmeldungen vor.
  • Im Wirkungskreis des Erdbebens befindet sich der Calderavulkan Laguna del Maule.

Weitere Meldungen:

Erdbeben M 5,6 in der Atacama

Datum 31.03.23 | Zeit: 10:46:21UTC | 24.76 S ; 70.47 W | Tiefe: 59 km | M 5,6

Ein weitere Beben erschütterte Chile erst vor wenigen Minuten. Es hatte eine Magnitude von 5,6 und eine Herdtiefe von 59 km. Das Epizentrum wurde 72 km nördlich von Taltal verortet. Die Daten sind frisch und könnten noch korrigiert werden.


Erdbeben Mw 4,5 vor Kreta

Datum 30.03.23 | Zeit: 19:23:00 UTC | 34.52 N ; 25.25 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,5

vor der Südküste von Kreta manifestierte sich gestern Abend ein Erdstoß der Magnitude 4,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 60 km süd-südöstlich von Asímion festgestellt.


Erdbeben im Gipfelbereich des Vulkans Kilauea auf Hawaii

Datum 31.03.23 | Zeit: 05:15:38 UTC | 19.41 N ; 155.29 W | Tiefe: 6 km | Md 2,6

Im Bereich der Kilauea-Gipfelcaldera zog die Seismizität an. Das EMSC detektierte mehrere Erdbeben mit Magnitude im 2-er-Bereich. Insgesamt gibt es in letzter Zeit um die 60 Beben am Tag. Die Erdbeben stehen sehr wahrscheinlich mit Magmen-Akkumulation in Verbindung und es steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bald eine neue Eruption im Halema’uma’u-Krater beginnen wird. Die Bodenhebung liegt bei 20 cm und damit 10 cm über dem Niveau, als der letzte Ausbruch begann.

 

Erta Alé mit Lava-Überlauf – News am 31.03.23

Lavaüberlauf am Erta Alé

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Aktivität: Hawaiianisch

Am äthiopischen Schildvulkan Erta Alé kam es zu einem Lava-Überlauf, der einen großen Bereich in einem der Krater mit Lava flutete. Auf einem Video ist ein Hornito zu erkennen, aus dem Lava spattert. Im Hintergrund erkennt man eine größere Fläche frischer Lava, die allerdings bereits von einer dünnen Erstarrungshaut überzogen ist. Das Video vom äthiopischen Reiseführer Seifegebreil Shifferaw auf Facebook geteilt. Erstellt wurde es von Abel Z Tesfaye. Leider gibt es zum Video keine genaueren Beschreibungen, sodass ich nur spekulieren kann, welcher der beiden Krater betroffen ist. In der Vergangenheit haben wir solche Lavaüberläufe, die sekundäre Lavaseen bildeten häufig am Nordkrater gesehen, während sich im Südkrater echte Lavaseen bildeten. Leider steht ein aktuelles Sentinel-Satellitenfoto noch aus. Auf dem Bild von letzter Woche sind nur zwei mikroskopisch kleine Hotspots zu erkennen, die sich im Südkrater befunden haben und von den beiden Hornitos dort emittiert wurden. Von daher ist es auch nicht ausgeschlossen, dass die Lava aus einem dieser Hornitos quoll. MIROVA zeigte vorgestern eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 145 MW an, von daher kann man recht sicher sein, dass das FB-Video aktuell ist.

Der Erta Alé ist ein vergleichsweise niedriger Schildvulkan in der Wüste Danakil, die sich im Afar-Dreieck befindet. Die Region ist tektonisch aktiv und bildet den nördlichen Bereich des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Der Boden des Afar-Dreiecks ist instabil und besteht in erster Linie aus ozeanischer Kruste, denn hier bildet sich ein neuer Ozean. Der Erta Alé hat eine breite Basis und ist Teil einer langen Vulkankette ähnlicher Feuerberge, die sich auf einer Spreizungszone bildeten, die sich zu einem ozeanischen Rücken entwickeln könnte.

In der benachbarten Region Tigray herrschte bis vor wenigen Monaten Bürgerkrieg. Die Situation scheint sich aber langsam wieder zu stabilisieren, sodass es bestimmt bald wieder öfters Reisende gibt, die sich auf eine Expedition zum Vulkan des embryonalen Ozeans begeben.

Zusammenfassung:

  • Am äthiopischen Vulkan Erta Alé kam es zu einem Lavaüberlauf.
  • MIROVA detektierte vorgestern eine hohe Thermalstrahlung.
  • Es hatte sich ein temporärer Lavasee ohne eigene Zirkulation gebildet.

Naturkatastrophen-News 30.03.23: Ecuador

Erdrutsch in Ecuador richtet Katastrophe an

Starkregen löste am Sonntag in der ecuadorianischen Anden-Provinz Chimborazo einen Erdrutsch aus, bei dem mindestens sieben Personen starben und 23 weitere verletzt wurden. 60 Personen galten am Montag noch als vermisst. 163 Gebäude wurden vom Erdrutsch erfasst und zerstört oder beschädigt. Betroffen war die Gemeinde Alausi, wo mehrere Gebäude vom Erdrutsch erfasst worden waren. Heftige Regenfälle erfassten ganz Ecuador und sorgten vielerorts für Überflutungen. Hochwasserführende Flüsse brachten Brücken zum Einsturz und beschädigten Häuser in ihren Flutgebieten. Bereits Anfang des Monats rief Präsident Guillermo Lasso den Notstand für 14 Provinzen aus. Wie auch in der Türkei folgte das Hochwasser einem starken Erdbeben, das in den betroffenen Regionen bereits Schäden verursacht hatte. Zwar gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Erdbeben und Niederschlägen, doch können sie gegenseitig ihre katastrophalen Wirkungen verstärken. Die globalen Starkregenereignisse der letzten Monate könnten mit der submarinen Eruption des Hunga Tonga-Hunga Ha’api zum Jahreswechsel 2021/22 zusammenhängen, da dabei extreme Mengen Wasserdampf in die Atmosphäre eingebracht wurden. Wissenschaftlich bewiesen ist meine Hypothese bis jetzt nicht. Im Allgemeinen wird der anthropogene Klimawandel für die Zunahme an Extremwetterereignissen verantwortlich gemacht, was sicher im langjährigen Trend auch richtig sein wird. Andere Naturereignisse globaler Reichweite können aber auch Einfluss auf das globale Klimageschehen nehmen. Die Frage ist, in wie weit wir dem Trend, auf eine Klimakatastrophe zuzusteuern, entgegenwirken können?

Analyseansatz möglicher Wirkungen alternativer Energiequellen

Meiner Meinung nach sind die tatsächlichen Möglichkeiten der Einflussnahme und ein Abwenden der Klimakatastrophe ziemlich gering geworden: wir haben Jahrzehnte lang geschlafen und was jetzt passiert, ist bei weitem nicht genug. Nur global praktizierter extremer Konsumverzicht und eine globale Geburtenkontrolle zur Reduzierung der Weltbevölkerung könnten vielleicht Abhilfe schaffen, doch defacto ist so etwas illusorisch. Ob der vermeintliche Öko-Ausbau tatsächlich so öko ist, wie behauptet wird, wage ich stark zu bezweifeln: Heizen mit Holz in jeglicher Form mag langfristig vielleicht nachhaltig sein, da Bäume nachwachsen können, aber erstens dauert dies Jahrzehnte und zweitens muss erst einmal aufgeforstet werden. Außerdem werden bereits jetzt riesige Waldflächen illegal abgeholzt und über die Feinstaubemissionen von Kaminöfen wird praktisch kaum gesprochen. Sauber ist auf jeden Fall anders! Wenn wir demnächst dazu gezwungen sein werden vermehrt mit Holz zu heizen, wird das Feinstaubproblem der Dieselfahrzeuge ein geringes sein. Was auch praktisch öffentlich nicht diskutiert wird und auch kaum erforscht ist, sind die Umweltverträglichkeit alternativer Energiequellen wie Sonnenenergie und Windkraft. Was bereits bekannt ist, ist, dass Windräder die Luftströmungen beeinflussen und massiv abbremsen. Effekte sind noch in 50 km Entfernung hinter einem Windrad messbar. Es sieht auch so aus, als würden sie die vertikale Luftschichtung und die Feuchtigkeitsverteilung durcheinander bringen. Die Auswirkungen auf unsere Ökosphäre sind praktisch noch unerforscht. Ich bin davon überzeugt, dass sie uns in einigen Jahrzehnten erneut vor Probleme stellen werden!

Zusammenfassung:

  • In der ecuadorianischen Provinz Chimborazo kam es zu einem Erdrutsch.
  • 163 Gebäude wurden verschüttet oder beschädigt.
  • Mindestens sieben Personen starben.