Eruptions-Update 16.01.21: Merapi, Montagne Pelée, Soufrière

Die heutigen News stehen im Zeichen der Domvulkane: am Merapi ging eine Glutwolke ab und auf Martinique bereitet die Montagne Pelée weiter sorgen, während auf der Nachbarinsel der Dom im Soufrière weiter wächst.

Merapi: Abgang eines pyroklastischen Strom

In den frühen Morgenstunden ging heute ein pyroklastischer Strom am Merapi auf Java (Indonesien) ab. Er floss durch den Kali Krasak und legte eine Gleitstrecke von ca. 1500 m zurück. Vulkanasche stieg ca. 500 m hoch auf und driftete in östlicher Richtung. Die Seismogramme registrierten ein Signal mit einer Maximal-Amplitude von 60 mm und 150 Sekunden Dauer. Gestern zog die Seismik wieder etwas an und es wurden 200 Erschütterungen detektiert. Darunter waren auch einige hybride- und vulkanotektonische Beben. Für den generellen rückläufigen Trend der Seismizität könnte es 2 Gründe geben: entweder es steigt weniger Magma auf, oder die Aufstiegswege sind frei. Letzteres hätte schnelleres Domwachstum zur Folge.

Montagne Pelée: Seismik weiter hoch

Am Montagne Pelée auf der Karibikinsel Martinique wächst die Besorgnis vor einer Eruption des Vulkans. In den ersten 2 Wochen des Jahres registrierten die Forscher vom OVSM insgesamt 87 vulkanotektonische Erdbeben mit geringen Magnituden. In der ersten Jahreswoche wurden 65 Beben registriert, in der vergangenen Woche waren es 22 Erschütterungen. Die Hypozentren liegen bereits über dem Meeresspiegel im Vulkangebäude. Obwohl die Seismizität rückläufig war, sehen die Vulkanologen eine recht hohe Wahrscheinlichkeit für eine mittelfristig einsetzende Eruption.

Soufrière: Dom weiter auf Wachstumskurs

Soufrière

Während man sich auf Martinique noch sorgen um eine mögliche Eruption macht, ist diese auf der Nachbarinsel St. Vincent bereits im Gang. Neue Bilder vom 14. Januar zeigen, dass der Dom im Krater des Vulkans Soufrière weiter gewachsen ist. Zudem steigt Gas auf. Leider fehlen genauere Daten, so dass wir auf das rein Visuelle angewiesen sind, um die Situation zu beurteilen. Bisher sind keine Kollaps-Erscheinungen aufgetreten und der Dom sieht stabil aus. Wahrscheinlich bleibt es erst einmal bei der rein effusiven Eruption, doch im späteren Verlauf könnte sich das ändern.

Naturkatastrophen Update 15.01.2021: Extremwetter und Erdrutsch

Der Winter kommt mit aller Macht nach Europa und sorgt vielerorts für Extremwetter. Außerdem kam es in der Straße von Korinth zu einem Erdrutsch, weswegen der griechische Kanal gesperrt werden musste.

Schneechaos in Süddeutschland

Der Wintereinbruch brachte eine Schneewalze mit sich, die in Teilen von Sachsen, Bayern und Baden Württemberg für Chaos sorgte. Teilweise brach der Verkehr zusammen und es kam zu kilometerlangen Staus. Besonders betroffen waren das Erzgebirge, die Region um den Bodensee und die Schwäbische Alp. LKWs kamen an Steigungen nur noch mit Schneeketten voran. Auf der Bundesstraße 317 saßen zahlreiche Lastkraftwagen nebst ihrer Fahrer über Nacht fest. Bei Wittlingen wurde eine alte Frau beim Gassigehen von einem kollabierenden Baum erschlagen. Er konnte den Schneemassen nicht standhalten.

Temperatursturz in der Mittelmeer Region

Rund um das Mittelmeer kam es zu einem starken Temperatursturz, der in Höhenlagen sogar für Frost sorgte. So verwandelten sich im türkischen Taurus-Gebirge Straßen in Rutschbahnen. In vielen anderen Regionen verursachten hefige Niederschläge Überschwemmungen.

Polarwirbel kollabiert

Meteorologen sehen einen weiteren Kollaps des Polarwirbels voraus. Der Polarwirbel hält normalerweise die kalten Luftmassen der Nordpolregion dort gefangen. Wenn die Höhenwinde nachlassen, kann die polare Kaltluft unkontrolliert ausbrechen und bis weit in den Süden vordringen. Manche Wetterfrösche glauben, dass uns eine Situation bevorsteht, wie sie sich zuletzt 1929 zugetragen hat. Damals herrschten in Mitteleuropa wochenlang Temperaturen von unter -20 Grad Celsius. Praktisch alle Flüsse froren zu. Interessant dürfte es werden, wenn nun eine extreme Kältewelle auf ein pandemiegeschwächtes Europa treffen sollte. Mein Tipp: kauft Klopapier!

Nächste Woche soll es allerdings in Deutschland erstmal wärmer werden. Tatsächlich werden regional 2-stellige Plustemperaturen vorausgesagt. Auch eine Art Extremwetter!

Kanal von Korinth gesperrt

Die Straße von Korinth wurde für den Schiffsverkehr gesperrt, nach dem ein größerer Erdrutsch in den Kanal gekracht war. Aktuell bemüht man sich, die Geröllmassen wieder auszubaggern. Bereits im November kam es nach einem ähnlichen Ereignis zur Sperrung der Wasserstraße. Ob ein Zusammenhang zu den Erdbeben der letzten Tage dort besteht ist ungeklärt.

Der über 6 Kilometer lange Kanal erspart kleineren Schiffen eine 400 km lange Strecke, wenn sie von der Adria in die Ägäis wechseln möchten. Dabei ist die Fahrt durch den Kanal durchaus spektakulär, denn seine steilen Felswände ragen bis zu 85 m hoch auf.

Vulkanausbrüche am 15.01.21: Ätna und Mayon

Vom Ätna auf Sizilien gibt es neue Fotos der Eruptionen, am Mayon nahm die Seismizität zu und der Lavastrom am Pacaya ist länger geworden. Der Fuego ist explosiv tätig und der Kilauea baut an seinem Lavasee.

Ätna: Erdbeben in Kraternähe

Der italienische Dauerbrenner Ätna ist weiter explosiv tätig. Hauptschauplatz des Geschehens ist der Südostkrater. Hier steigt glühende Tephra bis zu 250 m über Kraterhöhe auf. Auch aus der Voragine werden strombolianische Eruptionen beobachtet. Ein aktuelles Sentinel-Satellitenfoto enthüllt gleich 4 thermische Anomalien im Gipfelbereich: die Größte markiert den Südostkrater, dann gibt es in der Bocca Nuova und in der Voragine kleinere Anomalien. Last, but not least, emittiert auch der Nordostkrater Wärme. MIROVA registrierte heute eine moderate Thermalstrahlung mit 22 MW Leistung. Im Bereich des Gipfels manifestierten sich mehrere Erdbeben. Auf der Karte sind sie im Nordosten eingezeichnet. Schaut man genauer hin, dann erkennt man einen Cluster von Mikrobeben auch südlich des Kraterkomplexes. Der Tremor ist hoch und ich rechne mit weiterer Aktivität.

Mayon mit Seismik und Rotglut

Der philippinische Mayon steigerte seine Seismizität. Zwischen dem 01. und 15. Januar registrierte PHILVOLCS 14 vulkanotektonische Beben und 36 größere Steinschläge. Nachts ist Rotglut am Krater zu beobachten. Es könnte ein Lavadom wachsen.

Pacaya: Lavastrom länger geworden

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya ist der Lavastrom auf der Südwestflanke länger geworden. INSIVUMEH schreibt, er sei nun ca. 1600 m lang. Da der McKenney-Krater in den Wolken hing, waren keine visuellen Beobachtungen möglich. Es wird aber weiter Tremor registriert.

Fuego explosiv aktiv

Der Fuego liegt in Sichtweite des Pacayas und ist explosiv tätig. Pro Stunde werden zwischen 8 und 10 Eruptionen beobachtet. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4800 m über dem Meeresspiegel. Glühende Tephra wird bis zu 300 m hoch ausgeworfen.

Kilauea: Lavasee kocht

Am Kilauea auf Hawaii brodelt der Lavasee im Halema’uma’u-Krater vor sich her. Der Ostteil ist weiterhin von einer dicken Kruste bedeckt. Der West-Schlot ist aktiv und fördert Lava. Die Inflation überschritt heute ihren Scheitelpunkt und Deflation setzte ein. In diesen Phasen steigt der Pegel des Lavasees meistens an. Aktuell liegt er unterhalb der erstarrten Kruste im Ostteil. Es gibt auch eine neue Livecam, die ich hier eingebunden haben.

Neue Livecam am Südrand des Kraters. © HVO

Erdbeben 15.01.21: Sulawesi, Hawaii, Deutschland

Gestern Abend ereignete sich ein starkes Erdbeben auf Sulawesi. Big Island Hawaii wurde von einer stärkeren Erschütterung heimgesucht und es gibt schwache Erdbeben in Deutschland.

Sulawesi: Erdbeben Mw 6,4

Zerstörtes Haus auf Sulawesi. © AP/Rudy Akdyaksyah

Erdbeben SulawesiGestern Abend gab es auf Sulawesi -wie von mir befürchtet- ein starkes Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,4. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich wieder 34 km südlich von Mamuju. Medienberichten zufolge gab es diesmal Schäden und mindestens 34 Todesopfer. Dieses Beben muss noch nicht das Letzte gewesen sein, denn gerade auf Sulawesi kommen die stärkeren Erdbeben gerne in Serien.

Hawaii: Erdbeben Mb 4,7

Erdbeben HawaiiBig Island Hawaii wurde von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,7 (EMSC) erschüttert. Das USGS gibt eine Magnitude von 4,0 an. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde in 35 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 10 km südöstlich von Pahala, im Bereich des unteren Westrifts. Das Beben ereignete sich um 4:15 Uhr UCT. Im Laufe des Morgens gab es 5 weitere Erschütterungen im 2-er Bereich.

Ein Blick auf die Karte enthüllt auch, dass es einen kleinen Erdbebenschwarm am Mauna Loa gab. Die beben manifestierten sich nordöstlich der Caldera und hatten ebenfalls Magnituden um 2. Die Hypozentren lagen in geringen Tiefen.

Deutschland: Erdbeben M 2,6

Erdbeben Deutschland.In Deutschland gab es gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 2,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Ort des Geschehens war wieder die Region Mulartshütte/Rötgen, ca. 15 km südöstlich von Aachen. Die Erdbebenwarte Bensberg registrierte darüber hinaus 3 weitere Beben, von denen das Stärkste die Magnitude 1,6 hatte. Es gibt mehrere Wahrnehmungsberichte von Anwohnern, bis in einem Umkreis von 15 km um das Epizentrum. Die Menschen hörten einen lauten Knall, gefolgt von tiefes Grollen. Einige Personen berichteten von einem Rüttler und klirrenden Gläsern in den Schränken.

Die Serie leichter Beben begann vor einer Woche. Es ist nicht auszuschließen, dass sie ein stärkeres Erdbeben in der Niederrheinischen Bucht ankündigen. Betroffen wäre nicht nur die Region um Aachen, sondern auch Köln, Düsseldorf und das Ruhrgebiet. Sollte sich ein Beben der Magnitude 6+ manifestieren, dann wären auch Frankfurt am Main, Brüssel und Luxemburg vor Schäden nicht sicher.

Auf der Karte erkennt man ebenfalls zahlreiche leichte Erdbeben im Alpenraum. Ob hier tektonische Prozesse am Werk sind, oder ob die Signale mit starken Schneefällen zu tun haben, ist nicht einwandfrei geklärt.

Vulkan-Update 14.01.21: Klyuchevskoy, Merapi, Soufrière

Das Vulkan-Update steht heute im Zeichen des Vulkans Klyuchevskoy auf Kamtschatka, der Ascheeruptionen erzeugte. Am Merapi ist die Seismik eingebrochen und am Soufrière bekommt man internationale Unterstützung.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolken

KlyuchevskoyAm russischen Vulkan Klyuchevskoy (Kamtschatka) hat die Explosivität wieder zugenommen. Das VAAC Tokio brachte gestern 5 VONA-Warnungen über Aschewolken heraus. Diese stiegen bis auf einer Höhe von 6700 m und drifteten in östlicher Richtung. Außerdem ist der Vulkan effusiv tätig. Auf Sentinel-Satellitenfotos erkennt man einen Lavastrom, der auf der Südwestflanke unterwegs ist. Er geht vom Krater aus und ist ca. 500 m lang. MIROVA registriert eine entsprechende Thermalstrahlung mit 775 MW Leistung.

Merapi: Seismik stürzt ab

Die Seismik am Merapi hat in den letzten beiden Tagen stark nachgelassen. Sie halbierte sich von knapp 400 täglichen Beben auf weniger als 200 Erschütterungen. Das hört sich immer noch nach viel an, allerdings sind das fast nur Steinschlagsignale, die registriert werden. Hybride- und vulkanotektonische Beben wurden kaum noch festgestellt. Gerade diese Beben werden von aufsteigendem Magma verursacht. Es könnte also sein, dass der Magmenaufstieg stoppte und die aktuelle Domwachstumsphase endet. Die nächsten Tage werden zeigen, ob der Vulkan nur kurz verschnauft, oder ob er tatsächlich eine längere Pause einlegen wird.

Soufrière: Finanzspritze aus Großbritannien

Da der Dom am Vulkan Soufrière weiter wächst und es bisher unklar ist, ob es bei einer effusiven Eruption bleiben wird, will die britische CDEMA den Vulkanologen auf St. Vincente 51.000 Pfund zur Verfügung stellen. Mit dem Geld sollen Hubschrauberflüge zur Überwachung des Vulkans finanziert werden.

Langila eruptiert Vulkanasche

Auf Papua Neuguinea ist der Vulkan Langila aktiv geworden. Das VAAC Darwin meldet Vulkanasche in 3000 m Höhe. Der 1330 m hohe Stratovulkan gehört zum Bismarck-Bogen des Archipels.

Ätna macht weiter

Auch gestern zeigte der Ätna keine Ermüdungserscheinungen und erzeugte weiterhin strombolianische Eruptionen aus dem Südostkrater. Auch die Voragine stimmte mit kleineren Eruptionen ein. Boris Behncke nahm das unten eingebettete Video am 12. Januar auf und transportierte die besondere Ästhetik der blau-orangenen Stunde eines Wintermorgens am Vulkan.

Erdbeben 14.01.21: Sulawesi M 5,7

Erdbeben SulawesiHeute Morgen manifestierte sich auf der indonesischen Insel Sulawesi ein Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 30 km. Das Epizentrum wurde 35 km südlich von Mamuju lokalisiert. Meldungen über eventuelle Schäden liegen noch nicht vor. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden. Die Seismizität ist in der gesamten Region sehr hoch. Vor dem stärkeren Erdstoß gab es eine Reihe schwächerer Beben, die sich über die gesamte Insel verteilten. Meiner Meinung nach ist die Wahrscheinlichkeit für ein starkes Erdbeben in der Region momentan hoch.

Die Tektonik der Insel wird von der Palu-Koro-Verwerfung geprägt, an der sich immer wieder starke Erdbeben ereignen. Es können sogar Tsunamis ausgelöst werden.
Update: Die Tiefe des Bebens wurde auf 19 km korrigiert. Lokale Medien Berichten, dass sich das Beben an der Mamuju thrust-fault manifestiert hat. Es wurde in einem großen Umkreis gespürt. Viele Menschen flüchteten in Freie.

Puerto Rico: Schwarmbeben

Vor der Südküste Puerto Ricos ereignen sich seit Tagen zahlreiche Erdbeben. Sie haben überwiegend Magnituden im 2-er Bereich. Die Erdbebenherde befinden sich in Tiefen größer 10 km. Der stärkste Erdstoß der letzten 3 Tage lag allerdings vor der Ostküste und brachte es auf M 3,7. Das Hypozentrum lag in 69 km Tiefe. Insgesamt ist die Seismizität der Region sehr hoch und man muss mit einem starken Erdbeben rechnen.

Spanien: mehrere schwache Erdbeben im Mittelmeer

Das westliche Mittelmeer wird dieser Tage von ungewöhnlich vielen schwachen Erdbeben erschüttert. Sie verteilen sich überwiegend entlang der spanischen Küste und bei Gibraltar. Sogar vor Marokko gab es einige Beben. Die meisten Erschütterungen haben Magnituden kleiner als 2, mit Erdbebenherden in geringen Tiefen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Seismografen durch das schlechte Wetter gestört werden, oder dass es die Beben triggert.

 

Erdbeben am 13.01.21: Griechenland und Japan

Die griechische Straße von Korinth wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km nördlich von Aígio lokalisiert. Nächst größere Stadt ist in 32 km Entfernung Patra. Es gab -und gibt- zahlreiche Nachbeben. Das Erdbeben manifestierte sich gestern Abend um 22:09 UHR UCT. Vor Ort war es 0:09 Uhr. Der Erdstoß wurde in großem Umkreis gespürt. Sehr wahrscheinlich gab es mindestens leichte Gebäudeschäden.

Unwetter in Griechenland

Über das Erdbeben hinaus, wüten über Griechenland derzeit schwere Unwetter. Es ist zu Überschwemmungen gekommen und in einigen Orten wurden die Zufahrtsstraßen gesperrt. Besonders betroffen ist die Gegend um Thessaloniki.

Mongolei: Erdbeben Mw 6,7

Bereits vorgestern Abend kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 6,7 im Grenzgebiet Mongolei-Russland. Es hatte die Magnitude 6,7, in einer Tiefe von 10 km. Es gab mehrere Nachbeben.

Japan: Erdstoß Mw 5,9

Gestern bebte es auch vor der Westküste der japanischen Insel Hokkaido. Das Beben hatte eine Magnitude von 5,9. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 200 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 84 km nordwestlich von Yoichi.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,9

Die indonesische Insel Papua wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,9 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums wird vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum wurde 153 km östlich von Nabire lokalisiert. Das Beben manifestierte sich an einer Störung im gebirgigen Landesinneren.

Mayotte: Erdstoß M 3,7

Die Insel Mayotte liegt in der Nähe der Komoren und ist Schauplatze einer submarinen Eruption. Seit nunmehr fast 2 Jahren kommt es immer wieder zu Erdbeben, die wahrscheinlich von Magmenbewegungen getriggert werden. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich in 44 km Tiefe, 32 km östlich von Mamoudzou.

Italien: Erschütterung M 3,2

Im Landesinnere von Sizilien ereignete sich ein leichtes Erdbeben M 3,2. Die Tiefe des Erdbebenherdes betrug 8 km. Das Epizentrum lag 8 km nordwestlich von Nicosia. Es gab mehrere Vor- und Nachbeben. Weitere schwache Erdbeben finden derzeit nördlich des Ätnas statt, auch Unweit der Vulkaninsel Stromboli bebte es in der letzten Woche öfters.

Update 13.01.21: Ätna und Kilauea

Ätna und Kilauea dominieren weiterhin das vulkanische Geschehen. Darüber hinaus sind Ebeko, Klyuchevskoy und Suwanose-jima eine Meldung wert.

Ätna: Hohes thermisches Signal

Der sizilianische Ätna ist heut sehr heiß und emittiert Wärme mit einer Leistung von 203 MW. Aktuell sieht man auf der Thermalcam, dass auf der Ostflanke des Südostkraterkegels viel glühende Tephra, oder ein kleiner Lavastrom unterwegs ist. Heute Nacht wurden erneut starke strombolianische Eruptionen aus dem Südostkrater fotografiert. Außerdem stimmten Voragine und der Nordostkrater mit ein. Solch intensive Gipfelaktivität aus mehreren Kratern erzeugt der Ätna nicht alle Tage. Außerdem könnte sich die Tätigkeit zu einem Paroxysmus steigern. Der Tremor bewegt sich an der Grenze zum roten Bereich. Die Seismizität wird von den flachen Erdbeben östlich des Kraters dominiert, über die ich bereits gestern berichtete. Hier scheint einiges an Magma unterwegs zu sein.

Kilauea: Lavaseepegel steigt

Der Lavasee im Halema’uma’u Krater ist weiterhin aktiv. Sein Pegel steht bei 196 m. Allerdings fiel der aktive Part im Bereich der Westschlote um 4 m. Die erstarrte Kruste im Osten des Sees verharrte und scheint dort festzuhängen. Somit gibt es ein Gefälle zwischen dem aktiven- und inaktiven Teil des Lavasees. Aus den Westschloten fand nicht nur Lavaspattering statt, sondern die Vulkanlogen beschrieben kleine Fontänen. Seismizität und Gasausstoß sind weiterhin erhöht.

Ebeko mit Aschewolke

Der Kurilenvulkan Ebeko (Insel Paramushir) eruptierte heute eine Aschewolke. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m. Sie driftete in südlicher Richtung.

Klyuchevskoy mit weiteren Eruptionen

Auf Kamtschatka ist es der Klyuchevskoy, der weiterhin effusiv und ejektiv aktiv ist. Explosionen fördern Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7000 m. Die Aschewolken driften in nordöstlicher Richtung. MIROVA detektierte eine hohe Thermalstrahlung mit 766 MW Leistung. Es ist ein Lavastrom unterwegs.

Laacher See: Erdbeben M 2,1

Am Laacher-See-Vulkan (Vulkaneifel) ereignete sich heute Morgen ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,1. Das Hypozentrum lag (laut Erdbebenwarte Bensberg) in nur 4,4 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 3 km südöstlich vom Laacher See lokalisiert, genauer zwischen den Orten Mendig und Kruft. Es gab ein Nachbeben M 0,6. Bereits in der letzten Woche gab es 2 schwache Erschütterungen.

Im letzten Jahr ging die Meldung um, dass Erdbeben in der Region mit Magmenaufstieg assoziiert sein könnten. Der Eifelplume ist aktiv und auch wenn kein unmittelbarer Ausbruch bevorsteht, könnte sich die Situation langfristig gesehen ändern.

Weitere Beben bei Mulartshütte

Die Vulkaneifel ist nicht die einzige deutsche Erdbebenregion. In den letzten Tagen ereigneten sich 3 weitere schwache Beben beim Ort Mulartshütte. Er liegt am Schnittpunkt der Eifel mit der Niederrheinischen Bucht und somit am Rand des Rheintals, dass den Verlauf eines aktiven Riftsystems markiert. Die Gegend weist mit das höchste Erdbebenpotenzial Deutschlands auf und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es wieder ein starkes Erdbeben gibt. Die Erdbeben haben das Potenzial eine Magnitude von 6 zu überschreiten und Schäden an der Infrastruktur zu verursachen. Neben Aachen und Köln sind auch Düsseldorf und das Ruhrgebiet gefährdet.

Campi Flegrei: Schwarmbeben

In der italienischen Caldera Campi Flegrei kam es zu einem weiteren Erdbebenschwarm. In den letzten 4 Tagen ereigneten sich 22 schwache Erdbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 1,8, mit einem Hypozentrum in nur 860 m Tiefe. Das INGV berichtet in seinem Bulletin, dass es zwischen dem 04. und 10. Januar 2021 unter der Caldera 74 Erdbeben gab. Die Bodenanhebung beträgt seit September 2020 ca. 1 cm pro Monat. Seit 2011 ist so eine Inflation von 68,5 cm zusammen gekommen. Die Inflation wird von magmatischen Fluiden verursacht. Ob es sich dabei um Magma, oder hydrothermale Tiefenwässer handelt ist nicht hundertprozentig geklärt, mittlerweile gehen viele Geowissenschaftler aber davon aus, dass tatsächlich Magma aufsteigt.