Erdbeben in Vulkanregionen

In den letzten 24 Stunden gab es wieder einige Erdbeben in Vulkanregionen. Der Erdbeben könnten die Vulkanausbrüche beeinflussen und für die Forschung ist es interessant, ob tatsächlich Effekte nachgewiesen werden können.
Am Rabaul / Tavurvur manifestierte sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,9. Das Hypozentrum lag in 200 km Tiefe, weshalb es keine Schäden verursachte. Der aktive Vulkan liegt nur 18 km SW vom Hypozentrum entfernt.
Auf Hawaii kam es wieder zu einer Serie schwacher Erdbeben auf der südlichen Flanke des Kilauea. Die Beben mit Magnituden zwischen 2 und 3 liegen in nur 1 km Tiefe. Die Aktivität des Vulkans ist seit Monaten praktisch unverändert und fluktuiert nur leicht.

Ambrym: Lavaseen weg?

Ich habe heute die Thermaldaten von MODIS gecheckt und es sieht so aus, als wären die beiden Lavaseen in den Kratern Marum und Benbow verschwunden. Grund hierfür ist die neue Spalteneruption in der Caldera, die nach einer Erdbebenserie begann. Das stärkste dieser Erdbeben erreichte am 19. Februar eine Magnitude von 6,5. Heute brachte es Eines auf M 5,1.

Auf den Screenshots sieht man deutlich die thermische Entwicklung in der Caldera. Im ersten Bild sind die thermischen Signaturen der beiden Lavaseen zu erkennen, im Mittleren die Spalteneruption und im dritten Bild sieht man, dass im Bereich der Krater keine Wäremstrahlung mehr auftritt. Das letzte Foto zeigt die Lage der Erdbeben der letzten Woche.

Erdbeben Sizilien

Erdbeben auf Sizilien. &copy EMSCAuf Sizilien und in Süditalien manifestierten sich in den letzten 2 Wochen zahlreiche Erdbeben mit Magnituden größer als 2. Das Stärkste brachte es heute auf 3,1. Das Hypozentrum lag in 7 km Tiefe. Die Erdbebentätigkeit hängt mit der Plattenkollision zwischen Afrika und Europa zusammen. Es stellt sich die Frage, ob die zahlreichen Erdbeben ausreichen, um entstehende Spannungen im Gestein abzubauen, oder ob die Beben Vorboten eines größeren Erdbebens sind. Bei einem katastrophalen Erdbeben im Jahr 1783 wurde die Hafenstadt Messina zerstört.

Stromboli: Erdbeben M 4,8

Erdbeben vor Stromboli. © EMSCGut 4 km vor der Südspitze von Stromboli ereignete sich heute ein mittleschweres Erdbeben mit der Magnitude 4,8. Das Hypozentrum lag in 274 km Tiefe. Aufgrund dieser Tiefe wird es wohl keine Schäden gegeben haben, dennoch ist es denkbar, dass es die Aktivität des Vulkans beeinflussen könnte. Seit der Lavastrom-Tätigkeit im letzten Sommer, ist die Aktivität des Vulkans sehr gering. Das Beben findet sich nicht in der Seismik des INGV. Es wird auf allen Stationen eine Lücke zum Zeitpunkt des Bebens angezeigt. Einzig in der Tremorgrafik des Ätnas ist ein Peak zu erkennen. Vor 3 Tagen sind dort ebenfalls einige Tremorspitzen zu sehen, die auf weitere Erdbeben auf Sizilien hindeuten könnten. Tatsächlich wurden auch einige Beben mit Magnituden zwischen 2 und 3 aufgezeichnet.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass es in den letzten Tagen auch vermehrt zu Erdbeben auf Big Island Hawaii kommt. Diese konzentrieren sich zwischen Mauna Loa und Kilauea.

Vanuatu: schweres Erdbeben

Wenige Kilometer südlich der Insel Epi ereignete sich ein schweres Erdbeben der Magnitude 6,7. Das Hypozentrum lag in 216 km Tiefe. Wahrscheinlich entstanden aufgrund der großen Tiefe keine, oder nur geringe Schäden. Meldungen liegen diesbezüglich noch keine vor.

Vanuatu beherbergt zahlreiche Vulkane. Die bekanntesten sind der Yasur und Ambrym. Beide Vulkane sind derzeit aktiv. es besteht die Möglichkeit, dass das Erdbeben die Aktivität der Vulkane noch steigert.

Schwarmbeben in Italien

Schwarmbeben in Norditalien. © EMSCIn der norditalienischen Region Emilia-Romagna kommt es zu Schwarmbeben. Die Hypozentren liegen in Tiefen zwischen 17 und 8 km und konzentrieren sich nahe des Ortes Castiglione Pepoli. Florenz liegt ca. 43 km südlich. Das stärkste Beben hatte bisher eine Magnitude von 4,2. In der Nähe liegen mehrere Thermalgebiet und die toskanische Vulkanprovinz ist ca. 100 km entfernt. Es besteht die Möglichkeit, dass ein magmatischer Gang intrudiert, wahrscheinlicher ist jedoch ein tektonischer Zusammenhang. Entlang des Apennins kommt es immer wieder zu Erdbeben.

Italien: Schwarmbeben bei Florenz

Seit letzte Nacht manifestiert sich in der Toscana ein Erdbebenschwarm. Die Magnituden der einzelnen Beben liegen zwischen 2 und 3. Die Hypozentren liegen südlich von Florenz in ca. 10 km Tiefe. Aus Vorsicht wurden in der Gegend Schulen geschlossen. Möglicher Weise sind die Beben Vorläufer eines weitaus stärkeren Erdbebens.

Bardarbunga: Seismik rückläufig

In den letzten 48 Stunden ist die Anzahl der vulkanisch bedingten Erdbeben stark zurück gegangen. Insgesamt wurden 134 Beben registriert, nur 9 hatten eine Magnitude größer als 3. Das Stärkste erreichte gestern M 5,3. Die Subsidenz (das Absinken des Calderabodens) hat sich ebenfalls verlangsamt. Es sieht so aus, als würde die Aktivität nach 4 Monaten nun langsam nachlassen. Natürlich kann es sich auch nur um einen kurzfristigen Rückgang handeln und die Gefahr einer explosiven Eruption des Zentralvulkans ist noch nicht gebannt. Diese kann sogar noch nach dem Ende der Spalteneruption erfolgen.