Vulkan Ol Doinyo Lengai am 17.09.22

Thermische Anomalie am Ol Doinyo Lengai

Der Ol Doinyo Lengai in Tansania ist aktuell sehr aktiv. MIROVA detektiert eine moderate thermische Anomalie im Krater des Vulkans. Sie hat eine Leistung von 15 MW. Während dieser Wert für einen normalen Vulkan nicht aufsehenerregend wäre, ist er es für den kältesten Vulkan der Welt schon. Die Natriumkarbonat-Lava am Ol Doinyo Lengai ist nur etwa halb so heiß, wie gewöhnliche Basaltschmelze und so fließfähig wie dünner Schlamm. Diese Lava-Art wird rezent nur am Ol Doinyo Lengai gefördert, darum übertreibt man nicht, wenn man den Vulkan als einzigartig bezeichnet. Die Anomalie erkennt man auch auf einem aktuellen Sentinel-Satellitenbild. Im normalen Lichtspektrum sieht man das Schwarz von frischer Lava, die aus dem zentralen Hornitokomplex stammt. Ausnahmsweise sind wir nicht nur auf die Fernanalyse von Satellitenbilder angewiesen, sondern es gibt ein tolles Video, das im Juni gedreht wurde.

Video zeigt Lavapool

Das Video wurde vom französischen Expeditionsanbieter „80 Jours Voyages“ online gestellt und dokumentiert sehr schön die aktuellen Vorgänge. Im zentralen Hornitokomplex kam es zum Kollaps von einem der Hornitos. In ihm brodelt ein Lavapond, wie es für den Ol Doinyo Lengai typisch ist. Ich konnte am Lengai bereits öfters den Kollaps von Hornitos miterleben. Damals war der Krater noch zugänglich gewesen und man geriet schnell in Teufelsküche, wenn so etwas passierte. Aufgrund der Nähe zum Geschehen gab es am Lengai früher oft schwere Unfälle, wenn es zu einem Duell „man versus lava“ kam. Da seit den Eruptionen 2007 ein neuer Kraterkegel entstand, der senkrecht abfallende Kraterwände hat, ist der Kraterboden nicht mehr erreichbar. Dadurch hatte der Vulkan viel an Attraktivität eingebüßt, doch seitdem sich der Krater immer weiter auffüllt und der Boden nach oben rückt, werden Beobachtungen der Eruptionen wieder einfacher. Daher finden wieder öfters Reisen zum Vulkan statt.

Das Video zeigt nicht nur den brodelnden Lavapool, sondern auch Lavaspattering aus verschiedenen Öffnungen in intakten Hornitos. Die herausspritzende Lava lässt die Hornitos wachsen und füllt den Krater weiter auf. Eine Besonderheit der natriumkarbonatitischen Lava ist, dass sie bei Kontakt mit Feuchtigkeit schnell zu einem weißen Pulver zerfällt.

Den Machern des Videos ist es tatsächlich gelungen, die schwache Rotglut der Lava zu dokumentieren. Das gelingt nun dank moderner, lichtempfindlicher Kamerasensoren.

Vulkan-News 03.09.22: Chikurachki

Chikurachki eruptiert Asche

Staat: Russland | Koordinaten: 50.33; 155.46 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Chikurachki eruptierte gestern Vulkanasche. Laut VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 5400 m auf und wurde vom Wind in nordöstlicher Richtung geweht. KVERT berichtet von moderaten Eruptionen, bei denen Asche bis zu 2500 m über Kraterhöhe aufsteigt. Sporadisch wird eine thermische Anomalie detektiert. Die Eruptionen begannen im Juni. Der Alarmstatus seht auf „orange“.


Shiveluch mit Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist es der Shiveluch, der mit seinen Asche-Eruptionen VONA-Meldungen auslöst. Demnach stiegen gestern 5 Aschewolken auf, die eine Höhe von bis zu 4800 m erreichten und in Richtung Nordosten driften. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 83 MW Leistung. KVERT berichtet, dass der Lavadom weiter wächst. Das Foto des Doms wurde im letzten Monat aufgenommen.


Ol Doinyo Lengai mit Wärmestrahlung

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Der kälteste Vulkan der Welt emittiert eine schwache Wärmestrahlung. Am 31. August erreichte sie einen Wert von 4 MW. Aktuell ist es 1 MW. Was sich nach wenig anhört, ist für den Lengai bemerkenswert, denn seine Lava ist nur um 500 Grad heiß. Auf Satellitenbildern erkennt man die Wärmeanomalie. Sie geht vom zentralen Hornitokomplex aus. Im normalen Lichtspektrum sieht man, dass sich im Nordteil des Krater frische Lava akkumulierte. Da sie sich am Lengai schnell weiß verfärbt, muss es vor einigen Tagen einen Lavastrom gegeben haben.

Vulkan-News 20.08.22: Shiveluch

Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Nach gut 1 Woche ohne VONA-Meldungen macht der Shiveluch auf Kamtschatka wieder Schlagzeilen und eruptiert Aschewolken. Das VAAC brachte 3 Meldungen heraus, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 4500 m detektiert wurde. Die Aschwolken driften in Richtung Südosten. Das Foto von Yu. Demyanchuk zeigt den Lavadom und wurde am 05. August aufgenommen. Es kann sein, dass die Aschewolken im Zusammenhang mit Abgängen Pyroklastischer Ströme standen.


Ebeko ist fleißig

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Phreatisch

Einige Hundert Kilometer südlich des Shivleuch liegt der Vulkan Ebeko. Er gehört allerdings nicht mehr zu den Vulkanen Kamtschatkas, sondern liegt auf der Kurileninsel Paramushir. Der Ebeko ist besonders fleißig und löste seit gestern 11 VONA-Warnungen aus. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 3700 m und driftete in östlicher Richtung.


Ol Doinyo Lengai mit Thermalstrahlung

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Der Ol Doinyo Lengai emittiert immer noch eine schwache Thermalstrahlung mit 8 MW Leistung. Neue Satellitenbilder stehen noch aus, doch ich vermute, dass im Krater weiterhin die kälteste Lava der Welt brodelt.


Taal: Schwefeldioxid Ausstoß fluktuiert

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der Schwefeldioxid-Ausstoß am Taal fluktuiert weiter stark. Wurden gestern 3800 Tonnen des vulkanischen Gases ausgestoßen, so meldete PHILVOLCS heute 7800 Tonnen am Tag. Außerdem wurden 6 Tremorphasen detektiert.

Vulkan-News 17.08.22: Anak Krakatau

Anak Krakatau mit Rotglut

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv

In den vergangenen Tagen war Anak Krakatau recht ruhig. Das bezieht sich nicht nur auf die sichtbare Aktivität, sondern auch auf die Seismizität, die fast nicht vorhanden war. Gestern zog sie aber wieder an und es wurden mehr als 60 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Ein Livecam Bild zeigt, dass es zu einer kleineren Eruption gekommen ist, bei der rotglühende Tephra ausgestoßen wurde. Eine größere Aschewolke wurde nicht gemeldet. Sollte die Seismik weiter erhöht bleiben, ist in den nächsten Tagen mit einer Zunahme der eruptiven Tätigkeit zur rechnen.


Erta Alé mit 2 aktiven Kratern

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Sentinel-Bilder des Erta Alé zeigen 2 thermische Anomalien. Die Kleinere befindet sich im Südkrater, der für seinen Lavasee bekannt ist. Dieser scheint aktuell entweder ziemlich klein zu sein, oder ist zum größten Teil gedeckelt. Im Nordkrater gibt es eine größere Anomalie, die auf einen aktiven Hornito hindeutet.


Ol Doinyo Lengai mit thermischen Signal

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Seit gut zwei Wochen scheint der Vulkan in Tansania verstärkt aktiv zu sein, denn er zeigt auf Satellitenfotos ständig ein thermisches Signal, das vom zentralen Hornitokomplex ausgeht. Auf einem Sentinel-Bild vom 11. August sieht man in der Echtfarbendarstellung, dass fast der halbe Kraterboden von frischer Lava bedeckt ist. Das letzte Foto von gestern zeigt eine ausgeprägte thermische Anomalie, die sogar durch dünne Wolken hindurch sichtbar wird. Der Vulkan scheint also aktiver zu sein, als es sonst der Fall ist.


Taal mit Tremor

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Während der Schwefeldioxid-Ausstoß am Taal Vulkan in den letzten Tagen als verhältnismäßig moderat bezeichnet werden kann -es werden zwischen 4000 und 5000 Tonnen am Tag registriert-  zog die Seismizität an. Heute wurden 28 Tremorphasen gemeldet, die eine Dauer zwischen 4 und 12 Minuten hatten. Magmatische Fluide erschüttern den Untergrund. Es wird Inflation detektiert. Dampf steigt bis zu 2800 m hoch auf.

Vulkan-News 11.08.22: Ol Doinyo Lengai

Jenseits vom Fagradalsfjall gibt es auch noch andere aktiv Vulkane, über die ich in diesem Update kurz berichten möchte.

Ebeko mit Eruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Ascheeruptionen

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC detektierte heute 3 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 3700 m auf und drifteten in Richtung Osten.


Ol Doinyo Lengai mit thermischen Signal

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Der Ol Doinyo Lengai in Tansania bleibt aktiv und fördert Natronkarbonatit. Die Aktivität beschränkt sich auf den Vulkankrater. Dort wächst ein zentraler Hornitokomplex, in dem die Lava brodelt. Es kommt zur Bildung kleiner Lavaströme. MIROVA detektiert ein moderates thermisches Signal mit 22 MW Leistung, was für den Lengai bereits viel ist. Das Satellitenfoto stammt vom Samstag. Aktuell dürfte der rote Punkt intensiver sein.


Sakurajima eruptiert Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Im Süden Japans ist der Sakurajima aktiv und stößt Tephra aus. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4300 m und wird vom Wind in Richtung Osten geweht. Heute lösten die Aschewolken 5 VONA-Warnungen aus. Es wurde einige vulkanotektonische Erdbeben registriert.


Shiveluch bleibt fleißig

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist es der Shiveluch, der Vulkanasche eruptiert. Aschewolken erreichen eine Höhe von 5800 m über dem Meeresspiegel. Die Asche wird in Richtung Nordosten verfrachtet. Die Thermalstrahlung ist gering.


Suwanose-Jima weiter aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Inselvulkan im Ryukyu-Archipel eruptiert weiter Aschewolken. Das VAAC detektierte heute 4 Eruptionswolken, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3400 m aufsteigen ließen. Die Seismizität ist erhöht. Gestern wurden 50 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen.

 

Vulkan-News 13.06.22: Ätna

Ätna: Lavastrom stoppt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |EruptionLavastrom

Während man heute Morgen noch ein ausgeprägtes thermisches Signal auf der LiveCam des INGVs sah, dass sogar weiter hinabreichte, als es in den vergangenen Wochen der Fall war, so sieht man heute Nachmittag nur noch ein schwaches Nachglühen der Lava auf dem Steilhang des Valle del Boves. Es sieht so aus, als wäre der Lavastrom versiegt, der nun gut 1 Monat lang aktiv war. In der Ferndiagnose lässt sich nicht sagen, ob es noch Aktivität auf der Hochebene vor dem Neuen Südostkrater gibt, aber falls dem so sein sollte, ist sie vergleichsweise schwach. MIROVA registriert nur noch 1/10 Leistung der Wärmestrahlung von gestern, sprich 110 MW.


Bulusan mit Asche-Emissionen

Staat: Philippinen | Koordinaten: 12.77; 124.05 | Eruption: Phreatisch

Der philippinische Vulkan Bulusan ist weiter unruhig und emittiert Vulkanasche, die vom VAAC in gut 2500 m Höhe festgestellt wird. Die Aschewolke driftet in Richtung Westen. PHILVOLCS registrierte gestern 106 vulkanotektonische Erdbeben und 48 Tremorphasen. Es wurden 4627 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Der Vulkan ist weiterhin aufgebläht.


Ol Doinyo Lengai mit thermischer Anomalie

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man wieder ein kleine thermische Anomalie im Krater des Gottberges der Masai. Sie zeigt, dass natriumkarbonatische Lava gefördert wird, die aus einem Hornito im Zentralbereich des Kraters eruptiert wird. Auf dem gleichen Satellitenfoto -nur etwas weiter gefasst- erkennt man, dass der Wasserstand im Lake Natron anfängt zu fallen, so dass bald wieder die einzigartigen Sodageysire sichtbar werden könnten. Ihre Entstehung ist noch nicht hinreichend erforscht und fasziniert mich seit Jahrzehnten. Ich vermute einen Zusammenhang zwischen dem einzigartigen Chemismus der Lengai-Lava und den Soda-Geysiren.

[twenty20 img1=“829055″ img2=“829056″ offset=“0.5″ before=“Lengai in normalem Licht…“ after=“…und im Infrarotspektrum. © Sentinel“]

Vulkan-News 12.05.22: Ätna

Ätna mit Tremoranstieg

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Update: Schrieb ich heute Morgen noch, dass der Neue Südostkrater ruhig sei, so war das offenbar nicht richtig, denn inzwischen wurden in unserer FB-Gruppe Fotos geteilt, die eine strombolianische Eruption an eben jenem Krater zeigt. So Ist der Tremorpeak wohl mit dieser Eruption assoziiert gewesen. Damit nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass der Ätna einen neuen Paroxysmus ausbrütet. Das LGS veröffentlichte ebenfalls ein Update, in dem es heißt, dass 1009 akustische Ereignisse aufgezeichnet wurden, die vornehmlich  aus Richtung der Bocca Nuova kamen. Einige Soundereignisse wurden auch aus Richtung Südosten aufgefangen. Der Maximaldruck lag bei 1,11 Pa. Das zeigt, dass es sehr schwer ist mittels Infraschall, Explosionen von starken Entgasungen zu unterscheiden. Im Endeffekt werden die starken Entgasungen überwiegend von Explosionen verursacht, die sich tief im Fördersystem ereignen und keine Tephra bis zur Oberfläche fördern.

Originalmeldung: Seit letzter Woche steigt der Tremor am Ätna langsam, aber stetig an und bewegt sich nun im oberen Drittel des gelben Bereichs. Heute Nacht gab es einen Peak, als der Tremor kurzzeitig ins Rote wechselte. Es ist aber zu keiner weiteren Steigerung vulkanotektonischer Erdbeben gekommen. Wärmeanomalien wurden in den letzten Tagen ebenfalls nicht beobachtet, allerdings war es bewölkt. Dafür präsentierte sich der Gipfel heute mit einem frischen Schneekleid. Zuletzt war eine thermische Anomalie Ende April zu sehen gewesen. Sie manifestierte sich in der Bocca Nuova. Aus Richtung des Zentralkrater registrierte das LGS vorgestern 879 Infraschallsignale mit einem akustischen Maximaldruck von 1 Pa. Es gibt also explosionsartige Entgasungen im Fördersystem. Was der Ätna vor hat ist noch unklar, aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir kurzfristig Lava sehen werden, steigt weiter an. Da der Neue Südostkrater derzeit ruhig zu sein scheint, könnte es auf strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova hinauslaufen, das ist aber spekulativ.


Weitere Kurzmeldungen

Krakatau mit Aschewolken

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Asche-Emissionen

Vom Anak Krakatau geht wieder Asche aus. Laut VAAC erreicht sie eine Höhe von 2400 m und driftet ostwärts. Gestern wurde eine schwache Wärmeanomalie entdeckt. Zudem war die Seismizität erhöht: gut 40 Hybriderdbeben und einige Tremorphasen wurden aufgezeichnet.


Ol Doinyo Lengai mit schwacher Wärmeanomalie

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

In den letzten Wochen war der Gipfel des Vulkans Lengai meistens in Wolken gehüllt, so dass die Satellitendaten nichts hergaben. Nun gibt es ein neues Sentinel-Bild, auf dem eine schwache Wärmeanomalie sichtbar ist. Sie geht vom zentralen Hornitokomplex aus.


Sabancaya eruptiert Aschewolken

Staat: Peru| Koordinaten: -15.79-71.86 | Eruption: Vulcanianisch

In Peru stößt der Sabancaya Vulkanasche aus. Sie steigt bis auf einer Höhe von 7900 m auf. Der Andenvulkan emittiert eine Wärmestrahlung mit 21 MW Leistung. Es kann gut sein, dass wieder ein Lavadom wächst.

Neue Bilder vom Ol Doinyo Lengai am 27.03.22

Ol Doinyo Lengai
Giraffen am Lengai. © Tanja Kurzenknabe

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Inhalt

  • Der Ol Doinyo Lengai ist aktiv und zeigt eine Wärmeanomalie
  • Fotografin Tanja Kurzknabe dokumentierte Lavaspattering
  • Es gibt 3 Hornitokomplexe auf einer Linie
  • Der Krater verfüllt sich weiter

Der tansanische Vulkan Ol Doinyo Lengai steht hier öfters in den News, weil er kleine Eruptionen erzeugt. Die Aktivität spielt sich in seinem Krater ab. Dort wachsen durch Lavaspattering Hornitos aus der einzigartigen Lava des Vulkans. Sie ist auch der Grund, warum der Vulkan von besonderem Interesse ist. Die Lava des Lengais besteht überwiegend aus Natriumkarbonat und enthält Mineralien, die seltener als Diamanten sind. Das macht den Vulkan für Wissenschaftler besonders attraktiv. Allerdings ist der Krater seit der großen Eruption von 2007 nicht mehr zugänglich, frische Lavaproben gibt es seitdem praktisch nicht. Doch der Krater verfüllt sich zusehends, so dass der Zugang in einigen Jahren wieder möglich sein könnte.

Touristen besteigen den Vulkan auch wegen seiner einzigartigen Lage im Ostafrikanischen Riftvalley, in Sichtweite des Natronsees und am Rande der Serengeti. Das Gebiet ist ein Naturreservat, doch anders als in Nationalparks, darf man hier das Auto verlassen. Man kommt sich freier vor und weniger, wie in einem großen Zoo gefangen. Dabei gibt es auch hier Wildtiere zu bewundern: Giraffen, Gnus, Zebras, Stachelschweine, Großkatzen und Hyänen sind mir dort persönlich begegnet und haben mir die Hand geschüttelt. Der große Natronsee ist ein El Dorado für Vogelkundler, besonders die brütenden Flamingos sind weltberühmt.

3 aktive Hornitos im Krater des Vulkans Ol Doinyo Lengai

Hierhin zog es Vnet-Leserin Tanja Kurzenknabe, die in den vergangenen Wochen diese einmalige Gegend bereiste und auch den Ol Doinyo Lengai bestieg. Die Fotografin lieferte die ersten Fotos des Kraters seit vielen Monaten und löste damit einen Sturm der Begeisterung in unserer Vulkan-Community aus. Ihre Bilder dokumentieren nicht nur die Aktivität des Vulkans, sondern auch seine Landschaft, die sich ungewöhnlich grün präsentierte. Ihr gelang auch ein klassisches Bild, das Giraffen vor der Silhouette des Lengais zeigt.

Die Pisten waren vergleichsweise gut befahrbar und die Anreise erfolgte ohne nennenswerten Schwierigkeiten. Der Aufstieg über die alte Route war anstrengend. Tanja fand den Vulkan aktiv vor und staunte nicht schlecht über die Höhe des zentralen Hornitos, der fast so hoch war, wie die Steilwand des Kraters. In dem zentralen Komplex sind 3 größere und mehrere kleinere Hornitos miteinander verwachsen. Vor einigen Monaten muss die Spitze des größten Hornitos kollabiert sein. In ihm dürfte ein Lavapond gebrodelt haben. Aus einem recht neuen Gebilde an der Seite des Komplexes konnte die Fotografien Lavaspattering beobachten. Über den Boden des Kraters flossen die typischen schmalen Lavaströme. Sie sehen wie grau Schlammströme aus und glühen auch nachts nur bedingt. Auf einem Foto ist zu erkennen, dass sich drei Hornito-Komplexe im Krater befinden. Sie liegen auf einer Linie. Der Hornito, der sich vor ca. 3 Jahren an einer Kraterwand bildete, war ebenfalls effusiv aktiv. Hier floss die Lava aus einem neuen Anbau.

Auf einem aktuellen Sentinel-Foto ist eine schwache Wärmeanomalie zu erahnen. Die Aktivität hält also weiter an. Ein Besuch des Vulkans scheint mir lohnenswert zu sein und ich plane dem Feuerberg selbst einen neuen Besuch abzustatten.

Vulkan-News 23.02.22: Ätna, Lengai

  • Ätnas Nordostkrater-Kegel ist gespalten
  • Telica in Nicaragua eruptiert Aschewolken
  • Am Ol Doinyo Lengai wurde ein Hotspot aufgezeichnet

Ätna: Kraterkegel gespalten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Der Kegel des Neuen-Südostkraters ist nach dem 2. Paroxysmus des Jahres praktisch gepalten. Nicht nur im Südwesten vergrößerte sich die Scharte weiter, sondern auch im Osten. Dort existierte bereits eine leichte Depression in der Vulkanflanke, da bei früheren Ausbrüchen dort entlang Lava ins Valle del Bove floss. Nun hat sie sich deutlich vergrößert und im oberen Bereich wurde die Kraterwand ausgeräumt. Hangrutschmassen und Lava sammelten sich an beiden Lokationen vor den Scharten an. Die Kerbtäler bildeten sich in Verlängerung der Schlotreihe des Kegels, welche wiederum einer tektonischen Schwächezone folgt.

Nach dem Paroxysmus hat sich der Ätna noch nicht ganz beruhigt. Das LGS registrierte gestern schwache Infraschallsignale aus sämtlichen Kratern. Sie deuten auf tief im Fördersystem stattfindende Explosionen, bzw. starke Entgasungen hin. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung. Es ist gut möglich, dass der nächste Paroxysmus nicht lange auf sich warten lässt. Das letzte Pausenintervall lag bei 10,5 Tagen. Es bleibt spannend!

Die aktuelle Ausbruchsserie zählt zu den stärksten, seitdem ich den Ätna beobachte. Leider war es in den letzten Monaten pandemiebedingt schwierig bis unmöglich nach Sizilien zu reisen. Erschwerend kam hinzu, dass während der Phase mit den meisten Eruptionen ein Nachtausgangsverbot in Italien herrschte, so dass man auch vor Ort schlechte Chancen hatte die Eruptionen am Vulkan mitzuerleben. Daher war es die erste Paroxysmen-Phase der letzten Jahrzehnte, die ich nur vom Computer aus mitverfolgen konnte. Ein recht frustrierender Umstand für einen Vulkanophilen. So verpasste ich nicht nur die Ätna-Paroxysmen, sondern auch die interessanteste Eruptionsphase am Fagradalsfjall. Schlimmer geht nimmer! Bleibt zu hoffen, dass die Pandemie mit ihren ungerechtfertigten Restriktionen bald vorbei ist!

Telica eruptiert Aschewolken

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption: Asche

In den letzten 2 Tagen steigerte sich die Aktivität am Telica in Nicaragua etwas und die Vulkanasche stieg höher auf, als es noch am Sonntag der Fall war. Gestern meldete das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 1500 m. Sie driftete in Richtung Norden.

Ol Doinyo Lengai mit Hotspot

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Nach einer recht langen Wolkenphase, gelang es Sentinel mal wieder ein wolkenfreies Foto vom Ol Doinyo Lengai in Tansania zu schießen. Im Infrarotbereich wurde dabei eine schwache thermische Anomalie im zentralen Kraterbereich ausgemacht. Sie befindet sich an der Stelle eines hohen Hornitos, wobei nicht zu erkennen ist, ob dieser noch steht, oder kollabiert ist. Sehr wahrscheinlich kommt es dort zu Lavaspattering, oder es hat sich ein kleiner Lavapond gebildet.