Ätna: Update 19.11.20

Der Ätna auf Sizilien (Italien) ist weiter strombolianisch aktiv. Ort des Geschehens ist der Neue Südostkrater. Heute Morgen fing die Thermalcam ein entsprechendes Foto ein. In den vergangenen Tagen kam es auch zu weiteren Ascheeruptionen. Der Tremor ist relativ hoch und bewegt sich an der Grenze zum roten Bereich. Die Fluktuationen fallen gering aus. Sismo-Web (INGV) zeigt für die letzten 2 Tage 19 Beben an. Sie verteilten sich in Ost-West Erstreckung über den Vulkan.

Merapi: Seismik bleibt hoch

Am indonesischen Vulkan Merapi (Java) ist die Seismik weiter hoch. Innerhalb von 6 Stunden registrierte das VSI 71 Hybrid-Erdbeben und 6 vulkanotektonische Erschütterungen. Hinzu kommen 11 Signale die durch den Abgang von Schuttlawinen verursacht wurden. 9 Mal wurden starke Entgasungen registriert. Der Dom wächst weiter und das Risiko nimmt zu. Bald könnten pyroklastische Ströme und/oder größere Explosionen entstehen.

Sinabung: Weitere Tornillos

Am Sinabung wurden heute 5 weitere Tornillos registriert. Diese ungewöhnlichen seismischen Signale mit der Form einer Schraube, sorgen unter Vulkanologen oft für Beunruhigung. Sie können als Warnzeichen bevorstehender Explosionen interpretiert werden. In der Endphase der letzten Domwachstumsphase am Sinabung wurden diese Signale häufiger aufgezeichnet. Tatsächlich änderte sich der Ausbruchscharakter damals mehr in Richtung explosiver Tätigkeit.

Karangetang mit harmonischen Tremor

In den vergangenen Tagen wurden am Inselvulkan Karangetang auf Siau (Indonesien) zahlreiche seismische Signale detektiert, die durch starke Entgasungen hervorgerufen wurden. Spitzenwerte von fast 300 Signalen wurden am 10.11.20 festgestellt. Mittlerweile sind diese Zahlen deutlich rückläufig, dafür wurde 4 Phasen mit harmonischen Tremor registriert. Dieser gilt als Anzeichen von Magmenaufstieg im Rahmen einer Eruption. Auch an diesem Vulkan ist anhaltendes Domwachstum wahrscheinlich.

Kadovar eruptiert Vulkanasche

Ein neues Lebenszeichen von der Vulkaninsel Kadovar in Papua Neuguinea: das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 900 m. Auf Satellitenfotos von letzter Woche ist eine Dampfwolke zu sehen, allerdings keine thermische Anomalie. Anders verhält es sich am Nachbarvulkan Manam. Dort registrierte MIROVA gestern eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 18 MW.

Sabancaya: Neuer Lavadom

Der peruanische Vulkan Sabancaya ist nicht nur explosiv aktiv, sondern auch effusiv. Neue Satellitenbilder im Infrarotspektrum belegen, dass ein neuer Lavadom im Krater wächst. Es ist der 2. seiner Art, der in der aktuellen Eruptionsphase ausgemacht wurde. Der erste Dom stellte im Frühjahr sein Wachstum ein, kurz bevor er eine kritische Größe erreicht hatte und über den Kraterrand hinaus gewachsen wäre. Explosionen zerstörten das Gebilde dann weitestgehend.

Der aktuelle Dom erhielt den Namen „Iskay“ und nimmt eine Fläche von 12.000 Quadratmetern ein. Er befindet sich an der gleichen Stelle wie der erste Dom und liegt im Nordosten des Kraters. Die Vulkanologen von INGEMMET gehen davon aus, dass der Dom bald von einer Serie moderater Explosionen zerstört werden wird. Sie erwarten Aschewolken mit einer Höhe von weniger als 5 km und kleine pyroklastische Ströme. Sie schließen allerdings das Szenario nicht aus, dass es zu einer starken Explosion kommen wird die große pyroklastische Ströme erzeugen könnte.

Ganz so neu scheint mir der Lavadom nicht zu sein. Auf Sentinel konnte ich thermische Anomalien bis in den Juni zurückverfolgen. Allerdings hob sich der Dom da noch nicht deutlich vom Kraterboden ab.

Neben der effusiven Tätigkeit, kommt es am Sabancaya täglich zu mehreren explosiven Eruptionen. Das VAAC bringt täglich ca. 4-Vona-Warnungen vor Vulkanasche heraus. Heute erreichte die Asche eine Höhe von 7300 m über dem Meeresspiegel. Die Aschewolken drifteten in nordöstlicher Richtung.

Sinabung: Aschewolke detektiert

Nach mehrtägiger Ruhe wurde heute wieder eine Aschewolke detektiert, die vom indonesischen Vulkan Sinabung (Sumatra) ausging. Sie erreichte eine Höhe von 3700 m. Die Vulkanologen von MAGMA/VSI berichteten bisher nichts davon, dass es zu einem pyroklastischen Strom gekommen sei. Sie detektierten aber den Abgang mehrerer Schuttlawinen. In den letzten 10 Tagen ist die seismische Aktivität am Sinabung deutlich zurückgegangen und der große Magmaschub scheint nachgelassen zu haben. Dennoch weisen einige Erdbeben mit niedriger Frequenz darauf hin, dass noch Magma aufsteigt. Zudem wurden 2 Tornillos registriert. Der Dom hat eine respektable Größe erreicht und es könnte zu weiteren Kollaps-Ereignissen kommen.

Semeru eruptiert Vulkanasche

Auf Java kam es zu einer Ascheeruption am Semeru. Auch hier erreichte die Asche eine Höhe von 3700 m. Das VSI registrierte 73 seismische Eruptionssignale innerhalb von 24 Stunden. Die sonstige Erdbebentätigkeit ist gering.

Merapi: Seismik bleibt hoch

Die seismische Aktivität am indonesischen Vulkan Merapi (Java) ist weiterhin hoch. Gegenüber der Vorwoche ist allerdings ein leichter Rückgang der Seismizität festzustellen. Dennoch werden täglich mehr als 300 Erschütterungen registriert, die überwiegend im Zusammenhang der vulkanischen Aktivität stehen. Besonders bemerkenswert ist die hohe Anzahl an hybriden- und vulkanotektonischen Erdbeben. Sie deuten darauf hin, dass der Lavadom weiter Nachschub erhält und wächst. Es findet also bereits ein effusive Eruption statt, die schnell gefährlich werden könnte, wenn es zu größeren Kollaps-Ereignissen kommen sollte. Dann drohen pyroklastische Ströme und größere explosive Eruptionen. Bereits jetzt werden täglich mehrere Schuttlawinen generiert und es kommt zu starken Entgasungen. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Sinabung: Rückgang der Aktivität

Am Sinabung hat die Aktivität nachgelassen. Die Seismizität ist deutlich erhöht, hat sich gegenüber dem Monatsanfang aber mehr als halbiert. Es steigt noch Magma auf, aber deutlich weniger als zuvor. Das spiegelt sich in geringerem Domwachstum wieder. In der letzten Woche gingen keine pyroklastischen Ströme ab. Schuttlawinen werden aber nach wie vor generiert. Die Situation könnte allerdings wieder eskalieren. Auch wenn der Dom langsamer wächst, wird er irgendwann eine kritische Größer erreicht haben und es kommt wieder zu Abbrüchen großer Lavapakete und neuen pyroklastischen Strömen.

Semeru eruptiert Aschewolke

Ebenfalls auf Java liegt der Semeru. Er bildet zusammen mit den Vulkanen der Tengger-Caldera ein Vulkanmassiv. In seinem Krater wächst ein flacher Lavadom und es kommt zusätzlich zu zahlreichen kleineren explosiven Eruptionen. Im Schnitt meldet das VSI 50 entsprechende seismische Signale am Tag. Gelegentlich werden auch größere Explosionen generiert, die Vulkanasche aufsteigen lassen. So ein Ereignis gab es heute Nacht. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m über dem Meeresspiegel.

Kilauea: 2 kleine Erdbebenschwärme

Am Kilauea auf Hawaii ereigneten sich gestern 2 kleine Erdbebenschwärme. Das EMSC registrierte seit gestern 19 Erschütterungen mit Magnituden ab 2. Ein Schwarm manifestierte sich im Bereich der Gipfelcadera, ein weitere im unteren Westrift bei Pahala. Das HVO schreibt in seinem monatlichen Update für Oktober, dass 2100 Erdbeben detektiert wurden. Eine Verdoppelung der Erdbebenaktivität gegenüber dem September. Dennoch ist die Inflation rückläufig. Am  Puʻu ʻŌʻō-Krater gab es sogar einen deflationären Trend. Allem Anschein nach wird es noch eine Weile dauern, bis wir auf Hawaii wieder Lava zu sehen bekommen.

Ätna mit Ascheeruptionen am 03. November

Der Ätna auf Sizilien erzeugte gestern mindestens 2 Phasen mit Ascheausstoß. Die stärkere Phase ereignete sich am Morgen und das VAAC Toulouse brachte eine VONA-Warnung heraus. Allerdings ohne Höhenangabe der Aschewolke, da sie von den Satelliten nicht erfasst werden konnte. Mehrere einheimische Fotografen dokumentierten das Geschehen und anhand der Bilder schätze ich die Höhe der Aschewolke auf gut 700 m über Kraterhöhe. Schauplatz des Geschehens war wider der Sattelvent im Neuen-Südostkrater. Auch am Abend gab es eine Eruption mit vergleichbaren Ascheausstoß wie am Morgen. Da es verhältnismäßig windstill war, stieg die Eruptionswolke gut 1000 m senkrecht auf.

Die seismischen Daten für den 3. November liegen noch nicht komplett vor. Klar ist aber, dass sich unter der Nordflanke mehrere schwache Erdbeben manifestierten.

Sinabung: weiterer pyroklastischer Strom

Heute Nacht ging ein weiterer pyroklastischer Strom vom Dom am Sinabung auf Sumatra ab. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel. In den ersten 12 Stunden des Tages detektierten die Seismografen 27 Abgänge von Schuttlawinen. Teilweise hatten die seismischen Signale Maximalamplituden von 120 mm, was vergleichbar mit den Signalen pyroklastischer Ströme ist. Sie waren auch ähnlich lange unterwegs. Das zeigt, dass es oft nur ein kleiner Unterschied ist, ob bei einem Lava-Abbruch vom Dom ein pyroklastischer Strom entsteht, oder ob es bei einer Schuttlawine bleibt. Darüber hinaus wurden mehrere vulkanisch bedingte Erdbeben detektiert, die auf weiteren Magmenaufstieg hindeuten.

Ruapehu: Kratersee heizt auf

Der Kratersee des neuseeländischen Vulkans Mount Ruapehu erwärmte sich von 12 auf 22 Grad Celsius. Zudem wurden schwache Erdbeben detektiert. Ein Vulkanologe von GeoNet erklärte gegenüber dem Porta NewsHub, dass das Aufheizen des Kratersees zyklisch bedingt sei und ganz normal ist. Die Warnstufe wurde nicht erhöht und steht bei „1“.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der japanische Vulkan Sakurajima erzeugte eine Ausbruchsserie. Nachdem es in den vergangenen Tagen bereits vereinzelte Eruptionen gegeben hatte, begann Sakurajima heute Nacht mit frequenten Explosionen, die sich langsam in ihrer Intensität steigerten. Die ersten Eruptionen ließen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 1800 m auf steigen. Die bisher letzten beiden Explosionen schafften es, die Asche bis auf 3000 m ü.N.N. hochzublasen. Seitdem stößt der Vulkan permanent Asche aus.

Die Diagramme der Live-Daten zeigen die Explosionen an, allerdings keine nennenswerte Erdbebentätigkeit. Dafür stieg der Ausstoß an Schwefeldioxid deutlich. Bereits im letzten Monat konnte man nachts einen rot illuminierten Himmel über dem Gipfel sehen, was auf einen hohen Magma-Stand im Fördersystem schließen ließ.

Sakurajima bildet eine Halbinsel in der Bucht von Kagoshima. Die Halbinsel, die praktisch nur aus dem Vulkan besteht, ist besiedelt. Die Metropole Kagoshima liegt ca. 10 km vom Vulkan entfernt. Größere Eruptionen können dort für Ascheniederschlag sorgen. Einmal im Jahr probt man auf der Halbinsel den Notfall. Schulkinder und Anwohner müssen dann dem Evakuierungsplan folgen und sich auf dem Weg zum Hafen machen. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Sinabung weiter aktiv

Auf der indonesischen Insel Sumatra eruptiert der Sinabung weiterhin. Letzte Nacht ging wieder ein kleinerer pyroklastischer Strom ab. Er ließ Vulkanasche ca. 1500 m hoch aufsteigen. Der Abgang wurde mittels LiveCam dokumentiert. Zu sehen ist auch Rotglut am Lavadom. Diese erzeugt eine schwache thermische Anomalie, die auf Sentinel-Aufnahme zu erkennen ist. Neue Fotos vom Lavadom zeigen, dass sich wieder eine flache Staukuppe entstand, wie wir sie im Jahr 2014 beobachten konnten. Noch bildete sich keine Lavazunge aus, die als zäher Lavastrom im oberen Flankenbereich unterwegs ist, aber das könnte sich innerhalb weniger Wochen ändern. Sollte dieser Fall eintreten, sind größere pyroklastische Ströme wahrscheinlich.

Ätna: Update 01.11.20

Gestern Abend durchlebte der Ätna eine Phase mit stärkeren strombolianischen Eruptionen. Mehrere einheimische Fotografen waren unterwegs und dokumentierten das Geschehen. Die Auswurfshöhe glühender Tephra steigerte sich deutlich. Einige Explosionen förderten das Material gut 300 m über den Rand des Sattelvents im Neuen Südostkrater. Glühende Schlacken landeten auf den Flanken des Kraterkegels. Die Tätigkeit war von erhöhtem Tremor begleitet, der anschließend stark abstürzte. Das LGS registrierte zahlreiche Infraschall-Ereignisse, die mit den Explosionen im Zusammenhang stehen dürften. Eine Hochphase wurde dabei bereits gestern Mittag gegen 12 Uhr detektiert.
In unserer Facebookgruppe wurden auch Bilder geteilt, die die Aktivität im Nordostkrater zeigen. Dort sind weiterhin 3 Schlote aktiv. Aus ihnen findet Lavaspattering statt. Aus einem Schlot quoll ein kleiner Lavastrom.

Sinabung mit Aschewolke

Das VAAC Darwin meldete heute Morgen eine Aschewolke, die vom indonesischen Vulkan Sinabung auf Sumatra ausging. Sie erreichte eine Höhe von gut 3400 m über dem Meeresspiegel. Es ist die erste VONA-Meldung in dieser Eruptionsphase. Bei den vergangenen Abgängen der pyroklastischen Strömen wurden keine Meldungen generiert. Wahrscheinlich waren die Aschewolken zu klein, um von den Satelliten erfasst zu werden. Meine Vermutung ist, dass es diesmal zum Abgang eines größeren pyroklastischen Stroms kam, es ist aber auch möglich, dass die Asche durch eine explosive Eruption gefördert wurde. Das Ereignis taucht noch nicht in den Updates von MAGMA/VSI auf. In der letzten Meldung wurde von 33 seismischen Signalen berichtet, die im Zusammenhang mit Abgängen von Schuttlawinen standen. Darüber hinaus gab es mehrere vulkanisch bedingte Erdbeben.

Pacaya mit Lavaströmen

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya sind weiterhin mehrere Lavaströme aktiv. Am prägnantesten ist ein Strom der in westlicher Richtung fließt. Er hat eine Länge von 775 m. Darüber hinaus eruptiert der McKenney-Krater strombolianisch. Glühende Tephra steigt bis zu 250 m hoch auf.

Ätna: Update 31.10.20

Der Ätna ist weiterhin strombolianisch aktiv. Die Tätigkeit manifestiert sich im sogenannten Sattelvent, einem Krater auf einem Sattel zwischen dem Alten- und dem Neuen Südostkrater. Die Eruptionen werfen glühende Tephra einige Zehner Meter hoch aus. Die Schlacken landen überwiegend wieder im Krater, wobei es gelegentlich auch zu größeren Strombolianern kommt, die glühende Bomben bis auf die Flanke des Kegels auswerfen. Die kleineren Explosionen erfolgen in relativ kurzen Abständen.

Die seismische Aktivität der letzten beiden Tage war ehr bescheiden. Das INGV zeigt nur 5 Erschütterungen an. Der Tremor bewegt sich im gelben Bereich seitwärts, wobei er in den letzten Stunden 2 Mal den roten Bereich ankratzte. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung. Auf Sentiel-Satellitenbildern erkennt man 2 thermische Anomalien. Neben einer im Sattelvent sieht man einen Hotspot im Nordostkrater.

Sinabung mit weiteren pyroklastischen Strömen.

Gestern wurden am Sinabung auf Sumatra 2 pyroklastische Ströme registriert. Sie legten Entfernungen von 2500 m und 2000 m zurück. 77 seismische Signale deuteten auf den Abgang von Schuttlawinen hin. 16 Beben mit niedriger Frequenz sind Magmenbewegungen im Untergrund zuzuordnen gewesen. Es sieht so aus, als würde der Dom kontinuierlich wachsen. Je länger diese Phase anhält, desto größer die Gefahr, dass sich bald wieder eine Situation wie 2014 einstellt. Damals gingen zahlreiche pyroklastische Ströme am Tag ab, die Entfernungen von 6 km und mehr zurücklegten.

Fuego weiter aktiv

In Guatemala eruptiert der Fuego wieder regelmäßiger, bzw. das Wetter ist besser, so dass Meldungen über die Aktivität rein kommen. Explosionen fördern Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4500 m. Allerdings hat die Häufigkeit der Eruptionen stark nachgelassen: INSIVUMEH registrierte gestern nur 2-5 Ereignisse pro Stunde. Berichte über glühende Tephra stehen aus.

Popoctepetl eruptiert Vulkanasche

Der mexikanische Popocatepetl war nun schon mehrere Wochen nicht mehr in den News vertreten, doch heute detektierte das VAAC eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel. Gestern registrierte CENAPRED zwar viele Gasexhalationen, meldet aber keinen Tremor.

Sinabung: Update 29.10.20

Der Sinabung auf Sumatra (Indonesien) ist weiter aktiv. Das VSI meldete heute den Abgang eines weiteren pyroklastischen Stroms. Er legte eine Strecke von ungefähr 2000 m zurück und ließ Vulkanasche 1500 m hoch aufsteigen. Der pyroklastische Strom erzeugte ein seismisches Signal von 322 Sekunden Dauer und einer Maximalamplitude von 120 mm. Darüber hinaus registrierten die Seismografen innerhalb von 6 Stunden 12 Abgänge von Schuttlawinen und 10 Exhalationen. Ein Erdbeben mit niedriger Frequenz deutet auf Fluidbewegungen hin. Auch wenn keine genauen Daten mitgeteilt werden, kann man davon ausgehen, dass der Lavadom wächst.

Semeru eruptiert Vulkanasche

Auf der indonesischen Insel Java liegt der Vulkan Semeru. Von ihm ging heute eine Aschewolke aus. Nach Angaben des VAAC erreichte sie eine Höhe von fast 4000 m und driftete in südwestlicher Richtung. Das VSI registrierte innerhalb von 24 Stunden 55 seismische Eruptionssignale. Wahrscheinlich stehen sie im Zusammenhang mit strombolianischen Eruptionen.

Klyuchevskoy mit Lavastrom

Während seit mehreren Tagen keine Aschewolken mehr gemeldet werden, die vom russischen Vulkan Klyuchevskoy ausgehen, registriert MIROVA eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 538 MW. Sie wird von einem Lavastrom emittiert. Gegenüber dem Wochenanfang hat die Wärmestrahlung etwas abgenommen. Wahrscheinlich ist der Lavastrom kürzer geworden. Ich vermute eine Länge von ca. 800 m.

Der Nachbarvulkan Bezymianny emittiert eine moderate Wärmestrahlung. Wahrscheinlich geht sie vom Lavadom aus. Ebenfalls in Sichtweite zum Klyuchevskoy liegt der Shiveluch. Er stieß gestern eine Aschewolke aus, die eine Höhe von 4000 m erreichte. Ob sie von einem pyroklastischen Strom ausging ist unklar.

Sangay weiter aktiv

In Ecuador ist der Sangay weiterhin effusiv und explosiv aktiv. Es wird ein Lavastrom eruptiert, von dem Schuttlawinen abgehen. Es besteht die Gefahr, dass auch pyroklastische Ströme und Lahare generiert werden. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 7300 m ü.N.N. auf. Das VAAC bringt durchschnittlich 4 Meldungen am Tag heraus.

Pacaya eruptiert Aschewolken

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC brachte nun 2 VONA-Meldungen heraus, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel detektiert wurde. So etwas geschieht am Pacaya ehr selten. Die Aktivität der letzten Monate war von strombolianischen Eruptionen geprägt, bei denen überwiegend glühende Tephra gefördert wurde. Nun gab es Ascheniederschlag in den Dörfern Los Pocitos und Los Llanos.

INSIVUMEH veröffentlichte gestern einen Sonderbericht zum Geschehen am Pacaya. In diesem wurde weiterhin von zwei Lavaströmen berichtet. Sie haben Längen von 350 und 800 Metern und fließen in nordöstlicher- und südwestlicher Richtung. Die Vulkanologen registrieren Tremor, der stabil ist und sich in der letzten Zeit nicht signifikant geändert hat. aus dem Bericht geht auch hervor, dass die Explosionen den neuen Intrakraterkegel verändert haben. Wie genau, wird nicht beschrieben. Wahrscheinlich habe die Explosionen ihn teilweise zerstört. Auf der anderen Seite, könnte mehr ausgestoßenes Material für einen Wachstumsschub gesorgt haben.

Fuego mit Laharen

Eine weitere Meldung aus Guatemala betrifft den Fuego. Dort gingen mehrere schwache bis moderate Lahare ab. Die Schlammströme bildeten sich im Zuge starker Regenfälle und flossen durch die Rinnen von Las Lajas und El Jute. Sie münden in die Bäche Guacalate und Achiguate. Die Lahare erzeugten seismische Signale. Sie entstehen durch größere Blöcke und Baumstämme, die über den Boden rumpeln. Lahare können mehrere Meter große Felsbrocken im Gepäck haben und weisen daher ein deutlich stärkeres Zerstörungspotenzial als ein einfaches Hochwasser auf. Sollte es weiter regnen, ist auch mit weiteren Laharen zu rechnen.

Sinabung: Neuer pyroklastischer Strom

Am indonesischen Vulkan Sinabung ging heute Vormittag ein weitere pyroklastischer Strom ab. Nach einer Meldung von MAGMA/VSI erzeugte er ein seismisches Signal, dass 166 Sekunden anhielt und eine Maximalamplitude von 120 mm hatte. Wie weit der Strom floss wurde nicht kommuniziert. Aufgrund der Länge des Signals vermute ich dass er zwischen 1000 und 1500 m weit gekommen ist. Es wurden weitere vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Dom bekommt Nachschub und mit einem Anhalten der Eruption ist zu rechnen.