Heuschrecken-Plage: 2. Welle droht

Das Coronavirus ist nicht die einzige Plage, gegen die derzeit gekämpft werden muss: in Ostafrika bereitet man sich auf die 2. Welle der Heuschrecken-Invasion vor und diese soll 20 Mal größer sein als die 1. Welle! Eigentlich müssten die Menschen in Kenia und den benachbarten Staaten jetzt mit aller Kraft gegen die Wüsten-Heuschrecken vorgehen, doch da man an 2 Fronten kämpft, droht der Mensch zu unterliegen. Der Lockdown wegen dem Coronavirus lähmt auch Ostafrika. Die Menschen müssen zuhause bleiben und die Anzahl der Frachtflüge wurde reduziert. Mit den Flugzeugen sollten dringend benötigte Pestizide kommen, die im Kampf gegen die Heuschrecken eingesetzt werden müssten. Die Plagegeister brüten gerade und haben ihre Eier gelegt. Bald werden die Nymphen schlüpfen, die sich wenige später in Schrecken verwandeln. Bereits im Mai soll es soweit sein!  Die Brutbedingungen sind gut: eine ungewöhnlich ausgiebige Regenzeit brachte diese mit sich. Eigentlich ist eine weitere unheimliche Macht an dem Prozess beteiligt: der Klimawandel. So kämpfen die Kenianer eigentlich an 3 Fronten. Der Kampf gegen das Virus verläuft momentan noch gut, denn südlich der Sahara scheint sich Corona weitaus langsamer zu verbreiten als im Norden. Doch der Kampf gegen die Heuschrecke scheint verloren, denn die Maßnahmen gegen die erste Welle verliefen praktisch im Sande. Viel mehr als Sand hinterlassen die bis zu 60 km langen Heuschreckenschwärme auch nicht, wenn sie über fruchtbares Farmland herfallen. Zum Herbst hin könnte in Ostafrika eine Hungersnot ausbrechen, die auch kaum von den Europäern gelindert werden kann. Denn auch bei uns ist es schlecht bestellt um die nächste Ernte.

Ernterückgang aufgrund der Pandemie

In Europa droht ein deutlicher Ertragsrückgang an Obst und Gemüse, von dem Deutschland besonders schlimm betroffen werden könnte. Das Problem ist nicht nur eine Unterbrechung der Lieferketten, sondern die Verfügbarkeit von Saisonarbeitern. Nachdem es zunächst einen kompletten Einreisestopp gab, erteilte die Regierung nun Sondergenehmigungen für einen Teil der benötigten Kräfte aus Osteuropa. Statt der üblichen 300.000 dürfen nur 80.000 nach Deutschland kommen. Generell stammen lediglich 22% des Obstes und 31% des Gemüses aus eigener Herstellung, der Rest muss aus Ländern wie Italien, Spanien und Holland importiert werden. Doch diese Länder stehen vor dem gleichen Problem wie wir. Den Spaniern fehlen derzeit Wanderarbeiter aus Marokko und auch in Italien setzt man auf Hilfe aus Osteuropa. Daher kann man davon ausgehen, dass es in den nächsten Monaten knapp werden könnte, mit der gesunden Frische, die wir gewohnt sind. Getreide- und Kartoffelfelder werden überwiegend maschinell bewirtschaftet, daher sieht die Prognose für diese Feldfrüchte noch nicht so düster aus. Allerdings könnte eine weiter Dürre die Erträge schmälern: viele Meteorologen vertreten in Langzeitprognosen die Meinung, dass der Sommer heiß und trocken werden könnte. Große Agrar-Exporteure stehen überdies aufgrund der Pandemie vor großen Problemen, allen voran die USA und China. Dort droht zudem eine eigene Heuschreckenplage mit Schwärmen aus Pakistan. Mit Hilfen für Afrika sieht es unter diesen Umständen wahrscheinlich Mau aus. Bleibt zu hoffen, dass die Corona-Pandemie dort milde verläuft. Doch die meisten Virologen stellen ungünstige Prognosen auf, obwohl die offiziellen Infektionsraten noch gering sind.

Shiveluch eruptierte Aschewolken

Auf Kamtschatka (Russland) eruptierte der Shiveluch mehrere Aschewolken. Laut VAAC Tokio stiegen sie bis zu 10.000 m hoch auf und drifteten in südlicher Richtung. Auf Satellitenfotos ist die langgezogenen Spur der Aschewolken als Ablagerung auf dem Schnee sichtbar. In den letzten 24 Stunden wurden 4 VONA-Warnungen herausgebracht. Im hufeisenförmigen Krater wächst ein Lavadom. Sehr wahrscheinlich gingen die Eruptionen mit Domkollaps einher. Bei solchen Gelegenheiten werden oft pyroklastische Ströme generiert, sowie man es auf dem Archivbild sieht. Da die Gegend um den Vulkan dünn besiedelt ist, stellen die Eruptionen für gewöhnlich keine Gefahr für Menschen dar: die nächste Siedlung ist das 5000 Seelen zählende Dorf Klyuchi. Es liegt 50 km vom Vulkan entfernt. Nicht ganz so weit ist es bis zum majestätischen Vulkan Klyuchevskoy.

Klyuchevskoy in Eruption

In Sichtweite des Shiveluch liegt der Klyuchevskoy. Auch dieser Vulkan ist aktiv und eruptiert Vulkanasche. Hier steigt sie bis auf einer Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel auf. Das VAAC brachte in diesem Jahr 98 Warnungen heraus. Der Vulkan ist also recht munter. MIROVA verzeichnet eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von bis zu 259 MW. Durchschnittswerte sind allerdings kleiner als 50 MW. Trotzdem ist die Wärmestrahlung recht hoch und ein Anzeichen dafür, dass sich im Krater glühende Lava ansammelt.

Nevados de Chillan steigert Aktivität

Der chilenische Vulkan Nevados de Chillan steigerte seine Aktivität weiter. Das VAAC Buenos Aires registrierte in den letzten 24 Stunden 5 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 7000 m aufstiegen. Die Eruptionen finden aus dem Krater Nicanor statt, in dem auch ein Lavadom wächst. Sollte er bis über den Kraterrand hinausragen, drohen pyroklastische Ströme. SERNAGEOMIN berichtete zudem von langperiodischen Erdbeben. Sie deuten auf Magmenaufstieg hin. Der gelbe Alarmstatus wird aufrecht gehalten. Die Vulkanologen schließen eine Erhöhung in Bälde nicht aus.

USA: zahlreiche Nachbeben in Kalifornien

Im US-Bundesstaat Kalifornien manifestierten sich zahlreiche Erdbeben in der Nähe des Salton-Sees. Bereits vor 4 Tagen ereignete sich dort ein Beben der Magnitude 4,9. Die aktuellen Beben kann man also als Nachbeben interpretieren. Die Epizentren liegen 16 km östlich von Anza. Bis zur Metropole San Diego sind es 107 km. Die Magnituden gehen bis in den 3-er Bereich. Die Hypozentren liegen in einer Tiefe von 9-10 km. Die Beben ereignen sich am südlichen Ausläufer der San-Andreas-Verwerfung. entsprechend groß sind die Sorgen, dass die Erdstöße Vorzeichen eines stärkeren Erdbebens sein könnten.

Hawaii: Schwarmbeben

Auf Big Island Hawaii gibt es einen Erdbebenschwarm an der Küste bei Pahala. Die Bebenserie ist nicht neu, präsentiert sich heute aber besonders aktiv. Die meisten Beben manifestieren sich in der Asthenosphäre und haben Magnituden im 2-er Bereich. Wahrscheinlich stehen sie im Zusammenhang mit Magmenbewegungen.

Ätna: Neue Spitze sichtbar

Die Aktivität am Ätna zeigt sich vom Corona-Virus unbeeindruckt. Der Vulkan eruptiert weiterhin aus dem Zentralkrater und arbeitet fleißig an seinem neuen Gipfel. Ein Foto, das vom nordwestlich gelegenem Ort Linguaglossa aus aufgenommen wurde, enthüllt nun den Kegel der über den Kraterrand des Zentralkraters ragt. Wahrscheinlich ist er damit der höchste Punkt des Vulkans.
Die strombolianische Tätigkeit geht weiter, doch die Daten des INGV deuten darauf hin, dass die explosive Tätigkeit etwas abgenommen hat. Ähnliches kann man auch von der effusiven Tätigkeit annehmen, denn die thermische Strahlung wurde in den letzten Tagen nur noch als moderat bezeichnet und liegt unter den hohen Werten im März.

Interessant ist ein Diagramm, das vom INGV in seinem wöchentlichen Bericht veröffentlicht wurde. Es zeigt die Lage der Erdbebenherde in einer Grafik des Vulkans. Die Beben manifestierten sich unter dem Valle del Bove und verlagerten sich in den vergangenen Monaten aus Richtung Gipfelkrater kommend. Die Konzentration an Helium-Isotopen ist seit Mai 2019 ebenfalls deutlich gestiegen. Das Edelgas wird von aufsteigendem Magma freigesetzt. Es würde mich nicht wundern, wenn sich im Tal des Ochsen die nächste Eruptionsspalte öffnen würde. Wann der größere Ausbruch kommt lässt sich allerdings nicht vorhersagen.

Campi Flegrei: Erdbeben M 2,9

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde heute Nacht um 02:50 Uhr Ortszeit von einem Erdbeben der Magnitude 2,9 erschüttert. Das Epizentrum lag am Rand der Solfatara. Der Erdbebenherd wurde in der geringen Tiefe von nur 2,4 km lokalisiert. Es war ein Einzelbeben und trat nicht im Zusammenhang mit einem Erdbebenschwarm auf, was eigentlich typisch wäre. Gestern brachte das INGV Neapel sein wöchentliches Bulletin heraus: in der letzten Woche wurden 19 schwache Erdbeben registriert. Die Erdbebentätigkeit wird von Inflation begleitet/hervorgerufen und betrug 0,7 cm. Seit 2011 hob sich der Boden um 61 cm. Die Bodenanhebung wird von magmatischen Fluiden verursacht, wobei nicht klar ist, ob es sich um hydrothermale Tiefenwässer, oder um Magma handelt. Neue Studien tendieren dahin, dass tatsächlich Magma unter dem Vulkan aufsteigt. Einige Kollegen vergleichen die aktuelle Situation mit jener in den 1980iger Jahren. Damals verursachte die Bodenanhebung große Schäden in der Altstadt von Pozzuoli.

Klyuchevkoy in Eruption

Auf Kamtschatka (Russland) intensivierte der Klyuchevskoy seine Aktivität. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 3 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 5800 m über dem Meeresspiegel. Sie driftete in östlicher Richtung. Der Alarmstatus steht auf „orange“. Allerdings besteht momentan keine Gefahr für den Flugverkehr, da ja praktisch alle Maschinen am Boden bleiben.

Der Klyuchevskoy liegt 360 km nördlich der Provinzhauptstadt Petropavlovsk-Kamtschatski. Der Vulkan hat eine Gipfelhöhe von 4750 m und zählt zu den aktivsten Feuerbergen der sibirischen Halbinsel.

Piton de la Fournaise: Ende der Eruption?

Gestern Nachmittag wurde bereits das (vorläufige) Ende der Eruption postuliert. Sie dauerte nur 4 Tage. Die Vulkanologen vor Ort sind sich allerdings nicht sicher, ob der Vulkan länger ruhig bleiben wird: es wurde zwar kein Tremor mehr aufgezeichnet, dafür aber eine 2 seismische Krise. Mit der 1 Bebenserie am Morgen zusammengerechnet, wurden 282 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Daher geben die Vulkanologen keine Prognose darüber ab, wie es am Fournaise weitergehen wird. Doch solange keine Eruption stattfindet, gehen sie nicht davon aus, dass es zu einem Kollaps der Gipfelkraters kommen wird.

MIROVA registrierte gestern Abend noch eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 317 MW. Es tauchten auch noch Fotos auf, die einen rot illuminierten Nachthimmel zeigten. Demnach muss der Lavastrom noch aktiv gewesen sein, obwohl scheinbar keine Lava mehr gefördert wurde. Und letztendlich wissen wir ja Alle: nach der Eruption ist vor der Eruption!

Rincon de la Vieja: Phreatische Eruption

Am Rincon de la Vieja in Costa Rica gab es eine weitere phreatische Eruption. Sie ereignete sich am Nachmittag um 13:42 Uhr Ortszeit. Bereits am Samstag morgen gab es einen vergleichbaren Ausbruch, bei dem eine Dampfwolke 300 m hoch aufstieg. Die Behörden sehen in den Eruptionen keine Gefahr, raten Anwohnern dennoch zur Vorsicht. Generell wissen wir, das phreatische Eruptionen Vorzeichen größerer Ausbrüche sein können. Am Rincon de la Vieja drohen dann Lahare, die sehr wohl eine Gefahr für umliegende Siedlungen sein könnten.

Die Vulkane Costa Ricas waren mit die ersten Feuerberge die ich Anfang der 1990iger-Jahre besuchte. Der Rincon de la Vieja ist mir gut im Gedächtnis geblieben: in einem fantastischen Trockenwald liegt ein schönes Thermalfeld mit Mudpools. Zudem gibt es einen Fluss, der durch heiße Quellen aufgeheizt wird. Der Wald ist von vielen interessanten Tieren bewohnt.

Zyklon trifft Vanuatu

Der Inselstaat Vanuatu wurde vom besonders starken Zyklon Harold getroffen. Bei dem Wirbelsturm handelt es sich um einen Zyklon der höchsten Kategorie 5. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 235 km/h gemessen. Entsprechend groß dürften die Schäden sein. Doch nicht nur der extrem starke Wind sorgte für Probleme, sondern auch die gewaltigen Wassermassen die der Sturm im Gepäck hatte. Zahlreich Ortschaften wurden überflutet. Der Verkehr zwischen den Inseln brach genauso zusammen wie die Stromversorgung. Schiffe gerieten in Seenot.

Bereits am Freitag suchte der Sturm die Salomonen heim. Dort wurden 27 Personen an Bord einer Fähre ins Wasser gespült. einige Leichen konnten geborgen werden, doch die meisten Personen gelten noch als vermisst. Beide Archipele werden oft von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Tsunamis und eben Stürmen heimgesucht. Zudem macht bereits jetzt der vom Klimawandel verursachte Meeresspiegelanstieg einige Inseln unbewohnbar. Dem nicht genug, bereitet sich Vanuatu gerade auf Corona vor. In der jetzigen Situation dürfte das erschwert

Ukraine: Waldbrand bei Tschernobyl

Nahe der Ruine des Atomkraftwerks Tschernobyl brennt der Wald. Das Feuer brach am Samstag aus. Der Wald befindet sich innerhalb der 30 km Sperrzone, die seit der Havarie des Atomkraftwerks besteht. Die Behörden vermuten Brandstiftung. Dennoch ist ein Waldbrand zu dieser Jahreszeit erstaunlich, da es normalerweise genügend Niederschläge gegeben haben sollte. Trotzdem ist der Wald trocken. Ein weiteres Problem ist die radioaktive Strahlung. Sie ist 16 Fach erhöht und stellt eine Gefahr für die Gesundheit der Löschtrupps dar. Für die Anwohner besteht angeblich keine Gefahr.

Ozonloch über der Arktis

Erstmals wurde ein Ozonloch über der Arktis nachgewiesen. Anders als das Ozonloch über dem Südpol, soll das Ozonloch über der Arktis nicht durch FCKWs verursacht worden sein, sondern durch ungewöhlich starken und langanhaltenden Polarwinde in den letzten zwei Monaten. Diese Winde beeinflussen auch unser Klima.

Corona-Pandemie und ihre Folgen

Die Corona-Pandemie hält die Welt weiter fest im Griff und sorgt für einen quasi Stillstand der Welt. In den meisten Ländern sorgt die Ausbreitung nicht nur für große Besorgnis, sondern zu fast panikartigen Reaktionen. Nur wenige Staatsoberhäupter reagieren besonnen. Mich persönlich beeindrucken die Schweden, die zum großen Teil auf Eigenverantwortung der Bevölkerung setzen und noch keinen allumfassenden Lockdown angeordnet haben. Ob diese Strategie erfolg haben wird zeigen die nächsten Wochen. Schulschließungen wie bei uns gibt es dort bisher nicht. In der Anfangsphase der Pandemie waren diese sicherlich vertretbar, sollten allerdings bald wieder gelockert werden. Auch das Kontaktverbot ist aus meiner Sicht nicht viel länger als bis Anfang Mai vertretbar: zu groß sind die Einschnitte in die Persönlichkeitsrechte und die sozialen- und psychologischen Folgen eines langfristigen Kontaktverbots. Trotzdem sind nun bereits einige Virologen-Stimmen laut geworden, die empfehlen das Kontaktverbot bis Jahresende aufrecht zu erhalten. Aus epidemiologischer Sicht mag das vernünftig sein, doch da nicht alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen von den Auswirkungen einer Infektion betroffen sind, ist es vor einem Großteil der Bevölkerung kaum zu rechtfertigen. Ähnlich dünn sieht es mit der Rechtfertigung aus, warum die ganze Republik lahm gelegt wurde, obwohl sich das Virus vor allem in Ballungsgebieten schnell ausbreitet. Auf dem Land sind die Fallzahlen so gering, dass ein Lockdown nicht notwendig ist. Aus Gründen der Solidarität war der gesamtdeutsche Lockdown zu Beginn vielleicht noch zu rechtfertigen gewesen, doch nun sollte man differenzierter vorgehen.

Infektion über die Luft?!

Bereits Mitte März berichteten Wissenschaftler darüber, dass sich das Virus nicht nur über größere Tröpfchen verbreiten könnte, wie sie beim Husten und niesen ausgestoßen werden, sondern auch über feinste Aerosole, wie sie bei jedem Atemzug freigesetzt werden. Wissenschaftlich ist dieser Ansteckungsweg schwer zu beweisen, doch zumindest wurden in Aerosolen DNA-Spuren des Virus nachgewiesen. Studien zu anderern Viren belegten allerdings, dass die Viren in feinsten Schwebeteilchen transportiert wurden. Das Tragen einfacher Gesichtsmasken aus Stoff mag zwar größere Tröpfchen zurückhalten, ist aber wirkungslos gegen den sehr kleinen Aerosolen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das Tragen von Gesichtsmasken von Seiten bereits infizierter Personen nur bedingt hilft. Bei längerem und öfteren Kontakt zu nicht infizierten Personen stecken die sich früher oder später ebenfalls an.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass sich das Corona-Virus mit steigenden Temperaturen bei uns langsamer verbreiten wird. Zwar breitet sich das Virus auch in wärmeren Gegenden der Erde aus, aber bei weitem nicht so schnell wie in den gemäßigten Breiten. Gerade in tropischen Ländern ist die Lebenssituation der Menschen eine völlig andere als hier: man lebt auf engsten Raum mit viel Körperkontakt zusammen, die Ausbreitung der Krankheit müsste dort viel schneller voranschreiten als bei uns. Zudem muss man auch die Klimazonen der Höhenlagen in Ländern nahe des Äquators berücksichtigen. In bergigen Regionen kann es trotz einer Lage in den Subtropen kühl sein. Da es in Deutschland jetzt endlich wärmer wird, müssten die Zahlen der neuen Infektionen in den nächsten Tagen deutlich zurückgehen, sollte an dieser These etwas dran sein. Ein Grund könnte sein, dass die Viren in den Aerosolen und Tröpfchen schneller austrocknen, oder in der warmen Luft in höheren Atmosphärenschichten aufsteigen. Zudem tötet UV-Strahlung Viren ab. Last, but not least wird das menschliche Immunsystem im Frühsommer stärker.

Corona und die Folgen für den Klimawandel

Kurzfristig arbeitet der coronabedingte Lockdown der globalen Erwärmung entgegen. Die Luftqualität ist grundsätzlich besser geworden. Um das festzustellen braucht man keine Messdaten, sondern ein einfacher blick in den himmel reicht. Noch nie erlebte ich den himmel über dem Ruhrgebiet blauer als heute. Davon ab, verifizieren Messwerte und Satellitenbilder eine deutliche Abnahme von Schadstoffen in der Luft. Doch dieser Effekt wird wieder verfliegen, sobald wir zur Normalität zurück kehren. Doch dann sehe ich schwarz für den Klimaschutz: Die Kassen der großen Hersteller werden leer sein. Geldreserven, die für den Ausbau neuer Technologien verwendet werden sollten sind futsch. Neue Kredite mussten aufgenommen werden, zukünftige Investitionen werden hinten angestellt. Der Ausbau der e-Mobilität wird gebremst. Dabei stellt uns der Klimawandel vor Herausforderungen die weitaus größer als die Folgen der Corona-Pandemie sind. sollte man hier nicht schnellstens tätig werden, droht uns in wenigen Jahrzehnten ein ewiger Lockdown!

Klimawandel und Pandemien

Anders herum betrachtet steigt die Gefahr von Pandemien mit dem Klimawandel. Gerade die verschiedenen Klimazonen stellen eine Barriere für viele Erreger dar. Da sich die globale Erwärmung von den Polen zum Äquator ausbreitet, wird es eine Zeit geben, in der die gemäßigten Zonen subtropisch werden, während sich die klimatischen Veränderungen in den äquatorialen Regionen noch in Grenzen halten. Allerdings wird es eine Zunahme von Hurrikanen und damit einhergehenden Überflutungen geben, was ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Epidemien mit sich bringen wird. Wenn die Klimabarriere weg fällt, können sich tropische Erreger ungehindert bis in die gemäßigten Regionen ausbreiten. Erreger aus den Tropen haben oft eine höhere Mortalitätsrate als Erreger der gemäßigten Breiten. Das sich z.B. die Malaria im Mittelmeerraum ausbreiten wird, sehen einige Forscher als Gewissheit an. Selbst bei uns wurden schon Anopheles-Mücken entdeckt. Hinzu kommt die zunehmende Resistenz der Erreger gegen Medikamente. Auch darauf muss sich unser Gesundheitssystem vorbereiten. Doch mit der Vorbereitung ist es so eine Sache. Wir reagieren auf neue Bedrohungen erst immer mit Verzögerung, anstatt Vorsorge zu treffen. Diese kostet Geld und verursacht Arbeit, beides versucht man so lange zu vermeiden wie es geht. Die Schaffung krisenfester Infrastrukturen sollte Priorität haben, doch dieses Problem wird weiterhin ignoriert. Selbst mehrere Jahrhundert-Überflutungen in Folge, oder 2 Dürre-Sommer mit Wasserknappheit und geringerer Agra-Produktion ändern nichts daran. Bis es auch diesbezüglich zu spät sein wird.

Piton Fournaise: Aktivitätszunahme

Die Eruption am Piton de la Fournaise auf La Réunion geht weiter. Es gibt sogar Anzeichen für eine Verstärkung der Aktivität. So wurde eine höhere Wärmestrahlung gemessen, die auf einen stärkeren Lava-Ausstoß hindeute: so gehe die Forscher davon aus, dass sich der Lava-Ausstoß verdreifachte und bis zu 65 qm/s betrug. MIROVA verzeichnete eine Wärmestrahlung von bis zu 5218 MW. Dem nicht genug, steigerte sich die seismische Aktivität deutlich. In 2 km Tiefe unter dem Gipfelkrater ereigneten sich in der Nacht 189 vulkanotektonische Erdbeben. Sie deuten darauf in, dass sich Magma einen Weg durch das Gestein bahnt. Es könnte sein, dass neues Magma aufsteigt, oder aber auch aus einem bereits gebildeten Reservoir abfließt und für die Verstärkung der Eruption verantwortlich ist. In diesem Fall sehen die Wissenschaftler die Gefahr eines Einsturzes des Dolomieu-Kraters. Zu einer ähnlichen Situation kam es in der Schlussphase des großen Ausbruchs von 2007. Damals stürzte nicht der gesamte Krater ein, aber der Kraterboden sackte deutlich ab. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es 2 Gipfelkrater, die durch den Kollaps zu einem verschmolzen.

Auf dem Foto erkennt man, dass sich die Aktivität auf einen kleinen Teil der Spalte konzentriert. Um diesen bildet sich ein Schlackenkegel. Die verbleibende Lavafontäne hat deutlich an Höhe zugelegt. Zum Einen, weil nun das gesamte Magma nur noch aus 2 Schlote aufsteigt, zum Anderen, weil offenbar mehr Lava gefördert wird.

Kuchinoerabu-jima in Eruption

Der Inselvulkan vor der Bucht von Kagoshima eruptierte heute in Serie. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 6 VONA-Warnungen über Aschewolken heraus. Es besteht die Möglichkeit einer Steigerung der Tätigkeit. Bei größeren Eruptionen könnten pyroklastische Ströme entstehen.

Lanin in Chile

Der Vulkan an der Grenze Chile-Argentinien scheint zu erwachen. Wie die Kollegen von volcanodiscovery.com berichteten, ereignete sich gestern eine kleinere Ascheeruption. Zuvor soll die Seismik angezogen haben. Heute eruptierte der Vulkan eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4000 m aufstieg, was knapp 300 m über Gipfelhöhe des Vulkans ist. Obwohl man auf das VAAC Buenos Aires verweist, kann ich dort keine entsprechende Meldungen entdecken. Die Meldungen dort handeln ausschließlich vom Nevados de Chillan und Sabancaya.

Sakurajima eruptiert Aschewolke

Am japanischen Vulkan Sakurajima kam es zu einer explosiven Eruption. Sie war größer als die Alltäglichen und wurde von den LiveCams aufgenommen. Das resultierende Video seht ihr hier. Laut VAAC Tokyo stieg die Asche bis zu 3700 m hoch auf.

Yasur: Erhöhte Aktivität

Der Yasur auf der Insel Tanna (Vanuatu) steigerte seine Aktivität. Laut den Kollegen von Extrem Pursuit wurde der Alarmstatus von „2“ auf „3“ erhöht. Auf der Seite des Observatoriums ist der Alarmstatus noch mit „2“ angegeben. Allerdings lieferten die Abenteurer ein Video zu den aktuellen Eruptionen, das eine deutliche Aktivitätssteigerung erkennen lässt. Der Vulkan stößt permanent Asche aus und generiert Explosionen. Trotz Aktivitätssteigerung scheint man sich noch auf dem Kraterrand aufhalten zu können.

In den letzten Meldungen zum Vulkan ging es um einen kleinen Lavasee, der in einem der beiden Krater brodelte. Es sieht so aus, als wäre dieser Lavasee Geschichte.

Auf der Livecam sieht man sieht man den roten Lichtschein der Explosionen. Die Seismik ist hoch. Im direkten Umkreis des Vulkans befinden sich mehrere Siedlungen. Die Menschen hier leben von der Landwirtschaft und dem Tourismus. In Zeiten von Corona dürfte letzteres Geschäft zwar auch rückläufig sein, aber die Menschen sind weitestgehend autark und somit in Krisenzeiten besser aufgestellt als die Bewohner großer Metropolen.

Erta Alé ohne Aktivität

Zum ersten Mal seit gut 15 Jahren zeigt sich der Schildvulkan Erta Alé ohne jeglicher sichtbarer Aktivität. Der einst permanente Lavasee war schon seit dem großen Ausbruch von 2017 nur noch ein Schatten seiner selbst. Seit Jahresanfang war er größtenteils inaktiv, oder brodelte unter einer erstarrten Kruste. Jetzt ist auch der letzte Lavastrom erloschen. Erloschen ist auch das Leben von Survival-Spezialist Rüdiger Nehberg, den ich auf Dreharbeiten persönlich kennen lernen durfte. Nehberg war einer der ersten Europäer die den Lavasee des Erta Alés besuchten. Seine Erfahrungen und Beobachtungen schilderte er in seinem Buch „Überleben in der Wüste Danakil“. Mit Nehberg ist eines meiner Idole verstorben, dass mich oft inspirierte. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens der Vulkan bald zu neuem Leben erwacht. Die Afar der Umgebung verdienten in den letzten Jahren ganz gut am Vulkantourismus. Ähnlich wie am Stromboli, ist den Menschen hier eine ihrer Haupteinnahmequellen weggebrochen.