Heute Nachmittag gab es einen weiteren starken, aber sehr kurzweiligen Paroxysmus am Ätna. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 8000 m. Sie driftete in Richtung Südwesten und beeinträchtigte den Flugverkehr am Flughafen Catania. Auch heute Abend ist der Vulkan sehr unruhig und der Tremor fluktuiert stark. Einige Spitzen dringen immer wieder bis in den roten Bereich vor und es könnte gut sein, dass es in den nächsten Stunden einen weiteren Ausbruch gibt.
In der Welt der Erdbeben ist heute einiges los, es ereigneten sich vergleichsweise viele Erschütterungen im 5-er Bereich. Das Stärkste gab es in Indonesien.
Indonesien: Erdbeben Mw 5,8
Datum: 16.06.2021 | Zeit: 04:43:08 UTC | Lokation: 3.53 S ; 129.48 E | Tiefe: 10 km | Mw 5.8
Vor der Südküste der indonesischen Insel Seram ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 66 km östlich von Amahai festgestellt. Es gab zahlreiche Nachbeben. Ein kleiner Erdbebenschwarm manifestierte sich auch weiter östlich, genauer an der Spitze der Insel Pulau Wokam.
Indischer Ozean: Erdbeben Mw 5,5
Datum: 15.06.2021 | Zeit: 23:50:04 UTC | Lokation: 37.45 S ; 78.14 E | Tiefe: 10 km | Mw 5.5
Im Mittelozeanischen Rücken des Indischen Ozeans bebte es mit Mw 5,5. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 2437 km südöstlich von Port Mathurin auf Mauritius.
China: Erdstoß Mw 5,4
Datum: 16.06.2021 | Zeit: 08:48:57 UTC | Lokation: 38.22 N ; 93.77 E | Tiefe: 2 km | Mw 5.4
In der Nordchinesischen Provinz Quinghai bebte es heute mit einer Magnitude von 5,4. Das Hypozentrum befand sich in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 387 km südwestlich von Laojunmiao lokalisiert.
Neuseeland: Erdbeben Mw 5,3 bei Kermadec
Datum: 16.06.2021 | Zeit: 01:44:30 UTC | Lokation: 31.71 S ; 177.14 W | Tiefe: 10 km | Mw 5.3
Bei den Kermadec-Insel nördlich von Neuseeland gab es ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 5,3 und ereignete sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 865 km nördlich von Opotiki auf Neuseeland. In der Region gibt es submarine Vulkane.
Italien: Scharmbeben vor Sizilien
Datum: 16.06.2021 | Zeit: 08:03:05 UTC | Lokation: 38.17 N ; 15.09 E | Tiefe: 9 km | Ml 2,4
In der Bucht westlich von Milazzo manifestierte sich ein kleiner Erdbebenschwarm. Bisher registrierte das EMSC 6 Beben mit Magnituden im 2-er Bereich. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 2,8. Der Erdbebenherd wurde in 8 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 11 km westlich von Barcellona Pozzo di Gotto. Bis zur Vulkaninsel Vulcano sind es nur ca. 20 km. Vor der Küste der Insel ereignete sich in der letzten Woche bereits ein Erdstoß M 3,0.
Am Fagradalsfjall schreitet die Lava weiter Richtung Küste fort. Der Nevado del Ruiz stößt Asche aus und Stromboli steigerte seine Explosivität. Der Taal dampft mächtig.
Fagradalsfjall: Lava läuft über
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch
Nach einer ruhigen Nacht, sprudelt heute Morgen wieder Lava aus dem Krater. Sie bildet den bekannten kurzen Lavastrom, der dann in mehreren Mündungslöchern von Tubes verschwindet. Bei der Aktivität handelt es sich nicht um einen kurzweiligen Puls, sondern um eine länger anhaltende Phase. Die Lavafront im Nátthaga-Tal ist weiter vorangeschritten, verlangsamte ihre Expansion gegenüber dem Vortag etwas. Dennoch verringert sich die Distanz zum Meer täglich und die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Lava die Küste erreichen wird. Vorausgesetzt natürlich, dass die Lava weiter fließt. Der Tremor ist gering und scheinbar erzeugt das aufsteigende Magma kaum Bodenvibrationen. Spekulativ ist, dass dieses Phänomen am geringen Gasgehalt der sehr dünnflüssigen Schmelze liegt. Es könnte auch nur noch der Magmatische Gang leerlaufen und die Eruption bald stoppen. Zuverlässige Prognosen lassen sich freilich nicht treffen.
In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz aktiv. Das VAAC meldete seit gestern 5 Aschewolken. Sie erreichten eine Höhe von 5800 m und drifteten in westlicher Richtung. Im Bulletin der Vorwoche hieß es, dass die Seismizität gestiegen sei. Es wurden vulkanotektonische Beben registriert, die sich in geringer Tiefe unter den Vulkanflanken und dem Kraterbereich ereigneten. Der Alarmstatus steht auf gelb.
Der Stromboli zeigt sich dieser Tage wieder von seiner besonders aktiven Seite und steigerte seine explosive Tätigkeit. Das LGS berichtete gestern von 147 thermalen Schwankungen, sprich strombolianischen Eruptionen. Sie erzeugten einen überdurchschnittlichen akustischen Druck von bis zu 1,7 bar. Auch Tremor und Seismizität waren erhöht. Gestern Abend konnte man auf der Livecam eine Phase mit Lavaspattering aus dem nordöstlichen Kratersektor beobachten. Es ist nicht auszuschließen, dass wir bald wieder einen Lavastrom sehen werden. Man muss auch mit neuen Pyroklastischen Strömen rechnen, besonders, da sich am Rand des nordöstlichen Kraterbereichs viel lockeres Material angesammelt hat.
Am philippinischen Taal ist es nicht wirklich ruhiger geworden. Zwar gibt es Tage, an denen es nur sehr wenige vulkanisch bedingte Erdbeben gibt, doch dann steigt die Seismizität wieder sprunghaft an. So ein Tag war vorgestern, als 228 Beben detektiert wurden. Der Ausstoß an Schwefeldioxid ist sehr hoch und lag gestern bei 4800 Tonnen am Tag. Im Kratersee werden starke Turbulenzen beobachtet, die von Fluiden verursacht werden, die aus Fumarolen am Kraterboden austreten. Eine Dampfwolke steigt bis zu 1000 m hoch auf. Es wird weiterhin schwache Inflation registriert.