Vulkan Bezymianny am 14.03.22 ausgebrochen

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

  • Der Bezymianny eruptierte eine Aschewolke
  • Die Seismizität erhöhte sich im Vorfeld der Eruption
  • Es können weitere und stärkere Ausbrüche folgen

Aschewolke am Bezymianny

Im fernen Kamtschatka ist der Vulkan Bezymianny ausgebrochen. Das VAAC detektierte in 4900 m eine Aschewolke. Sie driftete in westlicher Richtung. Bereits in den letzten Tagen gab es Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch. Die Vulkanologen in Petropawlowsk warnten, dass sich die Seismizität des Vulkans erhöht hätte. Auf Sentinel-Fotos zeigt sich der Vulkan allerdings kalt, eine nennenswerte Thermie gab es im Vorfeld nicht. So ist es spekulativ von Domwachstum zu sprechen, obwohl es für den Vulkan typisch wäre. Normalerweise sind die Eruptionen am Bezymianny mit Domwachstun assoziiert und oft gehen dann Pyroklastische Ströme ab.

Über den Vulkan Bezymianny

Der Bezyminanny liegt im Herzen Kamtschatkas und zählt zur zentralen Vulkangruppe. Neben dem Bezymianny gehören zu dieser Gruppe die Feuerberge Kliuchevskoi  Kamen und Ushkovsky. Auch der bekannte Tolbatchik liegt in der Nähe. Der aktivste Vulkan der Gruppe ist der Kluchevskoi, er war zuletzt im Jahr 2021 in einer Eruptionsphase begriffen. Effusiv ist der Bezymianny oft über lange Zeiträume tätig. Dann wächst der Lavadom in der hufeisenförmigen Depression des Kraters und es bilden sich Schuttlawinen. Während meines Aufenthaltes am Vulkan, konnte ich sie oft in den Wolken rumpeln hören. Die explosiven Vulkanausbrüche am Bezymianny erfolgen in größeren Abständen.

Letzte größere Eruption

Die letzte größere Eruption des Vulkans ereignete sich am 22 Oktober 2020. Damals stieß der Bezymianny eine 10 km hohe Aschewolke aus. Es folgte eine Serie kleinerer Ausbrüche. Dieser Ausbruch kündigte sich durch erhöhe Wärmestrahlung infolge von Domwachstum an. Die Erdbebentätigkeit nahm ebenfalls zu. Es ist nicht auszuschließen, dass der aktuelle Ausbruch auch nur das Vorspiel zu einer größeren Eruption war.

Vulkan-Kurzmeldungen 14.03.22

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Explosiv

In Papua Neuguinea eruptierte der Manam Vulkanasche. Das VAAC detektierte die Asche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in Richtung Südwesten. Außerdem registriert MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit 15 MW Leistung.

In der letzten Woche ging vom Manam ein Paroxysmus aus. Bis jetzt ist es unklar, ob es der Anfang einer neuen Serie war.

Nishinoshima emittiert Wärme

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24; 140.87 | Eruption: Fumarolisch

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima liegt ca. 1000 km von Tokio entfernt. Dennoch steht er immer wieder in den Schlagzeilen, weil er erst vor einigen Jahren das Licht der Welt erblickte und zeitweise starke Ausbrüche erzeugte. Heute geht von dem Vulkaneiland eine moderate Wärmestrahlung mit 12 MW Leistung aus.

Reventador eruptiert Vulkan-Asche

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 |Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist es u.a. der Reventador, der heute Vulkanasche ausstößt. Sie steigt bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Der Vulkan ist für seine kraftvollen vulcanianischen Eruptionen bekannt. Diese stoßen auf glühende Tephra aus, die sich in einem Umkreis von 1 km um den Krater verteilen.

Erdbeben Mw 6,6 in Indonesien

Datum: 13.03.22 | Zeit: 21:09:21 UTC | Lokation: 0.59 S ; 98.62 E | Tiefe: 20 km | Mw 6,6

Gestern Abend wurde die indonesische Region Kepulaun Batu von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,6 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 20 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 167 km westlich von Pariaman. Dem Beben folgte nach Angaben der indonesischen Geophysikbehörde eine Reihe starker Nachbeben.

Die Region Kepulaun Batu umfasst eine kleine Inselgruppe, die der Westküste von Sumatra vorgelagert ist. Der Erdstoß manifestierte sich kurz vor der Küste der Insel Tanahbala. In relativer Nähe liegt der Vulkan Marapi. Er befindet sich auf Sumatra, nördlich von Padang.

Es bestand kurzfristig Tsunami-Alarm für den Indischen Ozean

Zunächst wurde das Auftreten eines Tsunamis im Indischen Ozean befürchtet, doch der Tsunamialarm wurde aufgehoben, als die Tiefe des Hypozentrums ermittelt war.

Beim EMSC gibt es Wahrnehmungsmeldungen. Vorort war es noch nachtschlafende Zeit und viele Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen. Der Erdstoß war über eine Minute lang deutlich zu spüren gewesen. Viele Menschen gerieten in Panik und rannten auf die Straßen.

Erdbeben dieser Stärke verursachen oft größere Schäden. Aufgrund der Tiefe des Erdbebenherds und der Lage des Epizentrums, könnten diese geringer ausgefallen sein, als man es sonst erwarten würde. Aktuell liegen noch keine Berichte über Schäden vor.

Erdbeben am Mentawai Backthrust

Das Erdbeben stand im Zusammenhang mit der großen Sunda-Subduktionszone, die sich vor der Küste der Sunda-Inseln hinzieht. Dort schiebt sich die Indo-Australische Kontinentalplatte unter die Platte Eurasiens und wird subduziert. Die Subduktion erfolgt mit der recht großen Geschwindigkeit von 57 mm pro Jahr. An der Küste von Sumatra befindet sich zudem eine große Blattverschieben, die der San-Andreas Verwerfung ähnelt. Zwischen den beiden dominanten Verwerfungen liegt eine dritte Störungszone, der Mentawai Backthrust. Er streicht die Nordostküsten der vorgelagerten Inseln. An dieser Störungszone ereignete sich der aktuelle Erdstoß.


Weitere Erdbeben-Kurzmeldungen

  • Philippinische Insel Luzon wurde von einem Erdstoß Mw 6,4 erschüttert

Datum: 13.03.22 | Zeit: 21:05:49 UTC | Lokation: 14.07 N ; 119.44 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,4

  • In der russischen Kaukasus-Region bebte es mit Mb 4,5

Datum: 14.03.22 | Zeit: 01:15:46 UTC | Lokation: 42.72 N ; 45.47 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,5