Venedig: Einmal hin und zurück

Heute möchte ich kurz über meinen Venedig-Urlaub in den Herbstferien erzählen. Als eingefleischter Italien-Fan habe ich natürlich auch meine Familie mit meinem Venedig-Virus infiziert und ab und an unternehmen wir eine kurze Reise dorthin. Es war der erste Besuch nach der Corona-Hauptphase. Auch wenn die Pandemie noch nicht ganz vorbei ist, so gab es dort keinerlei Einschränkungen. Selbst mit den Wasserbussen konnte man ohne Masken fahren. Natürlich ging es auf den Kanälen und in den Gassen der Stadt lebhaft zu, ohne allerdings zu voll zu sein. An den Bootsanlegern konnte es schon einmal eng werden und mehr als einmal kam es mir in den Sinn, ob dass denn nun so klug ist, sich ins Gedränge zu begeben, doch nach unserer Corona-Pleite während der Sommerferien blieben wir von einer neuen Infektion verschont. So konnten mein Sohn und ich uns voll auf unseren Videodreh konzentrieren. Tatsächlich versuchte sich Leroy als Youtuber und so drehten wir ein paar Moderationen. Wie ich finde, hat es es für seine 9 Jahre schon recht gut gemacht. Bei nächster Gelegenheit will er ein Video über Kenia drehen.

Ich selbst habe ja vor 25 Jahren mit dem Filmen von Reisevideos mein Geld verdient, bevor die Vulkan-Aufnahmen immer besser liefen. Die Videos waren damals als Kaufkassetten zu kaufen gewesen. Später gab es sie sogar auf DVD, doch mit dem Beginn des Internetzeitalters waren Kaufvideos auf einmal aus. So kann es gehen. Doch zurück nach Venedig. Leroy fand sich besonders vom Rialto-Fischmarkt beeindruckt, denn bei seinen Recherchen erfuhr er, dass der Markt auf eine über 1000 jährige Tradition zurückblickt. Keine Angst, die angebotenen Waren sind deutlich frischer, teilweise lebte das Meeresgetier noch. Beeindrucken war natürlich auch die Rialto-Brücke und eine Gondelfahrt. Da der Gondoliere nicht ausgelastet war, spendierte er uns die 30 minütige Rundfahrt für 80, anstatt der üblichen 100 €. So schnell möchte ich mein Geld auch mal verdienen! Ein weiteres venezianisches Superlativ erfuhren wir auf der Insel Murano, wo wir uns eine Vorführung der Glasbläserkunst anschauten. Erstaunt zeigte sich Leroy auch von der Wasserqualität der Kanäle. Ich hatte ihm erzählt, dass das Wasser früher dreckig war und manchmal stank. Davon konnte heute keine Rede mehr sein. Wir entdeckten sogar einen Fischschwarm. Trotzdem hat Venedig ein Ablaufdatum, denn die Stadt wird in einigen Jahrzehnten Opfer des steigenden Meeresspiegels werden. Daran werden auch kaum die seltsam anmutenden politischen Statements etwas ändern, die versprechen dem Klimawandel zu begegnen. Vielleicht mag ich die Stadt gerade wegen ihrer Vergänglichkeit, obwohl sie bereits Jahrhunderte überdauerte.

Untergekommen waren wir auf einem der großen Campingplätze auf dem Lido. Wir hatten uns dort für 50 € am Tag ein Mobilhome gemietet: der Preis verstand sich als Schnäppchen zum Saisonende. Weniger erfreulich waren die Kosten für unsere Verpflegung, die mich in Zeiten ausufernder Inflation mehr als einmal heftig schlucken ließen!

Auf der Rückreise machten wir einen Abstecher zu unserem Lieblings-Spa in Nenzing, wo Leroy seinen 10 Geburtstag mit einer herrlichen Schwimmpartie mit Alpenpanorama begann. Apropos Leroy, dessen großes Vorbild Checker Tobi ist, ihr findet ihn auf Instagram und Youtube unter „Leroy’s Welt“.

Erdbeben-News 08.11.22: Philippinen

Erdbeben Mw 5,4 in Philippinen

Datum: 08.11.22 | Zeit: 14:30:01 UTC | 15.38 N ; 120.85 E | Tiefe: 175 km | Mw 5,4

Auf der Philippineninsel Luzon ereignete sich heute ein Erdbeben der Magnitude 5,4. Das Hypozentrum lag in 175 km Tiefe und befand sich somit in der Asthenosphäre. Das Epizentrum wurde 13 km westlich von Gapan lokalisiert. Gut 50 km südwestlich liegt der Vulkan Pinatubo. Das Beben stand allerdings nicht in einem direktem Zusammenhang zum Vulkan, ereignete sich aber in einer Tiefe, in der Magma entstehet.


Chile: Erdbeben Mw 5,0

Datum: 08.11.22 | Zeit: 08:51:15 UTC | 33.69 S ; 70.77 W | Tiefe: 90 km | Mw 5,0

In Zentralchile bebte es heute Morgen mit einer Magnitude von 5,0. Der Erdbebenherd wurde in 90 km Tiefe detektiert. Das Epizentrum lag 13 km südlich von San Bernardo. Valparaiso liegt in relativer Nähe zum Erdbebenzentrum. Dort haben sich bereits sehr viele Starkbeben mit Magnituden über 8 ereignet. Das Letzte manifestierte sich 2015.


Mehrere Erdbeben auf Sizilien

Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien bebt es an mehrere Locations. Zum einen zieht diesen Monat die Erdbebentätigkeit im Ätna-Bereich etwas an. Das INGV registrierte im November bislang 46 Erdstöße. Das EMSC registrierte heute ein Beben am West-Fuß bei Bronte. Es hatte die Magnitude 2,0. Die Beben zeugen von der anhaltenden Inflation des Vulkans.

Einen 2. Bebenspot gibt es im Inselinnern. Dort gab es in den vergangenen Tagen einige schwache tektonische Erschütterungen. In den letzten Jahren ist mir aufgefallen, dass dort die Bebentätigkeit zuzunehmen scheint, bevor sich einige Monate später am Ätna eine größere Eruptionsserie aufbaut. Ein Zusammenhang ist wissenschaftlich nicht bewiesen und vielleicht auch weit hergeholt, dennoch wollte ich es nicht unerwähnt lassen.

 

Vulkan Santiaguito mit Explosionen am 08.11.22

Santiaguito mit Explosionen und Lavaströmen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito bleibt aktiv und ist überwiegend extrusiv tätig, doch gestern meldete die Katastrophenschutzbehörde CONRED, das man eine Änderung in der Aktivität des Vulkans beobachtet: es traten vermehrt Explosionen aus dem Dom auf. Diese förderten gasreiche Aschewolken, die bis zu 500 m über Domhöhe aufstiegen. Die Explosionen wurden von lauten Detonationsgeräuschen begleitet, die bis in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören waren. Die Experten befürchten nun, dass die Explosionen den Dom destabilisieren könnten und sehen eine erhöhte Gefahr für die Generierung Pyroklastischer Ströme. Der Dom speist auch 2 Lavaströme, die durch die Abflusskanäle El Tambor und San Isidro fließen. Der längste Strom ist 4 km lang und seine Front befindet sich in bewaldetem Gebiet. Von den Lavafronten gehen Blocklawinen ab, die Aschewolken erzeugen, die mehrere Hundert Meter hoch aufsteigen. Vulkanologen befürchten, dass die Explosionen die Lavaströme ebenfalls destabilisieren könnten.
Bei starken Regenfällen wird die abgelagerte Vulkanasche problematisch, denn dann können die gefürchteten Lahare entstehen. Zuletzt geschah das am Santiaguito am 3.  und 7. November. Die Schlammströme gingen durch mehrere Schluchten ab, die in Bäche und Flüsse münden. Besonders betroffen war der Fluss Cabello de Ángel im Süden des Vulkans. Dort liegen auch Plantagen. Die Menschen wurden davor gewarnt, dass die Lahare nicht nur Schlamm transportieren, sondern auch große Felsbrocken, die mehrere Tonnen schwer sein können. Außerdem haben sie oft Baumstämme im Gepäck, die wie Rammböcke wirken können.

Santiaguito ist einer von 3 aktiven Vulkanen in Guatemala. Er liegt bei Quetzaltenango im Westen des Landes, relativ nahe der Grenze zu Mexiko. Mehr in der Mitte Guatemalas und in der Nähe der Hauptstadt liegen die beiden Vulkane Pacaya und Fuego. Während der Pacaya momentan nur fumarolisch aktiv ist, setzt der Fuego seine explosive Tätigkeit fort. Die Vulkanologen von INSUVIMEH registrierten 5-8 Explosionen pro Stunde. Glühende Tephra stieg gestern bis zu 350 m über Kraterhöhe auf. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 5200 m Höhe, was gut 400 m höher als sonst ist. Die Aschewolke driftete in Richtung Osten. Die Tephra der Eruptionen landet auf der Vulkanflanke und löst dort Schuttlawinen aus, die bis zum Vegetationsrand fließen können. Gelegentlich werden Brände ausgelöst. Phasenweise erzeugte der Vulkan laute Geräusche wie von einer Dampflok. Diese Phasen dauerten bis zu 4 Minuten.