Tropensturm Nicole verursacht Naturkatastrophe in USA

Starke Schäden nach Tropensturm in Florida

Im November neigt sich die atlantische Hurrikan-Saison langsam ihren Ende zu, trotzdem gibt es immer noch starke Stürme. Der letzte tropische Wirbelsturm traf in der letzten Woche den US-Bundesstaat Florida und richtete an der Küste südlich von Orlando große Schäden an. Nicole folgte in etwa der Bahn, die Hurrikan Ian im September eingeschlagen hatte und zog von Florida weiter über die Bundesstaaten Georgia, sowie North und South Carolina. Nicole zog von den Bahamas auf, wo er Tage zuvor als Hurrikan gewütet hat. Dort wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h. Als der Sturm auf die Küste von Florida traf, brachte er es noch auf 110 km/h und hatte somit keinen Hurrikan-Status mehr. Dennoch entstanden groß Sachschäden. Innerhalb kurzer Zeit fielen bis zu 100 Liter Regen auf den Quadratmeter und es kam zu Überflutungen. Hohe Wellen brandeten gegen die bebauten Küstenlinien und untergruben die Fundamente der Gebäude, so dass diese beschädigt wurden oder sogar einstürzten.

Inzwischen zogen die Ausläufer von Nicole über den Atlantik und erreichen Irland, Großbritannien und den Norden Frankreichs. Sie sorgen für schlechtes Wetter mit ergiebigen Niederschlägen, die in den nächsten Tagen auch das Wetter in Deutschland bestimmen werden. In der Norddeutschen Tiefebene könnte es sogar Frost und Schnee geben, dabei soll es stürmisch zugehen. Nicole ist aber nicht alleine für diesen prognostizierten Wetterumschwung verantwortlich, denn das ehemalige tropische Sturmtief kollaborierte mit dem Islandtief und schleppte es mit zu uns. So entstand ein riesiges Tiefdruckgebiet mit mehr als 3000 km Durchmesser, dass von Skandinavien bis nach Portugal reicht. Über Deutschland trifft es nun auf das erste winterliche Hochdruckgebiet, dass uns eigentlich kaltes, aber sonniges Wetter bescheren sollte. Statt dessen ist nun eine Grenzwetterlage angesagt, die vielerorts schmuddeliges Sturmwetter verursacht.

Unsere fleißigen Rechercheure Daranya und Ulrike haben in der FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene“ einiges an Video- und Fotomaterial zum Sturm zusammengetragen. Ein Besuch lohnt sich. Hier kann ich nur einen Bruchteil der Medien wiedergeben.

Erdbeben Mw 6,1 vor Japan

Tiefenbeben vor der Küste von Honshu

Datum: 14.11.22 | Zeit: 08:08:26 UTC | 33.84 N ; 137.24 E | Tiefe: 352 km | Mw 6,1

Vor der Küste der japanischen Insel Honshu gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 352 km Tiefe und damit bereits im Erdmantel. Das Epizentrum wurde 87 km Südöstlich von  Ise verortet. Trotz der großen Tiefe wurde der Erdstoß selbst im 270 km entfernten Zushi wahrgenommen. Entsprechende Meldungen liegen beim EMSC vor.


Weiteres Tiefenbeben Mw 6,1 südlich Fidschi

Datum: 14.11.22 | Zeit: 05:04:12 UTC | 26.05 S ; 178.20 E | Tiefe: 631 km | Mw 6,1

Südlich von Fidschi ereignete sich ein weiteres Tiefenbeben. Auch diese Erschütterung hatte eine Magnitude von 6,1. Das Hypozentrum lag hier sogar 632 km tief. Das Epizentrum befand sich 866 km südwestlich von Nuku‘alofa (Tonga).


Erdbeben Mb 5,1 am Reykjanes Ridge

Datum: 14.11.22 | Zeit: 01:11:20 UTC | 54.02 N ; 35.55 W | Tiefe: 10 km | Mb 5,1

Am Mitteatlantischen Reykjanes-Ridge gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 896 km südöstlich von Nanortalik (Grönland) festgestellt. Bis Reykjavik waren es 1363 km. Auf Island selbst ist die Seismizität deutlich geringer als es in den letzten Wochen der Fall war.

Vulkan-News 14.11.22: Shiveluch

Shiveluch speit Vulkanasche bis auf 5200 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom | Link

Der Shiveluch auf Kamtschatka ist heute sehr aktiv und löste 4 VONA-Warnungen aus. In ihnen heißt es, dass der Vulkan Asche bis auf einer Höhe von 5200 m förderte. Die Eruptionswolken wurden vom Wind in Richtung Norden verfrachtet. In der Höhe wurde die Asche dann von einer ost-westlichen Luftströmung erfasst, so dass sie sich auch in diese Richtungen ausbreitete. MIROVA detektierte in den vergangenen Tagen eine moderate Thermalstrahlung. Der Alarmstatus steht auf „orange“. KVERT schreibt, dass der Lavadom weiter wächst und es kommt zu Abgängen glühender Schuttlawinen. Es wird vor Pyroklastischen Strömen gewarnt und vor Aschewolken, die bis zu 15 km hoch aufsteigen könnte. Sie stellen dann eine ernste Gefahr für den Flugverkehr dar.


Semeru mit Asche in 4000 m Höhe

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Aktivität: Dom

Auf der indonesischen Insel Java stiegen Aschewolken bis auf 4000 m Höhe und drifteten in Richtung Südwesten. Der Vulkan ist strombolianisch aktiv. Das VSI meldete gestern 101 seismische Eruptionssignale. Die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben ist rückläufig. Dafür ereigneten sich in den letzten Tagen vor der Südküste von Java mehrere moderate Erdbeben.


Manam eruptiert Asche bis auf 2100 m Höhe

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Aktivität: Asche

In Papua Neuguinea ist es der Inselvulkan Manam, der VONA-Warnungen verursacht. Schwache Eruptionen lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2100 m aufsteigen. Die Aschewolken driften in Richtung Westen.


Anak Krakatau mit kleinen Aschewolken

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Aktivität: Aschewolken

Mit dem Anak Krakatau steht ein weiterer indonesischer Vulkan in den Schlagzeilen. Er generiert kleinere Eruptionen, die Aschewolken bis auf einer Höhe von 600 m aufsteigen lassen. Das VSI meldet, dass die Eruptionen Tephra gut 300 m über Kraterhöhe fördern. Die Seismizität bleibt gering.

Seit dem Kollaps von 2018, bei dem ein Großteil des Vulkankegels ins Meer abrutschte und der Vulkan beachtlich an Höhe einbüßte, wird Anak Krakatau nicht mehr oft von Vulkantouristen angefahren. Gründe hierfür finden sich darin, dass auf Anak selbst der Wald vernichtet wurde, in dem man früher campieren konnte. Dort gab es sogar einen einfachen Shelter. Heute müsste man schutzlos in der Lavawüste zelten. Auch der zweite, oft angesteuerte Übernachtungspunkt auf Rakata fiel dem Kollaps zum Opfer: die ausgelösten Tsunamis brandeten gegen die Küste und trugen den Strand ab, auf dem man bis dahin sein Zelt aufschlagen konnte. Natürlich besteht die Hoffnung, dass sich dort ein neues Plateau ablagern wird, doch bis es soweit ist, könnten einige Jahre vergehen. Es gibt aber noch Plätze auf den beiden anderen Inseln, doch von dort hat man den Krater nicht so gut im Blick. Trotzdem gibt es noch sporadische Berichte von Augenzeugen der Tätigkeit. Erst letzte Woche wurden schwache strombolianische Eruptionen beobachtet.

Anak Krakatau ist das Kind Krakataus. Der Ursprungsvulkan vernichtete sich in 1883 in einer großen Eruption zum größten Teil selbst, was am Krakatau bereits mehrfach geschah. Die Geburt von Anak Krakatau geht auf die 1920iger Jahre zurück. Es war keine einfache Geburt, denn es dauerte Jahre, bis sich eine stabile Insel etablierte.

Der Ausbruch von 1883 gilt als Synonym starker Eruptionen und wird häufig als Referenz herangezogen. Doch es gab auch andere starke Vulkanausbrüche seit dem auslaufenden 19. Jahrhundert. Viele der Eruptionen gelangten nie in den Fokus der Weltöffentlichkeit.