Vulkan Sangay mit größerer Eruption am 04.11.22

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch | Link

Vulkanasche vom Sangay bedeckt Ortschaften

Gestern Morgen kam es am ecuadorianischen Vulkan Sangay zu einer stärkeren Eruption. Die normale Aktivität begann sich um 05.20 Uhr (Ortszeit) zu steigern und es wurde eine kontinuierliche Asche-Emission beobachtet. Gegen 07.00 Uhr gingen erste Pyroklastische Ströme ab. Auf dem Foto oben ist zu erkennen, wie die Front eines Pyroklastischen Strom unter der Wolkendecke auftaucht, die den Vulkan zum Eruptionszeitpunkt einhüllte. Sie gelangte bis fast zur Basis des Kegels. Eine Stunde später erreichte die Aschewolke eine Höhe von zu 11.800 m und wurde vom schwachen Wind in nordwestlicher und südwestlicher Richtung verteilt. Dabei regnete sie über 11 Gemeinden der Region ab und bedeckte die Ortschaften. Betroffen waren Gemeinden in den Provinzen Bolivar und Chimborazo.

Twitter-Nutzerin Patricia Nuñz postete Bilder einer Asche-bedeckten Agrar-Landschaft. Obwohl Vulkanasche ein mineralreicher Dünger ist, vertragen Pflanzen keine Asche auf ihren Blättern. Besonders wenn sie nass wird, entsteht eine zementartige Schicht, die die Pflanzen absterben lässt.

Die Behörde für Risiko- und Notfallmanagement (SNGRE) sammelt die Daten zum Sangay und studiert auch die Auswirkungen der Eruptionen auf die Landschaft. Die Anwohner des Vulkans wurden aufgefordert eine Maske zu tragen, ihre Augen zu schützen, ihre Haut und ihren Kopf zu bedecken. Autos sollten möglichst mit Wasser von der Asche befreit werden.

Geophysikalische Daten des Vulkans Sangay

Während das VAAC die Vulkanasche in 11.800 m Höhe sah, schreiben die Vulkanologen vom ecuadorianischen IG, dass die Aschewolken eine Höhe von 8300 m über Gipfelhöhe erreichten. Über Normalnull wären das dann 13.500 m. Es wurden 780 Explosionssignale und 40 Tremorphasen registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 130 Tonnen. Auf welchem Zeitraum sich die Messung bezieht, wurde nicht kommuniziert. Als Tageswert erscheint es mir recht wenig, zumal Satelliten eine große Schwefelwolke registrierten, die sich mit der Asche ausbreitete. MIROVA zeigt aktuell eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 380 MW an. Sie könnte von weiteren Glutwolken zeugen, oder stammt von der Reststrahlung der Pyroklastischen Ströme von gestern.

Vulkan-News 05.11.22: Mauna Loa

Mauna Loa mit weiteren Erdbeben

Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59 | Aktivität: Seismik | Link

Die Seismizität unter dem weltgrößten Vulkan Mauna Loa auf Hawaii ist weiterhin hoch. Täglich werden 40-50 Erschütterungen unter dem Vulkan registriert. Gestern gab es genau 50 schwache Erdbeben. Beim EMSC werden 23 Erschütterungen mit Magnituden im 2er-Bereich angezeigt, die sich in den letzten Tagen im Gipfelbereich manifestierten. Heute gab es ein Erdbeben M 2,2, dessen Tiefe mit -3 km angezeigt wird. Es muss sich also oberhalb des Meeresspiegels ereignet haben, in einer Tiefe von gut 1200 m unter dem Gipfel. Die Erdbeben werden von aufsteigendem Magma verursacht, dass sich in einem flach gelegenen Reservoire sammelt. Die Bodenhebung beträgt seit 2017 gut 15 cm. Die HVO-Livedaten habe ich unter dem Link für Euch zusammengefasst.


Shiveluch eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom | Link

Vom Shiveluch steigen auch heute wieder Aschewolken auf. Sie erreichen eine Höhe von 5700 m und driften in Richtung Norden. Anders als in der letzten Woche, handelt es sich um frisch eruptierte Asche und nicht um alte Ablagerungen, die vom Wind remobilisiert wurden. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 137 MW Leistung. KVERT berichtet von Rotglut am Dom. Es gehen glühende Schuttlawinen ab und man warnt vor Abgängen Pyroklastischer Ströme. Explosionen, die Vulkanasche bis zu 10 km hoch fördern sind jeder Zeit möglich. Die Warnstufe steht auf „orange“.


Suwanose-jima bleibt aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Aktivität: Vulcanianisch | Link

Im Süden Japans bleibt der Suwanose-jima aktiv. Gestern stieß er Vulkanasche aus, die bis zu 1800 m hoch aufstieg und gen Süden driftete. Nach einem Peak in der Seismizität, als am 31. Oktober 428 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden, hat die Erdbebentätigkeit wieder abgenommen und liegt unter dem Niveau der letzten Wochen.